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Dieses Thema hat 51 Antworten
und wurde 9.837 mal aufgerufen
 Filmbewertungen
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Edgar007 Offline




Beiträge: 2.595

23.09.2013 08:13
#46 RE: Nebelmörder Zitat · Antworten

Habe mir den Film nun gestern abend zum ersten Mal angesehen. Nichts besonderes, aber für Krimi-Freundes sicher sehenswert. Die DVD-Umsetzung ist allerdings sehr schwach. Das Bild ist für einen Film dieses Alters gerade noch o.K., aber die Pixelbildung, vor allem ganz am Anfang bei den Nachtszenen, ist mir äusserst negativ aufgefallen. Hier wurde anscheinend bei der Komprimierung geschludert. Daß im Film (erstes Drittel) dann das Bild mal völlig aus dem Ruder läuft und sogar ein paar Bild- und Tonsprünge zu bemerken sind, liegt wahrscheinlich am schlechten Ausgangsmaterial. Die VÖ zählt sicher nicht zu den besseren Pidax-Scheiben.

Jan Offline




Beiträge: 1.753

22.04.2016 22:27
#47 RE: Nebelmörder Zitat · Antworten

"Nebelmörder": Heute habe ich den Streifen einmal wieder gesehen. Der Film gehört zu der Kategorie Krimikost, die ich mir von Zeit zu Zeit immer mal wieder "antun" kann. Es ist schon recht bemerkenswert, wie nonchalant Eugen Yorks Beitrag zur Krimiwelle in allen möglichen Revieren wildert. Der Start ist unverkennbar an "Stahlnetz" angelehnt; selbst Herbert Jarczyks Musikuntermalung klaut ohne Hemmungen beim großen TV-Vorbild. In das u.a. von Per Schwenzen verfasste Buch mixt sich dann zudem langsam aber unaufhaltsam ein bisschen Sex (den blanken Busen gab es schon bei Eugen Yorks Hans-Albers-Vehikel "Das Herz von St. Pauli" einige Jahre zuvor), das Wallace'sche Käutzchen und natürlich die im Jahr 1964 bereits etwas abgenudelte Halbstarken-Problematik.

Seltsamerweise funktioniert dieser wilde Genremix gar nicht einmal so schlecht. Der Film ist sicher kein Überflieger, denn so wirklich konsequent etabliert sich das Geschehen in keinem seiner Handlungsstränge. Jedoch serviert Eugen York - für mich ansonsten nicht eben ein Garant engagierter Inszenierungen - die mit Versatzstücken nicht geizende Story durchaus gefällig. Die Szenen im Nebel können sich in puncto Spannung sehen lassen, die Figuren sind treffsicher besetzt und überzeugend aufeinander abgestimmt. Der von Jürgen Roland häufig besetzte Nebendarsteller Jürgen Janza - hier einer der Verdächtigen - vermag gar in seiner Einfältigkeit und Unbekümmertheit eine gewisse Betroffenheit hervorzurufen, wenn er mit seinem unpassenden Anzug, der schief sitzenden Fliege und dem kümmerlichen Blumenstrauß im Krankenhaus vor der Tür seines einzigen Freundes steht. Das gute Gespür, derartige Figuren gut in Szene gesetzt zu haben, muss man Regisseur York hier durchaus zugestehen.

Kurz und gut: Ein Film, den man sich ohne Reue anschauen kann, wenn man nicht gerade darauf aus ist, etwas ganz Neues vorgesetzt zu bekommen. Knapp gibt es 4 von 5 Punkten.

Gruß
Jan

DanielL Offline




Beiträge: 4.155

20.11.2016 18:33
#48 RE: Nebelmörder Zitat · Antworten

Zur Sonntags-Matinee gab's heute bei mir den Nebelmörder. Eine anschließende Lektüre der hiesigen Forenbeiträge lässt vermuten, dass anfängliche Bestwertungen wohl auch etwas der Koketterie mit der damaligen Seltenheit des Filmes geschuldet sind. Die DVD-Ausgabe von Pidax hat das 2012 egalisiert, die seither eingetrudelten Meinungen kommen oft schon recht nahe an meinen eigenen Eindruck.

Der Nebelmörder bedient sich gleich mehrerer Anleihen bei gut gehender Unterhaltungsware der sechziger Jahre und bringt dabei noch einen ordentlich gelungenen Cocktail zu Stande. Unverkennbar gleich zu Beginn der typische "Stahlnetz"-Einstieg samt musikalischem sound-a-like, bevor Herbert Jarczyks Komposition ("Der Kommissar") eigener Wege geht. Effektvolle Visualität kommt eigentlich nur auf, wenn tätsächlich der Nebel durch den badischen Forst wabert. Regisseur Eugen York, immerhin einer, der durch Filme wie "Der Greifer" und "Das Mädchen mit den Katzenaugen" bereits vor der Wallace-Welle mit rar gesäten Kriminalstoffen Erfahrungen sammeln konnte, fängt mit seinem Kameramann Günter Haase hier durchaus stimmungsvolle Nachtaufnahmen ein. Neben das klassische Whodunit gesellt sich eine moderne Story rund um eine auf aufbegehrende Jugendgruppe, die etwas Gesellschaftsdrama versprüht. Und sogar ein blanker Busen blitzt in der Kameralinse auf und dürfte wohl einer der Gründe für die ursprüngliche FSK18-Beurteilung gewesen sein (Wobei sich Kommissar Hauser auch nicht ziemt, die Close-Up-Fotos der Spurensicherung vor selbiger abzulegen). Die Mixtur ist damit natürlich auh Kompromiss und reicht nicht an die jeweiligen Genre-Highlights heran.

Hansjörg Felmy zeigt den gängigen Ermittlertypen ohne Überraschungen, Ingmar Zeisberg gefällt mir gerade gut, da unaufgeregt und schnörkellos. Laut zeitgenössischer Berichterstattung soll man ja auf die ursprünglich vorhandene Drehbuch-Entwicklung, bei dem Felmy und Zeisberg noch ein Paar werden, verzichtet haben. Dass man dem Film nicht noch mit diesem Standard zugesetzt hat, tut ihm meiner Meinung nach gut. Vom restlichen Cast wissen Ralph Persson und Hans-Jürgen Janza zu überzeugen, ansonsten erfreut man sich an Auftritten von Wolfgang Völz, Karl Georg Saebisch, Alfred Balthoff oder Hilde Sessak, die aber alle von kurzer Dauer sind.

Das Finale geht in Ordnung, "des Rätsels Lösung" kommt aber ohne besondere Raffinesse daher und lässt ein wenig Epilog vermissen.

Erwähnenswert ist die LP-Veröffentlichung des "Kellerparty Twists", der während der sündigen Scheunenparties gesungen wurde (https://www.youtube.com/watch?v=tv8sbS2Guv8).

In Punkten ausgedrückt liegt das ganze wohl bei ehrenwerten 3 von 5. Für eine bessere Bewertung hätte der Film die Versprechen des Filmplakats besser einlösen müssen: "Unheimlich, hart, raffiniert!" stimmt nur im Ansatz.

Anmerkung: Sichtung erfolgte über "Amazon Instant Video", wo die DVD-Fassung von Pidax als VoD hinterlegt ist.

Gruß,
Daniel

Peter Ross Offline



Beiträge: 2.000

20.11.2016 20:06
#49 RE: Nebelmörder Zitat · Antworten

Zitat von DanielL im Beitrag #48

Anmerkung: Sichtung erfolgte über "Amazon Instant Video", wo die DVD-Fassung von Pidax als VoD hinterlegt ist.

Danke für den Tipp - dann weiß ich schon, was ich heute Abend anschaue. So ganz schlecht scheint der Film nach den Feedbacks hier und bei Amazon ja nicht zu sein, bin gespannt.

Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

12.09.2017 06:02
#50 Bewertet: "Nebelmörder" (1964, Stilverwandte) Zitat · Antworten

„Nebelmörder“ belegt im Edgar-Wallace-Epigonen-Grandprix 2017 Platz 36 von 48. Der Film erhielt von den Teilnehmern im Durchschnitt eine Bewertung von 3,28 von 5 Punkten.

zugrundeliegende Wertungen: 13 von 17 (11x „gut bekannt“, 2x „länger her“)
Top-10-Tipps: 0 von 8
Auswahlrunde: Platz 18 von 28 (7,1 Punkte)


mit 3,92 Pkt. Platz 27 in der Kategorie Schauspieler (+ 9)
mit 3,23 Pkt. Platz 32 in der Kategorie Inszenierung / Spannung (+ 4)
mit 3,19 Pkt. Platz 32 in der Kategorie Drehbuch / Logik (+ 4)
mit 3,13 Pkt. Platz 40 in der Kategorie Ausstattung / Wertigkeit (– 4)
mit 3,19 Pkt. Platz 38 in der Kategorie Musik (– 2)
mit 3,10 Pkt. Platz 36 in der Kategorie Epigonenfaktor (~ 0)
mit 3,21 Pkt. Platz 34 in der Kategorie freie Wertung (+ 2)

Edgar-Wallace-Epigonen-Grandprix 2017: Ergebnisse (#171) (12)

Lord Low Offline




Beiträge: 746

16.05.2018 12:36
#51 RE: Bewertet: "Nebelmörder" (1964, Stilverwandte) Zitat · Antworten

Hat sich hier schon jemand auf die Suche nach den Drehorten begeben?

Count Villain Offline




Beiträge: 4.616

22.03.2023 23:16
#52 RE: Nebelmörder Zitat · Antworten

Zitat von elvis im Beitrag #18
Hallo,

gibt es denn immer noch Leute die diesen Film nicht gesehen haben ???

Elvis


Zitat von Count Villain im Beitrag #19
Ja, mich.


Und nun habe ich das nachgeholt. Hat ja nur knapp 12 Jahre gedauert.

Der Film bietet gute Krimi-Unterhaltung und es macht Spaß, sich auf die Suche nach bekannten Gesichtern zu begeben, die hier vornehmlich die Nebenrollen füllen. Ich weiß nicht, ob es an Herbert Jarczyks Musik liegt, aber ich fühlte mich ziemlich oft an "Der Kommissar" erinnert. Wahrscheinlich sind eher gewisse Thematiken Schuld und die Tatsache, dass der Film nur an wenigen Stellen über Fernsehfilm-Niveau hinauskommt. Auch wenn es etwas kurios klingen mag, aber ich würde den "Nebelmörder" vom Gefühl her als eine Mischung aus "Kommissar" und "Es geschah am helllichten Tag" einstufen, garniert mit einem Schuss "Stahlnetz".

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