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Dieses Thema hat 58 Antworten
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 James-Bond-007-Forum
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patrick Offline




Beiträge: 3.245

22.05.2016 20:22
#16 RE: Bond 25 Zitat · Antworten

Zitat von Tremor im Beitrag #15
Dass ich die Craig-Bondfilme miserabel finde, liegt nur in zweiter Linie am Darsteller. Zunächst sollten Drehbuchautoren und Produzenten ausgewechselt werden (die ja hauptsächlich für den Müll der letzten Jahre verantwortlich sind). Klar: Ist Wunschdenken. Aber man wird ja wohl noch träumen dürfen.
Und wenn die Bondstreifen dann irgendwann wieder Spaß machen, wieder Humor, Stil, Charme, mehr Larger-than-life und weniger Tristesse, keine Psychoproblemchen und dafür mehr Entertainment bieten, gehe ich auch gerne wieder für Bond in's Kino.
Die Craig-Bonds hätte auch Christopher Nolan drehen können. Und das soll KEIN Kompliment sein!



Wenn du mit Humor, Stil und Charme die Machart von Moores Klamauk-Filmchen wie Octopussy und Moonraker meinst (was ich irgendwie vermute ), muss ich schon sagen, dass ich froh bin, dass diese Ära ausgestanden ist. Ein Agenten-Abenteuer sollte den nötigen Ernst mitbringen, was bei den Craig-Filmen immerhin der Fall ist. Schließlich war das Bond-Genre nicht als Komödie angelegt und wurde in den 60ern auch nicht so gestartet. Zugegebenermaßen hatte Moore 2 sehr gute Bond-Filme gedreht, seine restlichen 5 sind dann aber eher durchschnittlich, bis arg unterdurchschnittlich und machen zumindest mir weniger Spaß als Craigs Beiträge (Quantum natürlich ausgenommen).

Tremor Offline



Beiträge: 129

22.05.2016 20:37
#17 RE: Bond 25 Zitat · Antworten

Damit meine ich so ziemlich alle Bondfilme bis einschließlich "Stirb an einem anderen Tag".
Ich will mich im Kino amüsieren, Spaß haben.
Einem verbissenen Trauerkloß beim Unglücklichsein zuzuschauen, hat damit aber nichts zu tun.
Und nein: Ein Agentenfilm braucht nur sehr bedingt irgendwelchen Ernst. Das Überlebensgroße, die Übertreibungen, kurzum: die Gaudi, all das fehlt mir bei den Craig-Bonds bitter.
Wozu Ernsthaftigkeit? Damit man mitansehen kann, wie Bond einer verlorenen Liebe nachweint, sich mit seiner Chefin/seinem Chef zankt und soviel Charme zeigt wie Jason Voorhees?
Wie der zuvor überdimensionale Tausensassa (bei dem es immer essentiell war, wie er mit gewaltigen Gefahren, den allerfinstersten Schurken klar kommt und dann noch einen trockenen Oneliner zum Besten gibt) auf einem drögen Langweiler reduziert wird, an dem NICHTS bewundernswert, bestaunenswert oder auch nur unterhaltsam ist?
Für mich sind alle Craig-Bonds (auch der hochgelobte "Casino Royale") Gurken. Nichts daran lockt mich noch in's Kino, nichts davon ist episch oder setzt irgendwelche Maßstäbe.
James Bond läuft derzeit Jack Bauer und Jason Bourne hinterher. Und das ist erbärmlich.

Edgar007 Offline




Beiträge: 2.595

23.05.2016 09:13
#18 RE: Bond 25 Zitat · Antworten

Ganz so schlimm wioe Tremor finde ich es nicht, aber in (großen) Teilen geben ich ihm schon Recht. Allerdings hatte Brosnan mit den Stories einfach Pech. DER MORGEN STIRBT NIE ist ja irgendwie unheimlich dämlich und für mich der schlechteste Bond-Film. Und die beiden Dalton-Bonds finde ich auch nicht unbedingt besser als die letzten vier, wobei ich den Haype um Skyfall und Spectre überhaupt nicht nachvollziehen kann. Ich glaube, dass diese Filme in 30 oder 40 Jahren niemand mehr ansehen wird. CASINO ROYALE fand ich allerdings sehr gelungen und zähle ihn zu meinen Lieblings-Bond-Filmen.

Jan Offline




Beiträge: 1.753

23.05.2016 13:02
#19 RE: Bond 25 Zitat · Antworten

Auch ich bin gespannt, wie es bei Bond weitergehen wird. Grundsätzlich hatte ich mit der Darstellung Craigs keine Probleme. Davon zu unterscheiden ist aber die grundsätzliche Ausrichtung der Figur, die Craig zwar darzustellen hatte, auf die er aber sicher kaum weitreichenden Einfluss gehabt haben dürfte. Die grundsätzliche Tendenz, das Heldenhafte zugunsten charakterlicher und - schlimmstenfalls! - psychischer Wehwehchen zu opfern oder zumindest in Gefahr zu bringen, ist ja allenthalben zu beobachten. Das ist damit nicht nur bei der James-Bond-Reihe anzutreffen. Aber es ist eben auch bei der James-Bond-Reihe anzutreffen. Wer einmal einen aktuellen "Tatort" gesehen hat, der wird erkennen, dass die Hauptpersonen keine "Diener" mehr sind, die relativ ungerührt eine bestenfalls gute Story servieren. Das Geschehen kreist vielmehr häufig um die Hauptpersonen selbst. Böse formuliert könnte man auf die Idee kommen, dass derartige Nebenkriegsschauplätze von immer öfter eher seicht daherkommenden Storys ablenken sollen. Im Falle Bond ist es wohl die Frage, auf welchem Wege die Macher die jeweils vorhergehenden Filme noch übertrumpfen wollen. Das Wachstum an Action und spektakulären Stunts ist ja doch weitgehend zum Erliegen gekommen. Der Zuschauer kennt die Vorgänger und er ist verwöhnt von unzähligen weiteren hochkarätigen Action-Produktionen. Das ist kein Alleinstellungsmerkmal der James-Bond-Reihe (mehr). Insofern widmete man sich meinem Eindruck nach mit Dienstantritt Daniel Craigs durchaus der Figur James Bond und versuchte so, ein bestehendes Alleinstellungsmerkmal auszunützen. Es ist halt ein Spiel mit dem Feuer, weil dadurch der Arche-Typ Bond streckenweise sehr "vermenschlicht" wurde. Insofern ist es für mich weniger die Frage, wer nun Craigs Erbe antritt. Vielmehr finde ich spannend, was die Macher sich einfallen lassen wollen, um der Serie neue Impulse zu verschaffen.

Gruß
Jan

Edgar007 Offline




Beiträge: 2.595

23.05.2016 16:07
#20 RE: Bond 25 Zitat · Antworten

Zitat von Jan im Beitrag #19
Insofern ist es für mich weniger die Frage, wer nun Craigs Erbe antritt.

Solange sie sich wieder mehr an die Romanvorlage halten habe ich kein Problem damit. Deshalb scheidet für mich ein farbiger Bond ohnehin aus.

patrick Offline




Beiträge: 3.245

23.05.2016 20:35
#21 RE: Bond 25 Zitat · Antworten

Zitat von Tremor im Beitrag #17

Ich will mich im Kino amüsieren, Spaß haben.
Einem verbissenen Trauerkloß beim Unglücklichsein zuzuschauen, hat damit aber nichts zu tun.
Und nein: Ein Agentenfilm braucht nur sehr bedingt irgendwelchen Ernst. Das Überlebensgroße, die Übertreibungen, kurzum: die Gaudi, all das fehlt mir bei den Craig-Bonds bitter.
Wozu Ernsthaftigkeit? Damit man mitansehen kann, wie Bond einer verlorenen Liebe nachweint, sich mit seiner Chefin/seinem Chef zankt und soviel Charme zeigt wie Jason Voorhees?



Craigs Bond auf einen verbissenen Trauerkloß zu reduzieren, der weder Spaß noch Gaudi bereitet, finde ich schon sehr stark übertrieben. Natürlich weicht seine Interpretation der Rolle von den klassischen Bond-Darstellern ab und er ist auch nicht im Entferntesten mein Lieblingsbond. Er ist nun mal menschlicher und physisch wie psychisch verletzlicher, wobei dieser Ansatz nicht einmal ganz neu ist. George Lazenby hatte bereits 1969 sensiblere Tendenzen. Was bei den Craig-Filmen (Mit Ausnahme von...ihr wisst schon welchem.. ) aber durchaus Unterhaltung und Spaß bereitet sind Storys und Atmosphäre, die mich keine Sekunde langweilen und die Brosnan-Filme um Längen übertrumpfen. Damit sind sie für mich im grünen Bereich. In der Brosnan-Ära habe ich auch immer wieder mit dem Gedanken gespielt, mich bei Bond auszuchecken. Bei Craig ist das kein Thema mehr. An die "grossen Bondfilme" der 60er-Jahre kommen sie natürlich nicht mehr heran - no chance. Das ist DER BOND-KULT und wird es bleiben. Ich sehe es auch ein bisschen wie Jan. Die alten Bonddarsteller 1:1 zu kopieren würde irgendwann mal langweilig und man würde anfangen zu vergleichen, wobei ein neuerer Darsteller dann zwangsläufig den Kürzeren zieht. Der Ansatz, ein bisschen in Bonds Geschichte oder Psyche zu graben ist damit nicht allzu weit hergeholt.

Worauf ich bei einem künftigen Nachfolger aber Wert lege ist, dass er angelsächsische Wurzeln hat und weiß ist. Wie bereits weiter oben erwähnt, liegt das nicht daran, dass ich ein Anhänger des Ku-Klux-Klan bin sondern ganz einfach daran, dass Bond eben ein weißer Angelsachse ist und seinen Stammbaum nicht in der Sierra Leone und Ghana hat. Ich erwarte mir von den Produzenten, dass sie den jahrzehntelangen Bond-Fans wenigstens diese kleine Freude, die eigentlich selbstverständlich sein sollte, bereiten. Wenn man sich nicht mal mehr an solche Grundvoraussetzungen zu halten bereit ist, ist Bond einfach nicht mehr Bond. Ich bin der Letzte, der gegen fähige farbige Darsteller wettert, aber nicht bei Bond - Dort gehört das definitiv nicht hin.

Tremor Offline



Beiträge: 129

24.05.2016 10:51
#22 RE: Bond 25 Zitat · Antworten

Eben diese Vermenschlichung nehme ich den Craig-Bonds übel (zumal ich gerade diesen Bond für eher unsympathisch halte).
Filme, in denen Leute trauern, an sich und der Welt (ver)zweifeln, mit sich und der Welt unzufrieden sind, gibt es doch wirklich schon reichlich.
Ich schaue mir im Kino lieber leichte Kost an, will nicht auf das Unglück anderer Menschen ausdrücklich aufmerksam gemacht werden und betrachte gerade die leichte Muse als hohe Kunst.
Denn sicher ist nichts schwerer zu verwirklichen als Amüsement, Leute zum Schmunzeln, Lachen, Staunen und Bewundern zu bringen.
Bei Craig habe ich vielmehr den Eindruck, der (auch optisch reizlosen) Psychotherapie eines Depressiven beiwohnen zu dürfen.
Hier wird ein (Anti)Held auf ein ernüchterndes, bedrückendes Normalmaß (wenn man sich mal seinen Job wegdenkt) gestutzt, ohne das er vorher jahrzehntelang (!) erfolgreich war.
Und es gibt keinen Grund, zu glauben, dass es nicht auch mindestens ebenso lang auf diese Weise hätte weitergehen können.

Nach "Moonraker" wurde ein behutsamer Neuanfang gewagt:
War dieser Film noch ein kaum noch ernst zu nehmendes, FX-überladenes Potpourri vorangegangener Bondfilme, wikte "In tödlicher Mission" weitaus irdener (in Maßen) realistischer und vor allem: viel rasanter und erfrischender als sein SF-lastiger Vorgänger. Doch der Punkt ist: Die Hauptbestandteile der bisherigen Bondfilme waren nach wie vor vorhanden. Alles spielte sich im vertrauten Rahmen ab und zeigte damit, wie flexibel, variabel und reichhaltig das damalige Erfolgsrezept der 007-Filme war.

Doch mit "Casino Banale" schaffte man das leider nicht. Der Film wirkt (trotz seiner lächerlichen Story) viel zu ernst, nimmt sich selbst viel zu wichtig, hat weder Rhythmus noch Höhepunkt. Es gibt kein Augenzwinkern, nicht mal den Ansatz von Ironie, sondern in erster Linie einen Bond, der viel zu normal wirkt, nicht witzig sein kann und mäßig sympathisch ist. Damit beladen, alles irgendwie logisch erklären und rechtfertigen zu müssen, nimmt man der Fantasie in CR jeden Raum und skelettiert alles (wie in den meisten Prequels) auf einen letzten, natürlich unerklärlichen Rest von Unlogik. Bond springt von Bett zu Bett? Klar. Er muss ja den Verlust von Vesper kompensieren. Gleiches gilt wohl auch für seinen Hedonismus generell. Er ist unsterblich bzw. reinkarniert alle paar Jahre lang? Fängt gerade neu an, obwohl er schon seit Jahren sehr erfolgreich ist? Äh... öh... können wir gerade nicht erklären. Müssen wir einfach stehen lassen. Ist halt so.

Der langen Rede kurzer Sinn: Ich halte diesen ganzen Prequel-Quatsch für (gerade bei Bond) völlig überflüssigen Blödsinn und will keinen menschlichen, (teilweise) erklärbaren James Bond.
Jemand, der mit leichter Hand und lockeren Sprüchen die spektakulärsten Abenteuer besteht, genügt mir.
Und auch nein: Da ich Ian Fleming für einen bestenfalls mittelmäßigen Schrifsteller hielt/halte, will ich auch nichts, das sich irgendwie seinen Romanvorlagen anpasst.
Denn um erfolgreiche Filme daraus zu machen, mussten die zumeist sehr verändert werden.

Was Idris Elba betrifft, könnte ich gehässigerweise anmerken, dass die Einstellungsbedingungen für neue Bonddarsteller wohl eh abgesenkt wurden (siehe Daniel Craig und sein Talent für Komisches). Aber wenn schon Elba und Hiddleston im Gespräch sind, hätte man auch noch Anthony Hopkins (ich weiß: er sollte mal Schurke werden) und Renee Russo fragen können. ;-)
Doch finde auch ich, dass ein farbiger Darsteller einfach nicht zu dieser Rolle passt. Bessere Kandidaten wären meiner Meinung nach Liam Hemsworth (sieht vielleicht - obwohl Australier - zu amerikanisch aus), Adam Rothenberg (okay: der wäre vielleicht zu sehr craig und ist auch nicht gerade ein Schönling) oder Nikolaj Coster-Waldau.

Tarzan Offline



Beiträge: 1.038

24.05.2016 19:48
#23 RE: Bond 25 Zitat · Antworten

"Jemand, der mit leichter Hand und lockeren Sprüchen die spektakulärsten Abenteuer besteht, genügt mir."

Dann kann ich mir ja gleich die alten Filme anschauen! Da sich die Welt aber geändert hat, ändert sich zwangsläufig auch Bond.

Soll denn ein neuer Bond Connery oder Moore "nachäffen"? Das Bond heute reihenweise Frauen vernascht oder Russen und Schlitzaugen umlegt, erscheint mir schon ein wenig viel Märchenstunde in der heutigen Zeit.

Nehmen wir mal die Eröffnungsszene von SPECTRE: Da steckt doch wirklich alles drinnen, was man von 007 erwartet (egal welches Gesicht der trägt). Und das Miss Moneypenny nun dunkelhäutig ist, dürfte auch kein Problem sein ("Nachts sind alle Katzen..."). Ein Bond-Kasperle wie Moore würde jedenfalls, aus meiner Sicht, heute überhaupt nicht mehr gehen. Das ging nur in den 1970er Jahren.

Jede Zeit hat ihren Bond!

Das "in die Pfanne hauen" von Craig erinnert mich stark an die Zeit, als der die Rolle übernahm. Inzwischen hat der Blondi, der so gar nicht ins klassische 007-Bild passt, aber längst viele seiner Kritiker überzeugt. Gegenüber dem "Waschlappen" zuvor, ist er ein Glücksfall.

Hoffentlich macht Craig weiter!!!

Tremor Offline



Beiträge: 129

24.05.2016 20:14
#24 RE: Bond 25 Zitat · Antworten

Die Machart dieser "alten" Filme würde ich mir eben auch für die Gegenwart und Zukunft wünschen.

Verstehe. Da sich die Welt zwischen 2002 und 2006 ganz abrupt geändert hat (in welcher Weise bitte?), müssen sich auch die Bondfilme irgendwie ganz drastisch ändern.
Was also vorher vierzig Jahre lang bestens funktioniert hat und überaus erfolgreich war, muss nun unbedingt (warum auch immer) vollkommen umgekrempelt werden, um sich irgendwas oder irgendwem irgendwie anzupassen.
Die Bondfilme waren immer Zerrbilder der gegenwärtigen Realität. Doch schafften sie es vorher jahrzehntelang, zu unterhalten, ohne Humor, Einfallsreichtum, Charme, Lockerheit und Stil (nichts davon kann ich beispielsweise in der Pre-Title-Sequence von "Spectre" finden) über Bord zu werfen.
Die Stories sind nach wie vor blöd. Doch nun müssen wir sie unbedingt ganz doll ernst nehmen - das Augenzwinkern fehlt nämlich.

Reihenweise Frauen vernaschen soll Bond nicht. Nur noch ein 1-3 pro Film, wie es ja nach wie vor der Fall ist.
Und was sollen die ach so modernen und anspruchsvollen Zuschauer (die offenbar der Meinung sind, Filmreihen müssten mit ihnen gemeinsam altern) noch mit irgendwelchen Superlativen und über den Dingen stehenden Heldenfiguren, wenn sie stattdessen langweilige (und natürlich: streng monogame), verbitterte Durchschnittstypen mit ihren ach so schweren Problemen zuschauen dürfen?

Russen und "Schlitzaugen" hat Bond auch nicht häufiger bekämpft als weiße und westliche Gegner (das war eher eine Spezialität von Vorlagenlieferant Ian Fleming, die politisch korrekt für die Filme abgeschwächt wurde). Und was soll er eher bekämpfen? Immer nur austauschbare Terroristen (die auch im "Tatort" nicht weiter auffallen würden) mit abstrakten, wenig bedrohlichen Zielen?

Ein "Kasperle" war Roger Moore meiner Meinung nach nie, sondern ein unterschätzter Schauspieler, der (anders als Daniel Craig) auch mit humoristischen Szenen klar kam und sich immer bewusst war, dass man die Zuschauer mit Intelligenz, Charme und Eleganz weitaus besser unterhalten kann als mit angespanntem Geradeaus-Starren.

Tarzan Offline



Beiträge: 1.038

24.05.2016 22:13
#25 RE: Bond 25 Zitat · Antworten

Es hat ja gerade vierzig Jahre lang nicht immer bestens funktioniert! Was Moore in den 80er Jahren ablieferte, war nun wirklich nicht immer einfallsreich, noch charmant, noch locker und hatte auch nicht immer Stil (während es in der Pre-Title-Sequence von SPECTRE schon derartiges gibt). Das war so ermüdend, dem alten Mann zuzuschauen. Von Brosnan, dem Mannequin, ganz zu schweigen. So konnte es nun wirklich nicht mehr weitergehen. Mir ist ein verbitterter Typ (von Durchschnitt würde ich da aber nicht reden) mit verquickter Vergangenheit lieber, als ein Hosenmodel oder ein Altherren-Bond. Als Moore noch jünger war, wirkte das realistischer. Aber schauspielerisch bewegte er sich doch immer - aus meiner Sicht - unterhalb von Craig. Wenn da nicht die Trickkiste wäre, dann wäre das überhaupt nichts gewesen! Also: Craig, bitte wieder übernehmen!

patrick Offline




Beiträge: 3.245

24.05.2016 22:42
#26 RE: Bond 25 Zitat · Antworten

Dass die Bond-Reihe von 1962 bis heute überlebt hat ist mit Sicherheit nur durch einen gewissen Wandel der Figur möglich gewesen. So sehr ich die alten Bonds, die ich über alle anderen stelle, liebe, so sicher bin ich mir auch, dass die Reihe diesen Stil niemals so lange durchgehalten hätte, da zwangsläufig die Ideen ausgegangen wären und man unweigerlich beim x-ten Aufguss des bereits Gehabten gelandet wäre.

Was die Kritik an Craig betrifft, muss ich zugeben, diese auch in meinem privaten Umfeld immer wieder zu hören und auch zu einem gewissen Grad gelten zu lassen. Ich muss selber gestehen, dass mir Craig optisch nicht besonders zusagt, wäre ich eine Frau, würde ich wohl sagen, er wäre nicht mein Typ. Übermäßig sympathisch finde ich ihn auch nicht und den britischen Humor bringen andere sicher besser rüber. Was er aber sehr gut darstellt ist der harte Broken, der "tough guy", der in Actionszenen ungeheuer glaubhaft und maskulin wirkt. Als Fazit daraus landet Craig in meinem persönlichen Ranking der Bond-Darsteller etwa im Mittelfeld, vor Dalton und Brosnan, aber klar hinter Connery und Lazenby. Die Derhbücher sind für mich über dem Durchschnitt.

Heutige Thriller sind ernsthafter und düsterer, weil auch das Publikum gewachsen ist. Die 60er-, 70er- und 80er-Jahre waren noch sehr mit dem kalten Krieg beschäftigt, bzw. mit einem Märchen-Kino, wo sicher auch die Bewältigung des Weltkriegs seine Nachwirkungen hatte. Heute begegnen uns andere soziale, politische und wirtschaftliche Realitäten und das Publikum hat verstärkt die Bereitschaft, jene hässlichen Dinge, die man früher gern verdrängt und schön geredet hat anzusehen. Heutige Thriller haben oft einen geradezu erschreckenden Realitätsbezug, was durchaus auch Sinn macht, da es mehr Menschen die Augen öffnet. Natürlich ist das Märchenkino deswegen noch nicht ausgestorben, aber eben nicht mehr so "Schöne-heile-Welt-" oder "Happy-End-lastig" wie einst. Ich möchte da gerade den Vergleich mit der von mir hochgeschätzten und sehr erfolgreichen Serie "Game of Thrones" ziehen, die vor Grausamkeiten, Hässlichkeiten und sterbenden Haupthelden nur so strotzt. Film und Fernsehen ist damit, zumindest punktuell, in der manchmal sehr unschönen Realität angekommen. Warum auch nicht? Ich finde es produktiv und den Horizont erweiternd, wenn man auch schmerzliche Realitäten in seinem Bewusstsein integrierten kann.

Peter Offline




Beiträge: 2.886

25.05.2016 09:37
#27 RE: Bond 25 Zitat · Antworten

White? Black? Blonde? Craig? Funny? Not funny? ..... Mysterious?

Hier kommt die Bond-Lösung für alle Probleme!!

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Feuer frei!

Marty McFly Offline



Beiträge: 19

25.05.2016 16:51
#28 RE: Bond 25 Zitat · Antworten

Wäre schon merkwürdig, wenn sie im Film immer mit James angesprochen wird.

Der schwarze Abt Offline



Beiträge: 3.879

25.05.2016 17:08
#29 RE: Bond 25 Zitat · Antworten

Fände ich an sich gar nicht mal schlecht. Eine Verpflichtung Gillian Andersons als Bond würde jedoch viele, weitaus konservativere Bond-Fans erst recht zur Weißglut treiben.

Edgar007 Offline




Beiträge: 2.595

25.05.2016 17:29
#30 RE: Bond 25 Zitat · Antworten

Warum nicht gleich einen Zwitter? Dann hätten wir das Unisex-Problem gelöst. Und natürlich eine Mischung aus schwarz, rot, gelb und weiß

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