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Dieses Thema hat 34 Antworten
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 James-Bond-007-Forum
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Joachim Kramp Offline




Beiträge: 4.901

07.04.2007 19:31
#16 RE: RE:Bewertet: "Leben und Sterben lassen" (8) Zitat · Antworten

Zitat von
Für mich der beste MOORE-Bond überhaupt!! - Höchste Punktzahl 5/5!!
Dennoch ein kleiner Wehrmutstropfen: Aus unerfindlichen Gründen wurde LEBEN UND STERBEN LASSEN & DER MANN MIT DEM GOLDENEN COLT im Normalformat gedreht - leider:
Joachim.
Einfach aus Kostengründen - immerhin wurde bei den ersten Connery-Bonds genauso verfahren. Man wollte einfach sicher sein, dass die Filme erfolgreich werden, daher wurde ab 1976 in Scope gedreht.
Mit Kostengründen hat dies auf gar keinen Fall etwas zu tun.

J.

SpikeHolland Offline




Beiträge: 173

08.04.2007 01:11
#17 RE: RE:Bewertet: "Leben und Sterben lassen" (8) Zitat · Antworten

Eine Falschaussage!!
Eine nicht stimmende Behauptung!!!

Joachim Kramp Offline




Beiträge: 4.901

08.04.2007 08:57
#18 RE: RE:Bewertet: "Leben und Sterben lassen" (8) Zitat · Antworten

Zitat von SpikeHolland
Eine Falschaussage!!
Eine nicht stimmende Behauptung!!!
Was meinst Du damit?? Ob Normalformat oder CinemaScope - die Kosten sind bei einer Großproduktion wie die Bond-Filme unerheblich zumal ja ein Scope-Objektiv vorhanden war. Zu Beginn der 70er-Jahre wollte man sich gegenüber dem Fernsehen arrangieren, d.h. Fernsehen stellte Bedingungen dass man wieder mehr Filme in ihrem Format drehen sollte. Fürs Kino konnte dann durch Spezialobjektive das Bild !.1.85 seitlich und in der Höhe vergrößert werden. Und wenn die Kinos diese Objektive nicht besaßen sah man auf der Leinwand oben und unten schwarze Streifen. Viele Filme wurden dementsprechend in diesen Jahren nicht im Scope-Format, sondern in 1:1.85 realisiert. Davis Lean z.B., der seine Großfilme immer in Scope realisierte bekam für sein letztes Meisterwerk REISE NACH INDIEN nur deshalb seine Finanzierung zustande weil er sich verpflichtete diesen Film nicht in SCope zu drehen.

Joachim.

P.S.: Meine Ausgangsfrage bezog sich darauf wieso die Bond-Produzenten sich darauf einließen. Aus Geldgründen ganz bestimmt nicht.

Fabi88 Offline



Beiträge: 3.894

08.04.2007 13:13
#19 RE: RE:Bewertet: "Leben und Sterben lassen" (8) Zitat · Antworten
VERMUTUNG:
Vielleicht waren die Scope-Kameras zu groß und schwer um sie an die entlegenen Drehorte zu bringen? Glaube ich zwar nicht, aber vielleicht liegen dort ja die Kostengründe?

http://www.euro-spy-trash.de.ms
Bunte Agentenabenteuer der 60er

Joachim Kramp Offline




Beiträge: 4.901

08.04.2007 13:42
#20 RE: RE:Bewertet: "Leben und Sterben lassen" (8) Zitat · Antworten

Zitat von Fabi88
VERMUTUNG:
Vielleicht waren die Scope-Kameras zu groß und schwer um sie an die entlegenen Drehorte zu bringen? Glaube ich zwar nicht, aber vielleicht liegen dort ja die Kostengründe?
Das ist tatsächlich nur Vermutung. Sie waren ja auch für die Ski-Verfolgungsfarten für Willy Bogner bei "Geheimdienst" oder "Spion" nicht zu schwer. Also diese denkende Richtung ist definitiv falsch.

J.

SpikeHolland Offline




Beiträge: 173

08.04.2007 17:01
#21 RE: RE:Bewertet: "Leben und Sterben lassen" (8) Zitat · Antworten

Was, um alles in der Welt, ist denn eine "denkende Richtung"?!

Joachim Kramp Offline




Beiträge: 4.901

08.04.2007 17:05
#22 RE: RE:Bewertet: "Leben und Sterben lassen" (8) Zitat · Antworten

Zitat von SpikeHolland
Was, um alles in der Welt, ist denn eine "denkende Richtung"?!
Ganz einfach: die Richtung in der eine Gedanke sich richtet.

J.

SpikeHolland Offline




Beiträge: 173

08.04.2007 17:55
#23 RE: RE:Bewertet: "Leben und Sterben lassen" (8) Zitat · Antworten

Das wäre dann eine Denkrichtung.
Aber die Richtung als solche denkt nicht - und eben das müsste eine "denkende Richtung" tun, wollte man sie mit Fug und Recht solchermaßen bezeichnen. Das heißt, eine "denkende Richtung" ist eigentlich nichts weiter als ... "nicht stimmendes Deutsch".

Fabi88 Offline



Beiträge: 3.894

08.04.2007 21:08
#24 RE: RE:Bewertet: "Leben und Sterben lassen" (8) Zitat · Antworten

http://www.euro-spy-trash.de.ms
Bunte Agentenabenteuer der 60er

Blinde Jack Offline




Beiträge: 2.000

12.12.2007 18:47
#25 RE: RE:Bewertet: "Leben und Sterben lassen" (8) Zitat · Antworten

für mich der beste bondfilm! mit viel witz, action und einem sehr guten bond (connery it zwar besser, aber in diesen film passt roger mooreeinfac besser) brachte er mic zum staunen!!

5 von 5 keine frage...

Grunge - The best Musicstyle ever...

patrick Offline




Beiträge: 3.245

17.05.2015 13:35
#26 RE: RE:Bewertet: "Leben und Sterben lassen" (8) Zitat · Antworten

Live and Let Die (Leben und sterben lassen)




Filmdaten
Deutscher Titel: Leben und sterben lassen
Originaltitel: Live and Let Die
Produktionsland: Vereinigtes Königreich
Originalsprache: Englisch
Erscheinungsjahr: 1973
Länge: 121 Minuten
Altersfreigabe: FSK 16[1]
FSK: 12 (TV-Cut)
Stab
Regie: Guy Hamilton
Drehbuch: Tom Mankiewicz
nach Ian Fleming
Produktion: Albert R. Broccoli,
Harry Saltzman
Musik: George Martin
Titelsong: Paul McCartney
Kamera: Ted Moore
Schnitt: Bert Bates,
Raymond Poulton,
John Shirley

Besetzung:

Roger Moore: James Bond, Yaphet Kotto: Dr. Kananga/Mr. Big, Jane Seymour: Solitaire, Clifton James: Sheriff J.W. Pepper, Julius W. Harris: Tee Hee, Geoffrey Holder: Baron Samedi, David Hedison: Felix Leiter, Gloria Hendry: Rosie Carver, Bernard Lee: M, Lois Maxwell: Miss Moneypenny, Tommy Lane: Adam, Earl Jolly Brown: Whisper, Roy Stewart: Quarrel, Arnold Williams: Taxifahrer


Handlung:

In New York, New Orleans und der Karibik werden 3 britische Agenten ermordet. Da ein Zusammenhang nahe liegt, tritt Bond auf den Plan und reist nach Harlem, wo er auf den Gangster Mr.Big und die medial begabte Solitaire trifft, welche in dessen Dienst mittels Tarot-Karten bemerkenswert zutreffend die Zukunft voraussagen kann. Später in der Karibik lernt er die recht unerfahren wirkende farbige Agentin Rosie Carver kennen und begibt sich mit ihr, auf dem Boot seines Vertrauten Quarrel-Junior, auf die fiktive Insel San Monique. Dort entlarvt er Rosie als Verräterin und will sie zur Rede stellen, als diese von den Männern des einflussreichen Kananga getötet wird. Bond verlässt die Insel und sucht anschließend Solitaire auf, die auch für Kananga die Karten legt. Sie wird von Bond entjungfert und verliebt sich in ihn, was, wie auch schon bei ihrer Mutter und Großmutter, den Verlust ihrer Fähigkeiten zur Folge hat. Anschließen begleitet sie Bond auf San Monique, wo die beiden groß angelegte Mohnfelder finden, die zur Abschreckung von Voodoo-Vogelscheuchen umgeben sind. Aus Angst vor Kanangas Rache folgt sie Bond auch nach New Orleans, wo beide von Mr. Big gefangengenommen werden, der sich als Kanangas maskiertes „Alter Ego“ entpuppt. Sein Plan ist, eine Art „Wohlfahrtssystem“ für Drogensüchtige einzurichten, indem er gratis Heroin auf den Markt wirft, um dadurch konkurrierende Rauschgifthändler auszuschalten und die Zahl der Süchtigen zu verdoppeln. Anschließend möchte er seine Monopolstellung ausnutzen und den Stoff teuer verkaufen. Bond wird auf einer Krokodilfarm ausgesetzt, kann aber auf originelle Weise entkommen und liefert sich anschließend eine wilde Verfolgungsjagd im Motorboot. Es gelingt ihm, Solitaire zu befreien und in Kanangas unterirdisches Versteck vorzudringen…

Bonddarsteller:

Roger Moore (geb.1927) feiert seinen Einstand als 007 und ist mit 46 Lenzen der älteste Bonddarsteller bei Übernahme der Rolle. Davon abgesehen ist er 3 Jahre älter als Sean Connery (geb.1930) und 12 Jahre älter als George Lazenby (geb.1939) und damit der älteste Bond-Darsteller überhaupt. Doch sieht man ihm dies keineswegs an, da er ausgesprochen frisch und ansprechen wirkt und daher auch gut angenommen wurde. Als Kritikpunkt möchte ich anführen, dass er leider zu viel Slapstick und Selbst-Persiflage in die ursprünglich ernst angelegte Reihe einbringt. Es wurde versucht, das Bond-Image neu zu gestalten und nicht nach seinen Vorgängern auszurichten. Man sieht ihn oft mit Zigarre, außerdem wirkt er, ähnlich wie sein „Brett Sinclair- Charakter“ in „Die Zwei“, völlig unbeeindruckt von den, ihn umgebenden, Gefahren und zieht diese gern in's Lächerliche. Die Vorliebe für Vodka Martini weicht jener für Bourbon Whiskey.



Plot:

Die Geschichte ist im Grunde genommen ausgesprochen originell und interessant, wurde aber in einem etwas überdrehten 70er-Jahre Stil inszeniert, der stellenweise zu verrückt wirkt. Wahrsagerei und Voodoo-Zauber sind sehr ungewöhnliche, allerdings interessante, Elemente für einen Bond-Film.



Bösewichter:

Yaphet Kotto (geb.1937) ist als Schurke wenig eindrucksvoll und viel zu gewöhnlich.

Wesentlich gelungener ist sein hühnenhafter, ständig grinsender, eine Armprothese mit Beißzange benutzender, Handlanger Tee Hee, gespielt von Julius W.Harris (1923-2004). Er wirkt wie ein Mittelding aus einem in Puncto Armprothese weiterentwickelten Dr.No und einem „Beißer-Vorläufer“.

Völlig überdreht, aber dennoch sehr interessant, ist Geoffrey Holder (1930-2014) als schwarzmagischer Voodoo-Priester Baron Samedi, der Kanangas Mohnfelder bewacht. Im Voodoo-Kult ist Baron Samedi ein übernatürliches Wesen, das die Friedhöfe beherrscht und den Tod symbolisiert. Außerdem liebt er Zigarren, Rum und Fladenbrot. Er wird als schwarzer Mann mit Zylinder und Spazierstock beschrieben und befindet sich eigentlich als Geist in der Erde. Bond schießt einmal auf den, aus der Erde kommenden, Baron Samedi, wobei dieser sich als unecht entpuppt. Ein zweites Mal stößt er ihn in eine Kiste mit Schlangen, die ihn offensichtlich zu Tode beißen. Trotzdem erscheint er in der allerletzten Szene des Films auf der Lokomotive des Zugs sitzend, in dem Bond und Solitaire sich befinden. Es bleibt also offen, ob der hier präsentierte Baron Samedi tatsächlich ein übernatürlicher Dämon ist, oder nur die Bisse der Schlangen überlebt hat. Es wäre sicher nicht uninteressant ihn, ähnlich wie später den Beißer, wieder einmal zurückkehren zu lassen.



Bondgirls:

Ich finde die in Fan-Kreisen recht geschätzte Jane Seymour (geb.1951) in den ersten Szenen sehr attraktiv. Im späteren Verlauf wirkt sie ungeschminkt allerdings farblos, mittelmäßig und ohne nennenswerte Ausstrahlung, aber immer noch besser als das völlig nichtssagende Nebengirl Gloria Hendry.



Gadgets:

Gute Unterhaltung bietet die von Bond benutzte Pressluft-Patrone , welche Kananga aufbläst wie ein Michelin-Männchen und ihn, einem Ballon gleich, zur Decke steigen lässt, wo er schlussendlich wie ein Überdruck-Reifen zerplatzt. Das ganze ist tricktechnisch zwar eher peinlich, aber amüsant.

Weiters kommt eine Rolex-Uhr mit einem sehr starken Magneten und einer Mini-Kreissäge zum Einsatz.

Bonds Fahrer wird nach der Ankunft in den USA von einem Minipfeil in den Kopf getötet, der vom Rückspiegel eines vorbeifahrenden Wagens aus abgeschossen wird.



Titellied:


Das von Paul McCartney und den Wings vorgetragene „Live and Let Die“ ist einer der besten Bond-Songs.



Schauplätze:

Jamaica ist als Schauplatz immer eine Augenweide, glänzt hier aber weniger als in „Dr.No“. Ein Seitenhieb auf besagten Film ist die Mitwirkung von Quarrel-Junior. In „Dr.No“ wurde "Quarrel-Senior" von den Männern des titelgebenden Bösewichts getötet.

Es wurde auch ein Voodoo-Flair eingebracht, den die Eingeborenen rund um Baron Samedi praktizieren, und der ein bisschen Dschungel-Atmosphäre bietet, die recht gut gelungen ist.

New Orleans und die Sümpfe von Louisiana bieten einen typische amerikanischen Südstaaten-Flair. Auch wird man durch die Mitwirkung der vielen farbigen Schauspieler etwas an die, zur selben Zeit entstandenen, Shaft-Filme erinnert.



Wortwitz:

Einer der Agenten, die in der Prätitelsequenz ermordet werden: "Whose funeral is this?" Der Mann neben ihm: "Yours".

Bond, nachdem der grinsende Tee Hee mit der Beißzange seine Pistole verbiegt: "Funny how the least little thing amuses him."

Bond, nachdem er bei Solitaire die Tarot-Karte "Die Liebenden" gezogen hat und daraufhin von Mr.Bigs Männern abgeführt wird um getötet zu werden: "Now, promise you'll stay right there. I shan't be long."

Rosie Carver zu Bond: " You're only my second mission. You know, my first was Baines. The agent who was killed."
Bond: "It's a relief to know I'm next in line for the same kind of aid."

Bond, nachdem die völlig aufgebrachte Rosie den als Warnung dienenden, mit Blut verschmierten und mit Federn geschmückten, Hut vorfindet: "It's just a hat belonging to a small-headed man with limited means who lost a fight with a chicken."

Solitaire zu Bond: "Is there time before we leave for lesson number three?" Bond: "Absolutely. There's no sense in going off half-cocked."

Kananga zu dem gefesselten Bond: "That's a particularly handsome watch you're wearing. May I see it, please." Bond: "You'll forgive me if I don't get up."

Warnschild vor der Krokodilfarm: "Trespassers will be eaten."

Bond über die Baby-Krokodile: " I don't suppose those potential overnight bags are orphans."

Tee Hee zu Bond: " There's old Albert. He's a croc. Got careless with him some time back, and he took my whole arm off." Bond: "Well done, Albert."

Kananga zu Bond: "Your wet suit was found minutes before the field was destroyed." Bond: "Don't tell me you're not insured."

Quarry über Bond: " Where in hell can the man be?" Felix: "He must have got tied up somewhere." Die nächste Szene zeigt Bond und Solitaire gefesselt.

Solitaire, nachdem Kananga zerplatzt: "Where's Kananga?" Bond: "He had an inflated opinion of himself."

Anmerkung:

Clifton James (geb.1921) hat seinen ersten von 2 Auftritten als Sheriff J.W.Pepper, der für reichlich Slapstick sorgt.

Fazit:

Überdurchschnittlich: ja. Herausragend: nein. Recht flotter und unterhaltsamer Film, der allerdings sehr stark von einer verrückten 70er-Jahre-Atmosphäre durchzogen ist und bereits mit einigen Slapstick-Elementen aufwartet, die für die Moore-Filme dieser Ära typisch sind. Die Strahlkraft der 60er-Bonds wird nicht erreicht. 3,5 von 5

Edgar007 Offline




Beiträge: 2.595

17.05.2015 20:42
#27 RE: RE:Bewertet: "Leben und Sterben lassen" (8) Zitat · Antworten

In der deutschen Fassung sagt Bond zu Solitaire nachdem sie "Die Liebenden" gezogen hat und mit Bond geschlafen hat: "Die Karten waren etwas zu meinen Gunsten gemischt..."

patrick Offline




Beiträge: 3.245

17.05.2015 20:54
#28 RE: RE:Bewertet: "Leben und Sterben lassen" (8) Zitat · Antworten

Zitat von Edgar007 im Beitrag #27
In der deutschen Fassung sagt Bond zu Solitaire nachdem sie "Die Liebenden" gezogen hat und mit Bond geschlafen hat: "Die Karten waren etwas zu meinen Gunsten gemischt..."


Das entspricht dem Originalton. Dort sagt er: "The deck was stacked in my favour". Übrigens @Edgar007 . Ich glaube, du kennst dich mit den Romanen gut aus. Ich habe gerade die Inhaltsangabe zum Roman "Leben und sterben lassen" durchgelesen. Klingt nicht uninteressant. Vor allem fiel mir auf, dass Elemente daraus in "Lizenz zum Töten" und "In tödlicher Mission" verwertet wurden. Wie ist eigentlich der Roman?

Edgar007 Offline




Beiträge: 2.595

18.05.2015 07:26
#29 RE: RE:Bewertet: "Leben und Sterben lassen" (8) Zitat · Antworten

Ich habe die Roman zwar alle gelesen (in deutsch), jedoch ist das schon länger her. Sorry, daran kann ich mich nicht mehr erinnern.

Ray Offline



Beiträge: 1.929

18.03.2017 23:26
#30 RE: RE:Bewertet: "Leben und Sterben lassen" (8) Zitat · Antworten

Leben und sterben lassen (Live and Let Die) (GB 1973)

Regie: Guy Hamilton

Darsteller: Roger Moore, Yaphet Kotto, Jane Seymour, Clifton James, Julius W. Harris, Gloria Hendry, David Hedison, Bernard Lee, Lois Maxwell u.a.




Nachdem klar wurde, dass Connery definitiv nicht weiter machen wollte, ging einmal mehr die Suche nach einem neuen 007 los. Schlussendlich fiel die Wahl auf Roger Moore, der schon zuvor mehrfach in Erwägung gezogen war und dank seiner Serienfiguren aus "Simon Templar" und "Die 2" bestens auf James Bond vorbereitet war. Entsprechend ähnlich legte er die Rolle an.

Ein Grund für die Langlebigkeit der Bond-Reihe war schon seit jeher ein Gespür dafür zu haben, aufkommende Trends in die Serie zu integrieren. Anfang der 1970er-Jahre wurde das Subgenre des "Blaxploitation" populär, Filme mit schwarzen Hauptdarstellern wie "Shaft" erzielten beachtliche Erfolge. Als Reaktion ließ man Bond erstmals und bis heute das einzige Mal gegen einen schwarzen (Haupt-)Gegenspieler antreten. Yaphet Kotto als Kananga wirkt auch wesentlich bedrohlicher als zuletzt Blofeld nach Charles Grays Spielart in "Diamantenfieber". Leider bekommt er zu wenig Raum zur Entfaltung. Bei den Damen hatte man kein besonders gutes Händchen. Jane Seymour bleibt während des gesamten Films einigermaßen ausdruckslos. Gloria Hendry bleibt nicht lange im Gedächtnis.

Der Film selbst hat aus heutiger Sicht einige Längen und fällt vergleichsweise unspektakulär aus. Bis zur ersten wirklich bemerkenswerten Action-Sequenz vergeht doch einige Zeit. Dann wird der Fan durch die Verfolgungsjagden mit Bus und Boot jedoch ordentlich entschädigt, bis er im Finale wieder ein wenig enttäuscht wird. Kanangas Festung wirkt wie eine recycelte Variante alter Bond-Kulissen und der Kampf im Zug war in "Liebesgrüße aus Moskau" deutlich ruppiger. Roger Moore macht seine Sache ausnehmend souverän, im ganzen aber noch etwas ernster als in den folgenden Abenteuern, wenngleich seine ironische Seite hier schon mitunter durchschimmert. Interessant ist es, Bond mal wieder im Eigenheim zu sehen. Dafür betritt er erstmals kein einziges Mal die Räumlichkeiten des MI6. Auch Q hat mal wieder Pause. Bei den Schauplätzen bzw. Drehorten gibt es teilweise altbewährtes: die Vereinigten Staaten hatte Bond erst unlängst ausgiebig erkundet, Jamaika war bereits in "Dr. No" (effektvoller) zur Schau gestellt worden.

Der Titelsong von Paul McCartney & Wings ist zwar sehr gelungen, dafür hapert es bei der übrigen musikalischen Untermalung im Film selbst an mancher Stelle ein wenig. Hier macht sich die Abwesenheit John Barrys negativ bemerkbar.


Obwohl Roger Moore bei seinem Debüt durchaus zu überzeugen weiß, ist "Leben und sterben lassen" aus heutiger Sicht eher eine zähe Angelegenheit. 3 von 5 Punkten.

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