Marisa Mell war eine sehr attraktive Frau und hatte gute Auftritte in "Der brave Soldat Schwejk","Der letzte Ritt nach Santa Cruz" o. in der TV-Serie "Es muß nicht immer Kaviar sein". In "Das Rätsel der roten Orchidee" spielte sie glaubwürdig und hat mir sehr gefallen. In "Das Rätsel des silbernen Halbmonds" hatte sie auch einen einigermaßen guten Auftritt.Leider wurde sie besonders in Italien wegen ihres wirklich schönen Aussehens in sexanzüglichen Filmen völlig ausgebeutet, z.B. in "Nackt über Leichen".Aber selbst dieser Film ist in solchen Sachen noch als "bieder" zu bezeichnen,wenn man bedenkt,was später noch für Filme mit ihr folgten (Flotte Teens-Runter mit den Jeans).Für mich bleibt sie eine unterschäzte Schauspielerin,die auf Grund ihrer sexbetonten Trashfilme einen tragischen Hintergrund aufweist.Sie hatte mehr zu bieten,als im Bikini durchs Bild zu hüpfen.Aber das ist meine Meinung.
Mike Pierce
(
gelöscht
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Beiträge:
12.10.2008 15:14
#49 RE: Marisa Mell - Meinungen zur Schauspielerin
Von Marisa Mell gibt's ja einige Nackt-Aufnahmen. Sie wurde v.a. in der Zeitschrift HIGH SOCIETY veröffentlicht - vund das sogar noch Anfang der 80er Jahre.
Die Österreicherin Marisa Mell war in Wien`s berühmter Schauspielschule dem Max-Reinhardt-Seminareine erfolgreiche Elevin. Überhaupt war dieser Jahrgang einer der, wenn nicht sogar der erfolgreichste der gesamten Schulzeit.
Gertraud Jesserer, Heidelinde Weis, Erika Pluhar und die Jüngste;Senta Berger drückten mit Marisa Mell gemeinsam die Schulbank. Alles kommende Schauspielerinnen, die die nächsten Jahrzehnte im Film & Theater an die Spitze drängten und weit über Österreichs Grenzen hinaus sich einen Namen erspielten, und auch bis heute immer wieder erste Wahl für gute Filme und Theaterstücke sind.
Im Gegensatz zu ihren ebenfalls prominenten Mitschülerinnen war es Marisa Mell jedoch verwährt geblieben im reiferen Alter überzeugende Charakterstudien zu spielen.
Mit nur 53 Jahren verstarb die Mimin im Mai 1992 an Krebs.
Was wäre aus Marisa Mell geworden, welche Filme hätte sie gespielt, oder wäre sie wie ihre Freundin Erika Pluhar, mangels guter Film- und Fernsehangebote wieder zum Theater gegangen?
Eine Frage, die wohl immer unbeantwortet bleiben wird.
Mit 15 Jahren dreht Marisa Mell als Komparsin 1954 ihren ersten Film.
Fünf Jahre später hat sie dann ihre erste größere Rolle im Film Das Nachtlokal zum Silbermond (1959). Von da an ist sie in vielen österreichischen und deutschen Filmen jener Zeit zu sehen.
Sie erspielt sich einen Namen in Filmdramen und ist im Gegensatz zu Berger oder Weis nicht in den damals noch populären Heimat- und Liebesfilmen zu sehen.
Ende 1961 besetzt die Rialto Marisa Mell in dem bereits 10. Edgar-Wallace-Film. In Das Rätsel der roten Orchidee steht sie gemeinsam mit ihrem Landsmann Adrian Hoven vor der Kamera. In dem Grusel-Krimi der mehr ein Gangsterfilm ist, und damit nicht nur mit dem österreichischem Filmpaar aus der Reihe hervorsticht, spielt die Mell eine Sekretärin, die zwischen den Fronten rivalisierender Gangsterbanden steht und am Ende, wie solls auch anders sein, natürlich von Hoven gerettet wird.
Ein Merkmal der Marisa Mell ist ihre "atemberaubende" Schönheit.
Für Marisa Mell - mit allen weiblichen Attributen ausgestattet, war es, wie für viele Schönheiten, gerade jenes Jahrzehnts - Fluch und Segen zugleich.
Aufgrund ihrer sinnlichen Lippen und den verführerischen Augen war sie die "Femme fatale" par excellance.
Spielte sie erst noch Charakterrollen, so war sie später im europäischen Film und hier überwiegend im italienischen Kino die ewig Verführte oder Verführende.
Ob in Komödien, Agentenfilmen oder später in Erotikfilmchen und Horrorstreifen - hier kam es nicht so sehr auf ihr Können an, einmal mehr waren ihre optischen Reize gefragt.
Auch vor Nacktrollen schämte sich die Mell nicht und so ließ sie dann spätens in den 70er Jahren schon öfter mal die Hüllen fallen...
Eine interessante, wenn auch nicht mehr eine Hauptrolle, hat sie noch einmal 1971 im Spätwallace Das Rätsel des silbernen Halbmonds. Hier spielt sie gleich zweimal - die Zwillingsschwestern; Giuseppina und Maria - beide stehen ebenfalls auf der Liste des gefährlichen Messermörders.
Neben der zugeknöpften Hauptrolle Uschi Glas kann und darf Marisa Mell etwas mehr Haut zeigen.
Marisa Mell gehört mit ihren zwei Beiträgen eindeutig zur "Wallace-Clique". In den prüderen schwarz-weiß Jahren ist ihre Spiellust kaum zur Geltung gekommen und später, in der Farb-Ära, hatte man einfach nicht mehr an die sinnliche Österrreicherin gedacht, schade.
Sehr zu empfehlen ist die Marisa Mell-Biographie "Die Feuerblume" von André Schneider (Books on Demand, z.B. auch bei amazon zu bestellen). Eine Hommage an diese viel zu füh verstorbene Schauspielerin. Unvergessen und meine erste Erinnerung an diese charismatische Dame ist ihre starke Leistung als Chantal in der Serie "Es muss nicht immer Kaviar sein". Das Buch enthält diverse s/w- und Farbfotos, ferne Plakatabbildungen. Persönlich hätte ich ein Cover ohne blond gefärbte Haare als aussagekräftiger, da für sie typischer, empfunden. Ich freue mich sehr über das Buch. Es ist eine labor of love an eine große Schönheit des Kinos.