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Dieses Thema hat 88 Antworten
und wurde 10.988 mal aufgerufen
 Francis Durbridge
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Jens Offline



Beiträge: 5

05.12.2008 13:28
#31 RE: Bewertet: Francis Durbridge - Das Halstuch (3) Zitat · Antworten

Ich hätte mal eine Frage in Bezug auf das Bildformat: Bei vielen Dialog-Szenen wirkt es so, als ob eine Kamera im 16:9 Format filmt und die andere im 4:3, d.h. im 16:9 Format wirkt das Bild dann irgendwie "gequetscht". Ist das "normal"?

horatio Offline




Beiträge: 577

22.05.2009 20:51
#32 RE: Bewertet: Francis Durbridge - Das Halstuch (3) Zitat · Antworten

so,nachdem ich in diesem forum schon soviel über francis durbridge gelesen habe,wollte ich mich selber überzeugen.ich habe mir das halstuch und die schlüssel zugelegt.

das halstuch hat mir sehr gut gefallen,besonders die edgar wallace darsteller mal in anderen filmen zu sehen,war interessant.
ich hab mir alle teile auf einmal angeschaut,konnte irgendwie nicht abschalten,obwohl ich hundemüde war.
es hat sich gelohnt.besonders die befragungen von inspektor yates bezüglich clifton morris waren spannend,wie der inspektor immer wieder versucht hat,clifton morris eine brücke zu bauen,damit er endlich die wahrheit sagt.als zuschauer sitzt man davor und denkt:nun sags doch endlich!!!!.aber natürlich weiß man,das das zur spannung gehört.auch die anderen schauspieler waren wunderbar aufgelegt und hatten sichtlich spaß an der arbeit.ich gebe 5/5 punkten.

soweit ich das gelesen habe,wurden die filme im atelier hergestellt,bis auf die außenaufnahmen natürlich.aber ich hatte immer das gefühl,als würden die schauspieler auf einer theaterbühne agieren,besonders das büro von inspektor yates hatte den anschein..

WEISS JEMAND MEHR DARÜBER?

Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

22.05.2009 21:20
#33 RE: Bewertet: Francis Durbridge - Das Halstuch (3) Zitat · Antworten

Ah, endlich kommt wieder einmal etwas Bewegung in die Durbridge-Diskussion! Wie schön, dass auch du so mitgezittert hast, obwohl wir das Schicksal teilten, dass wir den Mörder schon vorher kannten...

Tatsächlich wirkt das Set von "Das Halstuch" (und auch das anderer Durbridge-Verfilmmungen, insbesondere der beiden Tim-Frazer-Teile) streckenweise recht theaterartig. Dies liegt wohl an der Kulissenbautechnik und den zu Verfügung stehenden finanziellen Möglichkeiten der damaligen Fernsehstudios sowie auch an der Beschränkung, was die Technik angeht, d.h. die Kameras mussten gut untergebracht werden und das Set erfassen können. Verstärkt wird das Gefühl wohl auch durch den Umstand, dass man neben den großen Kinostars wie Heinz Drache und Dieter Borsche auch teilweise auf Theaterschauspieler zurückgriff, die sich natürlich entsprechend abheben. In den Interviews mit den Beteiligten wird deutlich, dass die Theaterschauspieler auf jeden Fall den Vorteil hatten, dass sie sich lange Texte verhältnismäßig einfach merken konnten, denn schließlich wurden bei den Durbridge-TV-Filmen die einzelnen Szenen ohne Unterbrechung gedreht.

Auf jeden Fall hat dieses Flair aber einen großen Charme und macht vor allem "Das Halstuch" deshalb so liebenswert. Was übrigens die Frage im vorletzten Post angeht, so hat das Fernsehen zur damaligen Zeit 16:9-Kameras nicht einmal von weitem zu sehen bekommen. Alles wurde in 4:3 gedreht und kann ohne Verzerrungen so angesehen werden. Einen Anflug von "Bullaugenoptik" kann man indes nicht abstreiten.

horatio Offline




Beiträge: 577

27.05.2009 20:13
#34 RE: Bewertet: Francis Durbridge - Das Halstuch (3) Zitat · Antworten

obwohl es anfangs komisch war,hat das der filmreihe keinen abbruch getan..im gegenteil,war mal was anderes..
als ich hinterher noch das bonusmaterial gesichtet habe,konnte ich es fast nicht glauben,das fast 90% vor der glotze hingen...
sowas gibts ja heutzutage fast nur wenn fussball-wm ist...

Joachim Kramp Offline




Beiträge: 4.901

27.05.2009 20:19
#35 RE: Bewertet: Francis Durbridge - Das Halstuch (3) Zitat · Antworten

Zitat von horatio
obwohl es anfangs komisch war,hat das der filmreihe keinen abbruch getan..im gegenteil,war mal was anderes..
als ich hinterher noch das bonusmaterial gesichtet habe,konnte ich es fast nicht glauben,das fast 90% vor der glotze hingen...
sowas gibts ja heutzutage fast nur wenn fussball-wm ist...


...das gibt's heute sogar bei einer WM nicht mehr! Das letzte Mal, dass bei einem Krimi/ Spielfilm eine derart hohe Einschalquote hatte, war am 2. Oktober 1973 die Edgar-Wallace-Ausstrahlung DER ZINKER. Nie wieder hatte ein Fernsehfilm bzw. Spielfilm eine solch hohe Quote!

Joachim.

Percy Lister Offline



Beiträge: 3.589

10.06.2009 13:13
#36 RE: Bewertet: Francis Durbridge - Das Halstuch (3) Zitat · Antworten

Im Urlaub habe ich "Das Halstuch" nun zum ersten Mal auf DVD gesehen, nachdem ich schon seit Jahren in Besitz der VHS-Kassette von Eurovideo bin und den Sechsteiler so an einem Stück sehen konnte (ohne Cliffhanger).
Es war sehr interessant, zu raten, an welchen Stellen die einzelnen Folgen wohl abbrechen würden.
Plötzlich glaubte ich, meinen Ohren nicht trauen zu können. In den ersten Sekunden des dritten Teils sind auf der DVD einige Dialogzeilen enthalten, die auf der Kauf-Kassette fehlen!

Alistair Goodman (Erwin Linder) sitzt bei Inspector Yates (Heinz Drache) im Büro und zeigt ihm das Feuerzeug von Clifton Morris. Yates fragt ihn, wer es gefunden habe und Goodman sagt, es sei der alte Kessley gewesen, "ein runzliger kleiner Kerl mit einer Baskenmütze auf dem Kopf". Diese zwei, drei Sätze fehlten mir bisher...

Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

14.12.2009 23:50
#37 RE: Bewertet: Francis Durbridge - Das Halstuch (3) Zitat · Antworten

Zwar noch nicht pünktlich zu Weihnachten, aber doch immerhin im März des nächsten Jahres setzt eines der Durbridge-Hörspiel-Label in Deutschland, Der Audio-Verlag, noch eins auf sein Straßenfeger-Programm drauf. Denn dann erscheint der Original-Mehrteiler "Das Halstuch" erstmals als Hörbuch - oder besser gesagt: als O-Ton-Hörspiel. Ob es einen zusätzlich eingefügten, erklärenden Sprecher geben wird, lässt die offizielle Ankündigung noch so offen als wäre es ein Durbridge'scher Cliffhanger:

Zitat von Der Audio-Verlag


Durbridge, Francis
Das Halstuch
Das Fotomodell Faye Collins wird ermordet aufgefunden. Die Tatwaffe: ein Herren-Halstuch. Inspektor Harry Yates von Scotland Yard übernimmt den kniffligen Fall. Schon bald überschatten Drohbriefe und weitere Morde die Untersuchung, die Zahl der Verdächtigen steigt. »Das Halstuch« war der erste wirkliche Straßenfeger der bundesdeutschen Fernsehgeschichte. Die Frage nach der Identität des Mörders beschäftigte die ganze Nation. Einen Skandal verursachte der Kabarettist Wolfgang Neuss, als er einen Tag vor der letzten Folge per Zeitungsanzeige den Täter verriet. Nun erscheint der Kult- Mehrteiler mit Heinz Drache, Horst Tappert u. v. a. erstmals als Hörbuch.

Produktion: WDR
Format: Hörspiel
Sprecher: Heinz Drache, Horst Tappert
Anzahl der CDs: 3
Laufzeit: 240 min
Genre: Krimi/Spannung
Erscheinungsdatum: 20.03.2010
ISBN: 978-3-89813-967-0
Preis: EUR 19,99 (D) / SFr 36,50

Georg Offline




Beiträge: 3.263

20.03.2010 17:03
#38 RE: Bewertet: Francis Durbridge - Das Halstuch (3) Zitat · Antworten

Ab Mittwoch, 28.04.2010, wiederholt EINS FESTIVAL den Sechsteiler wieder einmal ...

Cora Ann Milton Offline



Beiträge: 5.110

03.10.2011 12:44
#39 RE: Bewertet: Francis Durbridge - Das Halstuch (3) Zitat · Antworten

Zitat von Gubanov
wie sehr sich sein Inspektor Yates etwa von seinem Inspektor Martin unterscheidet: Er lässt sich von Mr. Collins anstandslos und beinahe demütig beschimpfen und über seine „Inkompetenz“ belehren. Der „Drache“ aus den Wallace-Filmen wäre bei diesen Szenen wohl schnell aus der Haut gefahren oder hätte sich zumindest zu einer sarkastischen Bemerkung hinreißen lassen.



Noch größer finde ich den Gegensatz zu James W. Wesby in den "Hexer"-Filmen. Aber der kann nach Beendigung seiner Ermittlungen auch wieder zurück nach Australien fahren, wo es ihm herzlich egal sein dürfte, wie vielen Menschen gegenüber er sarkastische Bemerkungen gemacht hat.

Bei Harry Yates liegen die Dinge ganz anders. Er muß mit den Bewohnern seiner beschaulichen Gemeinde auskommen und will das auch ganz offensichtlich. Er ist - ganz im Gegensatz zum Einzelkämpfer Wesby - ein Familienmensch, der zum Beispiel mit seiner reizenden Frau Jill gemütlich frühstückt und zu seinem Assistenten Sergeant Jeffreys ("Sunny Boy") ein freundschaftliches Verhältnis pflegt.

Dass Harry Yates in der zitierten Szene gegenüber Edward Collins nicht ausfallend wird, liegt doch wohl daran, dass er genau weiß, wie verzweifelt der Mann durch den Verlust seiner Schwester ist und nur deshalb so stark trinkt. Er hat Mitleid mit ihm. Die stille Würde, mit der Yates die Beleidigungen von Collins erträgt, spielt Heinz Drache wunderbar.

Dass er auch anders kann, macht er in der Szene nach der Auseinandersetzung zwischen Edward Collins und Clifton Morris deutlich. Da nimmt Heinz Drache Hellmut Lange förmlich auseinander - in verbaler Hinsicht.

Es gibt aber auch ein Beispiel für ein sehr einfühlsames Verhör, dass Heinz Drache in einem Wallace führt. Im "Zinker" spricht sein Inspektor Elford mit Mrs. Mulford: "Verzeihung, ich möchte keine alten Wunden aufreißen ..."

Cora Ann Milton Offline



Beiträge: 5.110

08.10.2011 12:19
#40 RE: Bewertet: Francis Durbridge - Das Halstuch (3) Zitat · Antworten

Heinz Drache als Harry Yates ist manchmal gar nicht so so weit von seinen späteren Inspektoren in den Wallace-Filmen entfernt.

Der Sarkasmus, mit dem er zum Beispiel das Verhör mit Kim Marshall im "Finale" führt, hätte auch in einen Wallace-Film gepaßt.

Und in "Neues vom Hexer" habe ich noch ein Beispiel für die leisen Töne gefunden, zu denen er - allerdings wirklich relativ selten - auch bei Wallace fähig war. Siegfried Schürenberg stellt Brigitte Horney unter Arrest und befiehlt ihr in ziemlich barschem Tonfall, auf ihr Zimmer zu gehen. Sie weigert sich mit Grandezza. Da erwidert Heinz Drache sehr sanft: "Tuen Sie bitte, was man Ihnen sagt!"

Prisma Offline




Beiträge: 7.591

08.10.2011 16:23
#41 RE: Bewertet: Francis Durbridge - Das Halstuch (3) Zitat · Antworten

Ich finde es auch ganz interessant, wie sich Heinz Drache seinem Gegenüber anpassen konnte. Margot Trooger findet das Verhör beispielsweise unerhört und er beweist Fingerspitzengefühl. Je nach Stand der Ermittlungen und Brisanz der Situation konnte er auch mal seine fordernde, ungeduldige und unangenehmere Seite zeigen. Bei Erica Beer geschieht das sogar unter dem Motto: "keine Märchen; unter alten Freunden..."
Seine Ermittlertypen konnten die Situationen stets in gewünschte Bahnen lenken und es sah zu jeder Zeit so aus, dass er das Geschehen feste im Griff hat.

Cora Ann Milton Offline



Beiträge: 5.110

08.10.2011 16:40
#42 RE: Bewertet: Francis Durbridge - Das Halstuch (3) Zitat · Antworten

Ach wie schön, ich dachte schon ich bin hier ein Eine-Frau-Fanclub dieses wunderbaren Schauspielers! Sehr schön beobacht, Prisma. Ganz genau!

Natürlich ist Kim Marshall von Harry Yates ja auch schon einiges an Fragen gewöhnt, wie er anmerkt. Marion Hastings hingegen wird wohl bisher noch nicht so intensiv von ihm verhört worden sein. Als Dame der gehobenen Gesellschaft müssen ihr Fragen nach ihrem Privatleben als unerhört erscheinen ganz im Gegensatz zur "Halbweltdame" Kim Marshall.

Das Geschehen fest im Griff - ganz recht das hat er, ob er nun zurückhaltend oder energisch auftritt. Entweder dominiert er die Szene nach Belieben, wenn man ihm keinen starken Widerpart gibt - wie zum Beispiel später als "TATORT"-Kommissar Bülow oder man gibt ihm jemand ähnlich starkes an die Seite, dann können Funken sprühen wie mit Barbara Rütting in "Neues vom Hexer".

Prisma Offline




Beiträge: 7.591

08.10.2011 17:03
#43 RE: Bewertet: Francis Durbridge - Das Halstuch (3) Zitat · Antworten

Gerade in "Das Halstuch" habe ich Heinz Draches Interpretation immer als sehr dicht und facettenreich empfunden. Natürlich bietet ein Mehrteiler dazu wesentlich mehr Möglichkeiten, aber ein Darsteller muss seinem Charakter eben erst mal ein glaubhaftes Gesicht geben können. Das geschieht ja nicht einfach von selbst.
Yates ist nicht nur Ermittler, man sieht beispielsweise auch den Ehemann, der seine Frau um Rat fragt, den Kollegen, die Respektsperson, den Freund...
Er schafft es mit Leichtigkeit, eine hohe Glaubwürdigkeit zu vermitteln.

Cora Ann Milton Offline



Beiträge: 5.110

08.10.2011 17:21
#44 RE: Bewertet: Francis Durbridge - Das Halstuch (3) Zitat · Antworten

Hätte der gute Harry Yates mal nicht nur mit seiner Jill, dem "klugen Kind", Tee getrunken, sondern auch gleich auf sie gehört. Sie sagt von Anfang an, dass ihr John Hopedean merkwürdig vorkommt. Aber deswegen kann er ihn ja auch nicht einfach verhaften...

Gewiss hat Heinz Drache in den sechs Folgen viel Zeit, sich in seiner Rolle zu entfalten und tut es auch wunderbar.

Ein Kuriosum am Rande: Seinen Versprecher im Verhör mit Christian Doermer als Gerald Quincey, den er jedoch mit Mr. Collins anredet, finde ich irgendwie süß. Natürlich hätte das irgendjemandem auffallen müssen, jetzt ist es aber drin und zeigt, dass niemand vollkommen ist.

Cora Ann Milton Offline



Beiträge: 5.110

30.10.2011 18:42
#45 RE: Bewertet: Francis Durbridge - Das Halstuch (3) Zitat · Antworten

Noch eine Ähnlichkeit zwischen "Das Halstuch" und einem späteren Wallace-Film.

Inspektor Harry Yates scheint zu Autoritäten ein ähnliches Nicht-Verhältnis zu haben wie sein Kollege Bill Elford in "Der Zinker".

Marion Hastings beschwert sich über Yates' "unverschämte" Fragen und droht, sich über ihn bei seinem Vorgesetzten zu beschweren. Kühl-überlegen schlägt Yates ihr vor, sich doch an Kommissar Nash zu wenden, denn diesem sei es ein besonderes Vergnügen, sich mit ihr zu unterhalten...

In "Der Zinker" beklagt sich der Zeitungsverleger Sir Goeffrey Fielding über Inspektor Elfords Ermittlungsmethoden und verkündet, er habe Verbindungen, die bis ins Oberhaus reichen würden. Elford erwidert nur trocken: "Wie schön für Sie!"

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