Besonders interessant, dass sich der Anbieter schon in der Artikelbeschreibung für die miserable Qualität entschuldigt. Außerdem hat der Anbieter dieser VHS-Cassette offensichtlich versucht, aus dem Namen Klaus Kinski Kapital zu schlagen.
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"Was hat es auf sich mit dem deutschen Krimi der Sechziger? Reines Jahrmarktsvergnügen, befindet Norbert Grob in seinem Kapitel zur Geschichte des deutschen Films: "mit Tricks, die das Wunderliche nie natürlich machen, weil sie das Schaustellerische nicht verbergen, mit grellen Effekten, die stets auf Überrumpelung zielen, mit exzessiven Darstellern, die zeigen, wie clownesk und flapsig das Ganze angelegt ist." (Essay von Fritz Göttler, Eine Mona Lisa des Verbrechens aus "Das Testament des Dr. Mabuse" Rowohlt Verlag 1997, S. 399)
Wie ist es sonst zu erklären, dass der Schrotthändler Raskin und sein Buchhalter Wunderlich gerade den Erfolg einer neuen Presse feiern, die ihnen das Zehnfache an Umsatz bringen wird, aber dennoch nicht zufrieden sind und sich deshalb nebenbei in den Handel mit Rauschgift einklinken? Die Risiken, die dieses "schmutzigste aller Geschäfte" (Paola Manuzzo) birgt, zeigen sich relativ schnell und bringen eine Lawine ins Rollen, die alle mitreißt, die sich in ihrer Nähe aufhalten. Leider konzentriert sich der Film eben zu sehr auf die grellen Effekte, indem Schlägereien und Foltermethoden vor der geheimnisvollen Frage stehen: "Wer ist Mister Green?" Die Mabuse-Filme inszenieren dies viel gekonnter. Der geniale Verbrecher verbreitet Angst und Schrecken durch seine subtile Präsenz, während Mr. Green nur zu Beginn ein kurzes Telefonat führt, sich sonst jedoch bedeckt hält. Erst nach seiner Enttarnung blitzt ein wenig von dem Glanz auf, den der große Unbekannte in so einem Spiel eigentlich ausstrahlen sollte. Ansonsten sehen wir uns unsympathischen Gangster-Visagen gegenüber, die sich in Abwesenheit ihres Chefs austoben können. Da kommen ein dumpfes Kraftpaket (Goba), ein Aufschneider-Waffenprotz (Boogie) und weitere namenlose Mitläufer zum Zug, die hier überschüssige Energie ablassen und sich nebenbei als große Helden fühlen können. Ady Berber hat hier nach diversen halb-stummen Auftritten endlich eine "normale" Rolle. Seine Darstellung des Punkti vermittelt den Fakt, dass Freundschaft und Hilfsbereitschaft als wichtiger Gegenpol zur Beliebigkeit der Mitgliedschaft in einer Gangsterbande letztendlich zum Erfolg führen können. Ebenso überzeugend spielen Paul Dahlke, den man auch im "Kriminalmuseum" als Ermittler einsetzte, und Peter Vogel als Kriminalassistent. Beide Darsteller bringen das ausgleichende Element in diese teils wirre Geschichte. Einzig Hans Richter als Inspektor stört. Man vermutet ihn eher in einem Bauernschwank als in einem Kriminalfilm. Hauptdarsteller Ann Smyrner und Adrian Hoven machen ihre Sache gut, obwohl Hoven für mich nicht den sonnigen Sympathieträger darstellt, so wie es z.B. bei Joachim Fuchsberger der Fall ist. So war es schon in "Das Rätsel der roten Orchidee". Vielleicht müsste ich mir ein paar Heimatfilme mit ihm ansehen, um diese Meinung zu ändern. Angenehm zurückhaltend spielt Herbert Fux, der wohl synchronisiert wurde. Die beiden interessantesten Charaktere stellen jedoch Koks-Charly (Klaus Kinski) und Paola Manuzzo (Marianne Schönauer) dar. Der zittrige Süchtige, der nach der nächsten Prise lechzt und dabei wie ein Pendel zwischen potenziellen Kokain-Lieferanten hin- und herschwenkt, wird von Kinski mit Feingefühl gespielt. Marianne Schönauer hat eine der wenigen Frauenrollen, die nicht in die Kategorie "lieb, aber harmlos" oder "durchtriebenes Flittchen" passen. Sie stellt eine taffe Geschäftsfrau dar, die es mit der kläffenden Männermeute in ihrer Umgebung aufnehmen kann, jedoch am Ende leider den Bärenkräften des bulligen Goba zum Opfer fällt. Solche starken Frauenbilder sind Glanzlichter im Eintopf der Klischee-Besetzungen. Die Musik von Heinz Neubrand wirkt teilweise unpassend oder nicht präsent. Drehbuchschwächen tragen dazu bei, dass der Film insgesamt unausgegoren und stellenweise langatmig ist. Abgesehen vom spannenden Finale kann die Handlung nicht verbergen, dass ihr kein Originalroman eines Meisters vorliegt, sondern das Buch vom Regisseur und einem Partner geschrieben wurde. Eine durchschnittliche Produktion, die auf der Erfolgswelle der EW-Filme reiten wollte, was ihr jedoch nicht gelungen ist. Die österreichischen Schauplätze sind nur aufgrund der Autokenntafeln zu enttarnen, könnten ansonsten jedoch an jedem x-beliebigen Ort spielen. Die Innenausstattung wirkt billig (Tresen im "Paradies", der wackelt, wenn ein Mann dagegen fällt) und die vielen Nachtaufnahmen geben dem Film ein schmuddeliges Flair. Einzig die Drehorte an der Unfallstelle des Lastwagens bzw. der Autofriedhof wirken stimmig.
Der Film hat mir sehr gut gefallen. Die Besetzung ist durch die Bank charismatisch. Hinzu kommt, dass Ady Berber den treuen Gefährten des Helden ebenso perfekt spielt, wie Klaus Löwitsch den sich selbst überschätzenden Jungganoven und Kinski den tragischen, wenn auch begabten, Junkie. Drei häufig anzutreffende Rollenbilder, die in diesem Film herausragend dargeboten werden. Die Actionszenen und der Score hätten etwas besser sein können, die "Auflösung" kommt etwas zu früh und das Ende des Oberschurken ist völlig einfallslos und geradezu absurd, aber ansonsten ist der Film durchweg unterhaltsam und ansehnlich.
PS: Der Film beweist eindrucksvoll, dass es völlig vermessen war, Berber auf Rollen wie in "Die toten Augen von London" zu reduzieren.
Zitat von Peitschenmönch PS: Der Film beweist eindrucksvoll, dass es völlig vermessen war, Berber auf Rollen wie in "Die toten Augen von London" zu reduzieren.
4/5 Punkten
Stimmt so auch nicht - sowohl beim "Indischen Tuch" wie auch beim "Hotel der toten Gäste" hat er durchaus positive Rollen.
Joachim. *2011: Als Jerry Cotton nach Deutschland kam!*
Naja...Moment...vielleicht ne positive Rolle, aber das ändert nichts daran, dass er meistens tumb und wortkarg in Szene gesetzt wurde. Da stellt auch das "Das indische Tuch" beileibe keine Ausnahme dar. Es geht mir ja nicht darum, ob Berber nun schlicht halt der Gute oder der Böse ist, sondern darum, dass der schauspielerisch einfach mehr drauf hatte, als durch die Gegend zu tapsen und die Mundwinkel hoch oder runter zu ziehen. In "Die schwarze Kobra" hat er sich demgegenüber teilweise ja sogar schon beinahe Wortgefechte geliefert. Vor allem bei Wallace war er immer der stumpfe Bär. Bei der "Tür" war es letztlich dasselbe in Grün. Auch in den Mabuse-Filmen und "Der Würger vom Tower" war es nichts anderes. "Hotel der toten Gäste" habe ich zwar da, aber bisher noch nicht schauen können.
Ich weiß zwar was Du meinst - dennoch musst Du es andersherum sehen: für die Rollen in "Augen", "Tür", "Tuch" oder auch and. Filme wurden entsprechende Darsteller gesucht - und hier war er nunmal der Beste - ähnlich wie später Richard Haller beim "Buckligen" oder als "Blaue Hand".
Joachim. *2011: Als Jerry Cotton nach Deutschland kam!*
Das mag sein. Das Problem ist bloß, dass man in anderen Rollen zu selten auf ihn zurückgriff. M.E. war Berber gerade für einen ehemaligen Sportler, der eigentlich nur seiner Statur wegen zum Film kam, schauspielerisch wirklich sehr talentiert und auch motiviert. Ich hab kein Problem damit, dass er all diese Rollen spielte, da er dafür nunmal AUCH geeignet war, aber ihn halt fast nur darauf zu reduzieren und beinahe nichts anderes spielen zu lassen, das ist ärgerlich...
Zitat Einmal ansehen genügt. Der Film ist nicht wirklich interessant und auch nicht spannend...
Diesem Zitat von Gubanov kann ich mich vorbehaltlos anschließen. Ein verworrenes Drehbuch, sehr hölzerne Dialoge, wie vom Blatt abgelesen, Ton und Bild passen nicht immer zusammen, wenig Spannung---selbst jeder Einzelne der Topbesetzung bleibt weit unter seinen Möglichkeiten, ob nun Klaus Kinski (er brilliert wenigstens noch zeitweise), Paul Dahlke als Inspektor, Peter Vogel als sein Assistent, Adrian Hoven und Ady Berber, Klaus Löwitsch, Wolfgang Preiss oder Ann Smyrner, sie alle kommen nicht wie gewohnt zur Geltung. Der Film lohnt nicht.... und ach ja
Zitat das Ende des Oberschurken ist völlig einfallslos
Diesem Urteil von Peitschenmönch ist auch wenig entgegenzusetzen.
Der Film hat wirklich eine tolle Besetzung und Berber ist endlich einmal in einer großen Sympathisch angelegten Rolle zu sehen, die wie ich finde sehr gut in die Handlung integriert ist. Hoven gefällt mir auch wie in der Orchidee wieder sehr gut (Ich weiß nciht was manche mit ihm für Probleme haben).
Aber die eigentliche Schwäche liegt in der Inszenierung und das Drehbuch ist ja wohl noch mieser als bei so manchem Jess Franco streifen !!
Also wer hier nicht schon nach der Szene mit dem aufgespießten Apfel auf die Lösung kommt, dann gute Nacht^^
Was manche hier als tolle Idee bezeichnen mit dem tollen Stock Mörder ist meiner Meinung nach der größte Dramaturgische knackpunkt des Filmes, denn die Personen die am meisten Verdächtig wirken sollen und viel Screentime haben, laufen so auffällig mit dem Gehstock herum, dass es fast schon lächerlich ist. Dann natürlich die die Kleidung des Mörders
Achtung Spoiler !!!!
Man sieht im Keller den Schatten des Möders mit der Melone (Wir erinnern uns wer in diesem Film eine Melone trägt) und dann kommt man wiederum schnell auf die Lösung.
Oder man macht es noch einfacher:
Das alte Spiel: Wer hat am wenigsten Screentime ?/Oder wer hat wenig Screentime und wirkt aber furchtbar Unverdächtig ?
Das nimmt dem Film schnell die Spannung. Der nächste Kalauer liegt in diesem Filme bei den Kämpfen und zwar wirken die Schägereien so unecht wie....????? cih weiß nicht was, alles wirkt langsam, unecht, die Schläge scheinen des Handelden Protagonisten garnicht weh zu tun und und und.....
Und bitte sagt mir jetzt nicht, dass es mir hier nur um Mord und (Tod)schlag geht, aber wenn die Film Handlung so langweilig ist, springen grade diese Szenen die die Handlung eigentlich würzen sollen besonders ins Auge, wären diese jedenfalls Handwerklich gut gewesen, aber nein, das kann der Zehnetgruber nicht.
Sein bester Film ist sowieso nach wie vor DAS WIRTSHAUS VON DARTMOOR
Tja, die Kobra bekommt noch 2,5 von 10, aber das auch nur für die Darsteller.
Unbestritten handelt es sich hier um Dutzendware. Man hat versucht, auf der damals erfolgsträchtigen Krimi-Welle mitzuschwimmen und alle möglichen Zutaten in einen Topf geworfen. Herausgekommen ist ein Film, dessen Schwächen aus heutiger Sicht wohl viel stärker zur Geltung kommen als damals.
1963 war der Kinobesucher noch nicht so verwöhnt und auch nicht so kritisch eingestellt. Ein Film sollte Unterhaltung bieten und ich denke schon, dass der Film somit seinen Zweck erfüllt hat, denn zumindest im letzten Drittel nimmt er ja doch Fahrt auf und die Darsteller dürften auch gefallen haben.
Ich persönlich frage mich ja, was der Titel "Die schwarze Kobra" bedeuten soll. So heißt ja wohl das Rasthaus von Ann Smyrner und eine echte Kobra taucht ja auch auf. Trotzdem find ich den Titel unpassend.
Um Zehetgruber ein bißchen in Schutz zu nehmen: Es war sein erster Krimi. Mit Stunts und Schlägereien hatte man (vor allem in Österreich) damals ja noch nicht soviel Erfahrung. Man sieht das ja auch teilweise in einigen der frühen Wallace-Filme. Alles in allem: Mehr als 3 von 10 Punkten bekommt der Film auch von mir nicht.
Zitat von Giacco im Beitrag #27Trotzdem find ich den Titel unpassend.
Vielleicht wollte man sich an dem im gleichen Jahr erschienenen Wallace-Film DER FLUCH DER GELBEN SCHLANGE (Buchtitel: Die gelbe Schlange)orientieren. Auch beim ZINKER spielete eine Schlange eine nicht unwesentliche Rolle...
Ich denke der Film hätte dramaturgisch wesentlich stimmiger gewirkt, wenn man das Rasthaus mehr die Handlung mit einbezogen hätte. Stattdessen sind die wichtigsten Handlungsorte der Schrottplatz und der Nachtclub. Ein paar handwerkliche Mängel hat der Film- zum Beispiel die Verfolgungen von Ann Smyrner und die im Parkhaus. Oder die fehlende Exposition am Anfang des Films - der Teil in dem Charaktere und Handlungsorte eingeführt werden. Bei der ersten Sichtung wirken viele Handlungsabläufe unverständlich und verwirrend. Schade eigentlich, denn die Schauspieler sind ganz gut und unspannend ist der Film auch nicht.
Was Zehetgruber betrifft, so ist der Kommissar X- Film DREI GRÜNE HUNDE zu empfehlen. Ein sehr sehr unterhaltsamer Reißer mit einigen atmosphärischen Szenen. Nach der Vollkatastrophe ICH SPRENG' EUCH ALLE IN DIE LUFT hätte ich das nicht erwartet.
Ich hatte diese Produktion weitaus schlimmer in Erinnerung. Im Großen und Ganzen ist für mich Die schwarze Kobra (dessen Titel ich übrigens auch nicht wirklich passend finde) nicht besser oder schlechter als viele der anderen Filme, die Anfang/ Mitte der 1960er-Jahre auf dem Erfolg der Krimiwelle mitschwimmen wollten. Immerhin ist es gelungen, einen beeindruckenden Cast zusammen zu bringen: Adrian Hoven, Wolfgang Preiss, Günter Meissner, Adi Berber, Ann Smyrner, Klaus Löwitsch, Herbert Fux, Peter Vogel, Paul Dahlke und Klaus Kinski. Nun ist es zwar schon ein alter Hut, aber diesen Darstellern sieht man auch gerne zu, wenn sie das Telefonbuch vorlesen. Ganz so schlimm verkommt die "Schwarze Kobra" dann aber doch nicht, denn ich finde, dass die darstellerischen Leistungen durchaus passabel sind. Kinski spielt zwar eine seiner typischen Rollen, diese aber mit Bravour, Dahlke als Ermittler (übrigens gibt es in Österreich weder den Titel "Kommissar" noch die Abteilung "Morddezernat", auf das hätte man schon Rücksicht nehmen können) erfreut und mit Fux, Löwitsch und Meissner hatte Rudolf Zehetgruber die "Elite" späterer Bösewichtsrollen erstmals in einem Film versammelt. Die Geschichte an sich, die ja auch zu einem Whodunit avanciert, ist nicht sonderlich schlecht. Insgesamt bleibt Die schwarze Kobra doch ein Film im Mittelmaß, für mich gibt es aber schlechtere Epigonen und langweiligere Edgar-Wallace-Filme (z. B. Die seltsame Gräfin). P. S.: Warum wurde Herbert Fux hier - so wie in manch anderen Filmen - eigentlich als einziger synchronisiert?