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Dieses Thema hat 169 Antworten
und wurde 15.587 mal aufgerufen
 Filmbewertungen
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Percy Lister Offline



Beiträge: 3.589

02.10.2005 14:08
#16 RE: Bewertet: "Die seltsame Gräfin" (8) Zitat · Antworten

Mich stört das schmuddelige Ambiente im Irrenhaus,da bevorzuge ich die klinisch reine Umgebung des Sanatoriums,in dem Dr Mabuse im "Testament" untergebracht ist.Es ist sehr schade,daß bei vielen Wallace-Filmen auf billige Schockeffekte wie Szenen mit weißen Mäusen,Ratten und Schlangen gesetzt wurde.
Ansonsten ist "Die seltsame Gräfin" gerade am Anfang ein Film,bei dem man sich gemütlich zurücklehnen kann.Fuchsberger und Grothum spielen ein schönes Paar und Dagover parodiert sich selbst,ganz klar.

nico2312 Offline



Beiträge: 170

06.10.2005 21:21
#17 RE: Bewertet: "Die seltsame Gräfin" (8) Zitat · Antworten

die schlechteste Wallace Verfilmung! story...,, musik...LIL DAGOVER gab alles!

florian Offline




Beiträge: 368

07.10.2005 08:39
#18 RE: Bewertet: "Die seltsame Gräfin" (8) Zitat · Antworten

Guten Morgen Zusammen,
ich glaube, dieser Film ist einer der umstrittensten.
Dieser Bewertungs-Thread spiegelt genau die Bewertungs-Skala
des "Wallace-Grand-Prix" wider, von der Bestnote bis hin zur
schlechtensten Note.

Ich persönlich sehe den Film sehr gerne !

Ich wünsche allen einen guten Start ins Wochenende.
(Die Hauptstadt meldet übrigens goldene Oktobertage !)

Florian

Dr.Stalletti Offline



Beiträge: 35

07.10.2005 14:49
#19 RE: Bewertet: "Die seltsame Gräfin" (8) Zitat · Antworten


Die seltsame Gräfin ist sicher kein Highlight der Serie, aber so schlecht finde ich den Film auch wieder nicht.
Durch die vielen UFA-Stars, die altmodische Kleidung vieler Figuren und das Ambiente des Schlosses ist es wohl einer der „verstaubtesten“ Wallaces, der erst in der zweiten Hälfte richtig in Fahrt kommt. Vielleicht fehlt auch einfach die typische „Anfangsleiche“.
Auch das pathetische Gebaren der „seltsamen Gräfin“ ist nervig, genauso wie das ach so gute Getue der Hoppe, doch es gibt auch Positives:
Kinski spielt den Irren überzeugend wie nie, und Eddi Arent ist nicht nur komisch, sondern kann einem zum Schluß auch richtig leid tun, wenn er neben seiner toten Mutter steht.
Richtig gruselig finde ich die Szenen im Irrenhaus, das hätte noch mehr hergeben können.
Im Vergleich mit seinen Vorgängern kann der Film nicht Schritt halten, doch besser als ein Metzelfilm wie die „Narzissen“ ist er denke ich allemal.

3/5 Punkte

Gruß Dr.Stalletti

Peitschenmönch Offline




Beiträge: 536

28.11.2005 18:00
#20 RE: Bewertet: "Die seltsame Gräfin" (8) Zitat · Antworten
Der Film bringt die häufiger genutze Thematik der "verängstigten, verfolgten Frau" sehr gut rüber. Dies funktioniert als zentrales Handlungselement absolut. Dass Edith Hancke als beste Freundin der Leidtragenden besetzt worden ist, ist sehr erfrischend und wertet die an sich gelungene Umsetzung noch weiter auf.
Alles was in und um das Irrenhaus spielt ist großartig in Szene gesetzt und Rudolf Fernau spielt den Irrenhausleiter unglaublich gut. Seine psychologisch extrem intensive Präsenz überdeckt selbst die an sich brachial-komische Szene, als er die stark vergrößernden Brillengläser vor den Augen hat, zumindest wenn man den Film kennt und mit Fernaus Rolle vertraut ist, denn dann wirkt seine Figur auch schon ab dem allerersten Moment absolut, ansonsten stellt sich dieser Effekt auch recht schnell ein.
Den Soundtrack mag ich sehr gerne, die Action ist gelungen und Fritz Rasp spielte wieder eine sehr treffende Rolle, die leider ein wenig im Sand verläuft. Seine äußerlich kalte und trockene Rolle bringt er sehr gut rüber.
Eddi Arent spielt hier, meiner Meinung nach, seine tiefgreifendste Rolle innerhalb der Wallace-Reihe, bei der, der Humor durchaus aus guten kritischen Ansätzen hervorgeht.
Die Mutter/Tochter-Geschichte ist sehr gut gespielt und kann mit der Vater/Sohn-Variante aus dem "Frosch" mithalten.
Was hauptsächlich stört ist kurioserweies die Gräfin. Sie überzeugt als Intrigantin nicht und ist auch sonst sehr deplatziert. Die Gräfin ist diejenige, die den Spannungsbogen sehr oft vermasselt. Lil Dagover hat einige sehr gute Szenen, überzeugt in der psychischen Einflussnahme der Gräfin allerdings bei weitem nicht so wie Rudolf Fernau. Dieser insgesamt sehr psychologische Film, den ich fast als den Wallace-Film bezeichnen würde, der einem Psycho-Krimi oder Psycho-Thriller am nächsten kommt, büßt daher an dieser Stelle Punkte ein.
Joachim Fuchsberger mag ich in seiner Rolle hier aber sehr gerne. Eigentlich am liebsten nach seinem Auftritt in "Die toten Augen von London".
Klaus Kinski als wahrlich Irrer(!) ist hier natürlich ultivmativ besetzt und hat einige grandiose Szenen, auch Alexander Engel ist im Irrenhaus sehr gut und Richard Häussler als Ausnutzer und Ausgenutzter spielt seine letztlich seine eindringlichste Rolle innerhalb der Reihe.

Fazit: Der Film hat es oft so schwer, weil das Aushängeschild, die Gräfin, das Kern- und einzig wesentliche Problem ist. Man neigt, meiner Meinung nach, folgerichtig dazu, den Film insgesamt abzuwerten, denn wenn "Gräfin" draufsteht aber wenig einem Krimi Gebührendes in Bezug auf Gräfin drin ist, kommt das halt 'seltsam'.
Ansonsten hat der Film allerdings so viele Höhepunkte, dass er sehr gelungene Filme wie beispielsweise "Die Tür mit den sieben Schlössen" toppt.
Als Psycho-Krimi und in Bezug auf die im ersten Satz angesprochene Thematik ist der Film zu empfehlen. Wenn man die Gräfin als kuriose Nebenerscheinung und nicht als mittige Drahtzieherin sieht, passt eigentlich doch alles recht gut zusammen.

4,5/5 Punkten

ewok2003 Offline




Beiträge: 1.290

28.11.2005 23:00
#21 RE: Bewertet: "Die seltsame Gräfin" (8) Zitat · Antworten
Eine meiner Meinung nach sehr treffende Bewertung von Peitschenmönch! Ich finde auch, dass die eigentliche Hauptperson Lil Dagover nicht gut genug heraus gearbeitet wurde.
Rudolf Fernau gefällt mir in seiner Rolle auch sehr gut, während er hingegen beim "Würger von Schloss Blackmoore" von Brian Wallace nicht so zur Geltung kommt. Ansonsten schade, dass er nicht in weiteren Wallace-Filmen mitspielt.
"Die seltsame Gräfin" ist als Psycho-Krimi zwar eine ganz andere Richtung als z.B. "Das indische Tuch", wird allerdings von vielen Usern wahrscheinlich genau deshalb so schlecht bewertet.
Ich gebe dem Film 4/5 Punkte.

Gruß, Ewok

Tremor Offline



Beiträge: 129

03.12.2005 18:56
#22 RE: Bewertet: "Die seltsame Gräfin" (8) Zitat · Antworten
Ich verstehe offengestanden nicht, warum Lil Dagover so oft über den Grünen Klee gelobt wird - meiner Meinung nach ist das reiner Personenkult.
Für mich schadet sie durch ihr hemmungsloses Overacting dem Film ganz immens.
Und Marianne Hoppe wirkt steif und unnatürlich (selbst wenn man die Hintergrundgeschichte der von ihr gespielten Figur berücksichtig).
Zudem nervt mich Brigitte Grothum's (zumindest auf DVD) permanent sichtbarer Damenbart.
Auch Joachim Fuchsberger wirkt etwas deplaziert:
Bei einem so kaltschnäuzigen, energischen und (anfangs) undurchsichtigen Inspektor wäre für mich Heinz Drache eine viel logischere Wahl gewesen.
Rudolf Fernau zeigt zwar reichlich Charisma, doch schauspielerisch überzeugt er mich (zumindest in Bezug auf die Dialoge) bei Weitem nicht so sehr - hier wirkt alles gestelzt, schlecht auswendig gelernt.
Doch diesbezüglich hat der Film auch Glanzlichter:
Klaus Kinski war nie besser, Reinhard Koldehoff ist ein interessanter Ady-Berber-Ersatz, Richard Häussler in einer eigentlich typischen Ulrich-Beiger-Rolle überzeugt ebenso, und die Musik... naja... sie stört nicht weiter.
Doch da die meisten Szenen in Innenräumen spielen (Schloss und Anstalt) kommt man sich mitunter mehr wie in einem (wenig originellen) Theaterstück vor.
Nach Schulnoten bekäme der Film von mir wohl eine 3-4.
Sicher kein Höhepunkt innerhalb der Reihe aber auch nicht so schlimm wie "Der Gorilla von Soho".

Larry Holt Offline



Beiträge: 45

05.12.2005 21:43
#23 RE: Bewertet: "Die seltsame Gräfin" (8) Zitat · Antworten

Für mich hat hier Eddi Arend seine beste Wallace-Rolle. Er wurde ja viel zu oft verbraten, und in so manchen Streifen hätte man ihn ruhig streichen können (z.B. Der Fälscher von London), aber hier zeigt er wirkliches schauspielerisches und komisches Talent, ohne albern oder gar lächerlich zu werden.

Die Atmosphäre des Films ist durchweg gut, wenn auch antiquiert. Aber ich bin der Meinung, dass hier neben Die Tür mit den 7 Schlössern die beste Wallace-Atmosphäre geschaffen wurde. Sie leidet nur etwas unter den Bildern und der Kamera. Josef von Baky hat hier zu Recht nicht nur seinen ersten Wallace-Einsatz, sondern auch den letzten. Denn trotz spannender Momente, bleibt der Film am Ende recht unspektakulär. Er wirkt eher wie ein großes Theater, was vor allem durch Lil Dagover geschürt wird, die so überhaupt nicht zum Essemble passt. Schon gar nicht zum frivol agierenden Fuchsberger, der hier tatsächlich erstmals fehlbesetzt zu sein scheint. Wie später im Abt und in Zimmer 13 übrigens auch.

Die Irrenhausszenen wurden ja in der blauen Hand nochmals remakt. Doch hier stimmt die Atmosphäre überhaupt nicht.

Alles in allem in etikettiertes Meisterwerk, welches seinem Anspruch in keinster Weise gerecht wird, trotz dem ersten glanzvollen Kinski-Auftritt bei Wallace.

Peitschenmönch Offline




Beiträge: 536

06.12.2005 10:32
#24 RE: Bewertet: "Die seltsame Gräfin" (8) Zitat · Antworten
EDIT: Error 404! *kotz*

Peitschenmönch Offline




Beiträge: 536

06.12.2005 10:33
#25 RE: Bewertet: "Die seltsame Gräfin" (8) Zitat · Antworten

Bei der Regie muss man sich halt fragen, wieviel davon auf Baky und wieviel auf Jürgen Roland zurückgeht, der Baky ja nach einer Weile ablöste. Die Frage ist, wie lange diese "Weile" war, sprich wie lange Baky überhaupt Regie führte und wie sehr und wo er Einfluss nahm.

fritz k Offline



Beiträge: 243

07.12.2005 18:34
#26 RE: Bewertet: "Die seltsame Gräfin" (8) Zitat · Antworten

Da muß ich jetzt aber mal für Lil Dagover, Rudolf Fernau und den Film Partei ergreifen.
Lil Dagover hat schon zu Stummfilmzeiten in Horror-Klassikern wie "Das Kabinett des Dr. Caligari" (1922) mitgewirkt, Filme des Expressionismus, in denen die Darstellung bewußt extrem über das natürliche gestellt wurde. Man muß verstehen, daß in den 60iger Jahren diese Spielweise noch bekannt bekannt war, aber schon altmodisch und gekünstelt wirkte. Damals dürfte jedem, der Lil Dagover als Gräfin erlebt hat, klar gewesen sein, daß die dargestellte Lady Moron eine Frau ist, die für verlogene alten Zeiten steht.
Deswegen ist die Besetzung genial, ähnliches gilt für Rudolf Fernau ( der einer der genialsten deutschen Schauspieler war).
Man darf solche Darsteller natürlich nicht mit heutigen Darstellern vergleichen, die alten wirken dann immer "theaterhaft". Meiner Meinung nach finden sich in "Die seltsame Gräfin" die besten darstellerischen Leistungen der gesamten Wallache-Serie und es wundert nicht, daß gerade dieser Film und "Der Hexer" damals mit einer Prämie des Bundesinnenministeriums ausgezeichnet wurden.

ewok2003 Offline




Beiträge: 1.290

07.12.2005 20:26
#27 RE: Bewertet: "Die seltsame Gräfin" (8) Zitat · Antworten
In Antwort auf:
Lil Dagover hat schon zu Stummfilmzeiten in Horror-Klassikern wie "Das Kabinett des Dr. Caligari" (1922) mitgewirkt, Filme des Expressionismus, in denen die Darstellung bewußt extrem über das natürliche gestellt wurde. Man muß verstehen, daß in den 60iger Jahren diese Spielweise noch bekannt bekannt war, aber schon altmodisch und gekünstelt wirkte. Damals dürfte jedem, der Lil Dagover als Gräfin erlebt hat, klar gewesen sein, daß die dargestellte Lady Moron eine Frau ist, die für verlogene alten Zeiten steht.

Da bin ich jetzt verwundert, dies war mir bisher nicht klar. Ebenso wenig wusste ich, dass sowohl "Der Hexer" als auch "Die seltsame Gräfin" damals die angesprochene Auszeichnung erhalten haben.
Das Problem ist wahrscheinlich einfach nur, dass viele hier "nach heutigen Gesichtspunkten" bewerten, ohne den damaligen Kontext zu kennen. So, dann will ich den Thread hier nun mal nicht zu wissenschaftlich machen....

Gruß, Ewok

Fabi88 Offline



Beiträge: 3.905

08.12.2005 20:49
#28 RE: Bewertet: "Die seltsame Gräfin" (8) Zitat · Antworten

Na gut, natürlich bewerten wir nach heutigen Maßstäben. Was bringt es mir, wenn ich weiß, dass ein Film damals modern gewirkt hat und Millionen begeistert hat, wenn mich der Film langweilt und keine guten Punkte hat? Meinte ich jetzt ganz allgemein zum Thema, wie es früher wirkte, und nicht zu der "seltsamen Gräfin"!

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HorstFrank Offline



Beiträge: 699

23.04.2006 23:47
#29 RE: Bewertet: "Die seltsame Gräfin" (8) Zitat · Antworten

Für mich nach wie vor einer der weniger gelungenen Filme. Klaus Kinski spielt fantastisch, Fritz Rasp und Richard Häussler sind prima. Peter Thomas erster Musicscore ist noch nicht so toll wie spätere. Ansonsten glänzt der Film durch Langatmigkeit, die einfach und einfach nicht enden will. Für mich insgesamt gesehen der schwächste Schwarz/Weiß-Wallace und einer der schlechstesten überhaupt. Meine Wertung: 2/5 Punkten

KlausS Offline



Beiträge: 278

24.04.2006 07:43
#30 RE: Bewertet: "Die seltsame Gräfin" (8) Zitat · Antworten

Wie Florian schon weiter oben erwähnte, spaltet die "Gräfin" offensichtlich die Fan-Gemeinde wie kaum ein zweiter. In meiner persönlichen Wallace-Hitliste nimmt der Film einen Platz in den Top 3 ein. Kinski spielt einfach nur sich selbst und um fritz k.'s Worte zu benutzen ist der Film "...subtil bedrohlich...". Das Thema "Irrensanstalt" wirkt auf mich besonders bedrückend (was man dann später z.B. in der "Blauen Hand" durch Frauen mit Ausziehzwang etwas veralbert hat) und hätte m. A. nach öfter verwendet werden können.

Viele Grüße
KlausS

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