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Dieses Thema hat 45 Antworten
und wurde 4.710 mal aufgerufen
 Filmbewertungen
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Blinde Jack Offline




Beiträge: 2.000

11.01.2007 14:16
#16 RE: Bewertet Stilverwandte: "Wartezimmer zum Jenseits" ( 2 ) Zitat · Antworten

Ich habe mir den Film gestern erneut angesehen, um ihm doch noch rigendetwas gutes abzugewinnen, aber ich habe nichts gefunden! Allerings gebe ich mal eine neuen Bewertung ab, weil mir doch einiges aufgefallen ist.
Also: *räusper*

Die Darsteller sind auf jeden Fall sehr gut. Besonders gefallen mir George, Hendriks, Braun, Knef, Clarin, Lange und Münch. Allerings muss ich sagen, dass Klaus Kinski einfach zu kurz in dem Film mitwirkt. Ich meine, wenn man sich den Klappentext auf der DVD durchliest, denkt man, der hat eine riesige Rolle. Bei der Musik muss ich meine Meinung ändern. Sie ist zwar ein wenig ungewöhnlich, aber mittlerweile finde ich sie schön! Es erinnert zwar ein wenig an ein Drama, aber passt zu diesem Film durchaus. Besonders gut gefällt mir zudem das Ende. man hätte nach diesem Ende noch eine zweiten Teil anknüpfen können!

Aber das war auch schon alles was mir gefallen hat! Negativ ist auf jeden Fall, dass der Film eine richtigen Highlights hat. Er ist zu lange ohne Spannung. Außerdem gibt es hier kein Rätselraten um den großen Unbekannten!

Fazit: Der Film ist nicht sonderlich spannend, aber dennoch sehenswert!

2,7 von 5 Punkten!
mfg Dittmann

Mike Pierce ( gelöscht )
Beiträge:

03.01.2008 22:04
#17 RE: Bewertet Stilverwandte: "Wartezimmer zum Jenseits" ( 2 ) Zitat · Antworten

Am Anfang des Film's denkt man fast,man ist bei Edgar Wallace. Später wird man dann eines Besseren belehrt. Der Film hat zwar einige Längen,besitzt dennoch eine spannende Geschichte. Der Film bietet zwar keinen Whodunit,aber ein spannendes (zerdrückenes) Finale und einen schönen Schluss,als die Knef mit dem Boot wegfährt. Schöne Musik von Martin Böttcher und eine tolle Kamera.

Alle Darsteller sind gut,besonders auch George und Clarin. Vohrer gibt sich hier viel Mühe!

Der Film ist gut und man sollte ihn sich ruhig ansehen.

Havi17 Offline




Beiträge: 3.763

03.01.2008 22:30
#18 RE: Bewertet Stilverwandte: "Wartezimmer zum Jenseits" ( 2 ) Zitat · Antworten

Als ich diesen Film damals zum ersten Mal sah, zum Zeitpunkt
der S/W Ära der Wallace Filme im ZDF, war ich begeistert.
Die subtile Spannung im "Verlies" und natürlich die tollen
Darsteller. Der Film hat für mich auch heute nichts von
diesem Flair eingebüßt. Das Who done it , war für mich noch
nie ein muß und sollte auch kein Kriterium einer negativen
Bewertung sein, im Gegenteil. Es ist umso schwerer Spannung
zu erzeugen.

Gruss
Havi17

Fabi88 Offline



Beiträge: 3.905

03.01.2008 22:30
#19 RE: Bewertet Stilverwandte: "Wartezimmer zum Jenseits" ( 2 ) Zitat · Antworten
Eine nette, aufwendige Alternative zu den Wallace-Filmen. Wendtland hatte hier ganz klar einen Film geplant, der sich deutlich von seinen Wallace-Filme abheben sollte, was sich auch in der Musik und der Besetzung (Götz George statt Fuchsberger oder Drache) widerspiegelt. Da aber Weidenmann und Co nicht zur Verfügung standen und Vohrer übernahm, kommt wieder ein gewaltiger Wallace-Faktor ins Spiel, der dem Film nicht sehr gut tut. Ich muss den Film unbedingt noch einmal sehen in nächster Zeit, aber ich fand den damals, als ich ihn erstmals sah dann doch recht gelungen...

---
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Kürzlich gehörte Musik:
kaeuflin Offline




Beiträge: 1.259

04.01.2008 16:06
#20 RE: Bewertet Stilverwandte: "Wartezimmer zum Jenseits" ( 2 ) Zitat · Antworten

Ein Film bei dem ich nie so recht weiß , was ich davon halten soll .

Schöne Bilder , weing spannender Innhalt .
Die Darsteller sind alle Bekannt und normalerweise auch Gut aber hier finde ich Hans Clarin zu albern , Kinski stirbt viel zu früh und Richard Münch den ich sont wirklich mag ist total Fehlbesetzt ( Meine Meinung ) . Er wirkt weder Vöse , noch Mächtig .

Der Film macht ausserdem den Fehler, das auch wiklich jede Kleinigkeit der Handlung so Offensichtlich ist oder sofor Verraten wird das die Hnadlung richtig uninterresant wird.

Aber scheinbar hatte man ja niemanden Gefunden , der ein Vernünftiges Drehbuch schreiben kann .

2/5 Punke Maximal

Jan Offline




Beiträge: 1.753

04.01.2008 23:29
#21 RE: Bewertet Stilverwandte: "Wartezimmer zum Jenseits" ( 2 ) Zitat · Antworten
WARTEZIMMER ZUM JENSEITS spiegelt meinem Eindruck zufolge recht gut Vohrers oft wiederholte Ansätze wider, sich das anspruchsvollere Kinopublikum zu erschließen. Beachtlich in diesem Fall ist, mit welcher Inkonsequenz er mit seinem Kumpel Horst Wendlandt an die Sache herangegangen ist. Auch das ist z.T. typisch für Alfred Vohrer.

Mit WARTEZIMMER hat man versucht, alles anders zu machen und hat schlussendlich doch alles wie bei Wallace gemacht. Im Stab fehlt eigentlich nur Karl Löb und die Wallace-Riege wäre bis auf die Drehbuchautoren wieder zusammen. Gleiches auf Seiten der Schauspieler. Zwar setzte man Götz George und Hildegard Knef ein, vergaß jedoch, alle übrigen Rollen mit neuen, nicht durch Edgar Wallace bekannten, Gesichtern zu versehen, um letztendlich diesen Parade-Farbfilm auch noch in s/w zu drehen. Kein Glücksgriff.

Um sich bei all diesen auffälligen Gemeinsamkeiten von der rolllenden Wallace-Welle abzusetzen, legte man augenscheinlich viel Wert auf ausgedehnte Dialoge, recht ausgefeilt angelegte Figuren und exotische Drehorte. Bedauerlicherweise ist das alles etwas arg übertrieben worden. Durch die vielen Textpassagen wirkt der Film streckenweise geschwätzig und es zieht sich vieles arg in die Länge. Zudem ist vor allem die weibliche Hauptfigur überzeichnet, so entsteht zwar der von Vohrer so gerne angewandte Einblick in das Seelenleben der Figuren. Dennoch wäre hier m.E. weniger doch mehr gewesen.

Das vom Autoren-Duo Eberhard Keindorff und Johanna Sibelius verfasste Drehbuch kann neben der erstklassigen Musik und der -trotz fehlender Farbe- hervorragenden Kamera von Bruno Mondi weniger überzeugen und bleibt völlig unentschlossen zwischen Krimi und Drama. Beginnend als ruhiger Gangster-Krimi, mixt sich rasch das Drama-Genre hinein, um dann zum Ende wieder ganz Krimi zu werden. Dabei passt das Nemen gebende Moment des Wartezimmers in den Schlussszenen überhaupt nicht mehr in den Film und wirkt deplaziert. Welcher so clevere Gangsterboss entledigt sich seiner Mithelfer bzw. Mitwisser auf derart umständliche Art und Weise?

Fazit: Vohrer und Wendlandt wollten augenscheinlich alles anders machen als bei Wallace. Dies gelang nur zum Teil und krankt an mangelnder Konsequenz. Diesbezüglich steht WARTEZIMMER ZUM JENSEITS in einer Linie mit weiteren Vohrer-Filmen wie z.B. WINNETOU UND SEIN FREUND OLD FIREHAND, IM BANNE DES UNHEIMLICHEN oder JEDER STIRBT FÜR SICH ALLEINE. Dennoch: Ein durchschnittlicher Vohrer ist immer noch besser, als vieles, was sonst zur gleichen Zeit in deutschen Landen produziert wurde.

3 von 5 Punkten.

Gruß
Jan
Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

22.12.2008 22:37
#22 RE: Bewertet Stilverwandte: "Wartezimmer zum Jenseits" ( 2 ) Zitat · Antworten
Gerade einmal wieder gesehen und folgende Meinung gebildet:

Wartezimmer zum Jenseits (BRD 1964)

- Darsteller:
Mit der Besetzung George für Fuchsberger und Clarin für Arent landete man einen Clou, der den Film durchaus angenehm aus den Wallace-Gefilden hervorhebt. Hildegard Knef passt ebenfalls gut in ihre Rolle, ihre Interpretation scheitert jedoch an ihrem unachtsam berlinerndem Sprachgebrauch. Die übrigen Darsteller könnten, wie Jan schon erwähnte, aus einem echten Wallace-Film ausgeborgt sein. Richard Münch überzeugte mich als Gangsterboss und auch seine Handlanger sind ansprechend, weil vollkommen konservativ besetzt, sodass man zu ihnen nicht mehr viel schreiben muss.
Die größte Freude war ein Wiedersehen mit Hans Paetsch, der leider erneut schnell wieder von der Bildfläche verschwand. Auch das Fehlen der Ermittler (allen voran ein interessant eingesetzter Heinz Reincke) im zweiten Teil des Films macht sich negativ bemerkbar, denn dieses Potenzial wurde leider einfach weggeworfen.

- Regie:
Mit dem Namen Alfred Vohrer stellt der Zuschauer gewisse Erwartungen in Verbindung, die hier nicht erfüllt werden. Der Film erinnert in seiner merkwürdigen Mixtur aus fantastischem „Privatagenten gegen Gangster“-Abenteuer und realistischem Gewand eher an Vohrers „Ein Alibi zerbricht“ als an seine Edgar-Wallace-Arbeiten. Leider kann „Wartezimmer“ aber auch mit dem erstgenannten Streifen nicht mithalten. Zu betulich ist das Tempo in großen Teilen des Films und zu einfallslos geradlinig die Inszenierung.

- Drehbuch:
Dem soliden Abenteuerkrimi fehlt leider ein überraschender Effekt am Filmende, sodass man sich nach dem Film-„genuss“ fragt: Wofür habe ich mir die letzten sechzig Minuten angesehen, nachdem am Anfang doch sowieso alles geklärt wurde? Der Streifen lässt seine Protagonisten darüber hinaus wieder einmal mit dem berühmten „Zehn kleine Negerlein“-Happy-End-Problem zurück: Man findet Don Micklem und eine Handvoll Leichen, aber keinen Mörder. Preisfrage: Wer bekommt gewaltigen Ärger?

- Kamera:
Die exotischen Schauplätze in einem, zumindest was das Wetter und die Gesellschaft angeht, wenig einladenden Triest zwingen schon zu außergewöhnlichen Aufnahmen. In diesem Punkt wird der Zuschauer auch nicht enttäuscht, wenngleich es tatsächlich schade ist, dass der Film in Schwarzweiß aufgenommen worden ist.

- Musik:
Die Musik gehört zu Martin Böttchers großen Glanzleistungen. Einprägsam, ruhig und melancholisch passt sie, an den Stellen, an denen sie eingesetzt wird, zum Geschehen und unterstreicht es in seiner Wirkung.

- Gesamtwirkung:
Den Film habe ich seit dem DVD-Erwerb nun erst zum zweiten Mal gesehen und beabsichtige nicht, dieses „Erlebnis“ bald zu wiederholen. Mit wenig Spannung und der seltsamen Ausstrahlung einiger Filme, die man sich einfach nicht oft ansehen möchte, werden die durchaus vorhandenen positiven Aspekte leider größtenteils getilgt.

Meine Wertung: 2 von 5 Punkten.

2. Edgar-Wallace-Grand-Prix: Übersicht / Epigonen-Grandprix: Übersicht / Quoten
UND NOCH MEHR LINKS: Der Lümmel-Blog / Das Lümmel-Forum
/ JBV1 JBV2 / EWP1 EWP2 EWP3

Joachim Kramp Offline




Beiträge: 4.901

15.03.2009 21:39
#23 RE: Bewertet Stilverwandte: "Wartezimmer zum Jenseits" ( 2 ) Zitat · Antworten

Da ich heute, anläßlich des 87. Geburtstages von Horst Wendlandt mir diesen Film wiedereinmal zu Gemüte geführt habe, wollte ich, nachdem in diesem Thread die Meinungen sehr unterschiedlich sind, auch etwas zu diesem Werk schreiben.
Wem dieser Film gefällt, der sollte nie den zugrunde liegende Roman "Zahl oder stirb" von James Hadley Chase lesen. Eine spannende Kriminalgeschichte, die in Siena angesiedelt ist, wobei auch die im Filmvorkommende Schildkröte ihre Berechtigung hat.
Wendlandt wollte zunächst aus der Geschichte eine Mabuse-Film produzieren mit dem Titel "Die Schlangengrube des Dr. Mabuse" mit Herbert Lom als Dr. Mabuse. Nach Schwierigkeiten mit Artur Brauner wegen dem Mabuse-Titel wurde der Film in "Wartezimmer zum Jenseits" umgetitelt. Herbert Lom war weiterhin als Bösewicht vorgesehen. Als Drehbuchautoren haben (hintereinander) Georg Hurdalek, Harald G. Petersson, Quentin Philips/ Will Tremper Drehbücher geschrieben. Alle wurden verworfen. Schließlich schrieben Johanna Sibelius und Eberhard Keindorff das Drehbuch. Der Drehbeginn wurde von Mitte bis Ende 1963 schließlich auf Anfang 1964 gelegt. Als Regisseur war zuerst Robert Siodmak und dann Alfred Weidenmann vorgesehen. Aus Zeitgründen machte schließlich Alfred Vohrer das "Rennen". Insgesamt ist es ein durchschaubarer Kriminalfilm mit bester Kameraführung und erstklassiger Musik, aber dennoch wirkt er etwas abgehackt.
Auch wäre es sinnvoller gewesen den Film in Farbe zu drehen - damit hätte er sich zumindest gegenüber den anderen Kromonalfilmen der damaligen Zeit abgehoben.
Trotz schlechten Erfolg machte der Film noch eine "kleine Fernsehgeschichte". 1978 sollte der Film erstmals in der ARD ausgestrahlt werden aber weil aktuell eine bek. Person entführt wurde, wurde der Film aus dem Programm genommen und erst am 1.12.1979 in der ARD ausgestrahlt.

Joachim.

DieterBorsche Offline



Beiträge: 138

16.03.2009 09:57
#24 RE: Bewertet Stilverwandte: "Wartezimmer zum Jenseits" ( 2 ) Zitat · Antworten

Ich hatte große Erwartungen an diesen Film. Aber leider hat er mich auf ganzer Linie enttäuscht... Wobei ich diesen Film erst durch die Wallace-DVD-Editionen in die Hände bekam...

tilomagnet Offline



Beiträge: 585

14.06.2009 16:46
#25 RE: Bewertet Stilverwandte: "Wartezimmer zum Jenseits" ( 2 ) Zitat · Antworten

Zitat von Gubanov
Der Streifen lässt seine Protagonisten darüber hinaus wieder einmal mit dem berühmten „Zehn kleine Negerlein“-Happy-End-Problem zurück: Man findet Don Micklem und eine Handvoll Leichen, aber keinen Mörder. Preisfrage: Wer bekommt gewaltigen Ärger?






Habe den Film gestern überhaupt zum ersten Mal gesehen. Die großen Pluspunkte sind die grandiose Besetzung, die tollen Außenaufnahmen und Böttchers Musik, die wunderbare Themen hat, aber im Film nicht immer gut eingesetzt wird. Bei einigen Szenen fehlt für mich eine passende musikalische Untermalung.

Leider ist der Film aber wenig spannend und die Inszenierung selbst ziemlich lahm und unispiriert. Alles wirkt durchschaubar und wenig überraschend bis ganz am Ende, als Knef und George freikommen. Dann ergibt sich noch etwas Spannung, weil dem Zuschauer wohl klar geworden ist, dass es kein klassisches Happy End mit den beiden als Paar geben wird. Die finale Konfrontation gelang dann auch ganz flott.

Fazit: Hervorrangend besetzter, aber über weite Strecken dialoglastiger und zäher Streifen an tollen Schauplätzen. Die Darsteller machen alles aus, Drehbuch und Regie sind lahm und unspektakulär. 3,5/5 Punkten.

Scarpine ( gelöscht )
Beiträge:

11.03.2010 21:53
#26 RE: Bewertet Stilverwandte: Zitat · Antworten

Auch wenn diese Frage mit dem Film nichts zu tun hat - ich wollte aber keinen Thread dafür eröffnen - würde es mich mal interessieren wie es sich mit der zweiten Rialto-Verfilmung eines Hadley Chase Romans verhält: "Palmetto - Dumme sterben nicht aus" (USA/D 1998, Regie: Volker Schlöndorff). Lohnt sich der Film?

Bezüglich "Wartezimmer zum Jenseits" muss ich sagen, dass der Film für einen deutschen Kriminalstreifen der 60er Jahre ganz in Ordnung ist. Viele Wallace-Filme sind allerdings spannender und temporeicher inszeniert. Positiv sind hier allerdings die schönen Schauplätze und die guten Darsteller hervorzuheben. Ich gebe 3 von 5 Punkten.


Joachim Kramp Offline




Beiträge: 4.901

12.03.2010 08:34
#27 RE: Bewertet Stilverwandte: Zitat · Antworten

Zitat von Scarpine
Auch wenn diese Frage mit dem Film nichts zu tun hat - ich wollte aber keinen Thread dafür eröffnen - würde es mich mal interessieren wie es sich mit der zweiten Rialto-Verfilmung eines Hadley Chase Romans verhält: "Palmetto - Dumme sterben nicht aus" (USA/D 1998, Regie: Volker Schlöndorff). Lohnt sich der Film?

Bezüglich "Wartezimmer zum Jenseits" muss ich sagen, dass der Film für einen deutschen Kriminalstreifen der 60er Jahre ganz in Ordnung ist. Viele Wallace-Filme sind allerdings spannender und temporeicher inszeniert. Positiv sind hier allerdings die schönen Schauplätze und die guten Darsteller hervorzuheben. Ich gebe 3 von 5 Punkten.



PALMETTO lohnt sich auf jeden Fall, gut inszeniert - Darsteller passen durchaus zu den Romanpersonen.

Und was WARTEZIMMER betrifft war dies beim Verschleiß von mehreren Drehbuchautoren und Regisseuren quasi eine Zangengeburt. Mich stört nur dass der Flair des Romans nicht so richtig rüberkommt. Triest ist zwar ein schöner Schauplatz, nur spielt der Roman in Siena (siehe u.a. Ein Quantum Trost). Alles in allem ein solider 60er-Krimi oder wie ich schon öfters schrieb wirkt er wie ein "Wallace" ohne Humor. Übrigens sollte ursprünglich Herbert Lom statt Richard Münch den Marquese spielen. Ferner war der Ersttitel/ Arbeitstitel "Die Schlangengrube des Dr. Mabuse".

Joachim.
*Filme bleiben ewig jung!*

Scarpine ( gelöscht )
Beiträge:

12.03.2010 13:18
#28 RE: Bewertet Stilverwandte: Zitat · Antworten

@ Joachim

Danke für die hilfreiche Einschätzung bezüglich "Palmetto"!


Blap Offline




Beiträge: 1.128

03.04.2010 23:59
#29 RE: Bewertet Stilverwandte: Zitat · Antworten

Wartezimmer zum Jenseits (Deutschland 1964, Originaltitel: Wartezimmer zum Jenseits)

Als sein wohlhabender Erbonkel Cyrus (Hans Paetsch) erpresst wird, will der Student Don Micklem (Götz George) den Erpressern auf den Zahn fühlen. Mit der Unterstützung seines Freundes Harry (Hans Clarin) hofft er den oder die Fieslinge überführen zu können. Leider geht das Vorhaben nach hinten los, der reiche Onkel fällt einem gezielten Messerwurf zum Opfer. Harry kann sich zunächst an die Fersen des Killers heften, beobachtet wie dieser in einem Hotel verschwindet. Der Bursche ist ein abgehalfterter Artist namens Shapiro (Klaus Kinski), für Geld übernimmt er die schmutzigsten Jobs. Die Polizei taucht mit Don im Schlepptau auf, Inspektor Dickes (Heinz Reincke) lässt das Hotel umgehend nach dem Verbrecher durchforsten. Zwar findet man den Mörder nicht, dafür entdeckt Don aber einen wichtigen Hinweis im Zimmer eines weiblichen Hotelgasts. Ohne Wissen der Polizei befragt der Student die rätselhafte Fremde (Hildegard Knef), geschickt kann er sie des Lügens überführen. Die Dame verlässt England, Don und Harry folgen ihr nach Italien. Auf eigene Faust zu ermitteln kann sehr gefährlich werden, was den beiden Freunden kurz nach ihrer Ankunft im Hotel durchschlagend vor Augen geführt wird. Der kleine Bombengruß soll allerdings erst der Auftakt einer ereignisreichen Reise sein...

Bei dieser Produktion von Rialto Film führte -wie so oft- Alfred Vohrer Regie. Doch in diesem Fall haben wir es nicht mit einer Edgar Wallace Verfilmung zu tun, auch wenn das Werk seine Nähe zu der Reihe nicht leugnen kann (und vermutlich auch gar nicht leugnen will). So gibt es zu Beginn dann auch die gewohnte Kulisse Londons zu sehen. Jedoch wechselt der Schauplatz der Handlung später nach Itailen, was durchaus für eine angenehme Erfrischung sorgt. Es tauchen bekannte Gesichter aus der Wallace "Stammbesetzung" auf, Hans Clarin darf hier zur Abwechslung einfach nur das freundliche Helferlein geben, muss sich nicht von seiner abgründigen Seite zeigen. Klaus Kinksi hat einen ganz starken Auftritt, der sich leider nur auf die erste Phase des Werkes beschränkt. Pinkas Braun muss fies wie immer sein, bei dem Gesicht kein Wunder, herrlich. Heinz Reincke schüttelt seinen Bullen locker aus der Hüfte, ihm hätte ich mehr Spielzeit gewünscht. Bei den Hauptrollen setzt man auf Abwechslung. Götz George arbeitete in diversen Karl May Verfilmungen für Rialto, zum Teil auch unter der Regie von Alfred Vohrer, doch den Wallace Streifen blieb er fern. Nun ist er hier immerhin in einem artverwandten Werk zu sehen, wobei es nicht sein erster Auftritt in einem Kriminalfilm war. Wie allgemein bekannt ist, sollte er etliche Jahre später gar zu einem der bekanntesten Fernseh-Kommissare werden, doch das ist eine andere Geschichte. Hier spielt er frisch und frei auf, lediglich die "Prügelszenen" sind dem guten Götz nicht gelungen, in dieser Disziplin wirkte er damals noch sehr hölzern. Wobei diese Momente so dreist vergeigt sind, dass man fast Absicht und Augenzwinkern vermuten möchte. Die Knef mag keine besonders schöne Frau gewesen sein, aber sie hatte ohne Zweifel eine intensive Ausstrahlung, der man sich kaum entziehen konnte. Vohrer zeigt sie als ambivalente Figur, die immer für eine Überraschung gut ist. Besonders das Ende der Geschichte dürfte so manchem Moralapostel damals ein wenig sauer aufgestossen sein, doch gerade die (fast) immer präsente Verschlagenheit macht die Rolle Knefs erst so richtig interessant. Wer hätte "Lorelli" besser spielen können als Hildegard Knef? Vielleicht eine Elisabeth Flickenschildt, doch die war für diesen Part damals bereits zu alt. Bei den Bösewichtern soll Carl Lange nicht unerwähnt bleiben, der als Gesichtsruine besonders abscheulich daherkommt. Jan Hendricks bleibt leider ein wenig blass, seine Rolle ist eine Spur zu unbedeutend angelegt. Da es aber nicht an überzeugenden Fieslingen mangelt, kann man darüber ganz locker hinwegsehen.

"Wartezimmer zum Jenseits" vermischt typische Wallace Elemente mit frischen Ideen. Die Kulissen sorgen in der zweiten Filmhälfte für Abwechslung, der weitgehende Verzicht auf platten Humor steht dem Film gut zu Gesicht. Eddi Arent vermisse ich zu keiner Sekunde, glücklicherweise tölpelt Hans Clarin dezenter vor sich hin. Nur sein brüchiges Knabenstimmchen strengt dann doch ein klein wenig an. Wer die Wallace Filme mag, darf auch im Wartezimmer zum Jenseits vorbeischauen. Wem es bei den Wallace Streifen zu wenig ernst herging, darf hier ebenfalls einen Blick riskieren! Die DVD Auswertung ist gut gelungen, der Film ist einzeln erhältlich, alternativ als Teil der "Edgar Wallace Edition 5". (Zwar ist "Wartezimmer..." kein Wallace, doch sehen wir Universum diese kleine Schummelei wohlwollend nach. In den Box-Sets 1-4 und 6-8 kommen solche Mogeleien nicht vor).

In der Box 5 sind ferner enthalten (allesamt echte Wallace Filme):

- Die Gruft mit dem Rätselschloss
- Das Verrätertor
- Neues vom Hexer

Für diesen guten und unterhaltsamen Krimi ziehe ich gern solide 7/10 (gut). Vielen Dank, Herr Vohrer!

Lieblingszitat:

"Aber ich bin nur eine dumme Frau. Ich hab einfach Angst." (Aber, aber... ...so nicht, Herr Vohrer!) :lol:

***

Vom Ursprung her verdorben

Glasauge Offline




Beiträge: 1.321

08.06.2010 16:24
#30 RE: Bewertet Stilverwandte: Zitat · Antworten

Bei diesem Film handelt es sich meiner Meinung nach, um einen guten Thriller. Er hat von der Atmosphäre nicht sehr viel mit Edgar Wallace zu tun. Das liegt auch daran, dass die einzige Humorrolle Hans Clarin hat. Alfred Vohrer ist meiner Meinung nach ein guter bis sehr guter Regisseur, der diesen Film zu der meiner Meinug nach besten Epigone gemacht hat(alle Epigonen die ich bisher gesehen habe waren, Wirtshaus,Wartezimmer und BEW).

Der Mann ohne Glasauge
LEBEN UND STERBEN LASSEN

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