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Dieses Thema hat 6 Antworten
und wurde 1.187 mal aufgerufen
 Film- und Fernsehklassiker international
Mamba91 Offline



Beiträge: 745

19.01.2010 16:00
Die Rache des Dr. Fu Man Chu (1967) Zitat · Antworten

Die Rache des Dr. Fu Man Chu (The Vengeance of Fu Man Chu, 1967)

mit Christopher Lee, Douglas Wilmer, Wolfgang Kieling, Maria Rohm, Peter Carsten, Tsai Chin, Horst Frank, Suzanne Roquette und Howard Marion Crawford als Dr. Petrie
Regie: Jeremy Summers
Drehbuch: Peter Welbeck
Musik: Gert Wilden, Malcom Lockyer
Kamera: John von Kotze
Produzent: Harry Alan Towers
Laufzeit: (Deutsche Fassung: ca. 80 Min; Originalfassung: ca. 88 Min)

"Die Rache des Dr. Fu Man Chu" ist der dritte Teil der fünfteiligen Serie.

Um sich seines Erzfeindes Nayland Smith zu entledigen, lässt Fu Man Chu Dr. Lieberson samt Tochter entführen. Fu Man Chu plant Smith durch einen Doppelgänger zu ersetzen, der den Kommissar in eine verfängliche Lage bringen soll. Die Gesichttransplantation soll Dr. Lieberson durchführen. Doch Fu Man Chus Pläne gehen jedoch noch weiter. Alle Polizeichefs der Welt sollen durch Duplikate ersetzt werden, damit er, Fu Man Chu, freie Bahn für seine düsteren Spiele hat.

"Rache" unterscheidet sich im Vergleich mit seinen zwei Vorgängern vor allem durch Härte. Gleich am Anfang kommt es zu mehreren Hinrichtungen- bzw. Fu Man Chus Sklaven bringen sich unter Hypnose gegenseitig um. Auch der Mord an Smith’ Dienstmädchen, die in "Ich" und "Sklavinnen" kleinere Parts spielte und durch den Doppelgänger erwürgt wird, wurde kalt inszeniert. Die Inszenierung schadet dem Film aber keinesfalls. Der Film ist von deutscher Seite her gut besetzt. Zu sehen sind Wolfgang Kieling, Peter Carsten, Horst Frank und Suzanne Roquette. Überzeugend spielt auch Douglas Wilmer, der als Duplikat zwischen unheimlichen und komischen Momenten pendelt. Den echten Nayland Smith spielt er dann aber wieder souverän. Leider gibt es keine weiblichen und männlichen Hauptprotagonisten. Keine Rolle drängt sich wirklich in den Vordergrund.
"Rache" wartet wieder mit einer tollen nostalgischen Atmosphäre auf, die die der Vorgänger noch übertrifft. U.a. wurde auf einem Passagierschiff gedreht, in einer Bar, in der es schließlich zu einer Schlägerei kommt, in den Zentralen der Polizei, mit der "neusten" Technik ausgerüstet, denn schließlich arbeitet man jetzt mit Interpol zusammen, zu dessen Mitbegründern u.a. auch Nayland Smith gehört. Für die deutsche Fassung wurde wieder das Gert Wilden Thema verwendet- viel stilechter ist jedoch der Soundtrack aus dem Original, komponiert von Malcom Lockyer.

Trotzdem kommt der dritte Teil nicht an den ersten heran. Wenn man bedenkt, dass am Ende wieder Fu Man Chus Hauptquartier in die Luft fliegen muss um seine Rückkehr anzukündigen, bremst das den Filmspaß doch ein wenig.

4 von 5 Punkten.

Warum hat Towers den Film eigentlich unter dem Deckmatel Babasdave Films produziert. Bei "13 Sklavinnen" hieß die Produkitionfirma Fu Man Chu Films.

Joachim Kramp Offline




Beiträge: 4.901

19.01.2010 16:26
#2 RE: Die Rache des Dr. Fu Man Chu (1967) Zitat · Antworten

Zitat von Mamba91
Warum hat Towers den Film eigentlich unter dem Deckmatel Babasdave Films produziert. Bei "13 Sklavinnen" hieß die Produkitionfirma Fu Man Chu Films.


Harry Alan Tower hat für (fast?) jede seiner Produktionen der 60er-Jahre eine eigene Firma gegründet - so findet man Namen wie Tenlit (Geheimnis im blauen Schloß), Hallam (Ich, Dr. Fu Man Chu), Proudweeks (Silberne Dreieck), Blans (Pagode)um nur einige zu nennen. Darüber stand Towers of London. Hier darüber lagen die Rechte bei Towers Geldgeber (auch Bürge für Tower) und dessen Firma Etablissment Sargon Vaduz. Ich gehe davon aus, dass man durch die Weltvermarktung der Filme auch steuerlich abgesichert sein wollte.

Zu "Rache des Dr. Fu Man Chu" möchte ich noch hinzufügen, dass ursprünglich Dr. Lieberson von Albert Lieven, Mario Vincente von Mario Adorf und Mark Weston durch George Nader verkörpert werden sollte. Dementsprechend wäre die Größenordnung des Mark Weston-Parts auch größer ausgefallen.

Joachim.

Blap Offline




Beiträge: 1.128

21.12.2010 01:15
#3 RE: Die Rache des Dr. Fu Man Chu (1967) Zitat · Antworten

Die Rache des Dr. Fu Man Chu (Großbritannien, Irland, Deutschland, Hongkong 1967, Originaltitel: The Vengeance of Fu Manchu)

Rache ist Chirurgie

Dr. Fu Man Chu (Christopher Lee) lebt! Inzwischen hat es den Superschurken in seine Heimat verschlagen, er residiert in einer abgelegenen Provinz, irgendwo in den unendlichen Weiten des chinesischen Hinterlandes. Offiziell ist man dort von der Außenwelt abgeschnitten. Fu Man Chu ließ den letzten passierbaren Weg per Sprengung verschütten, sein Palast ist nur über den Seeweg und sich anschliessende Schleichpfade erreichbar. Garstig wie er ist, lechzt der Chinese noch immer nach der Weltherrschaft, doch zunächst verfolgt er vorbereitende Zwischenziele. Fu Man Chu will sich zum Chef aller Gauner der gesamten Welt küren lassen, das Verbrechen des gesamten Erdballs soll sich seinem Weg anschliessen. Aus den USA macht sich der kantige Ronald Moss (Horst Frank) auf den nach China, er soll die Zustimmung der bedeutenden Syndikate überbringen. Fu Man Chu hat bereits einen teuflischen Plan entwickelt, mit dem er die Polizei in allen relevanten Staaten nachhaltig zu schwächen gedenkt. Daher werden Dr. Lieberson (Wolfgang Kieling) und seine Tochter Maria (Suzanne Roquette), im Auftrag des gnadenlosen Verbrechers entführt. Der Chirurg soll zuvor hypnotisierten Vasallen, per Gesichtsoperation das Antlitz ranghoher Kriminalisten aus aller Welt verpassen, die anschliessend heimtückisch gegen die echten Persönlichkeiten ausgetauscht werden können. Man ahnt es bereits, als erster steht Nayland Smith (Douglas Wilmer) auf der Liste, Fu Man Chus unnachgiebiger Widersacher und Erzfeind. Tatsächlich gelingt das bösärtige Manöver, mit Geschick entführt man Nayland Smith und platziert unerkannt die "Fälschung". Sein alter Weggefährte Dr. Petrie (Howard Marion-Crawford), findet wenig später den plötzlich nahezu stummen und reglosen Doppelgänger vor, ahnt aber freilich nichts von dem Kidnapping. Der Doppelgänger führt einen grausamen Mord aus, ein großer Skandal erschüttert den britischen Polizeiapparat. Nayland Smith wird vor Gericht gestellt, die Todesstrafe scheint unumgänglich. Derweil verschifft man den echten Smith in Richtung China, Fu Man Chu will seinen Triumph vollständig auskosten...

Don Sharp inszenierte die beiden ersten Filme der Reihe: "Ich, Dr. Fu Man Chu" (The Face of Fu Manchu, 1965), "Die 13 Sklavinnen des Dr. Fu Man Chu" (The Brides of Fu Manchu, 1966). Mit der Regie des dritten Aufgusses betraute man Jeremy Summers, der überwiegend für TV-Produktionen tätig war. Erneut nötigt Fu Man Chu eine "Fachkraft" zur Mitarbeit, indem er das Leben der hübschen Tochter des "Dienstleisters" bedroht. Diese Thematik, sowie das übliche Anstreben der Weltherrschaft, treten zur Abwechslung jedoch ein wenig in den Hintergrund. Im dritten Teil der liebenswerten Filmreihe, steht die Rache an Nayland Smith klar an erster Stelle. Um ein perfektes "China-Ambiente" zu erzeugen, drehte man einen erheblichen Teil des Streifens in den Studios der Shaw Brothers, die bekanntlich in Hongkong ansässig sind. Wer mit Eastern nicht viel anfangen kann, dem sei zur Beruhigung gesagt, dass die Ausrichtung des Films noch immer mit den Vorgängern "kompatibel" ist. Wer hingegen auf knackige Kampfszenen im Stil der Shaw Flicks hofft, sollte (s)eine diesbezügliche Erwartungshaltung besser gleich begraben. Eine Verschmelzung von "West und Ost" -wie z.B. im dem herrlichen Hammer-/Shaw-Film "Die 7 goldenen Vampire"- findet nur am Rande statt, die Shaw Einrichtungen dienen in erster Linie als Kulissen. Da ich mit allen erwähnten Spielarten gut befreundet bin, ist mir gewissermaßen jeder eingeschlagene Kurs recht. Kleine Schwächen des Streifens haben andere Ursachen, dazu später ein paar Worte.

Die Besetzungsliste liest sich abermals eindrucksvoll. Christopher Lee zeigt uns wie immer eine launige Darbietung, hätte für meinen Geschmack aber ein wenig häufiger zum Zuge kommen dürfen. Douglas Wilmer füllt die Rolle des Nayland Smith inzwischen sehr solide aus, er hatte diese im zweiten Teil der Reihe übernommen. Der Auftakt im Jahre 1965 wurde von Nigel Green bestritten, der als Nayland Smith nach wie vor unerreicht bleibt. Seine Doppelrolle meistert Douglas Wilmer durchaus respektabel, als bleiches Abbild seiner selbst, mutet er nahezu gespenstisch und erschreckend an. Horst Frank liefert eine seiner üblichen Vorstellungen ab, Fieslinge gelingen dem gebürtigen Lübecker stets bestens. Als tragischen, geknechteten Arzt präsentiert man dem verwöhnten Zuschauer Wolfgang Kieling, der seine Rolle nicht minder grandios meistert. Mit verschwitzter Fratze versucht er Fu Man Chu die Stirn zu bieten, muss ich aber dem Terror des Chinesen beugen. Peter Carsten fällt eine ambivalent angelegte Rolle zu, die im Laufe der Erzählung eine überraschende Richtung einschlägt. Immer wenn ich Peter Carsten sehe, denke ich gern an den Italowestern "Satan der Rache" (E dio disse a Caino, 1970) von Antonio Margheriti. Dort liefert sich Carsten einen packenden Nervenkrieg mit dem unvergessenen Klaus Kinski, der in diesem Western einen seiner interessantesten Charaktere verkörpert. Howard Marion-Crawford ist in der Rolle des Dr. Petrie, bereits zu einer Art liebenswürdigen, warmherzigen Institution innerhalb der Filmreihe geworden. Die Vorgänge treiben dem guten Dr. Petrie dieses Mal tiefe Sorgenfalten auf die Stirn, er sieht seinen geschätzten Freund Nayland Smith gedanklich am Galgen baumeln. Auch Tony Ferrer und Noel Trevarthen sollen kurz Erwähnung finden. Ferrer spielt einen Polizisten aus Shanghai, der Nayland Smith aus dessen Dienstzeit in China gut kennt. Trevarthen kommt als Vertreter des FBI ins Spiel, der Smith ebenso zur Hilfe eilen möchte. Maria Rohm erfeut die Augen, sie trällert als Gesangstalent in einer Bar, hat sich mit Horst Frank einen denkbar ungeeigneten Förderer ausgesucht. Der Part der Ingrid Swenson passt prima zu der jungen Schönheit, die im Laufe ihrer nicht allzu langen Karriere als Schauspielerin, noch mehrfach mit Christopher Lee vor der Kamera stehen sollte. Mit Suzanne Roquette gibt es eine weitere attraktive Dame zu sehen, deren Rolle aber recht unscheinbar angelegt ist. Tsai Chin darf nicht fehlen, erneut steht sie Chris Lee als Filmtochter zur Seite, die die Verdorbenheit ihres Erzeugers in die Wiege gelegt wurde, diese Boshaftigkeit mit allen Poren in sich aufgesogen hat. Mona Chong sehen wir als Haushälterin von Nayland Smith, sie steht Tsai Chin in der Disziplin Schönheit in keinster Weise nach. Ein fescher Vierer aus flotten Bienen, an deren Honig man(n) gern naschen würde (soso, alter Lustmolch).

Lag bei den Vorgängern der Schwerpunkt auf den jeweilgen "Schaltzentralen" des Fu Man Chu, die mit allerlei technischen und teils futuristischen Spielereien bestückt waren, gewährt man nun reizvollen Landschaften mehr Raum zur Entfaltung. Ganz gleich ob Europa oder Asien, für wohlige Ausblicke ist gesorgt. Weiter oben schrieb ich von "kleinen Schwächen". Was soll bei diesen herrlichen Kulissen, sowie der prachtvollen Besetzung, zu bemängeln sein? Man hat einfach zu viel in das Drehbuch gepackt, die Handlungsstränge und Charaktere kommen leider ein wenig zu kurz. London, Irland und unterschiedliche Schauplätze in China. Rache, Weltherrschaft, kleine und grosse Gauner, Entführung und Erpressung usw.. Nebenbei werden wir sogar Zeuge der Gründung von Interpol. Zwar stimmt die Chemie zwischen den Schauspielern, das Ensemble agiert vortrefflich miteinander, nur kommt fast keiner der Mitwirkenden angemessen zum Zuge. Dieses Manko tritt ganz besonders bei der deutschen Fassung hervor, die von knapp 88 Minuten auf ca. 81 Minuten eingeschrumpft wurde. So mutet die deutsche Kinoauswertung endgültig überladen an, ist zu allem Überfluß auch noch sehr holprig geschnitten. Die Kürzungen greifen in die Handlung ein, dienen zusätzlich der Gewaltzensur. Im Ergebnis sind die Schnitte sehr ungelenk ausgeführt worden, lassen den Film äusserst unrund erscheinen. Schon bei den Vorgängern waren die internationalen Fassungen eindeutig die bessere Wahl. Diese Tatsache bleibt beim dritten Teil bestehen, wird sogar mit aller Vehemenz unterstrichen. Die deutsche Fassung möchte ich aus Gründen der Nostalgie und Vollständigkeit, um keinen Preis in der Sammlung missen. Die englische Originalversion macht jedoch mehr Freude, wird auch in der Zukunft klar den Vorzug erhalten.

Die DVD bietet den Streifen in schöner Qualität an. Als Boni gibt es diverse Trailer zu DVDs aus dem Sortiment von Kinowelt zu sehen. Dazu kurze Interviews mit Christopher Lee und Maria Rohm, die leider nur in Form von Texttafeln vorliegen, ein paar weitere Kleinigkeiten runden das Paket ab. Erneut sei mir der Hinweis auf den Inhalt der "Dr. Fu Man Chu Collection" gestattet:

• Ich, Dr. Fu Man Chu (1965)
• Die 13 Sklavinnen des Dr. Fu Man Chu (1966)
• Die Rache des Dr. Fu Man Chu (1967)
• Der Todeskuss des Dr. Fu Man Chu (1968)
• Die Folterkammer des Dr. Fu Man Chu (1969)

Der faire Kurs von rund 20€, sollte als Wink mit dem dicken Zaunpfahl ausreichen. Holt euch dieses knuffige Set ins Haus!

Eine Bewertung per Zahlenraster fällt mir -einmal mehr- sehr schwer. Setzte es für "Ich, Dr. Fu Man Chu" dicke 8/10 (sehr gut), mussten sich "Die 13 Sklavinnen des Dr. Fu Man Chu" mit 7/10 (gut) begnügen. Mit weniger als 7/10 möchte ich "Die Rache des Dr. Fu Man Chu" nicht abspeisen, doch mir liegen die 13 Sklavinnen ein wenig näher am Herzen. Hm, dann bleibt mir nicht anderes übrig, als in diesem Fall lediglich 6,5/10 (oberste Mittelklasse) zu vergeben, selbstverständlich mit dem Hinweis auf die üblichen "Bonus-Wohlfühlpunkte"!

Lieblingszitat(e):

Aus der englischen Fassung:

"My objective is vengeance"


Aus der deutschen Fassung:

"Interpol? Das klingt wie ein Waschpulver"

***

Vom Ursprung her verdorben

Janek Offline




Beiträge: 1.852

28.03.2011 01:07
#4 RE: Die Rache des Dr. Fu Man Chu (1967) Zitat · Antworten

Ich weiß nicht, kann mich mit jedem Strßenfeger der 60er / 70er anfreunden, aber Fu Man Chu erschließt sich mir nicht.

MfG
Janek

Prisma Offline




Beiträge: 7.591

28.03.2011 13:59
#5 RE: Die Rache des Dr. Fu Man Chu (1967) Zitat · Antworten

Obwohl ich "Die Rache des Dr Fu Man Chu" eher schwach finde, mag ich die komplette Reihe sehr gerne, auch Jess Francos Beiträge. Ich habe mir schon sehr oft eine Fortsetzung vorgestellt, ungefähr sowas in der Art wie "Die Blutrache der Lin Tang". Dr Fu Man Chu ist endlich zur Strecke gebracht worden und die Tochter tritt sein Erbe an, und legt natürlich noch einige Gänge zu. In jedem Film hat mich Tsai Chin immer noch etwas mehr beeindruckt als Christopher Lee selbst.

eastmancolor Offline



Beiträge: 2.622

31.03.2011 01:13
#6 RE: Die Rache des Dr. Fu Man Chu (1967) Zitat · Antworten

Ich mag alle Teile, egal wie trashig sie zum Ende hin werden.

Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

17.06.2015 20:30
#7 RE: Die Rache des Dr. Fu Man Chu (1967) Zitat · Antworten



Die Rache des Dr. Fu Man Chu (The Vengeance of Fu Manchu)


Abenteuerthriller, GB / BRD 1967. Regie: Jeremy Summers. Drehbuch: Peter Welbeck (d.i. Harry Alan Towers) (frei nach der Vorlage von Sax Rohmer). Mit: Christopher Lee (Dr. Fu Man Chu), Douglas Wilmer (Nayland Smith), Tsai Chin (Lin Tang), Horst Frank (Rudolf Moss), Wolfgang Kieling (Dr. Lieberson), Maria Rohm (Ingrid Swenson), Howard Marion-Crawford (Dr. Petrie), Peter Carsten (Kurt Heller), Suzanne Roquette (Maria Lieberson), Noel Trevarthen (Mark Weston) u.a. Uraufführung (BRD): 25. Mai 1967. Eine Produktion der Babasdavas Films für Constantin Film.

Zitat von Die Rache des Dr. Fu Man Chu
Nayland Smith hat wiederholt Fu Man Chus Pläne durchkreuzt. Die Geduld des chinesischen Superverbrechers ist an ihrem Ende angelangt: Smith soll sterben! Den Racheakt legt Man Chu besonders raffiniert an: Smith wird entführt und durch einen Doppelgänger ersetzt, den ein erpresster Arzt mithilfe plastischer Chirurgie erschuf. Smiths Doppelgänger begeht unter Hypnose vor Zeugen einen Mord, sodass der Inspektor vor der britischen Öffentlichkeit völlig diskreditiert wird. Derweil trifft das Original in Fu Man Chus Hauptquartier in den chinesischen Bergen ein ...


Fu Man Chus Hass auf die friedfertige westliche Zivilisation gleicht einem Akku, der sich mit anhaltender Auseinandersetzung mit seinen Gegnern immer weiter auflädt. So geht Christopher Lees Schurken nicht etwa der Atem aus – nein: Seine Rolle gestaltet sich von Film zu Film eindrucksvoller und belegt, weshalb das chinesische Genie zu Lees großen Paraderollen gezählt wird. Im vorliegenden dritten Abenteuer wird das vorwiegend englische Flair der Vorgänger gegen allgegenwärtige Exotik ausgetauscht. Man braucht als Zuschauer erstmals eine Neigung für das Asiatische, um die Schauwerte, die man geboten bekommt, so richtig genießen zu können. Tatsächlich machte sich die Produktion den Aufwand, in Hongkong zu drehen und auch für die Naturaufnahmen echte chinesische Settings zu verwenden. Leider vergisst Jeremy Summers über Szenerie, Tempelästhetik und östliche Rituale manchmal die Zeit, die er anderswo dringlicher benötigt hätte, um das mit viel Brimborium angereicherte Drehbuch weniger holprig umzusetzen.



Mir gefällt der an klassische Horrormotive erinnernde Plot mit der Gesichtschirurgie, der in seiner Realitätsferne genau das richtige Mittel für einen Abenteuerfilm vom Schlage der „Rache des Dr. Fu Man Chu“ ist und zudem entsprechend hart und gruselig umgesetzt wird. Wilmer erhält auf diese Weise die Gelegenheit, zum zweiten Mal unter Beweis zu stellen, dass er die Idealbesetzung für Nayland Smith ist, während Wolfgang Kieling als Mediziner in Nöten angenehme Erinnerungen an die Rollen von Walter Rilla und Rupert Davies in den vorherigen Produktionen wachruft.

In den Gastrollen bietet „Die Rache des Dr. Fu Man Chu“ sonst merklich weniger als seine Vorgänger, in denen noch Stars von A-Format auftauchten. Hier muss mit Horst Frank und Maria Rohm anstelle von Fuchsberger und Dor Vorlieb genommen werden, die von Towers’ Drehbuch auch nicht besonders gefordert werden. Rohm darf immerhin zu zwei sehr eingängigen Vokalstücken mimen, die von Samantha Jones extra für den Film eingesungen wurden. Abschließend bleibt anzumerken, dass Summers – obgleich sich ein routiniert serieller Charakter mittlerweile verstärkt bemerkbar macht – durchaus ein solides Ergebnis zu Wege brachte. Parallelen zu den anderen Abenteuern sehe ich nicht als Makel an, sondern als zuträglich im Sinne einer kontinuierlichen Serienidentität oder sogar als liebenswerten Running Gag, wenn man etwa zum dritten Mal mit dem effektiv gleichen Ende aus dem (Heim-)Kinospaß entlassen wird!

Die Machtspielchen – eine Diminutivform ist mittlerweile angebracht – des Dr. Fu Man Chu haben ihr pseudoseriöses Mäntelchen abgelegt und firmieren nun in doppelter Hinsicht als ehrliche Kost: Offen als Reißer konzipiert und zum ersten Mal so richtig asiatisch zeugt „Die Rache des Dr. Fu Man Chu“ zwar ohne Hehl von Towers’ geschrumpften Ambitionen in Bezug auf die Reihe, lieft dabei aber ein Feuerwerk an Ein- und Zwischenfällen, das wohl nur von erstklassigeren Stars noch hätte profitieren können. 3,5 von 5 Punkten.



Übersicht der Fu-Man-Chu-Filme:

Teil 1: Ich, Dr. Fu Man Chu (1965, Don Sharp)
Teil 2: Die 13 Sklavinnen des Dr. Fu Man Chu (1966, Don Sharp)
Teil 3: Die Rache des Dr. Fu Man Chu (1967, Jeremy Summers)
Teil 4: Der Todeskuss des Dr. Fu Man Chu (1968, Jess Franco)
Teil 5: Die Folterkammer des Dr. Fu Man Chu (1969, Jess Franco)

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