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Dieses Thema hat 56 Antworten
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Havi17 Offline




Beiträge: 3.804

11.06.2024 13:12
#46 RE: Licht und Schatten Mainstream TV Zitat · Antworten

Vielleicht wurde das überlesen oder mißverstanden, zur Frage "der "Abstieg des öffentlich-rechtlichen Fernsehens" hätte durch weniger Krimi-Produktionen "aufgehalten" werden können?"

Rühmliche Ausnahmen sind die Kultursender ARTE und 3SAT. Beide Kanäle strahlen nahezu doppelt so viele dokumentarische Sendungen aus wie alle ARD-Sender und das ZDF zusammen.
Nur etwa 7% der dokumentarischen Arbeiten behandeln gesellschaftspolitisch relevante Themen, nur etwa 3 Prozent befassen sich mit Wissenschaft und Technik - Ein Armutszeugnis für Medien
in einer Gesellschaft, die so sehr und in wachsendem Maße von den Ergebnissen von Wissenschaft und Technik abhängig ist.

Gruss
Havi17

Wenn die Macht der Liebe die Liebe zur Macht übersteigt, erst dann wird die Welt endlich wissen, was Frieden heißt (Jimi Hendrix)
Die Rüstungsindustrie ist eine der größten Gefährdungen der Menschheit. Albert Einstein
Die Welt wird nicht bedroht von den Menschen, die böse sind, sondern von denen, die das Böse zulassen. Albert Einstein

Fabi88 Offline



Beiträge: 3.946

11.06.2024 17:21
#47 RE: Licht und Schatten Mainstream TV Zitat · Antworten

Havi, das habe ich gelesen! Aber dazu auch schon angemerkt, dass diese beiden Passagen 0,0 miteinander zu tun haben. Der erste Absatz kritisiert, dass der Krimi-Anteil am Konsum fiktionaler Produktionen zu hoch ist (ist das die These? Da rätsel' ja nicht nur ich immer noch), der zweite Absatz lobt dann Dokus auf ARTE und 3SAT. Dokumentationen sind keine fiktionalen Produktionen. Es gibt also keinen Zusammenhang und Beides gegeneinander aufzurechnen, ist auch Blödsinn. Wenn die Antwort auf Passage 1 wäre, einfach mehr Komödien und Liebesfilme zu produzieren, würde das am Anteil der dokumentarischen Formate Nichts ändern. Es gäbe nur weniger Krimis.
Soll es dann nun plötzlich darum gehen, dass ARD und ZDF zu viele fiktionale Filme und Serien produzieren?

@Georg: Vielen Dank für die enorme Mühe, die Du Dir da gemacht hast!

Havi17 Offline




Beiträge: 3.804

12.06.2024 13:41
#48 RE: Licht und Schatten Mainstream TV Zitat · Antworten

Di beiden aufeinanderfolgenden Passagen aus dem Buch stehen im direkten Zusammenhang. Verinfacht ausgedrückt, der Krimianteil ist viel zu hoch, gemessen an dem Bildungsauftrag mit den "Rühmliche Ausnahmen sind die Kultursender ARTE und 3SAT."

Gruss
Havi17

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Fabi88 Offline



Beiträge: 3.946

14.06.2024 09:23
#49 RE: Licht und Schatten Mainstream TV Zitat · Antworten

Dann muss ich es also auch noch einmal vereinfacht ausdrücken:
Im Rundfunkstaatsvertrag stehen sowohl Information (=Bildungsauftrag) als auch Unterhaltung als Vorgabe (!).
In dem von dir geteilten Auszug wird kritisiert, dass der Anteil von Krimis am Unterhaltungsteil zu groß ist. Würde man dort aber bei der Zahl der Produktionen kürzen, gäbe es stattdessen eben mehr Spielfilme aus dem Bereich Science-Fiction, Komödie oder Liebesfilm - vielleicht auch einfach nur mehr Serien, aber keine einzige Dokumentation mehr als sonst.
Man darf sich nun darüber streiten, ob nicht auch Dokumentationen unterhaltend sein können, zur Fiktion werden sie aber ganz offiziell nicht gezählt. Und die geforderten dokumentarischen Formate im Bereich Wissenschaft und Technik, wären ziemlich sicher nicht (primär) unterhaltend.
Krimis und Dokumentationen werden also für zwei völlig unterschiedliche Aufträge produziert.

Die beiden Auszüge behandeln also zwei völlig unterschiedliche Paar Schuhe und ich hoffe stark, dass der Autor/die Autorin des kompletten Beitrags nicht im Gesamten dort so vorgegangen ist - einfach undifferenziert Kritikpunkte hinzuwerfen und (falsch) zu verknüpfen, um nur eine allgemeine Unzufriedenheit auszudrücken.

Zumal der zweite Auszug im Übrigen wortwörtlich aus dem Dossier "Deutschland – Doku-Land - Über Entwicklungen im dokumentarischen Fernsehen" von der AG DOK stammt. Entweder hat der Autor/die Autorin sich also einfach die Arbeit leicht gemacht und einfach Fremdtext (hoffentlich mit Quellenangabe?) verwendet oder der Autor/die Autorin hat das Dossier mit verfasst und stammt somit aus dem Doku-Milieu, was dieses falsche "Aufrechnen" von Kriminalfilmen und Dokumentationen natürlich auch noch einmal in ein etwas anderes Licht stellen würde.

Und an dieser Stelle dann noch einmal:
Ich bin selbst der Meinung, es gibt zu viele Krimi-Formate und ich schaue längst kein lineares Fernsehen mehr. Wissenschaft und Technik wird aber in den Mediatheken angeboten. Wenn man sich in die Mediathek begibt, findet man sogar dokumentarische Beiträge dazu, wie beispielsweise Glasaugen hergestellt werden und mit "Alpha Lernen" gibt es einen ganzen Kanal zu Physik und Chemie. Wenn es jemanden interessiert, findet er/sie es auch.
Würde man diese Beiträge aber um 20:15 anstatt eines Krimis im linearen ARD-Hauptprogramm senden, würde das ÖRR auch die letzten Reste an Relevanz verlieren und die öffentliche Kritik am Rundfunkbeitrag würde steigen, nicht sinken!
Der Münsteraner Tatort "Magic Mom" (selbst nicht gesehen) hatte letztes Jahr fast 14 Millionen Zuschauer - völlig egal, was qualitativ dahintersteckt - aber wenn das Leute erst einmal beim linearen Fernsehen hält oder überhaupt erst anzieht und ein paar dieser Zuschauer vielleicht zumindest die Tagesschau vorher sehen und danach bei einer Dokumentation hängenbleiben, hilft das dem ÖRR ungemein.
Die oft geforderte Alternative, die ÖRR sollen nur noch ihren Bildungsauftrag erfüllen, würde zu vierstelligen Zuschauerzahlen führen, nicht zu einer gebildeten Bevölkerung.
Es ist auch völlig überholtes Denken, ARD und ZDF mit RTL und Co zu vergleichen. Der wirkliche Kampf wird längst zwischen ARD+ZDF (mit mittelfristig gemeinsamer Mediathek) und Netflix, RTL+, Disney+, HBO und Co geführt. Das lineare Programm läuft voraussichtlich nur noch für das alte Publikum und in Krisenzeiten (in der Corona-Pandemie oder zu Flutzeiten und ähnlichem gibt es ja plötzlich immer einen Informations-Wunsch in der Bevölkerung). Der Fokus liegt (endlich) primär auf den Mediatheken und Online-Medien.
Auch dort: wer den letzten Blödel-Tatort in der Mediathek schaut, ist zumindest schon einmal in der "richtigen" Mediathek und die Hemmschwelle, dort auch auch eine Dokumentation oder Wissenschaftssendung anzuklicken oder für die eigenen Kinder dort einmal in der "Sendung mit der Maus"-Kategorie etwas herauszusuchen anstatt Disney+ anzuschalten, ist kleiner.

Wenn es um's Finanzielle geht, darf man aus meiner Sicht gern über die "Sportschau", genauer die Bundesliga-Zusammenfassungen, diskutieren. Die hatte selbst zu Premiere-Zeiten ebenfalls Quoten um die 12 Millionen Zuschauer, was die hohen Bundesliga-Lizenzkosten rechtfertigte, liegt aber mittlerweile wohl eher bei 1,8-2 Millionen, weil die meisten Fußballinteressierten mittlerweile doch Sky- und DAZN-Abos haben.
Hier driften Kosten und Publikumsinteresse langsam deutlich auseinander und "Sport" ist meines Wissens nicht im Rundfunkstaatsvertrag in dieser Form verankert, bzw. kann ja weiterhin mit Großereignissen (Fussball-WM und -EM) sowie Wintersport oder Leichtathletik bedient werden. Auch beim Fußball würde die 3. Liga mit zahlreichen Traditionsvereinen sich noch anbieten oder die Regionalligen in den dritten Programmen - wo sie zum Teil ja bereits stattfinden.

Havi17 Offline




Beiträge: 3.804

14.06.2024 10:43
#50 RE: Licht und Schatten Mainstream TV Zitat · Antworten

Um es deutlich zu sagen, der Rundfunkstaatsvertrag wird nicht mehr erfüllt, doch das stört miemanden. Es gibt genügend berechtigte Kritiken über dieses Buch hinaua. Man muss diesen Autoren auch nicht glauben!!

Gruss
Havi17

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Count Villain Offline




Beiträge: 4.640

14.06.2024 14:36
#51 RE: Licht und Schatten Mainstream TV Zitat · Antworten

Zitat von Havi17 im Beitrag #50
Um es deutlich zu sagen, der Rundfunkstaatsvertrag wird nicht mehr erfüllt,


"Nicht mehr" oder "immer noch nicht (wider)"? Da müsste man tatsächlich jetzt mal Vergleiche über die letzten Jahrzehnte ziehen, ob da irgendwo ein Bruch/Umschwung war und wann.

Dr. Oberzohn Offline



Beiträge: 660

14.06.2024 16:18
#52 RE: Licht und Schatten Mainstream TV Zitat · Antworten

Zitat von Fabi88 im Beitrag #29
Extrembeispiel Volker Buch: Selbst er wird nicht "ausgeblendet"

Was hat denn der Volker Bruch so Schlimmes verzapft, dass du ihn hier als “Extrembeispiel” darstellst? Hat er sich in die Reichskriegsflagge gehüllt, sich an Berlins sensibelstem Mahnmal hingestellt und ein Importverbot für Jaffa-Orangen verlangt? Weil sonst die Reptiloiden die Macht im Land übernehmen? Ich meine, DAS wäre wirklich irgendwie „extrem“. Davon war er ja meilenweit entfernt, er hat nur eine maßnahmenkritische Initiative von Künstlern mitinitiiert. Die ja nun mehr als notwendig war, gerade aus Richtung der Künstler, die sich doch immer so gerne gesellschaftskritisch geben. Nebenher hat er noch mit der Mitgliedschaft in einer regierungskritischen Partei geliebäugelt (die nicht mal das Böse in Blau ist). Herrgott, wenn das schon so extrem sein soll, da fragt man sich, was manche sich für Vorstellungen von Demokratie, Meinungsfreiheit usw. machen.
Letztlich kann man froh über jeden Prominenten sein, der sich traut, einfach mal zu sagen, was IST.

PS: Normalerweise würde ich hier gar nicht mehr an solchen Diskussionen teilnehmen, aber ich fühle mich aus speziellen Gründen Herrn Bruch verbunden, deswegen mal dieser Einschub.

Havi17 Offline




Beiträge: 3.804

14.06.2024 18:57
#53 RE: Licht und Schatten Mainstream TV Zitat · Antworten

Es ist doch ganz einfach. Das Buch lesen und DANN darüber reden. Spekulationen, Mutmaßungen, das herausziehen einzelner Schlagworte und zerreden derselben bringt nichts. Das Buch liefert nicht nur den Sachstand, sondern die Gründe und deren Entwicklung über eine lange Zeit.

Gruss
Havi17

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Fabi88 Offline



Beiträge: 3.946

17.06.2024 11:24
#54 RE: Licht und Schatten Mainstream TV Zitat · Antworten

Zitat von Dr. Oberzohn im Beitrag #52
Zitat von Fabi88 im Beitrag #29
Extrembeispiel Volker Buch: Selbst er wird nicht "ausgeblendet"

Was hat denn der Volker Bruch so Schlimmes verzapft, dass du ihn hier als “Extrembeispiel” darstellst? Hat er sich in die Reichskriegsflagge gehüllt, sich an Berlins sensibelstem Mahnmal hingestellt und ein Importverbot für Jaffa-Orangen verlangt? Weil sonst die Reptiloiden die Macht im Land übernehmen? Ich meine, DAS wäre wirklich irgendwie „extrem“. Davon war er ja meilenweit entfernt, er hat nur eine maßnahmenkritische Initiative von Künstlern mitinitiiert. Die ja nun mehr als notwendig war, gerade aus Richtung der Künstler, die sich doch immer so gerne gesellschaftskritisch geben. Nebenher hat er noch mit der Mitgliedschaft in einer regierungskritischen Partei geliebäugelt (die nicht mal das Böse in Blau ist). Herrgott, wenn das schon so extrem sein soll, da fragt man sich, was manche sich für Vorstellungen von Demokratie, Meinungsfreiheit usw. machen.
Letztlich kann man froh über jeden Prominenten sein, der sich traut, einfach mal zu sagen, was IST.

PS: Normalerweise würde ich hier gar nicht mehr an solchen Diskussionen teilnehmen, aber ich fühle mich aus speziellen Gründen Herrn Bruch verbunden, deswegen mal dieser Einschub.


Kein Grund für überschäumende Emotionen!
Ich habe ihn deswegen gewählt, weil bei ihm die Reaktionen am härtesten waren. Deswegen diente er mir als "Extrembeispiel" für das, was Havi da so nebulös als "Ausblenden" titulierte.
Tatsächlich wurde er aber einfach nur öffentlich kritisiert für seine Beteiligung an "Alles dichtmachen" und den Mitgliedsantrag bei "DieBasis" - das war's.
Dass er beispielsweise mit Attest (als einziger) von den Corona-Schutzmaßnahmen (bspw. Maske tragen) am Set von "Babylon Berlin" befreit war, wurde fairerweise zum Beispiel - wenn überhaupt - nebensächlich in den Berichten erwähnt, weil "die Presse" ihm richtigerweise zugestand, dass es ja tatsächlich dafür gesundheitliche Gründe geben mag. Ich finde es daher "extrem" von "Ausblenden" und Co (Cancel Culture usw.) zu sprechen.
Es ist erschreckend, wie wenig Rechtsverständnis - gerade in Bezug auf Meinungsfreiheit - in großen Teilen der Bevölkerung herrscht. Wurden die Teilnehmer von "Alles dichtmachen" mit Berufsverbot belegt? Sitzen einige von ihnen bis heute bei Wasser und Brot im Gefängnis? Wurden die Häuser durchsucht und Eigentum beschlagnahmt? Gab es Gerichtsprozesse?
Alle hatten die Möglichkeit ihre Meinung zu äußern, nur gab es aufgrund des Timings sowie der Art und Weise, wie das geschah (der Sarkasmus wurde nicht von jedem verstanden), laute Gegenstimmen. Meinungsfreiheit bedeutet ganz einfach nicht, dass Meinungen unwidersprochen geäußert werden. Man darf gern den Mob bei Twitter und Co, der sich damals bildete, für den Hass und die Hetze kritisieren, allerdings waren das Privatpersonen und keine stattliche Zensur oder Einschränkung der Meinungsfreiheit oder Ähnliches. In den Fällen, wo es Straftatbestände in den Äußerungen gab, werden die betroffenen Schauspieler sicherlich auch Rechtsmittel eingelegt und von der Justiz unterstützt worden sein.

Zitat von Havi17 im Beitrag #53
Es ist doch ganz einfach. Das Buch lesen und DANN darüber reden. Spekulationen, Mutmaßungen, das herausziehen einzelner Schlagworte und zerreden derselben bringt nichts. Das Buch liefert nicht nur den Sachstand, sondern die Gründe und deren Entwicklung über eine lange Zeit.

Da machst Du Dir aber einen schlanken Fuß, Havi! Wenn man zwei Auszüge aus einem Buch in einem Forum postet, dann doch, weil man auf dieser Basis diskutieren möchte?
Jetzt gibt es aber Gegenmeinungen, weil andere Nutzer die These "weniger Krimis=besseres Programm" nicht unterstützen oder (wie ich) für eine fundierte Meinung gern Vergleiche zu anderen Jahrzehnten hätten, da soll laut Dir plötzlich eine Diskussion nur noch auf Basis des kompletten Buches passieren.
Korrigiere mich bitte, aber ich glaube nicht, dass sich von den 282 Seiten auch nur ~10 mit Krimis beschäftigen. Der Ausschnitt hier wird höchstwahrscheinlich der einzige Teil mit diesem Schwerpunkt sein.
Wie also soll sich der von Dir gewählte Ausschnitt nach Lesen des gesamten Buches (geschrieben von vier Fernsehtätigen, die wohl selbst nie viel mit szenischen Produktionen zu tun hatten) irgendwie relativieren?

Und anstatt endlich mal die Zahlen zu liefern, wie viele Krimis es im TV in den 70ern gab (sie kommen nicht, weil das Buch diese anscheinend nicht liefert), wird nebulös von "anderen Kritiken" am Öffentlich-Rechtlichen erzählt und wieder "Glaube" in Zusammenhang mit dem Buch und den Autoren erwähnt.
Wenn es Dir darum geht, hier zwei willkürliche Ausschnitte, die gegen den aktuellen Zustand des ÖRR sprechen zu posten und von allen zu hören "Ja, danke für's Teilen! Das Programm ist Mist!" - dann gebe ich Dir das gern!
Ich habe ja schon oft genug erwähnt, dass ich das Öffentlich-Rechtliche Fernsehen für kritikwürdig halte - und es selbst zumindest linear so gut wie gar nicht mehr nutze.
Aber Kritik ist für mich eben nicht, irgendwelche Zahlen, die teils sogar für ganz andere Thesen erhoben wurden, aneinanderzureihen und dann noch völlig verschiedene Aspekte zu verquirlen (Spielfilme=Unterhaltung und Dokumentationen=Bildung). Bei der Studie zum Krimikonsum beispielsweise ging es um die favorisierten Sendungen der Zsuchauer, nicht um Qualität des angebotenen Programms oder dessen Zusammensetzung. In dem Ausschnitt wird jedoch der Eindruck erweckt, die TV-Sender zeigen 23 von 24 Stunden am Tag Krimis. Dabei sagt die Studie eigentlich eher aus, dass ein Großteil des TV-Programms ungesehen versendet wird und die Zuschauer sich nur bei Krimis noch in ansprechender Zahl vor dem Bildschirm versammeln.
Wenn eine ernsthafte Diskussion erwünscht ist, müssten wir nun darüber sprechen, wie und warum der Rundfunkstaatsvertrag nicht erfüllt wird. Und wie Count Villain ganz richtig einwarf: Ob er nur aktuell, seit vielen Jahren oder schon immer diesen Vertrag nicht erfüllte. "Früher war Alles besser!" ist mir hier einfach zu billig, allein, weil Georg ja mit seiner akribisch erarbeiteten Liste von 1964 die Vermutung stützt, es gab früher ebenso viele oder gar mehr Krimis.

Havi17 Offline




Beiträge: 3.804

17.06.2024 17:40
#55 RE: Licht und Schatten Mainstream TV Zitat · Antworten

"Da machst Du Dir aber einen schlanken Fuß, Havi! Wenn man zwei Auszüge aus einem Buch in einem Forum postet, dann doch, weil man auf dieser Basis diskutieren möchte" Sorry, es war nicht meine Absicht über Fakten zu diekutieren. Wer sich ein Gesamtbild mit allen Entwicklungen, die dazu führten, machen möchte, kann dies gerne als Buchtipp mitnehmen.

Gruss
Havi17

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Havi17 Offline




Beiträge: 3.804

03.07.2024 23:49
#56 RE: Licht und Schatten Mainstream TV Zitat · Antworten

Gruss
Havi17

Wenn die Macht der Liebe die Liebe zur Macht übersteigt, erst dann wird die Welt endlich wissen, was Frieden heißt (Jimi Hendrix)
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Fabi88 Offline



Beiträge: 3.946

05.07.2024 11:02
#57 RE: Licht und Schatten Mainstream TV Zitat · Antworten

Ein wirklich schwieriges Thema. Ein Zitat aus Deinen Links finde ich bezeichnend:
"Die Schuld sieht Schafmeister vor allem bei den TV-Sendern: "Das Fernsehen, und gerade das öffentlich-rechtliche, ist dazu übergegangen, immer weniger fiktionales Programm, also Filme und Serien, herzustellen." Kochshows seien billiger."
Dass es zu wenig Filme und Serie im Öffentlich-Rechtlichen geben soll, sehe ich tatsächlich nicht. Wir hatten ja hier schon eher die These gelesen, dass es eher weniger Krimis (und somit fiktionales Programm) und viel mehr Nicht-Fiktionales geben sollte.
Das Problem ist aus meiner Sicht also vielmehr, dass es außerhalb (!) der Öffentlich-Rechtlichen Sender kaum noch Produzenten gibt. Die Zeiten wo RTL, Sat1 und Co (verhältnismäßig) große TV-Filme und zahlreiche Serien produzierten, sind aus bekannten Gründen vorbei, auch bei den hochgehypten Streaming-Anbietern, die es erst auszugleichen schienen, geht es rapide zurück - Sky stellte bereits vor einiger Zeit alle deutschen Eigenproduktionen ein, Paramount ja nun ebenfalls schon kurz nach dem Start.
Noch dazu existiert in Deutschland kaum noch eine Kinofilm-Industrie. Kinofilme sind quasi nur noch mit Geld der Öffentlich-Rechtlichen möglich und somit fallen dort zwangsläufig wiederum Sendeplätze für (reine) TV-Filme weg.
Ich drücke es einfach mal ganz drastisch aus:
Im Endeffekt ist das Problem, dass die Leute nicht mehr (für deutsche Filme) ins Kino gehen und streng genommen auch TV-Filme nur noch subventioniertes Kulturprogramm ohne Zuschauer sind - sofern es keine Krimis sind.

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