Sie sind vermutlich noch nicht im Forum angemeldet - Klicken Sie hier um sich kostenlos anzumelden Impressum 
Forum Edgar Wallace ,...



Sie können sich hier anmelden
Dieses Thema hat 240 Antworten
und wurde 20.664 mal aufgerufen
 Film- und Fernsehklassiker national
Seiten 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | ... 17
TV-1967 Offline



Beiträge: 652

16.11.2020 12:10
#16 RE: Verschollen? Vergessen? - Filmraritäten Zitat · Antworten

P.S. Ich meine nicht Hans Schaffner!

Giacco Offline



Beiträge: 2.499

20.11.2020 14:07
#17 RE: Verschollen? Vergessen? - Filmraritäten Zitat · Antworten

MARSCHIER ODER KREPIER - (MARCIA O CREPA)
D/I/Sp (1963) - R: Frank Wisbar - DE: 6.2.1963 - FSK 18 - V: NFA - Neue Film Allianz
Deutscher Produzent: Monachia-Zeyn, München (Willy Zeyn)
Darstller: Stewart Granger, Hans von Borsody, Peter Carsten, Dietmar Schönherr, Dorian Gray, Maurizio Arena, Leo Anchoriz, Fausto Tozzi, Riccardo Garrone, Carlos Casaravilla, Ivo Garrani, Alfredo Mayo



Algerien 1961: Captain Leblanc von der Fremdenlegion erhält den Auftrag, den Rebellenführer Ben Bled gefangenzunehmen. Er stellt eine Truppe von Söldnern verschiedener Nationalitäten zusammen, die er von früheren Einsätzen kennt. Es gelingt den Männern, Ben Bled in ihre Gewalt zu bringen. Mit ihm und einer von den Aufständischen festgehaltenen Frau machen sie sich auf den Rückweg. Als der Hubschrauber naht, der sie aus dem Einsatzgebiet herausholen soll, wird er von den Rebellen, die die Verfolgung aufgenommen haben, abgeschossen. Bei dem Versuch, sich zufuß durchzuschlagen, finden sie Zuflucht in einer verlassenen Kirche. Aber dort sitzen sie in der Falle, denn draußen warten ihre Gegner, die Ben Bled befreien wollen.

Die Dreharbeiten zu dem Film begannen im April 1962 in Spanien und fanden überwiegend in Almeria und Andalusien statt. Die anschließenden Atelier-Aufnahmen entstanden in Madrid. Angekündigt wurde er von der NFA zunächst als "Sprung in die Hölle". Frank Wisbar inszenierte den Film als spannendes Action-Abenteuer und hatte von vornherein klargestellt, dass er keinen politischen Film machen wolle. Einige Kritiker nahmen ihm das übel. Hauptdarsteller Stewart Granger überzeugt als erfahrener und souveräner Anführer, der seine Männer, deren Stärken und Schwächen er kennt, im Griff hat und auch in kritischen Situationen motiviert und zusammenhält. Die drei deutschen Schauspieler haben alle größere Rollen und fügen sich gut in das internationale Darsteller-Team ein. Hans von Borsody ist als Fritz der engste Vertraute des Captains, Peter Carsten spielt wie oft den verwegenen Draufgänger und Dietmar Schönherr wird neben seiner kämpferischen Leistung auch für seine Dienste als Funker geschätzt. Die Italienerin Dorian Gray, bürgerlich Maria Luisa Mangini, schließt sich als Nora den Söldnern an, um wieder frei zu sein. Die Schauspielerin arbeitete mit Regisseuren wie Fellini oder Antonioni zusammen und wirkte auch in dem Deutschen Film "Finden Sie, dass Constance sich richtig verhält?" mit. Den Soundtrack lieferte Francesco Lavagnini. Das Titelthema "Concerto Disperata" wurde in Italien durch den Trompeter Nini Rosso zum Hit. Als "The Legion´s Last Patrol" schaffte das Orchester Ken Thorne damit in UK ebenfalls einen Chart-Erfolg.

"Wieder einmal wird der Krieg als gegeben hingenommen. Mit Politik, Gott behüte, will der Film nichts zu tun haben. Ihm geht es um soldatische Pflichterfüllung, Disziplin, Kameradschaft, menschliche Bewährung, Opferbereitschaft und was dergleichen mehr an Idealen zu zitieren ist. Wie diese Männer, Deutsche, Franzosen, Italiener und Spanier, überhaupt zur Legion gekommen sind, danach wird nicht gefragt. Es sind halt alles "harte, hundertmal bewährte Burschen, auf die man sich verlassen kann." Bewundernd wird gezeigt, wie sie ihr "Handwerk", das Drauflostöten, verstehen, ohne viel zu fragen. Davon abgesehen bleibt ein sehr spannender und realistisch gemachter, gut gespielter, geschickt fotografierter und musikalisch fast balladesk untermalter Film. Der Publikumszulauf wenige Tage nach der Münchener Premiere deutet auf ein gutes Geschäft hin." (film-Echo)

Film-Echo-Note: 4,1 (24 Meldungen) / Erstnote: 3,7
Frankreich: 834.131 Besucher
Italien: Platz 96 der 100 erfolgreichsten Filme der Saison 1963/64

Giacco Offline



Beiträge: 2.499

22.11.2020 14:55
#18 RE: Verschollen? Vergessen? - Filmraritäten Zitat · Antworten

IMMER WENN ES NACHT WIRD
BRD (1961) - R: Hans Dieter Bove - DE: 1.12.1961 - FSK 18 - V: NFA - Neue Film Allianz
Achtmann-Filmproduktion, München
Darsteller: Jan Hendriks, Hannelore Elsner, Karin Kernke, Walter Wilz, Edith Mill, Elisabeth Volkmann, Gerhard Kittler, Almut Berg, Adelin Wagner, Kalle Gaffkus, Peter Parten, Hans Zander, Karl-Heinz Peters



Die Story, dessen Autoren Christoph Baal und Klaus Peter Schulze sind, weicht in ihren Grundzügen vom bisher Herkömmlichen nicht ab: Vom vielbeschäftigten und natürlich wohlhabenden Vater vernachlässigt und enttäuscht, weiß Bobby Elkins (Jan Hendriks) mit seinen hochdotierten Monatswechseln nichts anderes anzufangen, als das Leben eines Playboys zu führen. Dass er geschlechtskrank ist, wird dabei nicht nur ihm selbst, sondern auch dem einzigen anständigen Mädchen, an das er gerät, zum Verhängnis. Hannelore Elsner verkörpert jenes bürgerliche Mädchen Elke, das ein Abenteuer mit Liebe verwechselt und zum Schluss aus dem Sumpf, in den man sie hineingezogen hat, nicht mehr herausfindet. Bobby, der am Ende sogar von seinen Freunden gemieden wird, rast mit seinem Cabrio in den Tod.
Um dieses Paar herum sind die üblichen Personen gruppiert: der ergraute Chefarzt als Bobbys Vater, der strebsame Assistenzarzt (Walter Wilz), die flirtende junge Frau des Chefarztes (Edith Mill), die zuverlässige Freundin von Elke (Karin Kernke) und die vielen kleinen Girls in turbulenten Party-Entkleidungsszenen. Es rasen die teuren Sportwagen, es rauschen die Swimmingpools und zum Schluß predigt ein Pfarrer ins Leere. Die einfallsreiche Regie von Hans Dieter Bove, die von der Kamera wirkungsvoll eingefangenen Szenen und die intensiven Leistungen der genannten Hauptdarsteller wären einesd würdigeren Stoffes wert gewesen. (Film-Echo)

Nach den Atelieraufnahmen in den Riva-Studios in Unterföhring folgten Außendrehs in München und Umgebung. Peter Parten gibt hier sein Leinwand-Debüt und für Hans Dieter Bove war es die erste Spielfilm-Regie. Klimbim-Star Elisabeth Volkmann hat als Starlet Kitty erstmals eine größere Rolle. Ursprünglich sollte der Film vom Adria-Verleih herausgebracht werden.

Der meistumstrittene Film der letzten Monate" (NFA)

Start-Ergebnis:
Hamburg, Palast-Theater - In den ersten 3 Tagen 6.089 Besucher.

"Ein atmosphärischer Sittenfilm mit intensiven Parallelmontagen, Film-Noir-inspirierter Straßenfotografie und der Musik des Jazzpianisten Wolfram Röhrig." (DFF)

Das Deutsche Filminstitut Filmmuseum (DFF) widmete der verstorbenen Schauspielerin Hannelore Elsner 2019 eine ausführliche Hommage, bei der auch dieser Film gezeigt wurde.

Der Mönch mit der Peitsche Offline



Beiträge: 476

22.11.2020 19:18
#19 RE: Verschollen? Vergessen? - Filmraritäten Zitat · Antworten

Klingt spannend...Jan Hendriks und Hannelore Elsner haben ja auch schon zusammen in der spannenden "Stahlnetz"-Folge, "Spur 211", ( 1962 ) als Paar mitgespielt, die Handlung dieser Folge fand auch später Anlehnung in der tollen "Kommissar"-Folge, "Die Kusine" ( 1975 )!!!.

Dr. Oberzohn Offline



Beiträge: 643

22.11.2020 19:58
#20 RE: Verschollen? Vergessen? - Filmraritäten Zitat · Antworten

Zitat von Giacco im Beitrag #3
DAS BRENNENDE GERICHT (LA CHAMBRE ARDENTE)F/D/I (1962) - R:Julien Duvivier - DE: 16.2.1962 - FSK 18 - V: Columbia-BavariaDarsteller: Nadja Tiller, Jean-Claude Brialy, Perrette Pradier, Walter Giller, Edith Scob, Claude Rich, Helena Manson

Zitat von Georg im Beitrag #6
Ich hatte schon vor einigen Jahren bezügl. einer dt. Synchro Recherchen angestellt, weil dieser Film natürlich schon wegen der Besetzung und des Inhalts (Mordfall in abgelegenem Schloss, s/w, Whodunit) für eine DVD-Veröffentlichung prädestiniert wäre. Verlief leider alles im Sande.


Das ist wirklich sehr schade. Der Film soll nicht schlecht sein. Und vor allem - er ist eine der wenigen Verfilmungen überhaupt, die nach den recht gruseligen Rätselkrimis von Dickson Carr gedreht worden sind. Dabei sind sowohl Buch als auch Film wegen des Endes eher "berüchtigt", das diesmal nicht nur durch rationale Erklärungen des Geschehens aufwartet.

Giacco Offline



Beiträge: 2.499

27.11.2020 12:33
#21 RE: Verschollen? Vergessen? - Filmraritäten Zitat · Antworten

ICH WAR IHM HÖRIG
BRD (1958) - R: Wolfgang Becker - DE: 4.4.1958 - FSK 18 - V: Deutsche Cosmopol
Produktion: Carlton-Eichberg, München
Darsteller: Barbara Rütting, Carlos Thompson, Wolfgang Preiss, Kai Fischer, Siegfried Lowitz, Lina Carstens, Corny Collins, Wolfgang Büttner, Lukas Ammann, Wolfgang Völz



Anette Klinger, deren Leben sich nach dem Tod ihres Mannes nur noch um die Strickwarenfabrik dreht, die er ihr hinterlassen hat, interessiert sich nach längerer Zeit wieder für einen Mann. Es ist der gutaussehende Nikolei Stein, der an einer Autobahntankstelle arbeitet. Als er sie eines Tages bittet, ihn in die Stadt mitzunehmen, verursacht sie während der nächtlichen Fahrt einen Unfall und ist vor Entsetzen wie gelähmt. Stein, der aussteigt und sich vergewissert, dass nichts schlimmes passiert ist, nutzt den Vorfall zu seinen Gunsten. Er redet Anette ein, dass der Geschädigte tot ist und bringt sie dazu, Fahrerflucht zu begehen. Systematisch setzt er die völlig verunsicherte Frau, die ihm blind vertraut und an seine Liebe glaubt, psychisch unter Druck und inszeniert ein angebliches Erpressungs-Szenario, durch das er hohe Geldbeträge von ihr kassiert. Doch damit gibt er sich längst noch nicht zufrieden.

Das Drehbuch zu diesem Krimi-Melodram beruht auf einem Tatsachenbericht in der Illustrierten "Revue". Die Musik stammt von Klaus Ogermann. Barbara Rütting verkörpert die zunächst selbstbewusste, am Ende aber völlig gebrochene Anette Klein. Carlos Thompson, der ja eigentlich mehr auf die Rolle des Sympathieträgers festgelegt war, kann hier mal als durchtriebener Schurke auftrumpfen. Siegfried Lowitz entpuppt sich als Komplize von Stein und unterstützt ihn bei der fingierten Erpressung. Wolfgang Preiss ist Anettes Geschäftspartner Dr.Leipold, der Gefühle für sie hegt und das infame Spiel, dass man mit ihr treibt, allmählich durchschaut. Kai Fischer tritt als Tänzerin und Sängerin in einer Bar auf und ist eine gute alte Bekannte von Nikolei Stein. Als sie am Ende jedoch erkennt, dass sie von ihm nur ausgenutzt wird, verrät sie ihn. Gedreht wurde im Münchener Carlton-Film-Atelier. Bei dem Haus, das Anette Klinger bewohnt, handelt es sich um die Gereut-Villa in Grünwald, die später durch Serien wie "Derrick", "Der Alte" u.a. bekannt wurde.

"Eine verwitwete Fabrikantin verfällt einem internationalen Abenteurer, der sie psychisch und materiell unter Druck setzt, bis sie im Orient an den Rand des Selbstmords gerät. Sowohl in der psychologischen Motivation als auch in der Milieudarstellung ein unglaubhaftes Hintertreppendrama." (Filmdienst)

Film-Echo-Note: 2,9 (50 Meldungen)

Giacco Offline



Beiträge: 2.499

02.12.2020 12:53
#22 RE: Verschollen? Vergessen? - Filmraritäten Zitat · Antworten

DENN KEINER IST OHNE SÜNDE
F/I/D (1958) - R: Maurice Cloche - DE: 11.4.1958 - FSK 18 - V: Prisma
Deutscher Co-Produzent: Prisma-Film, Frankfurt
Darsteller: Claus Holm, Georges Marchal, Kai Fischer, Nicole Berger, Renato Baldini, Scilla Gabel, Gil Vidal, Ruth Wilbert, Bum Krüger, Waltraud Haas, Dominique Davray



Pater Hermann ist Anstaltspfarrer im Frauengefängnis von Marseille. Um vor allem den Straßenmädchen nach der Haftentlassung die Rückkehr in ein normales Leben zu ermöglichen und sie davor zu bewahren, erneut in die Prostitution abzugleiten, hat er draußen vor den Toren der Stadt ein Heim errichten lassen, in dem sie aufgenommen werden, bis sie eine ordentliche Arbeit finden. Charly, dem Boss einer Zuhälter-Bande, passt das gar nicht, denn gerade für diese Frauen galten bislang er und seine Männer als Beschützer und Anlaufstelle. Und da sich ihnen keine bessere Alternative bot, ließen sie sich leicht dazu überreden, ihre frühere Tätigkeit wieder aufzunehmen. Charly will nun ein Exempel statuieren und beauftragt seinen Handlanger Marco, das nächste abtrünnige Mädchen, das nach der Entlassung das Heim des Paters aufsuchen will, umzubringen. Doch dieses Verbrechen führt dazu, dass immer mehr Frauen sich der Hilfe von Pater Hermann anvertrauen. Sogar Marléne, Charlys derzeitige Favoritin, die Mitwisserin all seiner dunklen Geschäfte ist, wendet sich von ihm ab. Doch der Gangsterboss setzt seinen erbitterten Kampf gegen das Heim fort.

Der Prisma-Verleihn kündigte den Film zunächst unter dem Titel "...und von Gott wird kaum gesprochen" an. Der idealistische Pfarrer wird von Claus Holm dargestellt, den Boss der Zuhälterbande spielt Georges Marchal. Renato Baldini schreckt als dessen Handlanger auch nicht vor einem Mord zurück, während Kai Fischer als Charlys Geliebte rechtzeitig die Seiten wechselt. Ruth Wilbert, die man als Prinzessin Diana in "Scotland Yard jagt Dr.Mabuse" kennt, gibt hier ihr Leinwanddebüt in der Rolle einer jungen Ärztin.

"Im Hinterland von Marseille hat Pater Hermann ein Refugium für ehemalige Prostituierte eingerichtet. Zuhälterbanden versuchen ihn immer wieder vergeblich in die Knie zu zwingen. Sie rächen sich an den jungen Frauen, die unter des Paters Obhut stehen. In Milieuzeichnung und Dialogen oftmals platt, bleibt der Film formal hinter seinen guten Absichten zurück."(Filmdienst)

"Ein ungewöhnliches Thema spannend und reißerisch gestaltet."(Ruhrnachrichten)

Film-Echo-Note: 3,0 (22 Meldungen)
Frankreich: 797.198 Besucher
Italien: Rang 96 unter den 100 erfolgreichsten Filmen der Saison.

Giacco Offline



Beiträge: 2.499

05.12.2020 12:42
#23 RE: Verschollen? Vergessen? - Filmraritäten Zitat · Antworten

UNSER WUNDERLAND BEI NACHT (BRD 1959)
Ein Arca-Film im Verleih der NF - DE: 14.8.1959 - FSK 18
Drei Regisseure steuerten jeweils eine Episode zu diesem Film bei:

Jürgen Roland: Episode Hamburg (Buch: Wolfgang Menge)
Darsteller: Paul Esser, Thomas Holtzmann, Hilde Sessak, Tilly Lauenstein u.a.
Schauplatz ist St.Pauli mit dem Polizeirevier Davidswache, wo am Ende trotz turbulenter Ereignisse der Hauptwachtmeister die Meldung an das Präsidium durchgibt: "Keine besonderen Vorkommnisse."

Reinhard Elsner: Episode München
Darsteller: Angelika Meissner, Monika Peitsch, Leonard Steckel, Hans Putz, Rainer Brandt,Horst Naumann u.a.
Helga Barufka, verwöhnte Tochter aus reichem Elternhaus, unternimmt mit ihrer Freundin Bessy einen heimlichen Ausflug ins Schwabinger Nachtleben.

Hans Heinrich: Episode Düsseldorf
Darsteller: Friedrich Schoenfelder, Cora Roberts, Rolf Wanka, Herbert Frickhöffer, Marina Ried u.a.
In einer abseits gelegenen Privatvilla offeriert Generaldirektor Schreiber einer mehrköpfigen Auslandsdelegation nicht nur Sekt und Kaviar, sondern auch elegant getarnte Call-Girls und eine Striptease-Show, um so einen wichtigen Vertragsabschluss zu beschleunigen.



Der Film entstand nach dem gleichnamigen Tatsachenbericht in der "Münchner Illustrierten". Die Musik stammt von Willy Mattes und Klaus Günter Neumann. Bert Kaempfert kam mit "Wunderland bei Nacht", der Bearbeitung einer Blues-Nummer, die Neumann für den Film schrieb, in die Top-Ten der Deutschen Charts, allerdings erst 1960 über den Umweg nach Amerika, wo der Instrumentaltitel als "Wonderland by Night" die Hitparaden stürmte.

Drei Episoden aus den Schattenzonen des bundesdeutschen Wirtschaftswunders:
Brutalität und Setimentalität auf der Hamburger Davidswache
Zwei junge Frauen aus gutem Hause im Münchener Halbstarken-Milieu
Korrupte Geschäftsleute im Bett mit Düsseldorfer Call-Girls
Beim Striptease einer der Damen "erblindet" die Kamera, während eine Kommentarstimme über die FSK witzelt. Der Versuch, dem harmlosen deutschen Unterhaltungskino jener Jahre einige "realistische" Szenen polemisch entgegenzusetzen, ist nicht weniger bieder und infantil als die "Heile Welt", die man demaskieren will."
(Filmdienst)

Film-Echo-Note: 3,8 (31 Meldungen)

Giacco Offline



Beiträge: 2.499

08.12.2020 13:16
#24 RE: Verschollen? Vergessen? - Filmraritäten Zitat · Antworten

HEISSE WARE (BRD 1959)
R: Paul May - PR: Astra-Filmkunst, München - DE: 5.6.59 - FSK 16 - V: Bavaria
Drehbuch: Johannes Kai, Kurt Wilhelm - Musik: Herbert Jarcyk
Darsteller: Ivan Desny, Margit Saad, Peter Carsten, Hanne Wieder, Howard Vernon, Lukas Ammann, Brigitte Wentzel, Albert Hehn, Eduard Linkers, Rolf von Nauckhoff, Helmuth Brasch



Um den Kommissar Paul Martens in eine Rauschgiftbande einzuschleusen, die im Raum München ihr Unwesen treibt, schickt man ihn - ausgestattet mit gefälschten Papieren und einem ebenso falschen Vorstrafenregister - zu der Boutique-Besitzerin Anna Keller, die mit den Gangstern in Verbindung steht. Durch ihre Vermittlung wird er in die Organisation aufgenommen und lernt Otto Faber kennen, den Kopf der Bande. Vorsicht ist geboten, denn Faber kennt keine Skrupel.

Ivan Desny verkörpert diesmal keinen zwielichtigen Charakter, sondern wagt sich als Kommissar Undercover in die Höhle des Löwen. Sein Gegenspieler ist Peter Carsten, der als Otto Faber den Rauschgiftschmuggel organisiert. Margit Saad arbeitet nur deshalb mit der Bande zusammen, weil man sie erpresst und unter Druck setzt. Lukas Ammann gehört zu den Abnehmern der "heißen Ware" und Albert Hehn lässt sich als Grenzpolizist auf krumme Touren ein. Verrucht und sexy präsentiert sich Hanne Wieder als Barsängerin Jenny. "Bitte einen Vorschuß auf die Liebe" heißt der Song, den sie vorträgt.
Eine Kopie des Films befindet sich im Besitz der "Deutschen Kinemathek."

Film-Echo-Note: 4,4 (19 Meldungen)

Giacco Offline



Beiträge: 2.499

08.12.2020 15:34
#25 RE: Verschollen? Vergessen? - Filmraritäten Zitat · Antworten
Giacco Offline



Beiträge: 2.499

15.12.2020 12:55
#26 RE: Verschollen? Vergessen? - Filmraritäten Zitat · Antworten

UND KEINER SCHÄMTE SICH
BRD (1960) - R: Hans Schott-Schöbinger - DE: 9.6.1960 - FSK 18 - V: Adria
PR: Iso-Film Gmbh, München
Darsteller: Claus Wilcke, Barbara Frey, Gustav Fröhlich, Rudi Moll, Dorothee Parker, Margret Aust, Harald Dietl, Carla Hagen, Albert Hehn, Sascha Hehn, Rolf von Nauckhoff



Im Mittelpunkt des Films steht Horst, der Sohn des Regierungsrats Dr.Karl Lebrecht. Er ahnt nicht, dass die scheinbar vorbildliche Ehe seiner Eltern nur noch Fassade ist. Karl Lebrecht hat ein Verhältnis mit seiner jungen Sekretärin, während seine Frau, Mutter von drei Kindern, eine Affäre mit dem neuen Busfahrer Bob Sommer beginnt. Durch Zufall erfährt Horst davon und ist am Boden zerstört. Als Bob Sommer, den er fälschlicherweise für den Hauptschuldigen in dieser Sache hält, dann auch noch mit seiner unerfahrenen Schwester Monika anbändelt, rastet er völlig aus. Er stellt den vermeintlichen Verführer zur Rede und es kommt zu einer Schlägerei, bei der er jedoch den kürzeren zieht. In seiner Hilflosigkeit manipuliert er die Bremsen am Omnibus von Bob Sommer.

Unter dem Arbeitstitel "..und sie schämten sich nicht" begannen am 21.März 1960 die Dreharbeiten in den Münchener Carlton-Ateliers. Bereits Anfang Juni kam der Film dann in die Kinos. Die Jungstars Claus Wilcke und Barbara Frey hatten beide erst 1958 ihr Leinwand-Debüt gegeben. Gustav Fröhlich dagegen wirkte bereits 1927 in Franz Langs Klassiker "Metropolis" mit und war 1951 neben Hildegard Knef in dem Skandalfilm "Die Sünderin" zu sehen. Hier hat er als Karl Lebrecht seinen letzten Auftritt in einem Kinofilm. Lebrechts Geliebte wird dargestellt von Dorothee Parker, die damals noch unter ihrem bürgerlichen Namen Dorothee Glöcklen bekannt war. Nur einen einzigen Leinwandauftritt absolvierte Rudi Moll, der den Busfahrer Bob Sommer spielt. Weitere Informationen über ihn liegen nicht vor.

"Ein doppelter Ehebruch droht die Familie eines Regierungsrats zu zerstören. Er hat ein Verhältnis mit seiner Sekretärin und seine Frau betrügt ihn mit einem Busfahrer. Gefühlvoll-veräußerlichte, bisweilen reißerische Kolportage im Illustrierten-Stil." (Filmdienst)

Ein Start-Ergebis:
Mainz, Rex (815 Pl.): sehr gut
"Das Publikum zeigt sich beeindruckt von den Problemen des Films, der allgemein gefällt."

Film-Echo-Note: 3,6 (32 Meldungen) / Erstnote: 3,3

Kinoplakat:
https://www.postertreasures.com/Filmplak...tml?language=de

Giacco Offline



Beiträge: 2.499

19.12.2020 12:19
#27 RE: Verschollen? Vergessen? - Filmraritäten Zitat · Antworten

ORIENTALISCHE NÄCHTE
BRD (1960) - R: Heinz Paul - DE: 3.3.1960 - FSK 18 - V: Union
Pr.: H.P.-Filmproduktion (Heinz Paul) - Musik: Gert Wilden - Gesang: Nilsen Brothers
Darsteller: Pero Alexander, Marina Petrowa, Karl Lieffen, Barbara Laage, Reinhard Kolldehoff, Hanita Hallan, Eduard Linkers, Rolf von Nauckhoff, Gerti Gordon, Al Hoosman



Um eine Bande von Diamantenschmugglern unschädlich zu machen, nimmt Interpol-Inspektor Korff incognito die Stellung als Geschäftsführer in einem Nachtlokal an, das den Gangstern als Hauptquartier dient.

"Der Drehbuchautor hielt sich an schon oft erprobte Klischees und packte "zünftige" Elemente wie Exotik, Verbrechen und Mädchenhandel in die Handlung. Trotzdem kam eine recht spannende Geschichte dabei heraus, die Altmeister Heinz Paul abwechslungs- und temporeich inszenierte. Der Kameramann konnte sogar eine beinahe echte orientalische Atmosphäre einfangen. Diamantenschmuggler und skrupellose Gangster, die ihr Hauptquartier in eine Bar verlegt haben, wo mehr oder minder nackte Mädchen ihre erotischen Tänze darbieten, das ergibt eine attraktive Mischung aus Sex und Crime. Pero Alexander nimmt als Supermann und geheimer Inspektor der Interpol, der nicht nur die Gangster erledigt, sondern auch die Damen um den Finger wickelt, sämtliche Hürden dank seiner ausgeprägten Männlichkeit. Wie die ersten Erfahrungen zeigen, findet der Film lebhaften Publikumszuspruch." (film-Echo)

Film-Echo-Note: 3,9 (32 Meldungen)

Das Filmplakat:

https://www.filmportal.de/node/10509/material/759001

Giacco Offline



Beiträge: 2.499

23.12.2020 12:26
#28 RE: Verschollen? Vergessen? - Filmraritäten Zitat · Antworten

SOLDATENSENDER CALAIS - HIER SPRICHT DER CHEF
BRD (1960) - R: Paul May - DE: 30.8.1960 - FSK 16 - V: Bavaria
Prod.: Bavaria-Filmkunst AG
Darsteller: Gert Fröbe, Helmut Schmid, Klausjürgen Wussow, Peter Carsten, Hans Reiser, Siegfried Lowitz, Carl Lange, Ingeborg Schöner, Karin Hübner, Edith Elmay, Thomas Alder, Wolfgang Büttner, Gerd Vespermann, Thomas Reiner, Walter Clemens, Alexander Golling



"Der SOLDATENSENDER CALAIS war weder ein Soldatensender noch befand er sich in Calais. Er war vielmehr ein britischer Geheim- und Propagandasender, der sich auf einem Landgut in der Nähe von London etabliert hatte. Seine Aufgabe bestand darin, während des zweiten Weltkriegs in Deutschland Verwirrung zu stiften und außerdem die Widerstandsgruppen in den besetzten Gebieten zu organisieren und anzuweisen. Auf sein Abhören stand die Todesstrafe ... (Vorwort IFB)

Paris zur Zeit der deutschen Besatzung im Frühjahr 1944. Die französische Resistance, die in engem Kontakt mit dem Soldatensender Calais steht, macht der Wehrmacht immer mehr zu schaffen. Gleichzeitig wirft die bevorstehende Invasion der Aliierten ihre Schatten voraus.

Allein die Besetzung - darunter viele Wallace-Darsteller - ist vielverprechend:

GERT FRÖBE, Chef des Soldatensenders
KLAUSJÜRGEN WUSSOW als Marine-Ingenieur Jochen Malden, Konstrukteuer einer "Wunderwaffe"
HANS REISER als sein Bruder Werner Malden, der nach England emigriert ist u. für den Soldatensender arbeitet
HELMUT SCHMID als erfolgreicher Jagdflieger Rudi Castrop, dem die Flucht aus englischer Gefangenschaft gelang
SIEGFRIED LOWITZ als Hauptsturmbandführer Albrecht, Pariser Gestapo-Chef. Er hält die Malden-Brüder und auch den mit ihnen befreundeten Castrop für Spione und geht rücksichtslos dabei vor, sie zu enttarnen und zu inhaftieren.
INGEBORG SCHÖNER als Anne Lindhoff, Sekretärin bei der Gestapo und eine Jugendfreundin von Jochen Malden, für den sie immer noch Gefühle hegt.
KARIN HÜBNER als Französin Madeleine, die in amouröser Beziehung zu Jochen Malden steht und zwischen die Fronten von Resistance und Wehrmacht gerät.
CARL LANGE als Hauptmann Ressler, Abwehroffizier

Der Film entstand nach dem gleichnamigen Roman in der "Neuen Illustrierten". Die Dreharbeiten in den Bavaria-Studios Geiselgasteig begannen im April und endeten am 13.Juni 1960. Drehbuchautor Ernst von Salomon zeichnete auch für die erfolgreiche "08/15"-Trilogie verantwortlich.

"Eine themagemäß undurchsichtige Handlung, die ob Entschärfung von Situationen oder Figuren nicht dokumentarisch, doch perfekt aufbereitet ist." (Paimann´s Filmlisten)

Film-Echo-Note: 3,8 (74 Meldungen) / Erstnote: 2,7

Der Mönch mit der Peitsche Offline



Beiträge: 476

23.12.2020 13:41
#29 RE: Verschollen? Vergessen? - Filmraritäten Zitat · Antworten

Dann soll er sich mit dem Label "Pidax" mal in Verbindung setzen, denn die suchen auch immer nach verschollene und seltene Filmraritäten!!!.

So kam auch der Film, "Nebelmörder" auf DVD, der vor einigen Jahren bei "Pidax", dank eines Sammlers der "Pidax" seine Kopie zusandte ( es war die einzigste noch existierende Kopie ) und es dadurch "Pidax" ermöglichte, diese rare "Perle" auf DVD zu bringen...ich habe den Film und er ist einfach genial!!!.

Giacco Offline



Beiträge: 2.499

29.12.2020 12:26
#30 RE: Verschollen? Vergessen? - Filmraritäten Zitat · Antworten

DIE VERLOBTEN DES TODES - (I FIDANZATI DELLA MORTE)
Italien/Deutschland (1957) - R:Romolo Marcellini - DE: 26.7.1957 - FSK 12 - V: Deutsche Cosmopol
Prod.: Sirio / Neo Film und Werbung
Darsteller: Rik Battaglia, Sylva Koscina, Margit Nünke, Hans Albers, Gustavo Rojo, Carlo Nichi, Saro Urzi, Marco Guglielmi



Der erfolgreiche Motorrad-Rennfahrer Carlo Benni beginnt - obwohl er verheiratet ist - eine Affäre mit Lucia, der Tochter seines ehemaligen Chefs. Nach einem Streit mit ihr ist er bei einem anschließenden Rennen unaufmerksam und wird disqualifiziert. Er beendet die Beziehung und kehrt in das Team seines Schwiegervaters Lorenzo zurück, der für einen Motorradhersteller als Konstrukteur arbeitet. Seine Frau Giovanna, die ebenfalls dem Rennsport eng verbunden ist, unterstützt ihn so gut sie kann und Carlo findet zu ihr zurück. Am Ende holt er sich den Sieg beim großen Rennen von Monza.



Hans Albers ist hier in der Rolle des Konstrukteurs Lorenzo zu sehen. Seine Tochter Giovanna, Carlos Ehefrau, wird von der Laufsteg-Schönheit Margit Nünke dargestellt. Sie war 1955 zur "Miss Germany" gekürt worden und konnte ein Jahr später sogar die Krone der "Miss Europa" erringen. Hier gibt sie ihr Leinwand-Debüt. Es folgten weitere Filme und auch die Musikbranche zeigte Interesse.

"Ein wankelmütiger Motorradrennfahrer kehrt nach privaten und beruflichen Ausrutschern zu seiner Ehefrau zurück. Der gut, in den Rennszenen sogar hervorragend fotografierte Film will Kritik an der Kommerzialisierung des Sports üben, tut dies allerdings allzu flüchtig." /Filmdienst)

"Die Aufnahmen von den Rennstrecken sind die erregendsten des Films, dessen Handlung vor diesen atemberaubenden Szenen manchmal zu entschwinden droht. Margit Nünke, schlicht und anmutig - aber noch ein Versprechen für die Zukunft. Der gute alte Hans Albers mischt kräftig mit, daneben männlich-mutig der neue Raf-Vallone-Typ: Rik Battaglia (Film-Echo)

2017 wurde der Film in Italien im Rahmen einer Crowdfunding-Kampagne restauriert und digital veröffentlicht.

Seiten 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | ... 17
 Sprung  
Xobor Einfach ein eigenes Forum erstellen
Datenschutz