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Dieses Thema hat 47 Antworten
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Dr. Oberzohn Offline



Beiträge: 643

05.04.2021 17:39
#46 RE: Bewertet: "Die Todesstrahlen des Dr. Mabuse" (1964, Mabuse 6) Zitat · Antworten

Da war er ja schon verdammt nahe daran, sein Ziel zu erreichen...

Savini Offline



Beiträge: 756

05.04.2021 22:44
#47 RE: Bewertet: "Die Todesstrahlen des Dr. Mabuse" (1964, Mabuse 6) Zitat · Antworten

Vielleicht wollte der gute Doktor auch seinen Plan aus dem alten "Testament" wiederholen: Chaos und Verwirrung auslösen, um so eine "Herrschaft des Verbrechens" zu ermöglichen?

Zitat von Lord Peter im Beitrag #43
Hätte ich das Drehbuch dieses Streifens zu verantworten, würde ich mich so verteidigen: "Ich war es nicht! Es war Mabuse! Er benutzte mein Gehirn!"

Übrigens hat diese Zeile es sogar in einen Songtext geschafft (ab 02:24):https://www.youtube.com/watch?v=tCweKsYPHlc

Savini Offline



Beiträge: 756

09.04.2021 14:16
#48 RE: Bewertet: "Die Todesstrahlen des Dr. Mabuse" (1964, Mabuse 6) Zitat · Antworten

So, jetzt ringe ich mich doch noch zu einer Besprechung durch!
Würde der Name Mabuse nicht genannt (was abgesehen von Anfang und Ende nur relativ selten vorkommt), wäre es ein 08/15-Eurospy, wie es damals und in den folgenden Jahren dutzende gab und den man milde beurteilen könnte. Aber im Vergleich zu den früheren Mabuse-Filmen kann er inhaltlich nur verlieren (abgesehen vielleicht von "Scotland Yard").
Unglaublich, wen Brauner hier alles gewinnen konnte! Neben O. E. Hasse (damals einer der renommiertesten und teuersten deutschen Schauspieler) noch Leo Genn (der immerhin mal in Hollywood gedreht hatte, andererseits aber auch an einigen Produktionen von Harry Alan Towers beteiligt war) und dem bekannten Theaterschauspieler Ernst Schröder, der in einer Mini-Rolle zu Beginn verheizt wurde (und nicht einmal mit seiner eigenen Stimme zu hören ist).
Da war wohl kein Geld mehr für Farbe, die zumindest die Schauwerte erhöht hätte.
Die Bond-Parallelen sind natürlich unübersehbar. Neben den schon genannten Überschneidungen zum Roman "Feuerball", dessen Verfilmung damals sicher schon angekündigt war, Judys Selbstbezeichnung als 008, der bei "Dr. No" abgekupferten Episode mit einer asiatischen Sekretären, die den Agenten in eine Falle locken soll (für die Handlung eigentlich überflüssig) fallen auch die Bemühungen auf, Major Anders als Frauenschwarm zu zeigen. Dafür war er zwar schon zu alt, aber man meinte wohl, in s/w ließe sich das kaschieren; Roger Moore war in seinen letzten Filmen als Action- und Frauenheld teilweise eine Lachnummer. Daneben fällt besonders der Handlungsstrang mit dem Bordell unangenehm auf, der für einige Dialogstellen sorgt, die "frivol" wirken sollen, aber nur zum Fremdschämen sind (etwa der Dialog zwischen Judy und Gilda). Ob das Filmlexikon daran dachte, als es knapp hieß, der Film sei "statt spannend nur rüde und plump"?
Gegen Ende nimmt die Geschichte zumindest an Fahrt auf und die Leichen häufen sich; Gubanov hat mal darauf hingewiesen, dass die meisten der 19 Toten innerhalb der letzten Viertelstunde ins Gras beißen.
Was wäre in Sachen Logik zu sagen? Da stellen sich zwei große Fragen:
Die eine wird sowohl von Osteried als auch von Wrage aufgeworfen: Warum hat Professor Larsen, der weder wahnsinnig zu sein scheint noch böse Absichten hegt, überhaupt eine solche Waffe konstruiert, deren böse Folgen doch jedem klar sein müssen?
Und wer finanziert das eigentlich? An einer Stelle ist wage von Privatpersonen die Rede; diese müssten allerdings über Milliarden verfügen, da es nicht nur um ein unterirdisches Labor geht (was schon teuer genug wäre), sondern auch noch um einen Satelliten, auf dem sich der eigentliche Laser befindet.
Die andere Frage wäre Mabuses Identität. Da bieten sich zwei Erklärungen an: Entweder steckt unter Botanis Maske wiederum Pohland, der den Platz des Museumsdirektors eingenommen hat. Oder er hat zuvor bereits von Botani Besitz ergriffen, worauf dieser Kaspar einschleuste, der den Professor entführte, bevor dieser etwas verraten konnte. Letzteres würde erklären, warum die Sache gerade in diesem Augenblick geschehen musste und warum die Organisation bereits bei Kaspars Ankunft auf Malta existiert und schon einige Zeit zu arbeiten scheint (siehe die toten Froschmänner vor Beginn der Handlung).
Solveig Wrage fragt daneben, wann Mabuse Botani bzw. Admiral Quency ist. Ehrlich gesagt, habe ich es immer so verstanden, dass Mabuse sich nur teilweise als Admiral verkleidet (etwa beim Mord an Mercedes oder im Finale), während bei den Gesprächen mit Anders der echte Quency auftritt. Denn wenn er durchgehend ersetzt worden wäre, wäre er sicher nicht am Leben geblieben.
Ob der Film (trotz fehlender Farbe) unter der Regie von Harald Reinl besser geworden wäre? Denn wie seine Beiträge zur Serie beweisen, konnte er selbst aus völlig verworrenen ("Stahlnetz") oder albernen ("unsichtbare Krallen") Drehbüchern noch einigermaßen spannende und temporeiche Filme machen. So bleibt nur ein ähnlich langweiliger Film wie der Vorgänger; aus der Besetzung und der Grundidee hätte man durchaus noch etwas mehr machen können!
Wenigstens war die Serie der CCC damit beendet. Interessant wäre allenfalls gewesen, wie es danach hätte weitergehen sollen.

Osteried erwähnt in seinem Buch, dass die italienische Fassung des Films einige zusätzliche Szenen hat, die er kurz beschreibt (und bedauert, dass keine englischen Untertitel vorlägen).
Diese hat nicht zufällig jemand hier gesehen und verstanden?

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