Wieso seid Ihr eigentlich ausgerechnet bei Edgar Wallace hängengeblieben, was sind die Gründe dafür?
Gruss
Havi17
Wenn die Macht der Liebe die Liebe zur Macht übersteigt, erst dann wird die Welt endlich wissen, was Frieden heißt (Jimi Hendrix)
Die Rüstungsindustrie ist eine der größten Gefährdungen der Menschheit. Albert Einstein
Die Welt wird nicht bedroht von den Menschen, die böse sind, sondern von denen, die das Böse zulassen. Albert Einstein
Ich erinnere mich gerade nicht, ob wir so ein Thema schon einmal hatten - und ob ich dort nicht sogar schon etwas geschrieben hatte... Meine Liebe zu Wallace hat seinen Ursprung witzigerweise in der Tatsache, dass ich ein "klassisches Kassettenkind" bin. Man hat mich früher zwar auch oft im Wald oder auf dem bäuerlichen Heuboden meines besten Freundes beim Spielen angetroffen (wenn man dörflich aufwächst, sind das die Vorteile), mein Lieblingsplatz war aber immer das Kinderzimmer - den Fußboden voller LEGO und eine Hörspielkassette im tragbaren Rekorder. Über Benjamin Blümchen und Co ging es zu TKKG, Fünf Freunde und Drei Fragezeichen. Als ich älter wurde, wollte ich die liebgewonnenen Stimmen nicht verlieren, aber natürlich "erwachsenere" Inhalte. Gerade die Produktionen des Labels "Europa" waren voller prominenter Stimmen: Katharina Brauren, Hans Clarin, Horst Frank, Konrad Halver, Wolfgang Kieling, Andreas von der Meden, Hellmut Lange, Hans Paetsch, Charles Regnier, Christian Rode, Horst Stark, Franz-Josef Steffens, Gisela Trowe, Claus Wilcke, Horst Naumann, Wolfgang Völz und viele, viele mehr. Da lag es nahe zu schauen, was es dort noch so gibt. Im Handel gab es das meiste damals als MC nicht mehr und als CD noch nicht, es war jedoch die Hochzeit von Napster und Co. Nach den nur vier Folgen der tollen Sherlock Holmes-Hörspiele-Reihe aus den 80ern mit Peter Pasetti (die ich heute eher als Ergänzung zu den Holmes-Pasetti-Produktionen des BR aus den 60ern sehe), war die 12-teilige "Edgar Wallace"-Reihe das nächste, was mich reizte. Ohne zu wissen, wer oder was "Edgar Wallace" war, sprachen mich Cover und Titel einfach an und schienen die logische, erwachsenere Fortführung von TKKG- oder Drei Fragezeichen-Folgentitel wie "Die Stunde der schwarzen Maske", "Das Geheimnis der chinesischen Vase" oder "...und das Gespensterschloss" zu sein. Ich muss damals 13 gewesen sein, als ich "Die toten Augen von London" und "Der Frosch mit der Maske" hörte. Bei letzterem kann ich mich noch gut daran erinnern, wie ich im Dunkeln mit Kopfhörern im Bett lag und mitfieberte, ob Richard Gordon (Uwe Friedrichsen mit fantastisch gespielter Verzweiflung!) es rechtzeitig mit der Begnadigung für Ray Bennet zur Todeszelle schafft. Die gesamte Reihe hat noch immer einen ganz festen Platz in meinem Herzen und wird regelmäßig wieder gehört (sowohl in Form der erst viel später gekauften Original-Kassetten auf der HiFi-Anlage im Wohnzimmer, als auch digitalisiert mobil auf einem kleinen Medienplayer für die Hosentasche). Ich habe dann wohl erst noch die Hörspiel-Reihe von "Maritim" gehört, bevor ich bemerkte, dass Kabel1 praktischerweise gerade eine Reihe ausstrahlte (es müsste 2002 diese gewesen sein: https://www.presseportal.de/pm/7841/374629) und entsprechend erst spät in die "Wallace-Filmwelt" einstieg. Ich kann mich zumindest nicht erinnern, dass "Der Rächer" oder "Der Hexer" mein erster Wallace im Fernsehen gewesen ist. Wahrscheinlicher sind Bogenschütze, Abt oder Frosch. Ich weiß noch genau, wie ich beim Besuch bei einem Kumpel begeistert von der Wallace-Reihe auf Kabel1 erzählte und wir den Fernseher für "Das Geheimnis der grünen Stecknadel" anschmissen, dann jedoch wegen Farbe und der "unerwarteten" Handlung und Inszenierung schnell abbrachen. Natürlich wurden die damals verfügbaren vier Wallace-DVDs von Kinowelt, "Der schwarze Abt", Der Hexer", "Neues vom Hexer" und "Der Hund von Blackwood Castle" direkt im Wilhelmshavener Elektronikmarkt gekauft und rauf und runter geguckt. Das Wallace-Forum habe ich ja auch bereits im Herbst 2002 entdeckt und mich am 12.11.2002 angemeldet. Der Besuch des "Edgar Wallace-Festivals" in Titisee-Neustadt kam dann 2003, der erste (dilettantische) Wallace-Kurzfilm dann wohl 2004. Die Romane wurden natürlich dann auch in den folgenden Jahren zu einem Großteil zusammengetragen, Autogrammkarten der Wallace-Schauspieler ins (mittlerweile Jugendzimmer) gehängt, Filmplakate und Filmprogramme gesammelt usw. Die Filmplakate von "Der unheimliche Mönch" und "Das Rätsel des silbernen Dreieck" hingen sogar noch einmal in den 2010ern lange Zeit über meinem Sofa in der Junggesellenwohnung in Köln. Mit den Romanen wurde ich nie ganz warm, weil ich in der Jugend eher Raymond Chandler, Ian Fleming oder "modernes" Zeug wie Dan Brown gelesen habe und Wallace dagegen etwas zu altbacken fand und mich in den beschriebenen Kreisen Pferderennbahn, Adel und Co nicht so recht heimisch fühlte. Die Romane sind zum Großteil dementsprechend mittlerweile längst wieder verkauft und nur Erinnerungsstücke wie eine frühe Hardcover-Ausgabe des Hexers in Fraktur oder ein von Wallace signiertes Buch in der Wohnung verblieben. Im Keller liegen noch ein paar ausgewählte Romane, die ich zwecks möglicher Umsetzung behalten wollte. Angesichts von mehreren aktuellen Wallace-Hörspielreihen und meiner (ja auch hier im Forum geteilten) Vorbehalte gegenüber einer modernen Wallace-Film-Umsetzung wird es dazu aber wahrscheinlich niemals kommen - auch wenn mein Filmstudium zum Teil auch auf die Wallace-Filme zurückzuführen ist und ich immer schon einmal selbst verkleidete Mörder durch nebelverhangene Gegenden laufen lassen wollte. Die Hörspiele (auch die "Maritim"-Reihe trotz der halbherzigen Versuche in den ersten Folgen sie zu "verjugendlichen") höre ich wie gesagt noch oft, die Filme habe ich vor wenigen Jahren sogar noch einmal (mehr oder weniger komplett) mit meiner jetzigen Frau angeschaut. Sie ist vielleicht nicht unbedingt ein Fan geworden (das wurde sie eher von Hitchcock), hatte aber Spaß - vor allem mit den späteren Farb-Produktionen. Obwohl wir aktuell wieder die Bond-Reihe - dieses Mal in 4K - chronologisch "durcharbeiten", hätte ich auch mal wieder Lust einen Wallace dazwischenzuschieben... Außerdem warte ich sehnlichst (aber auch noch sehr lange) darauf, dass mein Sohn in das Alter kommt, in dem zumindest die Hörspiele vielleicht für ihn geeignet sind, auch wenn ich damit rechne, dass er in 8-10 Jahren mit "Papa, mach' den Quatsch aus!" reagiert, wenn ich versuche "Der Hexer" oder "Die Bande des Schreckens" mit ihm zu schauen. Aber wer weiß? Ich hatte einfach (wie viele andere Forumsmitglieder wohl auch) das unglaubliche Glück Bekanntschaft mit Wallace zu machen, als durch Kabel1 einige (laut Pressetext restaurierte und erstmals ungekürzte) Wallace-Klassiker im TV liefen und man "Live" die Veröffentlichung aller Filme auf DVD sowie auch noch eine brandneue Parodie ("Der Wixxer") im Kino erleben durfte. Ich kam also rechtzeitig "zum Hype".
"Der Besuch des "Edgar Wallace-Festivals" in Titisee-Neustadt" Das habe ich leider verpasst und nur ein paar TV-Ausschnitte dazu gesehen. Das hätte mich greizt, wenn ich das damals gewusst hätte.
Ich durfte als Kind/Jugendlicher Abends nicht lange Fernsehen. Ausnahme war "Spiel ohne Grenuen", natürlich mit der ganzen Famlie. So gelang es mir trotz Neugier nicht die spätabends laufenden Wallace Filme seinerzeit sehen zu können. Irgendwann legte ich mir eine VHF-Antenne (Dipol) zu um das Vormittagsprogramm (Kanal 2) sehen zu können ubnd dann lief tatsächlich dort am 5.4.1976 "Das Verrätertor", der Anfang meiner Wallaceserie. Anfangs zeichnete ich den Ton auch mal mit Bildbeschreibung auf Kassette auf. Ab 1979 folgten dann Videorekorder. Natürlich gelangen die Ausschnitte aus den Programmzeitungen auch in mein TV-Archiv (seit 1973). Später wurden dann die Beta, V2000 und VHS Bänder auf DVD überspielt und sukzessive durch digitale TV-Ausstrahlungen (ab 2005) ersetzt. Natürlich habe ich meine besondernen Lieblinge nun auch auf BD. Mein erstes Buch waren 1982 "Die Edgra Wallace Filme von Joe Hembus". Natürlich schickte ich die Liste er Filme mit der Bitte um Ausstrahlung sogleich an ZDF, RTL und SAT1. Ab Dezember 1987 zeigte dann endlich SAT1 12 der 19 bislang nicht gezeigten Filme. 1992 fehlte dann nur noch "Akasawa". 1993 nahm sich RTL dem "Wallace-Hype" an, mit Parodien von Otto Waalkes und Neuproduktionen. Im Jahre 2002 nahm sich dann der Kabelkanal "der Sache an", tlw. ungekürzt und mit farbigem Vorspann. Im Jahre 2000 folgte dann das Buch von Joachim Kramp. In mein TV-Archiv wanderten natürlich viele Artikel über die Darsteller oder deren Tod. Meine Kurzen konnten sich leider nicht so für die Wallace-Filme begeistern. Mein Kleiner mochte besonders Eddie Arendt. Alte Tatorts und gute Spielfilme waren mehr im Fokus.
Gruss
Havi17
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Ich war Anfang 14, als Muttern mir mal von einer Krimiparodie vorschwärmte und ein wenig von der Handlung erzählte. Der Name fiel ihr nicht mehr ein (Es war "Eine Leiche zum Dessert"), aber eines Tages brachte sie aus der Bibliothek "Das indische Tuch" mit der Bemerkung, der Film wäre ähnlich unterhaltsam. Als sie noch erwähnte, dass es weitere Filme gab, war das Kind schon in die Themse gefallen. Dann ging alles ganz schnell: Registrierung beim Forum, u.a. als Diskussionsteilnehmer mit anderen euphorisierten Verrückten oder als Zeuge eines epischen Beefs zwischen Joachim und Christos oder eines nicht minder epischen Meltdowns eines J. G.. Dann Gehversuche, irgendwas zu Wallace bei zu tragen, eine Fanpage mit 1:1 übernommener Filmliste von Daniel (sry ;-)), ein eigener Film, der zum Glück rechtzeitig abgebrochen wurde, um keine Vergleiche mit Jess Franco in schlecht - ohne Erotik, dafür mit Stimmbruch - zu riskieren. Weitere Drehbücher mit nicht minder großen Logiklöchern, hab immer was zu lachen, wenn ich mir die mal wieder durch lese. Wallacefestival 03, Anfrage bei Christos, beim Festival 04 mit 4 Kumpels ein A-Cappella-Medley aus Wallacefilmmusik singen zu dürfen, genehmigt. Erinnere mich noch an die Aufregung und nette Klönschnacks mit Micha, Dennis, Fabian... Die A-Cappella-Gruppe gibt es heute noch und zum 15-Jährigen Jubiläum wurde das Wallacemedley nochmal aus der Mottenkiste geholt. Kurios, dass die Gruppe, die sich musikalisch an den King's Singers orientiert, ihre Existenz den Wallacefilmen zu verdanken hat und der Manie eines 16-jährigen. Heute packt mich Wallace einmal alle 5 Jahre - deshalb auch die sparsame Mitwirkung im Forum - aber wenn, dann richtig.
Warum Wallace? Die überspitzten Charaktere, die Mischung aus Grusel und Humor, die Atmosphäre, die exotischen Mordwaffen, die schmissigen Soundtracks, all das ist einmalig und wird es auch bleiben.
„Die seltsame Gräfin“ (der erste zu Gesicht bekommene Film) erschien irgendwie interessanter als „Derrick“ oder „Der Alte“. Dazu der Reiz des späten Fern-Sehens in jungen Jahren Anfang der Achtziger. Das war (auch die Musik!) alles viel spannender, als ein erneuter Mord im Münchner Villenviertel. Halt Krimi-Märchen mit deutschem Einschlag. Was Unuckas Karl-May-Filmbuch war, wurde bei Wallace das Werk von Hembus/Pauer. Der Schwerpunkt bei den Filmen lag und liegt eindeutig bei den Schwarzweiß-Sachen. Das ist viele Jahre her, aber das Interesse an Edgar Wallace hat sich bis heute gehalten. Halt zeitlose Unterhaltung.
Mein Bezug zu Edgar Wallace? Das wird eine SEHR lange Geschichte ...
In der elterlichen Bibliothek befanden sich einige Goldmann-Ausgaben mit den charakteristischen roten Einbänden, wodurch mir der Name schon früh geläufig war. Mein erster filmischer Kontakt war "Die Bande des Schreckens", deren letztes Drittel (ungefähr ab dem Fund von Crayleys Leiche) ich mitsehen durfte. Ansonsten sah ich bei den meisten Filmen die ersten Minuten, bevor es ins Bett ging (etwa beim "Frosch" oder den "Narzissen"). Manchmal schaltete ich unbemerkt in die Wiederholungen im Nachmittagsprogramm hinein, die einige Tage später liefen. Komplett gesehen habe ich bei einer Ausstrahlung im Frühjahr 1993 auf Sat1 den "schwarzen Abt" (allerdings erst ab dem Fund von Smooths Leiche, weshalb mir die Anfangssequenz entging) und das "Verrätertor". So richtig ging es dann im Frühsommer 1994 los, als Kabel1 (bzw. anfangs noch der Kabelkanal) die Reihe zeigte. Gesehen wurden sie alle, wobei drei davon ("Das Gasthaus an der Themse", "Der grüne Bogenschütze" und "Die Gruft mit dem Rätselschloss") sogar für mich aufgezeichnet wurden, als ich im Urlaub war und diesen Sender nicht empfangen konnte. Einige Monate später hatte ich auch einen Mitschnitt vom "indischen Tuch", der allerdings erst bei der Testamentseröffnung ansetzte ("Was war das? ´Vorletzter Wille?´ Soll das ein Witz sein?"). Als direkt im Anschluss Anfang 1995 eine erneute Ausstrahlung (diesmal Sonntag statt Samstag) begann, verfolgte ich diese erneut, parallel wurde am Montag jeweils "Otto - Die Serie" gesehen, wo ich die meisten Szenen wiedererkannte. Als es im Frühjahr 1996 wieder losging, wurden die Filme aufgezeichnet, allerdings nur die in s/w. Nachdem ich die Mitschnitte oft genug gesehen hatte (wodurch sich mir viele Werbepausen einprägten) ließ mein Interesse etwas nach; allerdings legte ich mir 1998 Joachim Kramps Buch zu, das mich einerseits durch die vielen Hintergrundinformationen fesselte, andererseits aber oft auch vor den Kopf stieß, weil wir bei der Beurteilung der Filme fast nie übereinstimmten. 2000 nahm ich die Filme erneut auf, diesmal wurde die Werbung herausgeschnitten. Stärker wurde mein Interesse 2002 durch drei Faktoren: Die Ausstrahlungen von Kabel1, für die viele Filme diesmal rekonstruiert wurden, Christos Tses Buch, das mit interessanten Anekdoten und Interviews gespickt war, und vor allem die Seite Deutschen-Tonfilm, die nicht nur zahlreiche Informationen über die Kürzungen und Veränderungen enthielt, sondern endlich auch viele Urteile über einzelne Filme, die mir aus der Seele sprachen (erheblich mehr als bei denen von Kramp und Tses). 2004 zeichnete ich manche Filme erneut auf, später wurden die DVDs erst ausgeliehen, noch später dann auch gekauft. Diskussionen im Vorgänger dieses Forums habe ich lange verfolgt, ebenso wie die in diesem.
In Sachen Hörspiele kam mir auf einem Flohmarkt die Vertonung des "unheimlichen Mönchs" unter, später in einer Stadtbücherei noch die vom "Zinker" und der "Bande", alles Maritim. Von der Existenz der Europa-Reihe erfuhr ich erst durch das Internet, untergekommen sind mir diese erst 2019.
Mein Bezug zu den Büchern ist ein Thema für sich. Dazu folgt in ein paar Stunden ein separater Beitrag.
Was die Bücher angeht, so fanden sich in der elterlichen Bibliothek einige Titel, aber oft weniger bekannte von Wallace wie "Die Schuld des Anderen", "Der Unheimliche", "Richter Maxells Verbrechen", "Die gelbe Schlange" oder "Der Banknotenfälscher" (die beiden Letzteren allerdings in einer gelbbändigen Ausgabe von Bertelsmann). Als ich mit zehn begann, mir selbst Wallace-Bücher zuzulegen, waren die beiden ersten "Der rote Kreis" und "Neues vom Hexer" (Goldmann). In den folgenden Jahren kaufte ich öfter Exemplare im Buchhandel, auf einem Flohmarkt fiel mir auch eine größere Menge von Ausgaben aus den 60ern in die Hände. Parallel bemerkte ich auch die Ausgaben vom Scherz-Verlag, die sprachlich sehr viel "frischer" auf mich wirkten und mitunter zusätzliche Details, Passagen oder sogar Kapitel enthielten. "Frosch", Gräfin" und "blaue Hand" legte ich mir nur in dieser Version zu, bei der "Bande des Schreckens", dem "Bogenschützen" und den "toten Augen" erwarb ich sie als Ergänzung zu den Goldmann-Ausgaben und stieß beim Vergleich auf viel zusätzliches Material (speziell bei den beiden Letztgenannten). Beim "Hexer" glaubte ich zunächst an eine totale Verfälschung durch Goldmann, bis mir klar wurde, dass die beiden Übersetzungen auf unterschiedlichen Versionen beruhte, die Wallace selbst geschrieben hatte. Von Heyne kam mir zu dieser Zeit nur ein Titel unter: "Die vier Gerechten" Als vor einigen Jahren mein Interesse an den Büchern wieder stärker wurde, legte ich mir natürlich einige der oft gelobten Weltbild-Ausgaben zu.
Was mich an diesem Autor gereizt hat bzw. reizt? Damals war es sicher seine Mischung aus Spannung und Melodramatik, gewürzt mit einer relativ leicht lesbaren Sprache, als dass er ein typischer "Trivialautor" war. Heute ist es eher sein durchaus vorhandenes Talent für atmosphärische Schilderungen und teilweise auch für Figurenzeichnung; naturgemäß betrifft das weniger die (männlichen und weiblichen) Heldenparts, sondern teils die Bösewichter, teilweise auch Nebenfiguren.
Ich vergaß noch zu erwähnen, dass ich natürlich auch ca. 35 cm "rote Krimi Goldmanns" erwarb und las. Das dürfte Anfang 1980 nach Joe Hembus Buch mit den Verfilmungen gewesen sein. Außerdem erhielt ich mal von Joachim Kramp CDs der Edgar Wallace Filmedition IV, mit einem meiner Lieblingsfilme "Der grüne Bogenschütze". Hörspielfassungen von 2009 bearbeitet von Joachim Kramp und Thomas Götz.
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Havi17
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Die Edgar-Wallace-Filme waren immer was besonderes in meiner Kindheit, damals in den Achtzigern wurden die noch recht oft gesendet, im West- und Ostfernsehen. Besonders gruselig waren die "Toten Augen" oder auch die "Bande des Schreckens" in meiner Erinnerung. Ein Freund von mir hatte öfter mal die Musik vom Vorspann auf Tonband Vorspann aufgenommen. Es gab mal irgendwann im DDR-Fernsehen während der zweimonatigen Sommerferien jede Woche einen Wallace-Film - das war was!. Dabei kannte ich nur die Schwarzweiss-Schinken, erst später war mir so richtig klar, dass es auch Farbfilme in der Reihe gab, mit denen ich aber nie so recht warm geworden bin. Nach der Wende kam da das Westgeld, ich habe mir für mein Begrüßungsgeld erst mal viele Bände der Wallace-Jubiläumsausgabe von Goldmann besorgt und "verschlungen". Nicht alle haben mir gefallen, einige fand ich enttäuschend. Trotz allem, ich hab es gerne gelesen, kannte bis dahin nur sehr vereinzelte Wallace-Bücher, die auch im Osten verlegt worden waren. Dann war erst mal sehr lange Zeit Funkstille in Sachen Wallace. Irgendwann kam es zum Kauf eines DVD-Players, wobei ein paar Wallace-Boxen zu den Ersterwerbungen zählten. Die Filme sind eben ein Stück Kindheitserinnerung, viel Nostalgiefaktor, aber eben auch viel Gefühl für schaurige Szenerien und schrägen Humor, sehr gute Schauspieler und schmissige Filmmusiken. Habe mir ein Kramp-Buch gekauft und auch das Problem gehabt, dass Krimi-Krampies Meinung über Filme, Schauspieler usw. meist meiner eigenen eher "antagonistisch" gegenüberstand. Trotzdem hab ich den Wälzer durchgeackert. Dann hab ich mir die Weltbild-Ausgaben von Wallace besorgt, ersatzweise auch von Heyne oder zumindest Goldmann-Bücher vor 1960. Erstaunlich, der wahre Wallace, unverstümmelt und liebevoll übersetzt, zeugt zumindest in seinen besten Werken durchaus von schriftstellerischem Können, einem Sinn für atmosphärische Schilderungen und gute Menschenbeobachtung, letztlich auch von überbordender Phantasie und geschickter Spannungsführung. Die Archetypen aus Märchen und Legenden begegnen einem im Wallace-Kosmos wieder, sind sicher auch verantwortlich für den Erfolg des Autors. Auch die Afrika-Geschichten lassen sich immer noch gut lesen, alles sicher gut verteilt über die Jahre. Mittlerweile beschränkt sich meine Wallace-Beschäftigung gerade nur noch mit ganz vereinzelten Filmsichtungen (wenn mal Wohlfühl-Bedarf besteht) und mit der Lektüre eines Buches zum Jahresurlaub, ein Ostsee-Urlaub ohne Wallace-Krimi geht irgendwie nicht, da fehlt was... :-)
Ja Wohlfühl-Bedarf. In der Tat, das war und ist ein wichtiger Punkt auch bei mir. Wenn ich wieder mal vor einer Klausur stand, schaffte mir so manches Mal ein (eigenes) Hörspiel eines Wallace-Films die nötige Einschlafentspannung. Ja und natürlich bei Stress und Erfolg musste auch mal ein Wallace Film herhalten.
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