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Dieses Thema hat 30 Antworten
und wurde 3.728 mal aufgerufen
 Film- und Fernsehklassiker national
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Janek Offline




Beiträge: 1.852

29.01.2011 17:24
#16 RE: "Mord im Pfarrhaus" als deutscher TV-Film Zitat · Antworten

Tja, dass sie so ist wie Magareth Rutherford ! Ich ahbe erst die Filme und dann die Bücher gelesen ! Die schlimmste Miss Marple finde ich immer noch: Angela Lensbury, ich mag sie als Schauspielerin( Tod auf dem Nil) aber als Miss Marple taugt sie herzlich wenig- Mord im Spiegel


MfG

Janek

Count Villain Offline




Beiträge: 4.616

29.01.2011 18:05
#17 RE: "Mord im Pfarrhaus" als deutscher TV-Film Zitat · Antworten

Angela Lansbury finde ich als Miss Marple nicht so schlecht. Aber es ist in dem Film ähnlich wie mit Inge Langen. Sie war noch zu jung und dann auch ziemlich deutlich auf älter geschminkt.

Prisma Offline




Beiträge: 7.591

29.01.2011 18:21
#18 RE: "Mord im Pfarrhaus" als deutscher TV-Film Zitat · Antworten

Außerdem hatte Angela Lansbury quasi nur eine Nebenrolle.

Janek Offline




Beiträge: 1.852

29.01.2011 19:02
#19 RE: "Mord im Pfarrhaus" als deutscher TV-Film Zitat · Antworten

Aber Dramaturgisch ist Mord im Spiegel auch völlig am Boden

MfG

Janek

Prisma Offline




Beiträge: 7.591

29.01.2011 19:24
#20 RE: "Mord im Pfarrhaus" als deutscher TV-Film Zitat · Antworten

Inwiefern?

Janek Offline




Beiträge: 1.852

29.01.2011 19:27
#21 RE: "Mord im Pfarrhaus" als deutscher TV-Film Zitat · Antworten

Er ist langweilig, sprich langatmig, er hat nicht das, was 16.50 ab Paddington und andere Miss Marple Filme zu bieten haben !



MfG

Janek

Prisma Offline




Beiträge: 7.591

29.01.2011 19:30
#22 RE: "Mord im Pfarrhaus" als deutscher TV-Film Zitat · Antworten

Oh, für mich ist es nie langweilig, ein Staraufgebot auf hohem Niveau zu sehen.
Ich sehe "Mord im Spiegel" ganz gerne, weil ich die Rutherford-Marples nicht als Messlatte nehme.

Percy Lister Offline



Beiträge: 3.589

04.01.2014 16:41
#23 RE: "Mord im Pfarrhaus" als deutscher TV-Film Zitat · Antworten



BEWERTET: "Mord im Pfarrhaus" (Deutschland 1970)
Mit: Herbert Mensching, Ingrid Capelle, Heinz Bennent, Edith Schneider, Inge Langen, Willy Semmelrogge, Helga Anders, Clara Walbröhl, Paul Neuhaus, Paula Denk, Fritz Haneke, Christian Marguliès. Nach dem Kriminalroman von Agatha Christie. Dramatisiert von Moie Charles. Deutsche Übersetzung von Peter Goldmann. Regie: Hans Quest.

Zitat von Agatha Christie: Die Tür zum Tatort, Scherz Verlag 1988
Im ersten Augenblick konnte ich die Bedeutung dessen, was sich meinen Augen bot, nicht erfassen. Oberst Protheroe lag über meinen Schreibtisch hingestreckt. Neben seinem Kopf breitete sich auf der Tischplatte eine dunkle Flüssigkeit aus.


Der Beitrag beinhaltet einen Spoiler.
Um das Kriminalspiel genießen zu können, empfiehlt es sich, Kenntnis von einem der bekanntesten Romane von Agatha Christie zu haben. Man braucht eine Basis, um darauf aufbauen zu können und eine gewisse Großzügigkeit im Umgang mit Kammerspielen. Trotz des relativ späten Entstehungsjahres verzichtete Hans Quest in seiner Inszenierung auf einen Hauch vom saftigen Grün des lieblichen Englands und verlegte die Handlung komplett ins Pfarrhaus, das jedoch seiner Ausstattung wegen durchaus überzeugen kann und in einer Vorhalle und einem Wintergarten die dringend benötigte Erweiterung findet, die ein moderner Zuschauer braucht, um seine Gedanken schweifen zu lassen. Die Handlung wurde - wie auch in anderen Verfilmungen des Stoffes - gestrafft. So sucht man auch hier vergebens nach dem Archäologen Dr. Stone und seiner Sekretärin Miss Cram. Aber auch eine weitaus interessantere Figur wurde gestrichen: Mrs. Lestrange. So wurde die Geschichte eines geheimnisvollen Seitenpfads und einer weiteren Tatverdächtigen beraubt. Da der Kreis der Dorfklatschbasen sich auf Frau Price Ridley und Fräulein Marple beschränkt, stehen von Beginn an eigentlich nur Lawrence Redding und die Witwe des Obersten unter Mordverdacht. Aus ihrer Stieftochter, der großen und blonden Lettice, wurde Virginia, die von der jungen Helga Anders kraftvoll dargestellt wird. Sie ist aufsässig und aggressiv und versucht ihre Interessen je nach Person schmeichelnd-lasziv oder drohend durchzusetzen. Man kann Verständnis für ihr Verhalten aufbringen, da sie als junge Frau in einem verschlafenen Nest lebt, das ihr weder in beruflicher noch gesellschaftlicher Hinsicht irgendeine Perspektive bietet. Sie braucht neue Herausforderungen und Aufgaben, an denen sie sich reiben kann. Helga Anders überzeugt einmal mehr durch ihre nassforsche Art und die Direktheit, Dinge anzusprechen. Inge Langens Fräulein Marple entspringt einer Gattung des Kriminalromans, der sich allein durch sein Umfeld hervorhebt.

Zitat von Luise Berg-Ehlers: Mit Miss Marple aufs Land - Englische Krimischriftstellerinnen zwischen Tearoom und Tatort, Verlag Elisabeth Sandmann 2013
Jene Schriftstellerinnen, die in ländlicher Idylle die passende Kulisse für ihre fiktiven Brutalitäten haben, können auf dieses Arkadien ebenfalls nicht verzichten. Die Verbrechen werden in den meisten Romanen nicht allzu grauenvoll dargestellt, und das ist auch der Grund, weshalb man viele der einschlägigen Romane als 'cosy', gemütlich, bezeichnet. Im Mittelpunkt dieser Bücher steht eine Detektivin oder ein Detektiv, die nicht selten als Amateure agieren und häufig dem Dorfpolizisten mindestens eine Nasenlänge voraus sind. Diese 'armchair detectives', wie sie gerne genannt werden, da sie ihre Ermittlungen vor allem unter Einsatz ihrer Kombinationsgabe daheim im Sessel sitzend durchführen, lassen selbst krudeste Kriminalität noch als gar nicht so schlimm erscheinen.


Marple wurde als personifiziertes Klischee der alten Jungfer inszeniert und trägt neben einer unvorteilhaften Brille anfangs auch andere Eigenschaften zur Schau, die man einer angeblich lebensunerfahrenen Frau andichtete. Die Tatsache, dass man sie mit Fräulein anspricht, ist zwar unschön und überholt (das männliche Gegenstück [der Junker] blieb bei seinen Ursprüngen, dem höfischen Leben, zurück), jedoch einer konsequenten Übersetzung ins Deutsche geschuldet, wo Mr. und Mrs. einfach mit Herr und Frau ausgetauscht wurden. Inge Langen steht als Hobbydetektivin nicht im Mittelpunkt, sondern erweckt zunächst den Eindruck, sie sei auch nur eine der neugierigen Frauen aus dem Dorf, deren Leben sich um den Garten und die Verfehlungen ihrer Nachbarn dreht.



Im Vordergrund stehen der Pfarrer und seine Frau, wobei man die Rollen mit Herbert Mensching und Ingrid Capelle zufriedenstellend besetzte. Vor allem Mensching ergibt aufgrund seiner Gemütsverfassung einen prachtvollen Landpfarrer, dessen Gutmütigkeit und Besonnenheit angenehm einen Ruhepol bilden. Heinz Bennent ist der wilde, unkonventionelle Maler, der allein wegen seines Berufs für Gerüchte sorgt und seine Rolle mit gewohnt engagiertem Ernst ausfüllt. Edith Schneider (die an Doris Day erinnert) wirkt als seine Geliebte wie ein exotischer Farbtupfen inmitten kernseifengepflegter Dorfbewohner. Positiv fallen zudem Fritz Haneke als Arzt und Paul Neuhaus als Hilfspfarrer Hawes auf. Willy Semmelrogge absolviert seine Inspektorenrolle ordentlich und verzichtet auf einen sonst gern genommenen, weniger cleveren Assistenten.

Zur Bildqualität: Es fällt gerade zu Beginn auf, dass das Bild überstrahlt und ein wenig gelbstichig ist. Dies ist vor allem bei den Szenen am Familientisch der Fall, wenn die Mahlzeiten eingenommen werden. Im übrigen ist es von Vorteil, dass das Fernsehspiel in Farbe gedreht wurde, da die gedämpfte Stimmung besser zur Geltung kommt. Es gibt keine Schauerszenen und der Grundton bleibt heiter, auch wenn Donnergrollen und Kampfszenen für Realismus sorgen. Zu gern hätte man allerdings die Predigt des Pfarrers gehört, der seine Gemeinde zur Wahrheit aufruft oder eine Szene mit dem späteren Mordopfer, um dessen Garstigkeit zu unterstreichen. Zur Musik von Raimund Rosenberger ist wenig zu sagen, sie beschränkt sich auf ein paar sterile Töne; hier wünschte ich mir eine Klanguntermalung von Peter Sandloff.



"Sie raucht nicht, sie trinkt nicht, sie flucht nicht und sie mischt sich in alles ein!" (Frau Price Ridley über Jane Marple)

Wenn man über die übertriebene Maske von Inge Langen, - die nach Möglichkeit gegen die Vorurteile, mit der ihre Figur behaftet ist, anspielt - hinwegsieht, kann man 3,75 von 5 Punkten vergeben.

Daniel86 Offline



Beiträge: 714

26.07.2016 17:08
#24 RE: "Mord im Pfarrhaus" als deutscher TV-Film Zitat · Antworten

War dieser Film nicht auch mal auf DVD angekündigt?

Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

26.07.2016 22:35
#25 RE: "Mord im Pfarrhaus" als deutscher TV-Film Zitat · Antworten

Ist doch in der Straßenfeger-Edition erschienen:

Daniel86 Offline



Beiträge: 714

27.07.2016 16:20
#26 RE: "Mord im Pfarrhaus" als deutscher TV-Film Zitat · Antworten

Oh, das ist mir völlig entgangen... Danke!

kaeuflin Offline




Beiträge: 1.259

27.07.2016 19:45
#27 RE: "Mord im Pfarrhaus" als deutscher TV-Film Zitat · Antworten

Wobei ich alle anderen Filme der Box besser finde als diese Mord im Pfarrhaus Variante.

Nix gegen Theaterhafte Inszenierung ... Aber das grentz an eine Parodie .. wenn es den lustig wäre...

Nur achtund die Bildqualität der Box ist eher so .. das man sagt an kann die filme ankucken - mehr war wahrscheinlich auch nicht drin aber gut sieht keiner aus...

Happiness IS the road ! (Marillion)

Lord Peter Offline




Beiträge: 621

28.07.2016 21:05
#28 RE: "Mord im Pfarrhaus" als deutscher TV-Film Zitat · Antworten

Zitat von Percy Lister im Beitrag #23
Edith Schneider (die an Doris Day erinnert) wirkt als seine Geliebte wie ein exotischer Farbtupfen inmitten kernseifengepflegter Dorfbewohner.


Die Assoziation kommt nicht von ungefähr. Schneider war hierzulande die Stamm-Synchronsprecherin von Day.

Count Villain Offline




Beiträge: 4.616

30.07.2016 19:04
#29 RE: "Mord im Pfarrhaus" als deutscher TV-Film Zitat · Antworten

Wegen Percy Listers Rezension (und Gubanovs Hinweis) habe ich mir die Straßenfeger-Box jetzt auch mal gegönnt.

Kammerspielatmosphäre und theaterhafte Inszenierung schrecken mich auch keineswegs ab - einer der Gründe, warum die deutsche Fassung der "Negerlein" auch zu den mir liebsten Verfilmungen dieses Stoffes zählt. Und auch an dieser Marple-Adaption habe ich nicht viel auszusetzen. Die familiäre Atmosphäre, die durch die Konzentration auf das Pfarrhaus als einzigem Schauplatz entsteht, hat mir sogar außerordentlich gut gefallen. Mein einziger Kritikpunkt nach der ersten Sichtung ist lediglich, dass sowohl die Figur des Slack als auch die der Marple in zwei bis drei Momenten etwas über das Ziel hinausschießen und zu cholerisch bzw. zu hart herüberkommen. Vor allem im Gegensatz zudem bereits von Percy Lister hervorgehobenen angenehm ruhigen Schauspiel des Pfarrers.

Müsste ich jetzt spontan Punkte vergeben, würde ich wohlwollend auf 4 von 5 Punkten aufrunden. Ich bereue weder den Kauf, noch fühle ich mich durch diese Sichtung um wertvolle Lebenszeit betrogen.

Hängt aber wahrscheinlich auch immer etwas mit der jeweiligen Erwartungshaltung zusammen. Und ich war durch diesen Thread schon entsprechend vorbereitet.

Percy Lister Offline



Beiträge: 3.589

30.07.2016 20:13
#30 RE: "Mord im Pfarrhaus" als deutscher TV-Film Zitat · Antworten

So soll es auch sein. Ein deutsches Fernsehspiel ist eben anders als ein (internationaler) Film, der über ein großes Budget verfügt. Wenn man diese Voraussetzungen berücksichtigt, kann man unvoreingenommen an eine Sichtung herangehen. Am wichtigsten erscheint mir immer, dass nicht versucht wird, einen Stoff in Richtung Klamauk zu trimmen, weil sich dies mit den ernsthaften Romanen der Agatha Christie (in denen z.B. ein Hercule Poirot feinen trockenen Humor zeigt) nicht wirklich verträgt.

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