Hallo. Einmal eine ganz hypothetische Frage in die Runde: Wenn wir von KRIMI! die Möglichkeit bekommen würden, einen neuen "Wallace" zu produzieren, welcher bisher unverfilmte Roman würde am besten in die Kategorie "Gruselkrimi" passen?
Du hast ja völlig recht. Wir wurden allerdings gebeten, bis zur öffentlichen Bekannmachung Stillschweigen zu bewahren, sonst hätte ich hier nachgefragt. Wie schon öfters geschrieben, schätze ich das vorhandene Fachwissen hier im Forum sehr. Wir freuen uns natürlich über die Mabuse-Box sehr, da es die Aufmerksamkeit auf diese Reihe lenkt und wir von KRIMI! durchaus meinen, dass es da noch nicht erforschte Sachen gibt, die man mal anpacken sollte.
Hallo Markus, ja die Sache ist von uns bei Eureka angefragt, aber ich kann halt auch nur abwarten. Wir haben die Master nicht zu sehen bekommen (brauchten wir auch nicht, da es ja mehr um die Entstehung und Bedeutung der Filme geht). Ich bin selbst gespannt....
Keine Frage, wobei ich die Szenen in Femina für sehr gelungen halte, der Rest ist das Übliche. Franco hat die Ästhetik der Femina Sequenzen dann später in "Blue Rita" widerholt, was einen wesentlich stimmigeren Film ergibt - falls man sowas mag.
Hallo, ein wenig stolz, dass wir von KRIMI! daran mitarbeiten durften:
Eureka bringt ein Boxset zu den 6 CCC Mabuse Filmen mit sehr guten Audio-Kommentaren und einem Büchlein. Es gibt auch ein neues Interview mit Alice Brauner.
SPECIAL FEATURES Limited Collector's Edition Box Set [2000 copies] Limited edition hardcase featuring new artwork by Tony Stella A limited edition 60-page collector’s book featuring new notes on each film by journalist Holger Haase, a new essay by German film scholar Tim Bergfelder, an archival essay by David Cairns, archival writing by Fritz Lang and notes by Lotte Eisner on Lang’s final unreleased projects 1080p HD presentations of all six films from 2K restorations of the original film elements undertaken by CCC Original German audio and optional English dubs on select films Optional English subtitles Region A/B Archival audio commentary on The Thousand Eyes of Dr Mabuse by film historian and author David Kalat New audio commentaries on the other five films by film historian and author David Kalat Mabuse Lives at CCC – New interview with producer and managing director of CCC Film Alice Brauner, daughter of CCC founder Artur Brauner New introductions to each film by genre film expert and Video Watchdog founder Tim Lucas Kriminology – new video essay by David Cairns & Fiona Watson 2002 interview with actor Wolfgang Preiss Alternate endings for The Thousand Eyes of Dr Mabuse and The Death Ray of Dr Mabuse * All extras subject to change
Der Film lief nur in D und I als Sumuru (weltweit taucht weder im Titel noch im Namen der Hauptfigur "Sumuru" auf). Als Grund hat H. A. Towers, der Produzent, in seinen Memoiren angegeben, dass die Witwe des Autors Sax Rohmer Anstoss an der Erotik im Film nahm und daher die Lizenz entzog. Die Handlung und die Figur der „Sumuru" sind sehr stark vom Norbert Jacques' Fragment „Mabuses Kolonie" inspiriert, dessen Heldin „Frau Kristina" eine Frauenkolonie in Brasilien errichtet und sich mit einem Unterweltboss weltweite Duelle liefert. Kennt man das Fragment, werden viele „Merkwürdigkeiten" des Films verständlich (z. B. wieso sind alle Frauen auf dem Flug nach Brasilien schon in Uniform und wo kommen sie eigentlich her). Ticketverkauf in D: ca. 100.000 – ein veritabler Flop.
Während die Crew auf den brasilianischen Karneval warten musste, um die Straßenszenen zu drehen, drehte man kurzerhand „zum Zeitvertreib" den Film „Heißer Tod", der de facto das erotische Frauengefägnisfilmgenre erfand.
Inhaber war E. Vass. Das ist dann wohl ein(e) Familienangehörige des Kameramanns und Schattenproduzenten Franz (Ferencz) Vass, der ja, wie ich hier schon berichtete, für eine ganze Reihe verschollener Granaten gesorgt hat.
Ist da noch was gekommen? Lebt Kai Fischer noch? Hat jemand Kontakt oder Info über das Übliche im Internet hinaus (z.B. unter welchem Pseudonym sie Romane schrieb, zu welchen Filmen sie Drehbücher schrieb) etc.. Das wäre eine große Hilfe!
VULKAN DER HÖLLISCHEN TRIEBE (D 1967//1968) EA: 26.01.1968 89 Min FSK 18 Regie: Peter Hauser, Produktion und Kamera: Franz (Ferenc) Vass Mit Annemarie Dick, Albert Hehn
4 junge Männer, die mit ihren Freundinnen ältere Herrn ausnehmen, planen einen Überfall auf einen Geldtransporter. Bei der Flucht versenken sie ihr Fluchtauto versehentlich mitsamt dem Geld im See. Trotz des Titels eher eine (dilettantische) Gangsterballade mit erst- und einzigmal-Schauspieler/innen.
Der einzige Print des Films in Scope ist extrem rotstichig. Franz Vass hörte mit diesem Film seine Produzentenkarriere auf und drehte danach nur noch als Kameramann bei ähnlichen Kalibern ("Soviel nackte Zärtlichkeit und "Y-XX: Formel des Bösen")
Das Lexikon des Internationalen Films nannte den Streifen ein „Billigfilmchen, das seiner Blutrauschgeschichte ein fadenscheiniges wissenschaftliches Mäntelchen umhängt“
Der Evangelische Filmbeobachter sah in dem Film „lediglich eine Aufzählung detailreicher Verbrechen, stümperhaft und ohne den geringsten Wert“.
Die Weltpremiere fand November 1969 in Jugoslawien (!) statt. In der Pressemitteilung dazu ist von einer deutschen und englischen Version die Rede. Wie gesagt, es gibt keinerlei Hinweis darauf, dass der Film im westlichen Ausland gespielt wurde. Deutscher Filmverleih war die "Brünnstein film-production" (sic!) Der Film beinhaltet auch 2 Songs, die als 7" bei CBS erschienen sind: Leo Martin mit "Romana" und "By the River". (Fall das jemand interessiert...). Ergibt mit "Jungfrau aus 2. Hand" jedenfalls zusammen ein "schönes" Paket (Rathony/Vass). Fehlt noch "Vulkan der höllischen Triebe"....
X+YY FORMEL DES BÖSEN (alternativ X+YY Nackt sind seine Opfer) Deutschland 1969/70 (EA 10.01.1970) - R: Teja Piegler und Pave Jocic Darsteller: Kai Fischer, HIlde Brand, Albert Hehn, Ljubisa Samardzic, Mica Orlovic
Inhalt: Um der anschließend einsetzenden Handlung einen glaubwürdigen und seriösen Anstrich zu geben, beginnt der Film mit einem Wissenschaftler, der unter dem Mikroskop ein zappeliges „Würmchen“, ein Chromosom, beobachtet, um anschließend in die Materie einzuführen und über die Triebdeformation eines Menschen zu informieren. Unter dieser Chromosommissbildung XYY leidet der Playboy Red Mitchell, der von einer Barbesitzerin seines Alters ausgehalten wird. Nachts streift er, von innerer Unruhe getrieben, durch die Straßen der Stadt. Als ihn ein Mädchen versehentlich anstößt, wird in ihm der fürchterliche Trieb ausgelöst, zu töten. Die Unglückliche wird von ihm in dem Toilettenraum des Nachtclubs erdrosselt.
Fortan ist Mitchell auf der Pirsch: nach noch mehr (und bevorzugt: blonde) Mädchen, an denen er seine krankhaften Triebe, den Wunsch zu töten, ausleben kann. Vorzugsweise sind es junge, hübsche Girls mit Modelmaßen, die zu seinen Opfern werden, nachdem er sie mit seinem Röntgenblick in seiner Phantasie nackt gesehen hat und dann ganz real auszieht, um sie bevorzugt an oder im Wasser zu ermorden. Bald aber hinterlässt er Spuren, und ein listiger Kommissar, der von dessen chromosombedingter Triebhaftigkeit ahnt, kommt Mitchell auf die Spur. Schließlich wird der Triebtäter gefasst und kommt in Sicherungsverwahrung.
Dieser lt. den Kritiken wohl sehr sleazige dt. Krimi ist komplett verschollen. Er wurde mit geringen Kopien verliehen und gelangte wohl auch nicht in das Ausland.
Interessant ist die thematische, zeitliche und räumliche Nähe zu Dario Argento's BEW-Giallo "Die Neunschwänzige Katze".
Ich denke das kommt dann in den Themenband "The German Side of Argento". Ich kannte den Film (über die Suspiria-connection) aber mir war nicht bewusst, dass es einen dt. Produzenten (und sogar einen dt. Print!!!) gibt. Damit ist das Teil ja für Krimi! qualifiziert!!! Danke schön noch einmal dafür!
Das mit der Zeit kommt hin, wenn man noch einen franz. Verleihvorspann hat. Das Kameranegativ hatte eine Laufzeit von etwas unter 1:32. Die geschnittenen Szenen sind eine Orgie die wohl Hardcore ist und am Schluss eine echte Geburtszene mit allem Drum und Dran (incl. Placenta). Das war wohl auch der Grund warum der Geissler da nicht so toll drauf reagiert hat. Im übrigen wird die "Hexe" im Film von Michaela Pignatelli gespielt, die im echten Leben auch als Hexe und Medium unterwegs war. Bestes "Cinema Verité" also. Ich kann noch mal ein wenig weiter nachforschen, ich hab da Kontakt zu einem Italiener der einen kennt der einen gesehen hat, der Film scheint ja eine gute Story herzugeben.... Die derzeit kursierende Version ist damals bei der Nacht- und Nebel - Kopierlagerräumung vom Gründer von "something weird" mitgenommen worden und wird die Version sein, die auf dem(n) US-Festival(s) gelaufen ist.
Der Film wurde beim 33. Festival in Venedig uraufgeführt, fand aber keinen Verleih. Er wurde von der Zensur mit der in Italien ungewöhnlichen Auflage von 18+ freigegeben. Derzeitige greifbare Schwarzkopien laufen 6 Minuten kürzer als das Kameranegativ. Der Film ist insofern interessant, als dass er das Hexen/Krimi Thema vor "Suspiria" aufgreift und gewisse Ähnlichkeiten in der Struktur und im Soundtrack hat. Jürgen Drews "Freundin" im Film war Macha Meril, die Wahrsagerin aus "Deep Red" und die damalige Ehefrau des Regisseurs Baldi. Danke für die Info über die Beteiligung Geisslers, das war mir neu.
@ Dr Oberzahn. Vielen, vielen Dank für die lieben Worte. Sicherlich ist vieles im Netz zusammensuchbar, aber wenn das alles so einfach wäre, würden wir es sein lassen. Bei Heather Gardiner ist es z.B. so dass das nationale Australische Literaturarchiv Heather Gardiner erst durch unsere Recherche aufnahm, die definitiv das Tiefste darstellt, was es weltweit gedruckt oder im Netz gibt.
Warum wir die Franco-Filme aufgenommen haben, hab ich ja oben beschrieben.
Der Fantomas-Artikel soll ja erstmal dem englischsprachigen Publikum Fantomas nahebringen. Bitte da um Perspektivwechsel. Dem US-Amerikaner ist Fantomas völlig unbekannt. Hier haben wir auch Auszuüge aus den Originalprozessakten drin (was in der Arte-Doku nicht drin ist). Und auch die Frage gestellt, was für Auswirkungen der Prozess auch auf ander Euro-Crime Linzenzen hatte. Frankreich war ja wie die BRD in der EWG und damit galt das Urteil auch in D-Land.
Warum auf Englisch? Ich habe festgestellt, dass das Interesse in den englischsprachigen sozialen Netzwerken extrem groß ist. Wahrscheinlich sind das die Filmfreunde, die schon alle Gialli und Jess Franco / Paul Naschy Filme kennen und nun auf der Suche nach was Neuem, Unbekannten sind. An die richtet sich das Magazin. Ich bin auch der Meinung, dass hier im Forum derartig viel Wissen bei Euch vorliegt, dass ich hier Eulen nach Athen tragen würde. Darüber hinaus ärgert mich die Darstellung der Gialli als singulär italienisches Phänomen und ich würde das gerne geraderücken.
Daher nochmal meine Bitte: Helft mir einfach, dieses Wissen - auch wenn es noch so nieschig ist - zu bewahren. Irgendwann wird das Forum wohl mal abgestellt, und dann ist alles weg. Ein Printerzeugnis hat den Vorteil, in den Archiven zu landen. In Englisch nochmal mehr für alle Forscher weltweit verständlich zu sein. Kontakt geht über krimimagazine@gmail.com
Wenn die Sprachhürde bei der Mitarbeit hoch erscheinen sollte, bieten wir gerne die Übersetzung an! (Wir, das bin ich und Holger, der lebt in Irland und Mirek, der ist aus USA und ist bestens in der Szene dort vernetzt.
Der Konsum eines englischsprachigen Mediums ist mittlerweile durch entsprechende Apps (z.B. Google Translate) realtiv gut machbar.
der krimimagazine.blogspot.com hat pro Tag ca. 1000 Aufrufe, davon 80% vom Rest der Welt - und wir sind ja noch nichtmal richtig gestartet...