Er war Radiopionier, Fernsehmoderator, Schlagersänger, Schauspieler - und nicht zuletzt "Ersatz-Arent" in mehreren Bryan-Edgar-Wallace-Filmen; ein Multitalent, ein Unterhalter par excellence. Mit 19 Jahren kam Chris Howland, Sohn eines BBC-Redakteurs, nach Deutschland, um beim britischen Armee-Sender BFN anzuheuern. 1952 wechselte er zum NWDR, wo er schnell zu einem der beliebtesten Radio-Moderatoren avancierte. Bald erhielt Howland Rollen in leichten Unterhaltungsfilmen. 1959 kehrte er auf die Insel zurück, um dort die Fernsehtalkshow "Peoples and Places" zu übernehmen. Zwei Jahre später zog es ihn wieder nach Deutschland - und mit gleich zwei TV-Sendungen ("Musik aus Studio B" & "Vorsicht Kamera") wurde Howland endgültig zum Star. Es folgten Auftritte in BEW-Filmen ("Das Geheimnis der schwarzen Koffer" & "Der Henker von London"), bei Weinert-Wilton ("Die weiße Spinne"), in mehreren Exotik-Krimis ("Der schwarze Panther von Ratana" & Die Diamantenhölle am Mekong") und nicht zuletzt bei Karl May ("Winnetou I", "Der Schut", "Durchs wilde Kurdistan", "Im Reiche des silbernen Löwen" & "Das Vermächtnis des Inka").
Ab 1970 wurde es hierzulande ruhiger um Howland, der mittlerweile nach Mallorca gezogen war, um dort als Hotelier zu arbeiten. Nach seiner Rückkehr 1975 war er weiterhin als vielseitiger Radio- und Fernsehmoderator präsent. Ruhestand - für Howland ein Fremdwort. In "Neues vom Wixxer" gab er Blacky Fuchsbergers Butler; bis zuletzt moderierte er einmal wöchentlich auf WDR 4 die Sendung "Spielereien mit Schallplatten". Chris Howland starb am 30. November im Alter von 85 Jahren.
Ich finde auch die vielen traurigen Meldungen dieses Jahr, auch und gerade im Musikbereich, sehr alarmierend und bedrückend...
Heute hab ich zufällig Teile eines aus Anlass seines Todes wiederholten und ziemlich amüsanten und launigen Radio-Interviews von 2009 gehört. Als interessante Information ist bei mir hängengeblieben, dass Chris zwei "Ziehväter" im übertragenen Sinne benannt hat. Zunächst nahm sich Heinz Erhardt seiner an, und dann aber auch, und dies fand ich irgendwie überraschender, Dieter Borsche.
Kaum ein bewusster Radiohörer in Deutschland, der ihn nicht kennt als immer gutgelaunten Moderator, Sänger (und in einigen Filmen auch als Schauspieler). Diese Stimme war so typisch unverkennbar.