Hier können wir darüber diskutieren, wer noch ganz gut in einen Wallace-Film gepasst hätte, aber keinen Auftritt bekommen hat.
Auf Anhieb fallen mir da Götz George, Anthony Steel und Wolfgang Preiss ein. Letzterer verkörperte zwar in "Der Henker von London" Inspector Morel Smith, kam aber nie in der offiziellen Wallace-Reihe zum Einsatz.
Als Regisseure hätte ich gerne zwei profilierte TV-Regisseure gesehen:
Rolf von Sydow, der ja in seinen Durbridges (aber nicht nur dort, siehe KRESSIN/ NORDEXPRESS, BITTE RECHT FREUNDLICH ...) bewiesen hat, wie er mit Tempo Action und Spannung inszenieren kann
Günter Gräwert, in meinen Augen einen der besten Krimiregisseure, den Deutschland hatte
Günther Schramm - war ja schon fast als Inspektor gesetzt Peter van Eyck - völlig untypisch, dass er nie dabei war Friedrich Joloff - hätte ich gerne mehr gesehen (nur Tür) Gerd Baltus - hatte tolle Auftritte in späteren Serien Peter Kuiper- hervorragender Charakter-Darsteller
Zitat von Josh im Beitrag #4Am meisten bedaure ich, dass wir nie Horst Frank in einem Wallacefilm sehen durften.
Sehe ich auch so. Ich hätte auch gern Lex Barker gesehen, der ja sogar für die gelbe Schlange vorgesehen war und in den Mabuse-Filmen eine gute Figur machte.
Gubanov
(
gelöscht
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Beiträge:
20.09.2016 22:18
#6 RE: Welche Darsteller (oder Regisseure) hätten der Wallace-Reihe noch gut getan?
Teilweise doch sehr fernseh-ige Vorschläge, die ich mir eher in weiteren 80er-Jahre-TV-Adaptionen im "Lismore Castle"-Stil als in der Rialto-Reihe vorstellen könnte.
Ich möchte @Peter Ross zustimmen: Peter van Eyck wäre ein prima Kandidat für eine Wallace-Rolle gewesen - eine Bereicherung sowohl als Ermittler als auch als Schurke.
Allerdings krankte die Reihe nie wirklich an einem Unterangebot guter Schauspieler. Die Regisseursfrage finde ich deshalb sehr viel spannender, weil es spätestens in der Farb-, tlw. aber auch schon in der späten Schwarzweißphase die extreme Konzentration auf gleichförmige Vohrer-Filme war, die die Wallace-Reihe zu Tode ritt. Welche Regisseure wären also ab ca. 1964 als Ergänzung sinnvoll gewesen? Ich denke, vor allem die aus ihren US-Tagen in guten Spannungsfilmen geschulten Gerd Oswald und Fritz Lang hätten sehr hochwertige Arbeiten abgeliefert. Stimmungsvoll stelle ich mir auch Wallace-Arbeiten der Unterhaltungsregisseure Werner Jacobs und Rolf Olsen vor.
Bei den Darstellern Horst Frank und Wolfgang Preiss bin ich vorbehaltlos dabei - das waren Darsteller mit dem gewissen Maß an Exzentrik und Profil, für die es zahlreiche Rollen in der Reihe gegeben hätte. Bei Götz George oder Lex Barker sieht's m.E. anders aus. Barker empfand ich stets blass, Götz George eigentlich immer sehr präsent. Im Falle George müsste ich nun länger grübeln, welche Rolle wohl zu ihm gepasst hätte - vermutlich ließe sich aber was finden. Zu den Akteuren, die ich liebendgerne öfter gesehen hätte, gehören de facto aber die bezaubernde Renate Ewert und der vielseitige Wolfgang Kieling. Desweiteren hätte sicher auch ein Herbert Fleischmann seinen Platz bei Wallace finden können. Günther Schramm oder Joachim Hansen ebenfalls. Peter van Eyck konnte unter der richtigen Regie überaus vielschichtige und zwielichtige Rollen überzeugend interpretieren. Einen guten Ermittlertypen sah ich nie in ihm. Seine starken Rollen waren eigentlich nie die guten.
Hinsichtlich der Regie bot die Serie bereits die allererste Liga deutscher Spielleiter. Da stellt sich mir eigentlich gar nicht die Frage nach Alternativen. Gerne hätte ich in der klassischen Farb-Ära zwischen 1966 und 1969 einen Harald-Reinl-Beitrag gesehen. Noch interessanter wäre vermutlich aber eine Regiearbeit von Jürgen Roland in dieser Zeit gewesen, da Roland sich von seinem einstigen Stil in jenen Jahren erheblich weg bewegt hatte und herrlich drastische und auch plakative Inszenierungen abliefern konnte. Sicher hätte auch Harald Philipp einen guten Edgar-Wallace-Film gemacht, wenngleich er vermutlich kaum wesentlich abweichende Akzente gesetzt hätte. Wüsste man nun nicht, dass Horst Wendlandt im Wesentlichen auf die Sicherheit des professionellen Stabes setzte und das Risiko eher scheute, so fiele mir als junger Wilder der damaligen Zeit noch Klaus Lemke als interessante Überlegung ein. Wieder etwas bodenständiger: Auch Komödien-Spezi Werner Jacobs zeigte mit seinem Jerry-Cotton-Film, dass er in der Lage war, sehr gute Krimis zu inszenieren. Besondere Perspektivwechsel hätte vermutlich aber auch er nicht gebracht, und insofern war es schon konsequent von Wendlandt, beim angestammten Ensemble zu bleiben.
Zitat von Jan im Beitrag #7Sicher hätte auch Harald Philipp einen guten Edgar-Wallace-Film gemacht, wenngleich er vermutlich kaum wesentlich abweichende Akzente gesetzt hätte.
Er hat doch "Die Tote aus der Themse" gedreht. Ein guter Walllace war das aber nicht.
Für mich unverständlich, warum man Senta Berger nie für einen (echten) Wallace-Film besetzt hat. Ihr hätte eine undurchsichtige (natürlich nur vom Charakter her) Rolle gut zu Gesicht gestanden.
Bei den Herren der Schöpfung hätte ich gerne mal ein Experiment mit Peter Lorre gewagt/gesehen. Ich glaube, er hätte einen 1A-Bösewicht abgegeben. Natürlich eine an den Haaren herbeigezogene Vorstellung, denn Lorre hatte Deutschland zu dem Zeitpunkt ja wieder den Rücken gekehrt - aber wer weiß...?
Bei den Herren der Schöpfung hätte ich gerne mal ein Experiment mit Peter Lorre gewagt/gesehen. Ich glaube, er hätte einen 1A-Bösewicht abgegeben. Natürlich eine an den Haaren herbeigezogene Vorstellung, denn Lorre hatte Deutschland zu dem Zeitpunkt ja wieder den Rücken gekehrt - aber wer weiß...?
Peter Lorre wär wirklich super gewesen! Denkbar wäre er z. B. als Frosch gewesen.
Mario Adorf wär durchaus eine Bereicherung gewesen. Vielseitig einsetzbar und sicherlich ein zugkräftiger Name. War für die Rialto ja auch mehrmals im Einsatz, wäre sowohl in der s/w, als auch in der Farbära vorstellbar, in den späten Italo-Produktionen sowieso.
Wolfgang Becker wäre sicherlich auch eine Option. Nur hatte damals die "Constantin-Film" ein gewichtigtes Wörtchen mitzureden. Auch wäre Alfred Weidenmann hinsichtlich seiner späteren Fernsehkrimis und Kinofilme eine Bereicherung für das Genre gewesen. Er sollte ja sogar mal einen "Winnetou-Film" mit Pierre Brice inszenieren...
Neben Frank, van Eyck, Berger, Preiss würde ich noch Paul Dahlke, Peter Pasetti, Peter Vogel (als Eddi Arent-Ersatz, siehe seine starken BEW-Auftritte), Lukas Ammann (in einer Rolle, wie sie Charles Regnier in "Der schwarze Abt" ausfüllte) ins Spiel bringen.
Bei den Regisseuren wäre ich bei Fritz Lang und von Sydow auch dabei. Robert Siodmak wäre sicher ebenfalls interessant.
Auch wenn es nicht wirklich passt, aber ich hätte Karin Dor gerne in einem Farbfilm gesehen, spätestens, seit ich das Promo-Bild zu "Die blaue Hand" mit ihr und Diana Körner im "großen Album der Edgar Wallace Filme" gesehen habe.
Zitat von Jan im Beitrag #7Sicher hätte auch Harald Philipp einen guten Edgar-Wallace-Film gemacht, wenngleich er vermutlich kaum wesentlich abweichende Akzente gesetzt hätte.
Er hat doch "Die Tote aus der Themse" gedreht. Ein guter Walllace war das aber nicht.
Schon richtig, ich hab mich da etwas unglücklich ausgedrückt, denn gemeint war damit die Vohrer-Phase von 1966 bis 1969, die durchaus Auflockerung vertragen hätte.
Lang hätte sicher keinen Wallace-Film inszeniert. Siodmak auch nicht. Er zog sich schlussendlich selbst von "Wartezimmer zum Jenseits" zurück. Wolfgang Becker ist so eine Sache. Für mich einer der besten Krimi-Regisseure des TV. Aber halt eher weniger ein großer Visualist. Da wäre Wolfgang Staudte schon eher naheliegend. Der hätte aber auch keinen Wallace-Film gemacht, denke ich.