Zitat von Jan im Beitrag #73.... Edwin Zboneks Stärken lagen, sofern man das anhand von nur zwei bekannten Filmen überhaupt resümieren kann, in der Darstellerführung und der offenkundigen Absicht, tiefergreifende Charaktere auf die Leinwand zu bringen, wobei er insofern hier von beiden Büchern dahingehend begünstigt war, neben schwarzen und weißen Charakteren auch graue inszenieren zu können.
Nun ja, sein bekanntester und bester Film war ja eigentlich "Die Flucht" mit Götz George und Günther Ungeheuer.
Stimmt schon, nur kenne ich den nicht und muss daher anhand der zwei mir bekannten Filme urteilen, was bei nur zwei Filmen auch ein wenig in die Hose gehen könnte.
Was den Henker anbelangt: In meinen Augen nicht nur der beste BEW, sondern auch ansonsten einer der besten deutschen Kriminalfilme der 1960er Jahre!
Da es hier gerade um die Filme von Edwin Zbonek geht, sollte man auch "Am Galgen hängt die Liebe" von 1960 erwähnen. Dabei handelt es sich um den "Philemon & Baucis"-Stoff, den er mit Carl Wery, Annie Rosar, Sieghardt Rupp, Marisa Mell u.a. verfilmte.
"Die Flucht" - unter dem Titel "Mensch und Bestie" 1963 deutscher Berlinale-Beitrag - kam damals nicht in die Kinos. Erst am 25.9.1981 brachte ihn der kleine Verleih "Gamma-Film" heraus, wobei er aber nur wenige Zuschauer fand. Mittlerweile ist er als DVD erhältlich.
Nein. (Die Frage hättest du dir auch selbst beantworten können, oder hast du welche in der Bildergalerie entdeckt? ). Dieser Umstand ist der Tatsache geschuldet, dass man nahezu sämtliche Außenaufnahmen direkt auf dem CCC-Gelände filmte.
Zitat von Marmstorfer im Beitrag #80Nein. (Die Frage hättest du dir auch selbst beantworten können, oder hast du welche in der Bildergalerie entdeckt? ). Dieser Umstand ist der Tatsache geschuldet, dass man nahezu sämtliche Außenaufnahmen direkt auf dem CCC-Gelände filmte.
Ich hab natürlich vorher in der Bildergalerie nachgesehen, aber es hätte ja sein können, dass die Bilder irgendwo anders sind.
Gubanov
(
gelöscht
)
Beiträge:
13.09.2017 05:35
#82 RE: Bewertet: "Das Ungeheuer von London City" (1964, BEW 5)
„Das Ungeheuer von London-City“ belegt im Edgar-Wallace-Epigonen-Grandprix 2017 Platz 25 von 48. Der Film erhielt von den Teilnehmern im Durchschnitt eine Bewertung von 3,70 von 5 Punkten.
zugrundeliegende Wertungen: 16 von 17 (14x „gut bekannt“, 2x „länger her“) Top-10-Tipps: 1 von 8 (höchster Tipp: 1x Platz 10) Auswahlrunde: vorqualifiziert (Bryan-Edgar-Wallace-Film)
mit 3,67 Pkt. Platz 34 in der Kategorie Schauspieler (– 9) mit 3,53 Pkt. Platz 26 in der Kategorie Inszenierung / Spannung (– 1) mit 3,33 Pkt. Platz 28 in der Kategorie Drehbuch / Logik (– 3) mit 3,53 Pkt. Platz 33 in der Kategorie Ausstattung / Wertigkeit (– 8) mit 3,92 Pkt. Platz 18 in der Kategorie Musik (+ 7) mit 4,55 Pkt. Platz 09 in der Kategorie Epigonenfaktor (+ 16) mit 3,40 Pkt. Platz 27 in der Kategorie freie Wertung (– 2)
"Das Ungeheuer von London - City" - Deutscher Kriminalfilm von 1964, mit Hansjörg Felmy, Marianne Koch, Dietmar Schönherr, Hans Nielsen, Kai Fischer, Peer Schmidt, Kurd Pieritz, Albert Bessler, Fritz Tillmann und vielen, vielen anderen
Musik: Martin Böttcher
Regie: Edwin Zbonek
Eine der BESTEN BEWs überhaupt, dem nur der "Henker", "Würger" und dem "Opfer" noch das Wasser reichen kann!!!.
Die "Koffer", "Phantom", "Handschuhe" rangieren weiter unten und können nicht annährend die Qualität vom "Ungeheuer", "Henker", "Würger" und "Opfer" erreichen!!!.
Der BEW-Film, "Ungeheuer" gefiel mir von Anfang an, als ich ihn im "zarten Alter von 17", im Dezember 1992, dass erste Mal auf "RTL" ( war nicht mehr Plus ) gesehen hatte!!!.
Mit gefiel die Thematik um "Jack the Ripper" sehr gut, da ich ihn für den interessantesten Massenmörder der ( Film ) - Geschichte überhaupt halte, auch wenn der BEW-Film das Thema nur ansatzweise ( der richtige Fall wird nicht präsentiert...es ist, quasi ein "Trittbrettfahrer" im engeren Sinn ) das spannende Thema behandelt!!!.
Es fängt schon in der Anfangsszene an ( Prostituierte wird in dunkler Gasse ermordet ) , die zu einer der spannendsten überhaupt in der BEW ( vielleicht auch EW ) Filmreihe zählt...und wenn dann noch der sehr gut in Szene gesetzte Soundtrack von Martin Böttcher einsetzt ( einer der BESTEN überhaupt, natürlich neben den "Mönch 2" - "der BESTE" und der "blauen Hand" ), dann können wir uns zumindest am Anfang schon ( wie der Krimi im Laufe der Spielzeit wird, weiß man ja da, wenn man ihn bis dato noch nicht kannte, noch nicht ) musikalisch auf einen tollen Film freuen...und richtig, auch der Film konnte, 1992, nach meiner damaligen Erst-Sichtung durchaus sehr überzeugen, was nicht zuletzt auch an der Rolle von Richard Sand ( genial: Hansjörg Felmy...seine BESTE Rolle ) liegt, die sich im Laufe der Geschichte zu einer gewissen Tragik entwickelt!!!.
Ein ( vielleicht ???...nicht spoilern ) Unschuldiger wird, so dass er fast an den Rande des Nervenzusammenbruchs kommt, von allen Seiten gejagt, so dass sich der richtige ( ist es der richtige...auch hier nicht spoilern ) weiter morden kann!!!.
Auch die Auslösung mit dem kleinen Mädchen ( wer hat die überhaupt gespielt...man findet im Internet nichts näheres drüber...vielleicht die Tochter einer Person vor oder hinter der Kamera, die ungenannt bleiben will ) ist sehr gelungen ( ebenfalls eine der BESTEN überhaupt...das Mädchen zeigt auf den Mörder...man sieht ihn da noch nicht und dann schwenkt die Kamera zu ihm herüber und wir sehen den Unhold ), denn man sagt ja immer, "Kinder und Betrunkene" sagen IMMER die Wahrheit und so ist es auch hier und der schädliche Verbrecher kann am Ende des sehr spannenden Filmes, durch die Aussage des kleinen Mädchens ( die ja echt goldig war und den Mörder ans Messer lieferte ), zur Rechenschaft gezogen werden!!!.
Die Regie von Edwin Zbonek ( auch "Henker von London" ) ist einfach klasse, schade das er nur den "Henker" und das "Ungeheuer" machen durfte und nicht auch mal einen EW-Film machen konnte, er wäre bestimmt auch sehr gut, wie "Ungeheuer" und "Henker" geworden!!!.
Auch die Rollen sind sehr gut besetzt, so geben sich schon besagter Hansjörg Felmy, Marianne Koch, Dietmar Schönherr, Hans Nielsen, Kai Fischer, Peer Schmidt, Kurd Pieritz, Albert Bessler, Fritz Tillmann und vielen, vielen anderen die professionelle Klinke in die Hand, also von mir bekommt der sehr gute Krimi mit dem tollen Score von Martin Böttcher....
Durch die neue Veröffentlichung auf Bluray habe ich diesen Film mal wieder geschaut - und war wie damals schon enttäuscht. Keinesfalls kommt er an die wirklich guten zwei BEW heran (Henker und Würger). Er ist zwar nicht so schlecht wie Phantom oder die Koffer (ganz zu schweigen vom Todesrächer), aber irgendwie zündet der Funke nicht.
Es fängt schon mal damit an, dass man sofort weiß, wer der Täter ist, ja sein muss.
Wenn zwei Männer eine Frau lieben, muss der eine der Täter sein. Noch dazu kommt ja hier kein anderer in Frage.
Dann dümpelt die Handlung so vor sich hin ohne nennenswerten Spannungsbogen. Außerdem kommt es mir so vor, als ob irgendwie jede Rollenbesetzung ungünstig war: Nielsen als Inspector wirkt doch reichlich blass, Felmy seltsam desinteressiert, Marianne Koch deplatziert usw. Auch Peer Schmidt samt Partnerin kann für mich als "Comic Relief" nicht überzeugen.
Die Auflösung dann durch das Mädchen als Zeugin ist das einzig Nennenswerte an diesem Film. 2.5 / 5
Die Aussage mit der Vererbung einer „Geisteskrankheit“, korrekterweise spricht man von einer psychischen Erkrankung, ist gar nicht so weit hergeholt. Tatsächlich hat man mittels Studien festgestellt, das die Veranlagung für die Entwicklung einer psychischen Erkrankung durchaus „erblich“ ist.
„Kinder von Eltern mit einer psychischen Erkrankung haben ein erhöhtes Risiko, ebenfalls psychisch krank zu werden oder in anderer Weise psychisch auffällig und sozial benachteiligt zu werden. Sind beide Elternteile psychisch erkrankt, nimmt das Erkrankungsrisiko ihres Kindes deutlich zu.“
„Mittlerweile ist geklärt, dass sowohl die Erbanlagen als auch Umweltbedingungen an der Entstehung psychischer Störungen beteiligt sind.“
Mir gefallen insgesamt alle BEW in SW. Das Ungeheuer ist grundsetzlich auch ein sehr guter Gruselkrimi aus der BEW-Reihe, kommt aber nicht in meine BEW-Top 3 mit Würger, Henker und Phantom, die alle etwas stärker sind. Das Ungeheuer hätte es auch auf das Podest geschafft, wenn zwei Schwachstellen beseitigt worden wären. Und diese liegen in den Charakteren. Um die Charaktere in einem Film beurteilen zu können muss man sich immer die Frage stellen, welche Aufgabe haben diese in Bezug auf das Publikum. Die Hauptfigur hat die Aufgabe den Zuschauer/Leser als Identifilationsfigur zu dienen und ihn durch den Film/das Stück zu führen. In Krimis ist das in der Regel die ermittelnde Figur. Und genau hier schwächelt das Drehbuch etwas. Die Rolle des Ermittelnden ruht auf zu vielen, teils schwachen Schultern und wird von keinem zur Gänze ausgefüllt. Hans Nielsens Inspektor Dome bleibt leider zu sehr im Hintergrund und hätte ruhig aktiver sein können. Das Paar Teddy und Betty wäre dramaturgisch gar nicht notwendig gewesen und stört an einigen Stellen die Dramaturgie. Die Ermittlungen von Teddy im Theater hätten sinnvollerer Weise von Inspektor Dome durchgeführt werden müssen. Das hätte der Story von Anfang an mehr Struktur gegeben. Man hätte Sand auch selber mehr ermitteln lassen können.
Interessanter Punkt. Wobei das Fehlen der Identifikationsfigur auch die Unsicherheit des Zuschauers erhöht und zur unbehaglichen Atmosphäre beiträgt. Generell finde ich in der Tat viele BEWs unbehaglicher als die meisten EWs.