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Dieses Thema hat 16 Antworten
und wurde 1.037 mal aufgerufen
 Edgar-Wallace-Forum
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Lord Low Offline




Beiträge: 746

16.10.2016 23:27
Kontinuität bei Wallace Zitat · Antworten

Ein Manko der Wallace-Filme ist (mit Ausnahme von Sir John) die fehlende Kontinuität. Das zeigt sich u. a. dadurch, dass es in fast jedem Film einen neuen Ermittler gibt. Dabei hätte man eigentlich nur an ein paar Schrauben drehen müssen und schon hätte man hier etwas mehr erreicht.

Hier ein paar Ideen, wie man etwas mehr Kontinuität in die Wallace-Filme hätte bringen können:

Zusätzliche Einsätze von Inspektor Elk in "Der rote Kreis", "Das Geheimnis der gelben Narzissen", "Der Fälscher von London", "Der schwarze Abt" und "Das Rätsel des silbernen Dreieck".

Zusätzliche Einsätze von Inspektor Dick Martin in "Der Zinker", "Der Gorilla von Soho" und "Der Mann mit dem Glasauge".

Zusätzliche Einsätze von Inspektor Bratt in "Der Bucklige von Soho", "Die blaue Hand", "Die Tote aus der Themse" und "Das Geheimnis der grünen Stecknadel".

Rudolf Fernau statt Karl John und Karl-Heinz Peters statt Kurt Waitzmann in "Neues vom Hexer".

Außerdem hätte ich auch bei der Rolle des Polizeiarztes gerne etwas mehr Kontinuität gesehen.

kaeuflin Offline




Beiträge: 1.259

17.10.2016 18:24
#2 RE: Kontinuität bei Wallace Zitat · Antworten

Ich bin ganz ehrlich froh, das man nicht mehr Kontinuität in der beschrieben Form in die Serie gepackt hat - was hätte diese uns gebracht eine Serien Charakter ,
weniger das Gefühl einen Kino Film anzusehen - dafür austauschbare Folgen mit einem Ermittler der in den Mittelpunkt rückt,
seine Figur weiter entwickelt und den Fall
immer mehr in den Hintergrund drückt - Sowas mag im TV gut Funktionieren - aber bei Wallace ist für jeden was dabei,
die Filme unterscheiden sich stark,
das macht für mich ein Teil vom Reitz aus und wer einen nicht mag findet einen anderen dafür toll - es ist im Gegensatz zu dem was man oft zu hören Bekommt,
eben nicht immer die Gleiche Klischee Story.

Happiness IS the road ! (Marillion)

Lord Low Offline




Beiträge: 746

17.10.2016 23:02
#3 RE: Kontinuität bei Wallace Zitat · Antworten

Zitat von kaeuflin im Beitrag #2
Ich bin ganz ehrlich froh, das man nicht mehr Kontinuität in der beschrieben Form in die Serie gepackt hat - was hätte diese uns gebracht eine Serien Charakter ,


Wenn man diesen Serien-Charakter aber nicht gut findet, dann ist auch Schürenberg als Sir John deplatziert.

kaeuflin Offline




Beiträge: 1.259

17.10.2016 23:54
#4 RE: Kontinuität bei Wallace Zitat · Antworten

Sir John ist genauso wie Miss Finley ein Nebencharakter dessen Entwicklung über mehrer Filme
ich nicht sehen muss um sein Charakter zu verstehen.



Sind ja alles nur "was wäre wenn..." Gedankengänge von demher - wie es damals umgesetzt worden wäre weiß keiner von uns...

Happiness IS the road ! (Marillion)

Ray Offline



Beiträge: 1.932

18.10.2016 07:43
#5 RE: Kontinuität bei Wallace Zitat · Antworten

Bin da auch eher bei kaeuflin. So gibt es wirklich (fast) bei jedem Film Gründe in Form von insbesondere Darstellern, sich ihn immer wieder anzusehen.

Daher bin ich auch skeptisch hinsichtlich der von Joachim Fuchsberger früher in Interviews häufiger vorgebrachten Idee, das Duo Fuchsberger/Arent weiter auszubauen bzw. Serienfiguren daraus zu machen. Ein Stück weit hat man das ja mit der Figur des Inspektor Higgins gemacht, wobei das eigentlich überflüssig war, da dies einerseits inhaltliche Brüche zur Folge hatte (die zugegebenermaßen nicht sonderlich störende Frage, ob er nun (noch) verheiratet ist zum Zeitpunkt von "Mönch" oder "Banne") und andererseits er ja im Grunde (fast) immer "den Gleichen" spielte. Higgins hatte keine besonderen Eigenschaften, die seine anderen Ermittler-Figuren nicht auch hatten.

Sir John ist so ein Mittelding - ein bisschen Wiedererkennungswert muss ja auch sein.

Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

18.10.2016 12:02
#6 RE: Kontinuität bei Wallace Zitat · Antworten

Die Rialto-Serie nahm sich ohnehin so viele Freiheiten mit den Büchern heraus, dass es umso höher einzuschätzen ist, dass man - immerhin ein typisches Merkmal des Wallace'schen Schreibstils - immer wieder "neue" Ermittler zeigte. Ähnlich wie bei Wallace, das erwähnte @Ray schon, ähneln sich diese Typen natürlich teilweise frappierend. Wobei es andererseits auch nicht richtig ist, aufgrund dieser Ähnlichkeit mit der Behauptung, es sei "immer der Gleiche", zu kommen, da es bei allen formalen Gemeinsamkeiten der Wallace- oder im Speziellen auch der Fuchsberger-Detektive durchaus merkliche Unterschiede gibt. Diesbezüglich seien die Rollenbesprechungen im Fuchsberger-Thread empfohlen.

Es ist nur logisch, dass die Serie mit zunehmenden Freiheiten sich auch dazu verstieg, wiederkehrende Inspektoren wie Higgins oder Perkins einzuführen. Den Scotland-Yard-Chef (nicht nur Sir John, sondern gleich von Anfang an auch Sir Archibald) sehe ich da wie meine Vorschreiber in einer anderen Kategorie, weil es sich hier nicht um einen Hauptdarsteller handelt (bzw. er erst zeitgleich mit dem Auftauchen der serialisierten Hauptermittler ebenfalls stärker in den Vordergrund trat [ab "Der Hexer"]). Zusammen mit den ähnlichen Assistenten und der wiederkehrenden Sekretärin bewirkte diese Konstellationen eine gewisse "Seifenoper-isierung" der Reihe mit zusätzlichen Szenen im vertrauen Ermittlerteam, die sonst nicht wirklich nötig gewesen wären.

Der einzige Vorschlag, den ich aus der anfänglichen Liste als sinnvoll erachte, ist der, der die Umbesetzungen der Nebenrollen in "Neues vom Hexer" betrifft, auch wenn man sich hier sicher nicht auf konkrete Namen als Alternativen festnageln muss. Als unmittelbare Fortsetzung hätte man hier jedoch im Idealfall tatsächlich mehr Feingefühl walten lassen und die erneute Besetzung von "Hexer"-Schauspielern in anderen Rollen vermeiden sollen. Aber das ist letztlich nur ein ganz kleines Wehwehchen, weil man damals auf solche Fragen ganz oft keinen Wert legte. Man sieht Ähnliches auch beim Einsatz Schürenbergs in "Zinker" und "Tuch", wobei die beiden Rollen für sich genommen prima funktionieren.

Lord Low Offline




Beiträge: 746

18.10.2016 12:53
#7 RE: Kontinuität bei Wallace Zitat · Antworten

Zitat von Gubanov im Beitrag #6

Es ist nur logisch, dass die Serie mit zunehmenden Freiheiten sich auch dazu verstieg, wiederkehrende Inspektoren wie Higgins oder Perkins einzuführen.


Vorher hatte ja auch schon Wesby mehrere Einsätze.

Zitat von Gubanov im Beitrag #6
Man sieht Ähnliches auch beim Einsatz Schürenbergs in "Zinker" und "Tuch", wobei die beiden Rollen für sich genommen prima funktionieren.


Das stört mich wieder weniger, weil es in beiden Fällen einfach überhaupt keine Überschneidungen mit den anderen Filmen gibt.

Ray Offline



Beiträge: 1.932

18.10.2016 18:59
#8 RE: Kontinuität bei Wallace Zitat · Antworten

Zitat von Gubanov im Beitrag #6
Wobei es andererseits auch nicht richtig ist, aufgrund dieser Ähnlichkeit mit der Behauptung, es sei "immer der Gleiche", zu kommen, da es bei allen formalen Gemeinsamkeiten der Wallace- oder im Speziellen auch der Fuchsberger-Detektive durchaus merkliche Unterschiede gibt. Diesbezüglich seien die Rollenbesprechungen im Fuchsberger-Thread empfohlen.

Das stimmt natürlich und ist mir bei der chronologischen Sichtung einmal mehr aufgefallen. Vor allem in "Abt" und natürlich "Stecknadel", aber auch bei "Zimmer 13" oder "Der Hexer" gab es größere Unterschiede. Die Aufzählung ist nicht abschließend. Aber das fällt nur besonders aufmerksamen Zusehern bzw. denjenigen auf, die die Filme öfter gesehen haben. Insofern müsste man wohl korrekt sagen, Fuchsberger war bei oberflächlicher Betrachtung (fast) immer der Gleiche.

schwarzseher Offline



Beiträge: 626

18.10.2016 19:44
#9 RE: Kontinuität bei Wallace Zitat · Antworten

Seltsamerweise kann ich kein Manko oder fehlende Kontiunität darin erkennen wenn zB. die Ermittler wechseln.Ob jetzt Drache,Fuchsberger oder Lowitz ...diese Typen habe ich in Wallace erwartet und auch wie sie den jeweiligen Ermittler darstellen.Und ob Serie oder nicht ,ich habe jeden Film für sich gesehen und auf die gleichen Typen gehofft.Der Bruch in der Serie ist anderen Kriterien geschuldet .

DanielL Offline




Beiträge: 4.155

18.10.2016 21:42
#10 RE: Kontinuität bei Wallace Zitat · Antworten

Ohne die Abwechslung in Stab- und Besetzung (oder "fehlende Kontinuität") hätte die Serie wohl keine 13 Jahre überdauert. Deshalb bin ich froh drum.

Erzählerisch gesehen: Ein "Serienuniversum" der Filme gibt es wohl nicht. Da würde man wohl nach etwas suchen, was die Macher nie wirklich ernsthaft ausgelegt haben. Wenn man es es aber spaßeshalber mal sezieren will: Letztlich ist ja durch die angesprochenen Unterschiede meist recht offensichtlich, dass jeder Film genaugenommen in seinem eigenen fiktiven Universum spielen muss. Triftige Indizien sprechen dafür, dass Mönch I+II (durch direkte Erwähnung) und Hexer I+II (Ableitbar von Titel, Romanvorlagen und der ungewöhnlich hohen Konstanz in den Rollen und deren Besetzung) Ausnahmen bilden. Darüber hinaus hat man dann einige Figuren im Laufe der Zeit fest-frei installiert (Sir John, Miss Finley,...), wobei hier wohl weniger eine Serienlogik Vater des Gedanken war. Ich sehe vor allem folgende Gründe: Konkurrenzproduktionen, von denen man sich durch weitere "Markenzeichen" distanzieren wollte (Wobei hier die Hochphase bereits zu Beginn der 60er-Jahre lag; wird allerdings gestützt durch das damalige Streben nach Exklusivverträgen) und der wohl deutlichste Treiber: Die Entwicklung von werksgerechten Romanadaptionen zu neu erfundenen Geschichten.

Letzlich beschreibt man die Lage am besten, wenn man festhält, dass es ein ausgesuchtes und nur behutsam erweitertes Ensemble an Wallace-Schauspielern gab, die oft stereotype, gleiche Figuren, aber eben nicht die selben Rollen verkörperten. Abgesehen von den erwähnten Ausnahmen gibt es aufgrund dieser Sachlage natürlich immer wieder kleine Gags, die allerdings interessanterweise ebenfalls teils weniger auf zurückliegende Erzählungen, als auf die reale Produktionshistorie anspielen. So etwa der Anruf von "Inspektor Fuchsberger" in TUCH. Oder der Hinweis von Sir John in HUND, dass kein Inspektor frei wäre und er selber ermitteln müsse, was eben nur im Gesamtkontext der Reihe ungewöhnlich erscheinen kann. Der Seitenhieb auf Sir John in BANNE, nachdem Schürenberg vorrübergehend ausgestiegen ist, fällt mir auch noch ein. Das ist witzig, aber auch da bin ich eigentlich froh, dass man es nicht weiter auf die Spitze getrieben hat. Selbstreferenzen sind ja auch oft erste Abnutzungserscheinungen.

Persönliche Einzelwünsche bestehen natürlich dennoch. Chefinspektor Parr, natürlich gespielt von Karl Georg Saebisch, hätte natürlich gerne erneut ermitteln dürfen. Um nur ein Beispiel zu nennen. :)

Gruß,
Daniel

Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

18.10.2016 22:11
#11 RE: Kontinuität bei Wallace Zitat · Antworten

"Gleiche Figuren" gefällt mir immer noch nicht. "Gleiche Funktionen, die durch ähnliche Figuren erfüllt werden" trifft es besser. Sonst Zustimmung. Die zunehmende "Kontinuität" in Form der in mehreren Filmen auftauchender Rollen scheint - Sir John ausgenommen - vor allem auf Herbert Reineckers Mist gewachsen zu sein. "Der Hexer" war da der wesentliche Anstoß, Hexer II und Mönch II sind auch beide von ihm. Es wäre interessant, wenn sich herausfinden ließe, inwiefern dieser Prozess von Reinecker angestoßen wurde oder ob er nur der "Erfüllungsgehilfe" war, der gesagt bekam, dass Wallace ein paar bleibende personelle "Markenzeichen" benötige.

DanielL Offline




Beiträge: 4.155

19.10.2016 00:23
#12 RE: Kontinuität bei Wallace Zitat · Antworten

Zitat von Gubanov im Beitrag #11
Die zunehmende "Kontinuität" in Form der in mehreren Filmen auftauchender Rollen scheint - Sir John ausgenommen - vor allem auf Herbert Reineckers Mist gewachsen zu sein. "Der Hexer" war da der wesentliche Anstoß, Hexer II und Mönch II sind auch beide von ihm. Es wäre interessant, wenn sich herausfinden ließe, inwiefern dieser Prozess von Reinecker angestoßen wurde oder ob er nur der "Erfüllungsgehilfe" war, der gesagt bekam, dass Wallace ein paar bleibende personelle "Markenzeichen" benötige.


Da Produzent und Verleiher in der Regel abnahmeberechtigt bei den Büchern waren und nach allem was wir wissen sich hier auch stark einbrachten, wäre ich vorsichtig, Reinecker die entwicklung vollends zuzuschreiben. Im Spätherbst der Reihe hat ja sogar Vohrer öfter die letzten Buchänderungen gemacht. Zudem müssten Fälle belegt sein, bei denen Reinecker bsp. Drehbücher einreichte mit neuen Inspektorennamen, dann aber weitere Bearbeitungen folgten. Auch kündigte Vohrer bei einem GORILLA-Interview die Wiederkehr von Perkins und Pepper an - darauf folgte dann GLASAUGE aus der Feder von Hengge und Fodor. Auf Constantin-Seite kann das Ausscheiden von Hummel angeführt werden, der ja sehr auf romangetreue Umsetzungen Wert geleget haben soll. Ingesamt wohl schwierig, konkrete Personen auszumachen aber die Kontinuität bei den Hauptverantwortlichen (Buch, Regie, Produktion) ist wohl schon auch Aspekt für die zunehmende Kontinuität bei den Rollen.

Gruß,
Daniel

Count Villain Offline




Beiträge: 4.616

19.10.2016 08:31
#13 RE: Kontinuität bei Wallace Zitat · Antworten

Zu Hexer I+II könnte man noch den Buckligen anfügen ("Wo sind die Inspektoren, denen Scotland Yard die Verhaftung des Hexers verdankt?"). War der Bucklige nicht auch zunächst als Hexer III geplant?

Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

19.10.2016 09:38
#14 RE: Kontinuität bei Wallace Zitat · Antworten

Auch ein Reinecker. Also ich finde das schon recht auffällig, dass die ganze "Wir lassen die Inspektoren jetzt mehrfach auftreten, erwähnen ggf. explizit deren Abwesenheit, stellen Sir John stärker in den Mittelpunkt und verpassen ihm eine Sekretärin"-Mode mit Reineckers erster Serienverpflichtung zusammenfällt und in allen seinen darauffolgenden Scripts kontinuierlich fortgeführt wird, während in "Verrätertor", "uMönch" und "Nonne" davon nichts zu merken ist. Dass spätere Autoren wie Hengge und Wendlandt das bis 1967 eingefahrene Muster dann kopierten - geschenkt. @Daniel: Hummel hatte doch schon mit den Filmen nach "Gasthaus" nichts mehr zu tun, was zwar sofort romanfernere Adaptionen nach sich zog, aber nicht gleich diese spezielle Ermittlerkonstante. Auch dürfte wohl auszuschließen sein, dass es sich bei der Ausgestaltung des Hauptermittlers bzw. dem Hinzufügen der Rolle der Sekretärin um Freddy Vohrers typische Last-Minute-Änderungen handelte.

Schön wäre natürlich, wenn es dafür Belege gäbe. Vielleicht lassen die sich in Reinecker-(Auto-)Biografien finden?

Lord Low Offline




Beiträge: 746

19.10.2016 09:49
#15 RE: Kontinuität bei Wallace Zitat · Antworten

Zitat von Count Villain im Beitrag #13
Zu Hexer I+II könnte man noch den Buckligen anfügen ("Wo sind die Inspektoren, denen Scotland Yard die Verhaftung des Hexers verdankt?").


Ja, den Satz hätte man sich sparen können. Zumal es ja auch hier wieder Schauspieler (Arent, Waitzmann, Bessler und von Meyerinck) gab, die schon in den "Hexer"-Filmen in anderen Rollen mitwirkten. Bei Hilde Sessak könnte es sich sogar um die gleiche Rolle wie im "Hexer" handeln, weil sie dort ja im Laufe der Handlung einfach ohne weitere Erwähnung verschwindet.

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