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Dieses Thema hat 44 Antworten
und wurde 4.373 mal aufgerufen
 Edgar-Wallace-Forum
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Prisma Offline




Beiträge: 7.591

03.05.2015 15:20
L'amour toujours bei Wallace Zitat · Antworten



Die ersten Assoziationen mit der Edgar-Wallace-Reihe werden bei den meisten Anhängern sicherlich weitgehend die gleichen sein. Unterhaltsame Geschichten, kurzweilige Kriminalfälle, Nervenkitzel und Spannung, Atmosphäre, Rätselraten und Begeisterungsfähigkeit sowie Humor, Schein und Sein, ein Hauch von Tragik und ein hoher Wiedererkennungswert schließen sich geballt zu einem Gütesiegel zusammen. Bei der Beschäftigung und der Zeichnung der Charaktere innerhalb der Filme, kam auch die Betrachtung der Beziehungen zueinander nie zu kurz, und ein ebenfalls charakteristischer Baustein dieser Geschichten war oftmals die sich anbahnende Zuneigung der Haupt-Protagonisten. Dieses romantische Element lässt sich in der Regel zwar eher im Rahmen der Nebenhandlungen ausfindig machen, trägt allerdings zu einem Gleichgewicht zwischen Träumen und Märchenkosmos innerhalb all der prosaischen Mord- und Totschlag-Geschichten bei.

Liebe (über mhd. liep, „Gutes, Angenehmes, Wertes“ von idg. *leubh- gern, lieb haben, begehren), sie hält viele Definitionen bereit. Beschränkt man sich auf die klassische Einschätzung, wird einem zunächst sicherlich weniger einfallen als bei der ganz persönlichen Behandlung des Begriffes. Wie aber sieht eigentlich die Analyse im cineastischen Sinne aus, und insbesondere innerhalb der Wallace-Reihe? Ein Thema, das mit diesem Thread eine genauere Betrachtung erfahren wird. Im Film kann man das immer sehr gerne integrierte Thema Liebe eigentlich ziemlich gut in Produktionsdekaden einteilen und einen immer zeitgemäßen Wandel feststellen, oftmals waren Verantwortliche besonders daran interessiert, die Thematik der Zeit voraus abzuhandeln. Bei den Edgar-Wallace-Filmen war die Gefühlswelt der Protagonisten so gut wie immer fester Bestandteil der Krimi-Traumfabrik, nicht nur als Ausgleich zwischen all den Todesschreien und kriminellen Machenschaften, sondern sicherlich auch als willkommener Schauwert, den viele Zuschauer einfach gerne sehen wollten. Betrachtet man die Serie chronologisch, so fallen einem nicht nur bestimmte Darsteller ein, die vor allem mit amourösen Aktivitäten in Verbindung gebracht werden, oder solche, die gerne als Pendant eingesetzt wurden, sondern es lässt sich auch definitiv ein Wandel feststellen.

Natürlich sah die Dramaturgie um ein mögliches Paar 1959 ganz anders aus als im Jahr 1971, aber fallengelassen wurde dieser Aspekt, der für viele Zuschauer wohl eine Art Balsam für die Seele darstellt, eigentlich nie komplett. Auch bei Wallace kam man im publikumswirksamen Sinne nicht daran vorbei, dass aus suggerierter Liebe und echten gespielten Gefühlen schließlich eher Libido wurde, was auch heute noch einen Streitpunkt bei zahlreichen Fans darstellen dürfte. »Ich liebe Dich!«, wie oft konnte man das eigentlich bei Wallace hören? Es kann jedenfalls nicht häufig vorgekommen sein, wenn einem spontan nur eine Radiostimme mit einem anschließenden Maschinenpistolen-Gewitter in den Sinn kommt. Also wurde folglich meistens Wert auf die Dosierung gelegt und es sollte sich der Großteil der erst gar nicht gezeigten Szenen in der Fantasie der Zuschauer abspielen. Oftmals geglückt, aber auch häufig vollkommen misslungen, stehen also romantische Verbindungen zu Buche, die mehr oder weniger in Erinnerung geblieben sind. In diesem Thread soll die Chronologie der Verbindungen sowie der Alternativen dargestellt werden. Es soll kein falscher Eindruck entstehen, dass der Versuch gestartet wird, die Reihe in irgend einer Form romantisieren zu wollen. Liebe, Zuneigung und Gefühl ist und bleibt lediglich eine Zutat, der ich persönlich nie viel Gewicht zugebilligt habe und daher eher die Beiträge schätze, die sich in vornehmer Zurückhaltung und Diskretion gefallen, oder sich verspielt in Andeutungen verlieren.

Percy Lister Offline



Beiträge: 3.589

03.05.2015 15:39
#2 RE: L'amour toujours bei Wallace Zitat · Antworten

"Der Frosch mit der Maske" (1959): Richard Gordon und Ella Bennett

Das erste Liebespaar der Edgar-Wallace-Reihe bilden die zweiundzwanzigjährige Eva Anthes und der zweiunddreißigjährige Joachim Fuchsberger. Die Voraussetzungen für ihr Aufeinandertreffen weichen von der konventionellen Art ab, in der sich junge, wohlerzogene Menschen für gewöhnlich trafen, spielen aber dem abenteuerlichen und innovativen Charakter der Serie in die Hände. Im Zuge seiner Ermittlungen lernt Richard Gordon die Tochter des Henkers von London kennen; ein Mädchen noch, das ohne Mutter und mit zwei eigenwilligen Männern aufgewachsen ist und somit früh gelernt hat, sich zu behaupten, aber auch zu schweigen, wenn es von der Sinnlosigkeit eines Widerspruchs überzeugt ist. Die erste Annäherung zwischen dem Detektiv und Ella Bennett erfolgt während eines Spaziergangs im Wald in einer klassischen Konstellation: die sich zunächst kühl gebende Frau bangt um das Leben ihres Begleiters, der aus dem Hinterhalt angegriffen wird.



So klar und eindeutig wie der Film endet, bleibt das Verhältnis zwischen dem Liebespaar über Strecken der Handlung nicht: die Zuneigung, welche Ella ihrem Bruder Ray entgegenbringt und für die sie ihre körperliche und seelische Unversehrtheit opfern will, als er dem Tod ins Auge blickt, geht weit über die übliche Bruder-Schwester-Beziehung hinaus. Erschwerend für das erste Edgar-Wallace-Traumpaar kommt noch hinzu, dass es sich bei dem Darsteller des Ray Bennett mit dem neunzehnjährigen Walter Wilz um einen äußerst gutaussehenden und charismatischen Mann handelt. Richard Gordon kämpft also gleich an drei Fronten um die Oberhand bei Ella Bennett: gegen den listigen 'Frosch', gegen den von ihr geliebten Bruder und gegen Ellas eigene Vorbehalte gegen den schneidigen Millionär, der aus Interesse Verbrecher jagt.

Joachim Fuchsberger spielt seinen ersten Wallace-Helden mit zielstrebigem Einsatz für das Recht, das sich ihm nicht in erster Linie durch das Gesetzbuch erschließt, sondern aus seinem freien Geist und seinem gesunden Menschenverstand. Wenn er Ella hilft und beschützt, tut er dies instinktiv, weil er ahnt, dass das Mädchen zum Spielball der Interessen werden könnte. Er empfindet große Sympathie für Ella, von der wenig mehr gezeigt wird, als sie recht abgelegen bei ihrem häufig abwesenden Vater und dem unsteten Bruder wohnt. Sein Wunsch, ihr Herz zu gewinnen, wird ohne erotische oder pekuniäre Absichten inszeniert, da die erste Heldin der Reihe noch völlig ohne Sex-Appeal daherkommt und mit ihren großen Augen und dem Pferdeschwanz nicht als Projektionsfläche von Zweideutigkeiten dient.

Handelt es sich bei dem "Frosch mit der Maske" um einen harten, in seiner Unerbittlichkeit eiskalten Kriminalfilm, so sehen wir parallel eine ungewöhnlich zarte und anrührende Interpretation des Liebespaars, das sich vor allem im sensiblen Spiel von Joachim Fuchsberger ausdrückt, der seinen Richard Gordon mit jenen Eigenschaften ausstattet, die ihn so sympathisch machen: Geradlinigkeit, Rechtsempfinden und Mitgefühl. Seinen Feinden gegenüber ist er ein hartnäckiger Gegner, vergisst aber gleichzeitig nie, dass es nicht nur darum geht, die Bösen zur Strecke zu bringen, sondern vor allem die Guten zu retten. Diesen Spagat aus Härte und Empfindsamkeit meistert er überzeugend und ohne je ins Kitschfach abzugleiten.

Fazit: 4 von 5

Prisma Offline




Beiträge: 7.591

09.05.2015 14:06
#3 RE: L'amour toujours bei Wallace Zitat · Antworten



DER FROSCH MIT DER MASKE

»Wenn ich mal etwas angefangen habe, dann bringe ich es auch zu Ende, besonders wenn es sich dabei um jemanden handelt, den ich... Den ich sehr gerne mag!« Richard Gordon stockt zwar, bringt aber sein Gefühl für Ella Bennett ziemlich genau auf den Punkt. Bereits beim ersten Aufeinandertreffen der beiden, wird der Zuschauer ein nicht unerhebliches Knistern in der Luft feststellen können, und durch kleine ironische Anspielungen und mehr oder weniger deutliche Signale in der Körpersprache ahnt man sofort, dass sich eine Romanze anbahnen wird. Zu dieser Zeit konnte sich der Mann also die Liebe auf den ersten Blick durchaus leisten, im Gegensatz zur bürgerlichen, anständigen Frau, die erst einmal erobert werden musste. Joachim Fuchsberger bietet als Mann der ersten Stunde in jeder Beziehung eine Art Modell-Charakter, der häufig aufgegriffen und variiert, aber eigentlich nie wieder erreicht wurde, außer von ihm selbst. Die Wallace-Premiere zeigt einen wichtigen, und daher nennenswerten Einstieg, die beiden Protagonisten Eva Anthes und Joachim Fuchsberger bedienen das Prinzip der wahren Film-Liebe, da eine mittellose Schönheit von einem Millionär hofiert wird. Als wirkungsvolle Verstärker fungieren hierbei eine Reihe anderer Personen und schaffen einen deutlichen Kontrast. Hier ist insbesondere die Affäre zwischen Eva Pflug und Walter Wilz zu nennen, die unter ganz anderen Voraussetzungen stattfindet und das Glück von Richard und Ella bedrohen wird. Auch die Titelfigur selbst wird für derartige Komplikationen sorgen, da "Der Forosch mit der Maske" seine gierigen Krallen nach Ella Bennett ausstrecken wird.

Das Prinzip der Nebenbuhler verstärkte seit jeher das Empfinden für Recht und Ordnung beim Zuschauer, auch fernab eines Verbrechens, und sorgt für eine Balance innerhalb des Kriminalfalles, aber ist auch letztlich der Spannung zuträglich. Eva Pflug als Lolita kann gleichermaßen als Pendant zu Joachim Fuchsberger, aber auch zu Eva Anthes angesehen werden, da sie indirekt die Tugenden der Protagonisten hervorhebt, und im Direktvergleich Frau gegen Frau, gerade gemessen am Produktionsjahr, ungewöhnlich verführerische Akzente setzt. Dies alles lässt das Drehbuch bei der weiblichen Hauptrolle vermissen, um für die Glaubwürdigkeit der Hintergründe zu sorgen. Walter Wilz hebt durch seine Unbesonnenheit, Impulsivität und mangelnde Erfahrung die Kernstücke eines Richard Gordon deutlich hervor. Über allem schwebt allerdings "Der Frosch mit der Maske" wie ein schwarzer Schatten und bedient die Beteiligten wie Schachfiguren in seinem perfiden Spiel. Er hat eigene Pläne mit Ella und will sie mit drastischen Mitteln an seine Seite zwingen. So hat Richard Gordon alle Hände voll zu tun und muss an mehreren Fronten gleichzeitig kämpfen. Und trotzdem ist noch Zeit für die Liebe? Bei Edgar Wallace musste es möglich sein, um die empfindlichen Zuschauer nicht zu sehr zu strapazieren. Aber genau hier zeigen sich insbesondere die Qualitäten von Joachim Fuchsberger, der in allen Belangen Identifikationspotential aufbauen konnte. Zu Eva Anthes lässt sich sagen, dass sie vor allem bei Mehrfachsichtungen gewinnen kann, und sie aufgrund der Tatsache, dass sie eben für das Erstlingswerk verpflichtet wurde, eine Art Sonderstatus behält.

So geschieht, was geschehen muss, und Ella wird langsam aber sicher als Objekt der Begierde aufgebaut. Es soll kein falscher Eindruck entstehen, denn die gewollt züchtige Interpretation lässt vor allem nur Spielraum für Vermutungen zu, und apelliert an die Fantasie des Zuschauers, außerdem staffiert Lolita das Szenario mit Sex-Appeal und weiblichem Kalkül aus. Dennoch interagieren die beiden Hauptdarsteller sehr gut miteinander, eine kleine Geste hier, eine vorsichtige Berührung da, und vereinzelt wieder deutliche Worte die Zuneigung signalisieren. Im Grunde genommen ist es "Der Frosch mit der Maske" selbst, der das Zusammenfinden ebnet und entgegen seiner eindeutigen Interessen sogar beschleunigt. Der komplette Filmverlauf lässt in Sachen Liebes-Prognose keinen Zweifel offen. Nicht nur, dass sich Richard und Ella finden werden erscheint vollkommen offensichtlich, sondern sie werden auch ein gemeinsames Leben nach dem Ende des bedrohlichen Frosches führen, was einem das Ende des Films auch deutlich suggeriert. Das unschuldige Aufzeigen dieser Romanze erweist sich in allen Belangen als gut dosiertes Stilmittel. Da nicht übertrieben wird und die prosaisch angehauchte Geschichte deswegen auch ihren Lauf ohne Umwege nehmen kann, ist die romantische Nebenhandlung sehr gut verträglich und dem Film als Ausgleich auch nützlich. Die Grundvoraussetzung für weitere romantische Verflechtungen ist hiermit also sehr angenehm geebnet worden, und dem persönlichen Empfinden nach müssen sich bei Wallace alle Herren der Schöpfung insgesamt mit Joachim Fuchsberger messen, auch bei amourösen Inhalten. Durch Eva Anthes hingegen, werden es die Damen der Serie um Einiges leichter haben, sich hier zu profilieren.

Percy Lister Offline



Beiträge: 3.589

10.05.2015 13:18
#4 RE: L'amour toujours bei Wallace Zitat · Antworten

"Der rote Kreis" (1959): Thalia Drummond und Jack Beardmore bzw. Thalia Drummond und Derrick Yale

Die vierundzwanzigjährige Renate Ewert verdreht in "Der rote Kreis" gleich zwei Männern den Kopf: dem siebenundzwanzigjährigen Thomas Alder und dem dreißigjährigen Klausjürgen Wussow. Zudem sorgt sie auch in anderer Hinsicht für Verwirrung: ihre wahre Identität liegt im Dunkeln und wird durch den Auftritt als vorbestrafte Sekretärin getarnt. Sie erregt das Interesse des jungen Erben vom Nachbarhaus, als sie sich im Park ihres Arbeitgebers im Bogenschießen übt. Derrick Yale nimmt Thalia in die Kartei der potentiell Verdächtigen auf und schätzt ihren schlagfertigen Humor. Dadurch, dass Thalia sowohl Ermittlerin, als auch Informantin des großen Unbekannten ist, verkörpert sie eine seltene Ausnahme innerhalb der Edgar-Wallace-Reihe. Sie agiert selbständig und lässt sich alle Optionen offen. Bei ihren Unternehmungen geht sie nüchtern und methodisch vor, was ihr Achtung und Respekt einbringt. Somit bietet sie weder der skeptischen Polizei, noch ihren Verehrern einen Punkt, an dem sie festgenagelt werden kann. Die exklusive Beanspruchung durch eine Verlobung mit Jack Beardmore passt nicht zu ihrem Charakter und lässt den Schluss des ansonsten unkonventionellen Films hausbacken und als Zugeständnis an die Erwartungshaltung des Zeitgeists gelten.



Thalia Drummond behandelt die beiden Männer ihrer näheren Umgebung nur auf den ersten Blick gleich: Während sie oberflächlich neckisch und amüsiert erscheint, sieht sie in Jack Beardmore einen sensiblen Naiven, der eine starke Hand braucht, was in ihr eine mütterliche Zuneigung für den Unbedarften auslöst. Sie will ihm helfen, weil sie ahnt, dass er Fehler begehen und somit ein leichtes Opfer der Verbrecher werden wird. Derrick Yale hingegen ist der Mann, mit dem sie sich geistige Gefechte liefern kann; ein Gegenüber, das sie intellektuell herausfordert und sich Annäherungen ebenso geschickt entzieht wie sie selbst. Auch er hat Trümpfe in der Hinterhand und verschleiert seine wahren Beweggründe. Bezeichnenderweise steht eine Beziehung zwischen Thalia und Derrick bereits in der Romanvorlage außer Frage: "Eine erstaunliche Frau, dachte Yale. Normalerweise interessierten Frauen ihn nicht, aber Thalia Drummond fiel aus dem Rahmen. Ihre Schönheit hatte allerdings keine besondere Wirkung auf ihn; er wusste, dass sie gut aussah, so wie er wusste, dass seine Bürotür braun gestrichen war und dass eine Einpenny-Briefmarke rot ist."

Renate Ewert schuf mit ihrer Thalia einen Frauentyp, der einmalig innerhalb der EW-Serie ist. Am nächsten kommt ihr noch Marisa Mell als Lilian Ranger in "Das Rätsel der roten Orchidee". Die klassische Heldin der Reihe ist elternlos, ohne Freundinnen und sorgt selbst für ihren bescheidenen Unterhalt - in der Erwartung eines Lebens an der Seite des siegreichen Helden. Eine berufliche Karriere mit finanzieller Unabhängigkeit streben die wenigsten an, umso erstaunlicher ist es, wenn Thalia "Vor Männern habe ich nie Angst, nur davor, eines Tages kein Geld zu haben", äußert. Diese Bemerkung drückt das aus, was in den Fünfziger Jahren nicht gern gehört wurde. Der Lebensweg einer Frau sollte nach landläufiger Meinung (und den Vorgaben des Gesetzgebers) in eine Hausfrauenehe münden, bei der allein der Mann bestimmt. Umso bedauerlicher ist es, dass Jack Beardmore, dessen Erbschaft ihn als begehrenswerte Partie aufwerten soll, sich am Ende anmaßt, über Thalias Zukunft zu entscheiden. Mögliche Rivalen wie Felix Marle oder Derrick Yale werden durch einen gewaltsamen und unehrenhaften Tod aus dem Weg geräumt. Umso heller soll der Stern des redlichen jungen Mannes strahlen, der ansonsten wenig Charisma aufweist. Andererseits könnte Jürgen Roland auch mit Augenzwinkern andeuten wollen, dass Thalia sich nur zum Schein 'ergibt' und in dieser Beziehung weiterhin die Oberhand haben wird.

Fazit: je 3 von 5

Count Villain Offline




Beiträge: 4.616

10.05.2015 16:21
#5 RE: L'amour toujours bei Wallace Zitat · Antworten

Hm, genauso gut könnte man natürlich fragen wie viel echte Thalia ist eigentlich in der Thalia Drummond, die wir sehen. Letztendlich ist das "Ganovenliebchen" nur eine Rolle, die das Polizistentöchterchen spielt, um den Verbrecher zu überführen. Allein, dass sie es tut und so bravourös meistert, zeugt natürlich schon von großer Selbstständigkeit und Abenteuerlust, dennoch schätze ich sie letzten Endes als nicht so eigenständig ein, wie sie sich den ganzen Film über gibt.

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Ein Toter im Beichtstuhl und Bibelverse, die weitere Morde androhen ...

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Prisma Offline




Beiträge: 7.591

17.05.2015 12:56
#6 RE: L'amour toujours bei Wallace Zitat · Antworten



DER ROTE KREIS

Bereits im zweiten Beitrag der Wallace-Reihe bekommt man es vergleichsweise mit vollkommen unterschiedlichen Voraussetzungen in Sachen romantischer Konstellationen zu tun. In diesem Fall hat man es aufgrund der modernen Verkörperung durch Renate Ewert mit einer der am meisten interessanten Frauenfiguren, in einem in sich abgeschlossenen Kriminal-Kosmos zu tun, und die Dramaturgie sieht hier keine vorgefertigte Liaison ab der ersten Minute vor. Natürlich bleibt die Frage bestehen, wie die ganze Geschichte wirkt, wenn man sie häufiger gesehen hat, allerdings kann man sicherlich behaupten, dass der Effekt beim erstmaligen Anschauen sicherlich erfrischend wirkt. Renate Ewert leistet in Jürgen Rolands Beitrag eine nicht unwichtige Arbeit, denn sie charakterisiert eine Art Prototypen für weibliche Rollen, die es erst in späteren Jahren in Hülle und Fülle geben sollte, vor allem fernab von Wallace. Um sie herum bildet sich eine Dreieckskonstellation, die durch Thomas Alder und Klausjürgen Wussow gestellt wird. Zieht man lediglich den Vergleich zum Vorgängerfilm heran, so werden hier die Schablonen der weiblich-männlichen Rollenverteilungen nicht nur angenehm aufgeweicht, sondern ganz unkonventionell transportiert, wenn auch es hier sicherlich nicht in letzter Konsequenz geschieht. Betrachtet man Thalia Drummonds erste Szene mit Jack Beardmore, so lässt sich auch hier eine aufgeladene Spannung im amourösen Sinne herausfiltern, wenngleich sie auch nur einseitig, und von Jack auszugehen scheint. Beim Bogenschießen beobachtet man so einen ersten Annäherungsversuch, der jedoch mit Schlagfertigkeit abgewiesen wird.

»So romantisch bin ich nun wieder nicht, dass ich mir einen armen Verehrer leisten kann«, hört man Thalia mit einem ironischen, wenn auch bestimmenden Unterton verkünden und Jack wirkt ein bisschen gekränkt, da er durch die Blume recht deutliche Worte vermittelt bekommt. Die Basis wird also hier bereits gelegt und darüber hinaus deutlich heraus gearbeitet, dass man mit Thalia Drummond, und vor allem der Schauspielerin Renate Ewert keine Person zu sehen bekommen wird, die sich verängstigt in schützende Arme zurückziehen, und sich mit einfachen Mitteln erobern lassen wird. Ferner wird Klausjürgen Wussow als Derrick Yale in die Geschichte integriert, der zumindest dem Empfinden nach Interesse an der schönen Sekretärin bekundet. Es gestaltet sich dabei ganz klassisch, dass sich die beiden Herren um Thalias Gunst in einem kleineren Revierkampf wiederfinden werden. Jack reagiert hitzköpfig und aggressiv, wenn deutliche Worte über die Partie seiner Wahl fallen, und der interessante Kniff besteht darin, dass man als Erst-Zuschauer möglicherweise nicht gleich ahnt, wer das Rennen machen wird. Thalia setzt zwar Signale, doch diese wirken ebenso verwirrend wie ihr doppeltes Spiel. Jack wirkt zu unerfahren und eigentlich auch zu uninteressant, als dass man in Erwägung ziehen könnte, sie könne sich ernsthaft für ihn interessieren, außer vielleicht seines Geldes wegen, und Derrick Yale spielt seine Stärken aus, indem er unverblümt zeigt, wie man Frauen anzupacken hat. Doch unterm Strich bleibt Renate Ewert, die sich keiner herkömmlichen Liebesgeschichte beugen wird, was den Verlauf in der Nebenhandlung mit zusätzlicher Spannung anreichert.

Über all dem steht allerdings "Der rote Kreis", der sekundär natürlich eine Bedröhung für die Zwischenmenschlichkeit darstellt, vor allem aber für einige Existenzen. Die Titelfigur ist an Thalia dieses Mal nicht als Frau interessiert, sondern hauptsächlich an einem funktionierenden Zahnrad in seiner Maschinerie, die aus Raub, Mord und Erpressung besteht. Betrachtet man seine Machenschaften, so entsteht ein überaus eindeutiges Profil. Er schreckt auch vor außerordentlichen Maßnahmen nicht zurück, nicht nur dass er selbst Frauen bedroht, im Zweifelsfall tötet er sie auch, und das ohne falsche Sentimentalitäten. Schlechte Voraussetzungen für eine mögliche Liaison, vor allem wenn das Zielobjekt sich zusätzlich noch in einer frech-abweisenden Haltung gefällt. Die Chemie zwischen Renate Ewert und Thomas Alder funktioniert nur, weil die Dramaturgie es letztlich verlangt, sieht der Zuschauer doch vollkommen ungleiche Verhältnisse bei beiden. Selbst die Liebes-Prognose, die nahezu über den kompletten Verlauf gewollt nebulös gehalten wird, will am Ende nicht zündend funktionieren, da doch ein klassischer Rollentausch im Sinne eines Rückschritts stattfindet. Thalia lässt sich nahezu ungefragt in die Tasche stecken und man wird mit einem schnellen Ende konfrontiert. Kein Wunder also, dass man sich in Gedanken ein alternatives Ende ausmalt und dieses auch weiter führt. Leider ist es so, dass der Haupt-Kritikpunkt in diesem Falle an Thomas Alder haften bleibt, und man ihm hinter vorgehaltener Hand eine schwache Leistung, zumindest als Liebhaber unterstellt. Was Renate Ewert angeht, so traut man ihr durchaus zu, dass sie lediglich eine Etappe genommen hat und sich irgendwann einen Partner suchen wird, der ihr die Stirn bieten muss, und nicht umgekehrt.

Percy Lister Offline



Beiträge: 3.589

17.05.2015 14:00
#7 RE: L'amour toujours bei Wallace Zitat · Antworten

"Der Rächer" (1960): Michael Brixan und Ruth Sanders

Der siebenunddreißigjährige Heinz Drache und die siebenundzwanzigjährige Ina Duscha agieren im Konkurrenzprodukt der Kurt-Ulrich-Film als Gegengewicht zur erfolgreich gestarteten Rialto-Serie. Mit einem hauchdünnen Vorsprung von gerade knapp drei Wochen kommt er eher ins Kino als "Die Bande des Schreckens", in der Joachim Fuchsberger und Karin Dor das Traumpaar der Reihe bilden. Kritiker werfen dem "Rächer" vor, er sei zwar ambitioniert, aber 'trocken wie Sandkuchen'. Dem ist durchaus nicht so. Das Zusammenspiel mehrerer Faktoren lässt die Produktion heute noch frisch und stellenweise gruselig wirken. Als Auflockerung zum düsteren Sujet setzt man auf ein Paar, das miteinander kokettiert und den jeweils anderen als Herausforderung der eigenen Schlagfertigkeit sieht. Keiner der beiden hat eine ernsthafte Verbindung im herkömmlichen Sinn im Auge, dazu sind Michael und Ruth viel zu selbstverliebt und auf die persönliche Freiheit bedacht. Sowohl der Mann, ein Sicherheitsagent des Außenministeriums, als auch die Frau, eine Schauspielerin, führen ein berufsbedingtes Leben der Mobilität. Sie reisen dorthin, wo es Arbeit für sie gibt, weshalb eine Affäre rein oberflächlicher Art bleibt und keinesfalls verbindliche Tendenzen aufweist.



Von Anfang an kristallisieren sich zwei verschiedene Ermittlertypen innerhalb der Edgar-Wallace-Serie heraus. Einer davon ist der schnoddrige, gesetzte Heinz Drache, der als 'einsamer Wolf' weder Hilfe, noch Gesellschaft sucht und am liebsten unkonventionelle Aufträge ausführt. Er zielt darauf ab, sich als den anderen überlegen zu definieren, wobei ihm zugute kommt, dass er blitzschnell kontert, wenn er verbal angegriffen wird - ohne Rücksicht auf Verluste. Gerade deshalb liegen ihm Romanzen nicht und es ist bezeichnend, dass er nie mit den großen 'Leading Ladies' der Edgar-Wallace-Reihe spielen durfte: Karin Dor und Brigitte Grothum. Sein Individualismus verträgt sich nicht mit der Vorstellung, ihn als Ehemann einer herzlichen jungen Frau einzusetzen, die mehr verlangt als einen monatlichen Scheck und die Sicherheit einer gesetzlichen Ehe. Die Regisseure haben dies frühzeitig erkannt und Drache deshalb immer dann besetzt, wenn kein Happy-End mit der weiblichen Heldin vorgesehen war. So ist es auch im "Rächer": Brixan kommt im Finale an den Drehort, ohne dass er sich vorher vergewisserte, ob Ruth noch anwesend ist. Während seines Aufenthalts in Südamerika herrschte Funkstille zwischen ihm und der Schauspielerin und selbst der Kuss kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass er in Liebesdingen nach Lust und Laune handelt.

Ina Duscha und Heinz Drache harmonieren auf dem Bildschirm deshalb so gut, weil beide Figuren darstellen, die an ihrer beruflichen Karriere arbeiten und erkannt haben, dass Kontakte gepflegt werden müssen, um an Informationen zu gelangen. Sie wissen, wie man sich am besten vermarktet und haben den eigenen Vorteil im Auge. Während Ruth am Anfang ihrer Berufslaufbahn steht, hat Michael schon einiges gesehen und sucht vor allem das Abenteuer und die Abwechslung. Ihr Erfolg definiert sich über Durchsetzungsvermögen und die Kunst, auf die eigene Person aufmerksam zu machen. Sie verabscheuen es, wenn rohe Gewalt angewendet wird, weil darin ihr Verständnis von der Freiheit des Individuums zerstört wird. Dies kommt zum Ausdruck, als Brixan sich von den Aktivitäten Sir Gregorys und Henry Longvales distanziert und Ruth sich dagegen wehrt, in die Intrigen einer Stella Mendoza verwickelt zu werden. Die Zeit, die Ruth und Brixan miteinander verbringen, ist nur eine Momentaufnahme auf ihren unabhängigen Lebenswegen, die keinen Alltag und keinen festen Plan umfassen. Ruth wird weitere Filme drehen und Michael einen neuen Auftag annehmen - irgendwo im Ausland, wo er den ihm entsprechenden, herzerfrischenden Duft der neuen Zeit atmen kann, wie die Zigarettenwerbung von Peter Stuyvesant verspricht.

Fazit: 2 von 5

Prisma Offline




Beiträge: 7.591

24.05.2015 12:56
#8 RE: L'amour toujours bei Wallace Zitat · Antworten



DER RÄCHER

Der immense Erfolg der noch sehr jungen Edgar-Wallace-Reihe der Rialto Film provozierte andere Produktionsfirmen förmlich, ebenfalls derartige Beiträge ins Rennen zu schicken und "Der Rächer" kann als solides Produkt, im Sinne einer ernstzunehmenden Konkurrenz wahrgenommen werden. Kann dieser Film von Karl Anton dies aber auch im Sinne des Thread-Titels von sich behaupten? Eine Antwort dazu kann breitfächrig ausfallen, wird aber unterm Strich nur ein logisches Resümee hervorbringen können, da unweigerlich Vergleiche gezogen werden. Die Konkurrenz schläft also nicht, wie man so schön sagt, wirkt in einigen Belangen allerdings ziemlich verschlafen. Um beim relevanten Thema zu bleiben, trägt dieser Eindruck auf den ersten vagen Blick nur zwei Namen, nämlich Heinz Drache als Michael Brixan und Ina Duscha als Ruth Sanders. Nimmt man sich gedanklich zunächst nur den Hauptdarsteller vor, so scheint eine Offensiv-Romanze so gut wie ausgeschlossen zu sein, da der Wallace-Experte doch gleich weiß, mit wem er es zu tun bekommt. Heinz Drache steht im Gegensatz zu vielen anderen seiner Kollegen definitiv beispiellos da, war er es doch, der immer gerne den Eindruck vermittelte, dass er sich stets mehr schätzt als andere, respektive seine potentiellen romantischen Verbindungen. Bei seinem ersten Auftritt hatte es die Dramaturgie somit noch nicht heraus, dass er - egal wen er zu interpretieren hatte - keine amourösen Ambitionen glaubhaft vermitteln konnte, und jede Suche nach einer Partnerin zum ungelenken Kraftakt werden musste. Drache vermittelte nie den Eindruck, dass er die Fähigkeit besitzt, die weibliche Hauptrolle auf Händen zu tragen, sie im Sinne der vorgefertigten Interaktion für die Augen des Zuschauers anzubeten.

Vielmehr war es umgekehrt, denn der Darsteller ist es, der angebetet werden will. Diese Strategie entstammt einer Zeit, deren Ansichten sich längst verändert hatten (die aber gerade in diesem recht antiquiert wirkenden Beitrag noch genüsslich transportiert werden), und leider muss man sagen dass dies hier alles auf dem Rücken von Ina Duscha ausgetragen wird, die ohne den gezielten Blick schwächer wegkommt, als sie es womöglich verdient hat. Der Aufbau der Romanze wird nun ganz klassisch und offensichtlich aufgebaut, was auch erforderlich ist, weiß man doch um Heinz Draches mangelndem Fingerspitzengefühl in diesen Belangen. So verlaufen die ersten Aufeinandertreffen recht angenehm, im erweiterten Sinne sogar glaubhaft, bis sich jedoch der Eindruck manifestiert, dass Brixan primär an der Aufklärung seines Auftrages interessiert ist. Was sonst abfallen könnte wird in die Kategorie Boni verwiesen. Bei diesem Spagat zwischen Ermittlungen und Romanzen wurde zuvor und danach hinlänglich bewiesen, wie man es besser lösen kann. Die anfängliche Leichtigkeit muss schließlich zugunsten anderer Aufgaben weichen, was in einem Kriminalfilm naturgemäß auch wünschenswert ist, aber leider mangelt es hier an diversen Finessen und einer zuschauerfreundlichen Sensibilität. Anders als in den beiden Vorgängerfilmen ist es dieses Mal nicht die gefährliche Titelfigur, die den Verlauf der gebahnten Romanze stören wird, sondern ein hartnäckiger Nebenbuhler steht für die latente Bedrohung. Benno Sterzenbach als Sir Gregory hat sich die attraktive Schauspielerin Ruth für vergnügliche Stunden, und vermutlich als eine Trophäe in seinem Fotoalbum auserkoren. Dieser Umstand muss den potentiellen Gewinner um Ruths Gunst aufmerksam werden lassen.

Nach kürzester Zeit bleibt jedoch auch hier der Eindruck bestehen, dass die Arbeit definitiv vor dem Vergnügen kommen muss, und die abneigende Haltung, die Drache gegenüber Sterzenbach dokumentiert, eher den Ursprung hat, dass Sir Gregory sich unkooperativ und renitent zeigt, was die Eitelkeit des Mannes mit Nadelstichen verletzt. Was Ruth Sanders anbelangt, so scheint es, als habe sie sich mit Michael nur das kleinere Übel auserkoren. Wer Ina Duscha aus anderen Produktionen kennt, wird ihr attestieren, dass sie in einer Rolle eingesetzt wurde, die sie nicht zuletzt in einer männlich-weiblichen Beziehung unterfordert. Die Schauspielerin zog sich im realen Leben bereits 1963 aus dem Geschäft zurück und hier kann man im Sinne einer Prognose bezüglich dieses Beitrags eine gedankliche Brücke bauen. Falls es denn tatsächlich dazu kommen sollte, wird sie sich auch aus einem gemeinsamen Leben mit Michael Brixan zurückziehen, denn sie hat höhere Ansprüche, andere Visionen und feinfühligere Antennen. Auch wenn sie aufgrund der Dramaturgie in die Position des Schwächeren gezwungen wird, ist sie vom Naturell her keine Frau, die sich mit derart widrigen Voraussetzungen begnügen wird. Der Ermittler der Geschichte, ein Globetrotter und gewissenhafter Arbeiter, wird auch diese Station vom Winde verwehen lassen, neue Abenteuer finden. "Der Rächer" dokumentiert somit die bislang fahrigste Romanze der noch jungen Reihe, was für Heinz Drache Konsequenzen haben sollte. Ihm wurden bis auf Weiteres Jagden nach sinnlosen Intermezzi untersagt, vor allem aber dem Zuschauer nicht weiter zugemutet. Ein Kuss im romantischen Umfeld ist einfach zu wenig, um den aufmerksamen Zuschauer zu täuschen, und um ihn vergessen zu lassen, was bereits war: Wer davor kam oder hinterher kommt, trägt andere Namen und heißt im Zweifelsfall vielleicht nicht immer gleich, allerdings keinesfalls Heinz Drache.

Josh Offline




Beiträge: 7.928

24.05.2015 21:59
#9 RE: L'amour toujours bei Wallace Zitat · Antworten

Ich muss euch beiden mal ein Kompliment machen, ich lese unwahrscheinlich gerne eure Beiträge zu einem Thema, welches mich eigentlich noch nie bei den Wallacefilmen interessiert hat

Mr Keeney Online




Beiträge: 1.365

24.05.2015 22:59
#10 RE: L'amour toujours bei Wallace Zitat · Antworten

Zitat von Josh im Beitrag #9
Ich muss euch beiden mal ein Kompliment machen, ich lese unwahrscheinlich gerne eure Beiträge zu einem Thema, welches mich eigentlich noch nie bei den Wallacefilmen interessiert hat


Diesem Lob möchte ich mich anschließen. Ich muss sogar noch weiter gehen, und bekennen, dass ich diesem Thema bei den Erstsichtungen im kindlichen Alter zunächst nicht nur mit Desinteresse begegnete, sondern dass mir dieses direkt als einziges überhaupt bei diesen ansonsten so wunderbar erscheinenden Filmen geradezu negativ aufgestoßen ist... ohne dass ich merkwürdigerweise damals eine (eigentlich ja folgerichtige) Präferenz für Herrn Drache als Ermittler gegenüber Herrn Fuchsberger entwickelt hätte übrigens

Die Zeiten und die persönliche Wahrnehmung ändern sich, mittlerweile finde auch ich es gerade und erst recht interessant, so wie ihr, den kleinen aber feinen Nuancen, Abweichungen und Interpretationsmöglichkeiten in diesem bei den Wallace-Filmen naturgemäß eher seriell abgehandelten Sujet nachzuspüren. Aber so manche Schluß-Szene, wie beispielsweise bei der kürzlich wiedergesehenen "Bande des Schreckens", ist auch heute noch etwas schwer erträglich für mich...

Wie auch immer, ich freue mich schon auf die Fortsetzungen eures Exkurses, insbesondere auch auf die Farb-Fallstudien

schwarzseher Offline



Beiträge: 626

25.05.2015 11:20
#11 RE: L'amour toujours bei Wallace Zitat · Antworten

Ich kann mich da nur anschliesen.Auch in meinen ersten Wallace Erfahrungen spielte dieses Thema fast keine Rolle für mich.Im laufe der Jahre empfand ich das immer und immer wiederkehrende Muster doch als störend und hat auch meine Begeisterung für Fuchsberger als Ermittler merklich abkühlen lassen,wobei dieser sicher nichts dafür konnte das er dieses "Beschützergetue "so unbarmherzig schnulzig ausleiern musste. Daher bin ich froh über jeden Wallace der dieses Thema nicht so übertrieben oder fast garnicht darstellt.Einige hier würden wohl sagen mit "ungeeigneten" Figuren wie Lowitz auch Drache usw.
Genauso haben sich bei mir die "witzigen" Einlagen entwickelt.Auch da wäre weniger oft besser gewesen.

Prisma Offline




Beiträge: 7.591

25.05.2015 12:53
#12 RE: L'amour toujours bei Wallace Zitat · Antworten

Das freut mich, wenn das Thema doch ein bisschen auf Interesse stößt, habe ich mir doch am Anfang auch die Frage gestellt, ob sich damit überhaupt etwas anfangen lässt. Aber es hat sich bereits nach wenigen Zeilen herausgestellt, dass dieses Thema ausgiebig unter die Lupe genommen werden kann. Aus einer Art Experiment ist also tatsächlich ein Exkurs geworden, der richtig Spaß macht und ein paar neue Blickwinkel offeriert, die ich zugegebenermaßen auch immer gerne habe links liegen lassen. Das Thema an sich war für meinen Geschmack auch am wenigsten interessant.

Es bleibt abzuwarten, wie es weiter geht, momentan sind Percy Lister und ich sehr fleißig und wir schauen immer mit Vorfreude auf die nächste Besprechung. Ich persönlich warte auch schon auf die Farb-Beiträge, vor allem wird es interessant, wenn sie nicht mehr klassisch ins Thema fallen. Ach ja, und über Denkanstöße und Kommentare freuen wir uns natürlich immer sehr!

Percy Lister Offline



Beiträge: 3.589

31.05.2015 14:46
#13 RE: L'amour toujours bei Wallace Zitat · Antworten

"Die Bande des Schreckens" (1960): Arnold Long und Nora Sanders

Der dreiunddreißigjährige Joachim Fuchsberger und die zweiundzwanzigjährige Karin Dor mimen in dem Harald-Reinl-Film zum ersten Mal innerhalb der EW-Reihe das romantische Traumpaar. Man kann getrost feststellen, dass es sich hier um eines der anrührendsten und hübschesten Paare der frühen Jahre handelt. Die sommerliche Drehzeit mit vielen Außenaufnahmen rund um Hamburg tut das Ihrige, um den positiven Aspekt der Figuren zu unterstreichen. Neben all den Scheußlichkeiten, die der Zuseher hier geboten bekommt, ragen Chefinspektor Long und Nora Sanders als redliches und von den Ereignissen in der Entwicklung ihrer Beziehung gestörtes Paar heraus. Obwohl die Ermittlungen im Fall Clay Shelton den leitenden Beamten erst mit der Sekretärin einer potenziell Gefährdeten bekannt gemacht haben, ist die Sorge um die Gesundheit und das Leben der jungen Frau omnipräsent. Bedroht wird das Glück nicht nur von der "Galgenhand", sondern auch von einem Rivalen: dem verschlagenen Rechtsanwalt Henry, der vom einundvierzigjährigen Ulrich Beiger gespielt wird, der hier seinen emotional abwechslungsreichsten Wallace-Auftritt hat.



Die Ungehörigkeit, dass sich ein einfacher Polizeibeamter um die Erbin Nora Sanders bemüht, wird dadurch aus dem Weg geräumt, dass "Wetter" Long der Sohn des Privatbankiers Sir Godley Long ist und deshalb selbst aus der besseren Gesellschaft kommt. Nora ist Waise und fällt somit ihr eigenes Urteil, ohne auf ihre Familie Rücksicht nehmen zu müssen. Dies erleichtert es dem jungen Paar, ihre Ehe ohne Altlasten oder Vorbehalte einzugehen. Die dunklen Schatten der Vergangenheit werden von Mrs. Revelstoke verkörpert, die die erste Frau von Arnolds Vater ist. Edgar Wallace äußert sich wie folgt über das Bild, das sich Nora über den Chefinspektor macht: "Der beherrschende Eindruck, den sie von ihm hatte, war der einer großen Kraft und Zuverlässigkeit. Sie spürte seine Stärke, das seltsam Magnetische seines Blicks. (...) Er wirkte ungeheuer lebendig, Hand und Herz, Körper und Seele waren bei ihm eins." Über Nora denkt der Chefinspektor folgendes und es trifft genau auf die Darstellerin Dor zu: "Sie war hübsch auf eine damenhafte Art, zart und zerbrechlich. Heller Teint, rote Lippen und graue Augen, in denen die Andeutung eines Lächelns lag. Sie trug einen schlichten kleinen Filzhut und ein Kostüm von so dunklem Blau, dass es fast schwarz wirkte, streng geschnitten und doch auf eine unbestimmbare Art sehr weiblich. Auch war ihm, schon lange ehe er ihr Gesicht erkennen konnte, der geschmeidig-grazile Gang der jungen Frau aufgefallen. (...) Sie hatte eine sanfte, volle Stimme. Ihr Auftreten verriet Reife und Selbstsicherheit."

Joachim Fuchsberger und Karin Dor variieren ihr Spiel im Laufe der Filmhandlung. Zu Beginn ihrer Bekanntschaft flirten sie miteinander und er zeigt ihr seine Hochachtung, indem er ihr anbietet, sie doch Blacky zu nennen - wie all seine Freunde das tun. Als die Gefahr für die beiden größer wird, ändert sich der heitere Umgangston und weicht einer Besorgnis, die durch die Gefühle der beiden füreinander noch bestärkt wird. Ein jeder soll gegen den anderen ausgespielt werden und aufgeben, um das eigene Leben zu retten. Weder Long, noch Nora sind zu diesem Verrat bereit. Die Anspannung und damit einhergehende klassische Rollenverteilung löst sich am Ende in einer der sonnigsten Szenen auf, die es innerhalb der teilweise sehr düsteren Rialto-Reihe gibt. Die Zukunftspläne verkünden Heirat und Familienplanung und weisen auf ein risikoloses Leben abseits der Verbrecherjagd hin, weil der Chefinspektor seinen Polizeidienst quittieren will. Erstmals ist es nicht nur die Frau, die ihr bisheriges Leben (und ihren Beruf) für die Ehe aufgibt, sondern auch der Mann (freilich hat dies Sir Godley Long schon lange von seinem Sohn verlangt). Der Posten in der väterlichen Bank wird bei den finanziellen Verhältnissen des Paares wohl mehr repräsentativer Natur sein, als dass er wirklich fordert. Ob dies den Ansprüchen des an Abenteuer gewöhnten Arnold genügen wird? Jedenfalls scheint Nora sich nach Harmonie zu sehnen, auch, weil sie bisher kein Familienleben kannte. Die Butterblumen- und Schmetterlingsbeziehung der beiden wärmt jedenfalls das Herz des Zuschauers und ist völlig frei von den später in der Reihe gezeigten Intrigen, Ränkespielen und sexuellen Gelüsten.

Fazit: 5 von 5

Prisma Offline




Beiträge: 7.591

13.06.2015 15:33
#14 RE: L'amour toujours bei Wallace Zitat · Antworten



DIE BANDE DES SCHRECKENS

Wo sich das Beziehungskarussell in den ersten Beiträgen noch suchend, wenn auch nicht ziellos am drehen war, sieht man in "Die Bande des Schreckens" vermutlich den Prototypen der amourösen Konstellationen, den Karin Dor und Joachim Fuchsberger als Messlatte für viele zuvor, und auch danach erschienene Beziehungen nicht nur bilden, sondern auch etablieren konnten. Erneut gibt es bei den Hauptpersonen alternative Anlegungen, so gibt Joachim Fuchsberger wieder den beherzten Ermittler mit der Fähigkeit, seinen Fokus auch auf die angenehmen Dinge im Wallace-Kosmos zu richten, allerdings sieht er trotz seines noch jungen Alters dem Ende seiner Inspektoren-Laufbahn ins Auge, zugunsten einer gesicherten Rückkehr in den Schoße seines reichen Vaters, der die beruflichen Kapriolen seines Sohnes nur widerwillig duldet. Karin Dor als berufstätige, und vor Gefahren zu schützende Frau, stellt das schöne Objekt der Begierde dar, und das wieder in mehreren Beziehungen zugleich. Bereits das erste Aufeinandertreffen führt eine offensichtliche Zuneigung auf, die bei diesen beiden Interpreten ganz selbstverständlich, ja, fast schon naturgemäß erscheint. Die Luft brennt, Inspektor Long macht kein Geheimnis daraus, dass Liebe auf den ersten Blick die Zeit tatsächlich sehr effektiv verkürzt. Nora, eine progressiver wirkende Mischung aus der klassischen Frau von damals, die allerdings definitiv schon an morgen denkt, lässt sich genüsslich auf den vorprogrammierten Flirt, der sie buchstäblich ausfindig gemacht hat, ein, aber zeigt sich ganz dem Stile einer Dame entsprechend zurückweisend, was aber eine spätere Einladung in Aussicht stellt. In Harald Reinls Film wurde also schließlich das Wallace-Traumpaar geboren und nichts wirkt hierbei gestellt oder gar schwerfällig konstruiert.

Hierbei kommt das natürlich und flexibel wirkende Schauspiel der beiden wie eine Offenbarung vor, die den Film im Rahmen der amourösen Nebenhandlung immer wieder auflockert und bereichert, letztlich aber auch der Spannung enorm zuträglich ist, da verbrecherische Hände (in diesem Falle natürlich die "Galgenhand"), nach dem sich anbahnenden, jungen Glück greifen werden. Joachim Fuchsberger meistert auch diese Mehrfachanforderung sehr glaubhaft und kann die Sympathien der Zuschauer spielend auf seine Seite ziehen. Karin Dor tut das Übliche dazu, denn innerhalb der Anlegung des Charakters wird effizient mit Gegensätzen gespielt. Die eigentliche Stärke der jungen Frau wird bedroht, so dass sie in vielen Situationen angreifbar und verletztlich wirken wird, und somit einen fähigen Beschützer nötig hat. Misstrauen und Vertrauen, Unkenntnis und Erkenntnis sowie Niederträchtigkeit und Tugenden stellen hilfreiche Kontraste dar, um gerade mit Karin Dor mitzufiebern. Die Regie kreiert sehr bedrohliche Momente, sowohl für Inspektor Long, als auch insbesondere für Nora Sanders, die mit einem Zusammenfinden belohnt werden sollten, nein, müssen. Eine hilfreiche Zutat stellt das Thema Missgunst und Eifersucht dar. Das gerne verwendete Prinzip des Nebenbuhlers verstärkt die Wachsamkeit des Ermittlers und potentiellen Partners um ein Vielfaches, und das passende Gesicht für eine vollkommen abstoßende Figur, die Nora in die Enge treiben will, liefert der präzise aufspielende Ulrich Beiger, der hier wie der Wolf wirkt, der Kreide gefressen hat. Aber auch andere Verwirrung stiftende Charaktere erweisen sich als aussagekräftige Figuren in einer sich permanent selbst regulierenden Schachpartie. Bleibt man bei Karin Dor, so sieht sie sich mit einigen Gegenspielern konfrontiert, deren Absichten nicht immer klar wirken.

Bei Joachim Fuchsberger sieht es daher schon eher nach einem offenen Kampf aus. Elisabeth Flickenschildt beispielsweise, gestaltet ihren Umgang als eine Art Spiel, das ihr sichtlich Freude bereitet. Sie zeigt Verachtung, Hohn und Spott, degradiert ihn als unfähig, doch das geschieht alles in der Gewissheit, dass man es mit einem ernstzunehmenden Gegner zu tun hat, den man nicht unterschätzen sollte. Karin Kernke macht ihm trotz inniger Liebe zu einem anderen Herrn ganz unverblümte Avancen, was weniger als ernsthafte Absicht gedeutet werden sollte, sondern einfach nur eine Rückmeldung im Sinne seiner Wirkung auf Frauen darstellt, genau wie es die aufreizende Patientin im Krankenhaus tut. Bislang ist das Element im Sinne des Thread-Titels in "Die Bande des Schreckens" am deutlichsten und am stichhaltigsten herausgearbeitet worden, auch bekommt man dem Empfinden nach den Eindruck, dass die schönste Nebensache der Wallace-Welt hier wesentlich prominenter, sprich ausgiebiger in Szene gesetzt wurde, möglicherweise als Gegenpol für die teils brutalen Vorgehensweisen der unerbittlichen Verbrecher. Dies hat zur Folge, dass man ein Zusammenfinden der beiden Protagonisten nicht nur erwartet, sondern dieses eher schon verlangt. Das leichtfüßige Agieren der Hauptdarsteller bewirkt eine Ausgangsposition, die man im Film nur schwer konstruieren kann. Man nimmt die beiden als eine Art Traumpaar wahr, außerdem ist es gut möglich, dass die Fantasie des Zuschauers Blüten treibt, die sogar über die Grenzen des Films hinausgehen können. Chefinspektor Long und Nora Sanders bilden letztlich eine beflügelnde Einheit, die bei Edgar Wallace nicht mehr alle Tage reproduziert werden konnte.

Percy Lister Offline



Beiträge: 3.589

14.06.2015 14:06
#15 RE: L'amour toujours bei Wallace Zitat · Antworten

"Der grüne Bogenschütze" (1961): Valerie Howett und James Featherstone

Der einunddreißigjährige Klausjürgen Wussow und die zweiundzwanzigjährige Karin Dor harmonieren auf knisternde Weise in dem Film über den Flitzebogen-Rächer. Sie lernten sich laut Drehbuch auf Reisen kennen und necken sich gegenseitig, wenn sie aufeinander treffen. Von der wahren Identität des Inspektors weiß die Nichte des Millionärs Abel Bellamy vorerst nichts, weswegen er von ihrem Ziehvater als jemand bezeichnet wird, der das Leben nicht ganz so ernst nimmt. Karin Dor geht als Valerie ihre eigenen Wege und ist in dieser Hinsicht weitaus selbständiger als noch in der "Bande des Schreckens". Trotz Warnungen begibt sie sich nicht nur zu dem allseits gefürchteten Onkel aus Amerika, sondern auch in ein übel beleumundetes Lokal, um an Informationen über den Verbleib ihrer Mutter zu gelangen. Wussow kann ihr aus einer brenzligen Situation heraushelfen, woraufhin sie erwidert, ein wenig enttäuscht zu sein, dass er nur aus beruflichem Interesse in ihrer Nähe war. Die beiden schleichen wie die Katzen um den heißen Brei, wozu auch die Bemerkung von Featherstone im Finale passt, dass Valeries Mutter zwar ihren Schwiegersohn bereits kenne, aber noch nicht die eigene Tochter.



Trotz des verwirrenden Drehbuchs, das sich nicht so recht entscheiden kann, in welche Richtung der Film eigentlich gehen will, spielen Dor und Wussow tapfer gegen die inhaltlichen Unzulänglichkeiten an und meistern ihre Rollen mit gebotenem Ernst. Sie bringen Charme und Sinn für Ironie mit. Wussows Rolle ist darauf angelegt, vielschichtig zu erscheinen. Besonders im ersten Drittel des Films werden ihm Unabhängigkeit und der Hauch der großen Welt bescheinigt; ein Mann, der offenbar keiner beruflichen Tätigkeit nachgeht, sondern nur aus Interesse in verschiedene Masken schlüpft und die Geschehnisse rund um Garre Castle unter die Lupe nimmt. Der romantisch angehauchte Name 'James La Motte Featherstone', der verwegen klingt und sich von den bürgerlichen Namen anderer Wallace-Detektive abhebt, unterstreicht die wenigstens zu Beginn durchscheinende Absicht, Wussow als etwas Besonderes einzuführen. Als er sich als Angestellter von Scotland Yard zu erkennen gibt, schwindet die Faszination um die doppelbödige Figur und gleitet ins Normale ab. Unter dem Druck der aus dem Ruder laufenden Ereignisse rund um die Festung von Abel Bellamy bleibt auch Karin Dors Performance solide. Der Schrecken über die Enthüllung der Identität des Bogenschützen geht im obligaten Happyend unter und lässt einen konventionellen Beigeschmack zurück.

Dem Paar Valerie & James hätte mehr Screentime gut zu Gesicht gestanden. Eine Umsetzung der Handlung als Zweiteiler wäre der Spannung und dem besseren Verständnis zuträglich gewesen. Zeit, um die erste Begegnung der beiden im Ausland zu zeigen und ein Geheimnis um Featherstone zu spinnen. Ebenso hätten dramaturgisch wichtige Elemente wie der Schlupfwinkel des Bogenschützen, die Befreiung von Elaine und die Abrechnung mit Abel Bellamy angemessen berücksichtigt werden können. So bleibt auch die Beziehung zwischen der Millionärsnichte und dem Scotland-Yard-Beamten nichts mehr als eine Liebelei, ein Flirt zwischen zwei Polizeieinsätzen. Die junge Frau spielt gerne mit, weil sie es mag, hofiert und umworben zu werden, aber tiefer gehende Gefühle kann man nicht ausmachen. Um sich vom sehr blassen John Wood abzuheben, der ja potenziell ebenfalls als Valeries Verehrer in Frage käme, gesteht man dem Inspektor mehr Chancen zu. Außerdem legte man in der frühen Wallace-Phase Wert darauf, den Ermittler nicht nur beruflich, sondern auch privat erfolgreich sein zu lassen, um seinen Sieg über das Böse zu verstärken.

Fazit: 3 von 5

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