Mal wieder inhaltlich nur eine Randnotiz, aber formell startet am 09.03.2017 in den deutschen Kinos ein neuer "echter" Edgar-Wallace-Film, denn Wallace' Riesenaffe King Kong bekommt ein mal mehr einen neuen Aufguss.
Bereits 2005 wurde King Kong ja verhältnismäßig werksgetreu, aufwändig (200 Mio. US-Dollar Budget) und prominent (Regie: Peter Jackson, Verleih: Universal) neu aufgelegt. Dazu gibt es hier folgenden Thread: Peter Jacksons KING KONG.
Der 2017er Kong wird sich wieder sehr viel weiter von der Vorlage entfernen. Die Handlung ist in die 1970er verlegt und die Rollen haben mit der 30er-Jahre-Fassung nichts mehr gemein. Was aber bleibt, ist die Insel mit ihren Eingeborenenstämmen und natürlich deren behaarter "Riesenkönig". Genug um davon auszugehen, dass wie beim letzten King Kong von 2005 wieder "Nach einer Story von MERIAN C. COOPER und EDGAR WALLACE" oder dergleichen im Abspann zu lesen sein wird. Bei dem erneut prominent besetzten Projekt (Tom Hiddleston, Samuel L. Jackson, John Goodman) ist von einem Budget von 190 Mio. US-Dollar die Rede.
Bereits vor längerer Zeit wurde das Projekt vom Hollywood-Studio Legendary Pictures angekündigt. Zwischenzeitlich ist der Film vom zunächst wieder vorgesehenen Verleih Universal zu Warner Bros. gewandert, um Kong nun in einem Erzähluniversum mit dem aktuellsten Godzilla-Remake von Warner präsentieren zu können. Denn ja, es wird tatsächlich in der Folge noch einen Crossover-Film und dann auch außerhalb Japans ein Aufeinandertreffen von Kong und Godzilla geben. "Godzilla vs. Kong" - Kinostart ist bereits für den 29.05.2020 terminiert.
Da bin ich aber mal gespannt. Ich war mit der 2005er-Version eigentlich recht glücklich. Es war eine schöne Hommage an den 30er-Jahre Kong, den ich viel besser fand als die langatmige 70er-Version.
Auf "Skull Island" freue ich mich sehr; die Besetzung lässt aufhorchen (unbedingt erwähnenswert ist die Mitwirkung der letztjährigen Oscar-Gewinnerin Brie Larson); bleibt nur zu hoffen, dass Regisseur Jordan Vogt-Roberts sich als richtige Wahl herausstellt. "Kings of Summer" war zwar ein schönes Coming-of-Age-Drama, aber so ein Multimillionenblockbuster ist natürlich ein ganz anderes Kaliber. Da kann man sich als relativ unerfahrener Jungregisseur auch ganz schön verheben, wie es beispielsweise Josh Trank 2015 mit "Fantastic Four" passiert ist.
Den 2005er "King Kong" halte ich immer noch für eine Sternstunde des Nuller-Jahre-Kinos. Man merkt zu jeder Sekunde, dass Peter Jackson den Stoff abgöttisch liebt, so liebevoll und detailgenau ist der Film inszeniert. Jackson war da auf dem Höhepunkt seines Schaffens.
Volle Zustimmung. Gegen die 2005er Fassung zu bestehen wird sicherlich ganz schwer. Irgendwo habe ich Gerüchte gelesen, dass die erste Drehbuchfassung, die Vogt-Roberts bekam, in den 30er Jahren spielen sollte. Er hat sich dann wohl für einen Genre-Mix und die Verlegung in die 70er stark gemacht. Desweiteren habe ich gelesen, dass es aufgrund der Dimensionen des neuen Kongs schon in Hollywood Witze gegeben haben soll, Kong könne das Empire State Building nun alleine deshalb schon nicht mehr hinaufklettern, weil er selbst nun größer sei als das Gebäude. Man darf wohl alles nicht so ernst nehmen bei dieser Neuverfilmung, das zeigt ja allein schon das weitere Vorhaben, ihn Bekanntschaft mit Godzilla machen zu lassen. Bleibt zu hoffen, dass es immerhin eine gute Gelegenheit für amerikanisches Spektakelkino wird und unserem Edgar gönne ich eine neuen, prominenten Filmcredit, der aufgrund des weniger ins Gewicht fallenden Hommage-Charakters aber sicherlich nicht so "groß" ausfallen wird, wie beim Abspann des 2005er-Films.
Ich frage mich nur, warum die Handlung ausgerechnet in die 70er verlegt wurde. So toll war das damalige Remake nicht, das man es auf diese Weise großartig ehren muss.
Ich glaube nicht, dass die De Laurentiis Produktion von '76 dabei Vater des Gedanken ist. Ich glaube, das ist in dem Fall Zufall.
Man kann im Trailer eher mehr als deutliche visuelle Anleihen an "Apokalypse Now" erkennen. Man ist wohl der Meinung, dieser Look und das Militär-Sujet passen besonders gut mit "Skull Island" zusammen.
Habe gestern "Skull Island" im Kino gesehen und war durchaus angetan. Der Film hat sehr schöne und gute Natur-Aufnahmen, eine tolle Kameraführung, ist nicht übermäßig lang und bietet eine sehr flotte und kurzweilige Handlung. Trotz der leicht veränderten Story wurden die typischen Kong-Klischees beibehalten, der "Die-Schöne-und-das-Biest-Kitsch", sowie die Love-Story dafür weggelassen. Was mir sehr gut gefällt ist der amerikanische Pilot, der nach einem Luftgefecht 1944 auf der Insel strandet und 30 Jahre später mit der Expedition zusammentrifft....aber ich will jetzt nicht zuviel verraten. Ein Kinobesuch lohnt sich auf jeden Fall. 3D-Brille auf und rein in's Vergnügen.
Wenn ich im Trailer schon "Bad Moon Rising " von CCR /John Fogerty höre.......ist der Film schon gekauftWenn also der Film auch so erstklassig ist wie die Musikwahl ........bin gespannt.
"Kong: Skull Island" macht keinen Hehl daraus, sich nach gängiger Formel ganz den Effekten hinzugeben. Wer darüber hinweg sehen kann, dass der Neuverfilmung sowohl die Eleganz als auch die Tragik des Originals und des werkgetreuen Jackson-Remakes von 2005 abgehen, kann sich ganz dem straff inszenierten Spektakel in schonungslosen und atemberaubenden 3D-Bildern hingeben.
Das Regisseur Jordan Vogt-Roberts als Genre-Mix King Kong dabei im "Apocalypse Now"-Setting präsentiert, erscheint letztlich besser erträglich, als ein erneutes Aufkochen nach Originalrezept. Denn besser hätte man es mit diesen Köchen sicherlich nicht gemacht - dann lieber anders und scharf gewürzt.
Trotz allgemeiner Remake-Influenza der amerikanischen Studios ist die Rückkerkehr von Kong letztlich in technischer Hinsicht im Gegensatz zu vielen anderen Remakes weitgehend verständlich, ist doch nach Kongs Digitaltrick-Debüt in 2005 diesmal eine doch recht ausgereifte 3D-Version im Angebot.
Die bereits angekündigten Crossover-Fortsetzungen werden es dann sicherlich schwer haben, noch Neues für sich zu verbuchen, von neuen Skurilitäten mal abgesehen.
Wer sich bewusst ist, hier in der Systemgastronomie und nicht im Gourmetrestaurant zu speisen, kann sich am üppigen Film-Fast-Food erfreuen: 4/5. Die Halbwertszeit dieser guten Bewertung ist vermutlich jedoch ungleich kleiner der des Originals. Wenn die beeindruckende Filmtechnik einmal nicht mehr beeindruckend ist, wird nicht viel bleiben.
Zitat von DanielL im Beitrag #8Wenn's mir nicht entgangen ist, wurde Edgar im Abspann nicht genannt...
Mir ist sein Name auch nicht aufgefallen, habe aber ehrlich gesagt zuwenig darauf geachtet.
Zitat von schwarzseher im Beitrag #9Wenn ich im Trailer schon "Bad Moon Rising " von CCR /John Fogerty höre.......ist der Film schon gekauftWenn also der Film auch so erstklassig ist wie die Musikwahl ........bin gespannt.
Der Film handelt im Jahre 1973. Demgemäß werden auch einige entsprechende Musikstücke eingespielt.
Mir hat, zumindest jetzt bei der Erstsichtung, der Film ähnlich gut gefallen wie die 1933er- und die 2005er-Version. Die 1977er habe ich nie gemocht. Die flotte und straffe Handlung lässt in den recht überschaubaren 120 Minuten keinerlei Längen aufkommen. Dass sich die ganze Geschichte auf der Insel abspielt finde ich sogar reizvoller. Es wurde trotzdem kaum ein Klischee ausgelassen, was mir bei solchen Klassikern immer sehr wichtig ist. Kong tritt so in Erscheinung, wie man ihn kennt und trägt die gewohnten Kämpfe aus. Auch auf die Flieger-Szenen muss man nicht verzichten, sondern eben nur auf das Empire-State-Building. Die Landschaftsaufnahmen sind grandios und ich glaube nicht, dass sich dies so schnell abnutzten wird. Für mich ein Grund, zur Blu-Ray zu greifen, sobald diese verfügbar ist. Dass man die Love-Story zugunsten einer flüssigeren Handlung wegließ, ist mir eigentlich Recht, da ich das in dieser Art Film nicht brauche. Auf jeden Fall ein Affen-geiles Monsterspektakel, dass man als Fan nicht ignorieren sollte. Bin schon gespannt auf Godzilla vs.King Kong.
Ich habe "Kong: Skull Island" am Wochenende gesehen und bin begeistert. Der Film ist kein Remake der bekannten King Kong-Story, was nach Peter Jacksons 2005er Film auch nur hätte schiefgehen können, hat aber durchaus ein paar Remineszenzen an die bekannte Geschichte (etwa die "weiße Frau" in der Hand des Riesenaffen). Das Setting im Jahre 1973 hat nichts dem 1976er Film zu tun, sondern ist wohl den Umständen geschuldet, dass man a) eine Art Apocalypse Now-Stimmung schaffen wollte (was mit grandiosen Bildern auch bestens gelungen ist), b) dies im Plot gut brauchen konnte, da die Vietnam-Kriegsmaschinerie hier zum Einsatz kommt und gar nicht weit von Skull Island bereits in Südostasien weilt und c) ein Prequel zum 2014er "Godzilla" machen wollte. Man darf nicht vergessen, dass dies - analog zum Marvel Cinematic Universe - ein Film aus dem sogenannten MonsterVerse von Legendary Entertainment ist. Man genießt ihn also am besten direkt zusammen mit dem 2014er "Godzilla". Ein kleiner Tipp: Unbedingt den Absapnn bis zum Ende gucken, denn genau wie bei den Marvel-Filmen kommt nach dem Abspann noch eine Szene, die Zusammenhänge zwischen den einzelnen Filmen der Reihe erklärt. Aber das macht der wahre Cineast ja eh.