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Dieses Thema hat 19 Antworten
und wurde 1.530 mal aufgerufen
 Edgar-Wallace-Forum
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Havi17 Offline




Beiträge: 3.763

10.04.2008 14:38
Edgar Wallace Filme und die heutige Jugend Zitat · Antworten

unter Euch sind doch sicher einige jüngere. Ich finde es interessant mal von Euch
zu erfahren wie Eure Mitschüler/Freunde etc. darüber denken, oder liegen hier nur
die "neuesten amerikanischen Filme" im Player ?

Gruss
Havi17

kaeuflin Offline




Beiträge: 1.259

10.04.2008 14:46
#2 RE: Edgar Wallace Filme und die heutige Jugend Zitat · Antworten

Haben tun sie solche Filme nicht - ansehen (bei mir oder wenn ich was mitbringe)
schon - allerdings haben viele kein Gefühl für ältere Filme und ihre Technik
Sie Finden das dann eher erheiternd und können sich gar nicht vorstellen das man
soetwas zur Entsehungszeit ernst meinte. (z.B. Rückprjektionen usw. )


Peter

Don't think twice, it's all right ...

Bob Dylan

max Offline



Beiträge: 234

10.04.2008 15:32
#3 RE: Edgar Wallace Filme und die heutige Jugend Zitat · Antworten

Also einige meiner Studienkomilitonen haben die Wallacefilme (auch durch die Wixxerfilme) kennen gelernt. Aber natürlich sind sie keine Wallacefanatiker. Ich denke, dass die Wixxerfilme schon für mehr Bekanntheit sorgen. Da ist man neugierig, welche Filme es denn sind, die da persifliert werden.

Havi17 Offline




Beiträge: 3.763

13.04.2008 23:18
#4 RE: Edgar Wallace Filme und die heutige Jugend Zitat · Antworten

Aufgrund der Rückmeldung schließe ich, daß die meisten der heutigen
Jugend diese Filme nicht gesehen haben, oder garnicht kennen, bzw.
die jüngeren in diesem Forum eine Minderheit darstellen.

So ist es möglich, daß die "guten" Quoten der Wallace-Filme in der
Hauptsache durch die älteren Zuschauer entstehen. Ich finde diese
Entwicklung sehr besorgniserregend. Gestern haben wir uns einen
hoch bewerteten Film "Vier Hochzeiten und ein Todesfall" angesehen -
ich wollte meiner Frau einen Gefallen tun. Das Drehbuch wurde für
den Oskar nominiert, Hugh Grant wurde durch diesen berühmt und der
Gong gab volle 6 Punkte. Noch einmal langsam zum mitschreiben,
& Punkte, Oskar-Nominierung, Golden Globe, Cesar aus Frankreich,
das Lexikon des internationalen Films lobt diesen Film ebenfalls
und sicher Super-Einspielergebnisse.

Wir waren 2 Stunden gelangweilt und haben nur bis zum Schluß
durchgehalten in der Hoffnung, daß die Handlung in der wir vergebens
etwas interessantes suchten, noch einen Sinn ergibt. WOW, wie weit
sind wir durch unsere Medien gekommen und wie viele Zuschauer werden
davon geprägt, gute Nacht !

Gruss
Havi17

Jan Offline




Beiträge: 1.753

14.04.2008 12:29
#5 RE: Edgar Wallace Filme und die heutige Jugend Zitat · Antworten
Zitat von Havi17

Gestern haben wir uns einen
hoch bewerteten Film "Vier Hochzeiten und ein Todesfall" angesehen -
ich wollte meiner Frau einen Gefallen tun. Das Drehbuch wurde für
den Oskar nominiert, Hugh Grant wurde durch diesen berühmt und der
Gong gab volle 6 Punkte. Noch einmal langsam zum mitschreiben,
& Punkte, Oskar-Nominierung, Golden Globe, Cesar aus Frankreich,
das Lexikon des internationalen Films lobt diesen Film ebenfalls
und sicher Super-Einspielergebnisse.

Wir waren 2 Stunden gelangweilt und haben nur bis zum Schluß
durchgehalten in der Hoffnung, daß die Handlung in der wir vergebens
etwas interessantes suchten, noch einen Sinn ergibt. WOW, wie weit
sind wir durch unsere Medien gekommen und wie viele Zuschauer werden
davon geprägt, gute Nacht !


Du darfst nicht den Fehler machen, einen direkten Bezug zwischen guter Bewertung/Kritik und dem persönlichen Gefallen herzustellen. Ins Gegenteil verkehrt würde dies bedeuten, dass Dir z.B. DAS RÄTSEL DES SILBERNEN HALBMONDES oder DAS GEHEIMNIS DER GRÜNEN STECKNADEL nicht gefallen, da beide durch die Kritik keineswegs besonders handzahm behandelt wurden.

Kritiker können allenfalls grobe Richtungen aufzeigen, bringen einige objektive Punkte, vermischen alles mit der eigenen subjektiven Wahrnehmung und verkaufen dieses schlimmstenfalls als unumstößliche Expertise, deren Nichtbefolgen zu hochmütigem Naserümpfen führt. Fairerweise muss man diesbezüglich festhalten, dass VIER HOCHZEITEN UND EIN TODESFALL kaum schlecht gemacht ist. Mir gefällt er auch nicht aber das macht den Film selbst nicht schlecht. Er passte vortrefflich in die Zeit, ist handwerklich gut gemacht und war nicht zuletzt auch wirtschaftlich ein Erfolg!

Schade ist eher, dass vieles, was alt ist -und die Wallace-Filme sind für Teenies oder Twens uralt-, nur deshalb abgelehnt wird, weil es alt ist. So werden nicht nur die Wallace-Filme links liegen gelassen, sondern auch wahrhafte Meisterwerke. Ganz schnell ist so auch SPIEL MIR DAS LIED VOM TOD ne olle Kamelle. Alt ist eben uncool. Wahrscheinlich war das in den 60ern aber nicht ganz viel anders.

Gruß
Jan
waberl Offline




Beiträge: 238

14.04.2008 12:50
#6 RE: Edgar Wallace Filme und die heutige Jugend Zitat · Antworten

Also so sehe ich das nicht. Ich kenne genug Jugendliche denen diese alten Filme (egal ob Wallace, Spiel mir das Lied vom Tod, die altem Miss Marple Filme, Hitchcock usw.) sehr gut gefallen. Denn gerade die eher einfach gehaltenen Filme, die komplett ohne Computeranimationen und wahnsinnigen Actionstunts auskommen, sind für viele eine schöne Alternative. Deshalb glaube ich auch daß die guten TV Quoten der Wallace Filme nur allein auf ältere Zuseher basieren.

Mike Pierce ( gelöscht )
Beiträge:

14.04.2008 13:09
#7 RE: Edgar Wallace Filme und die heutige Jugend Zitat · Antworten
Zitat von Jan
Schade ist eher, dass vieles, was alt ist -und die Wallace-Filme sind für Teenies oder Twens uralt-, nur deshalb abgelehnt wird, weil es alt ist. So werden nicht nur die Wallace-Filme links liegen gelassen, sondern auch wahrhafte Meisterwerke. Ganz schnell ist so auch SPIEL MIR DAS LIED VOM TOD ne olle Kamelle. Alt ist eben uncool.


Dem schliesse ich mich an.

Wenigstens ist noch eine kleine Minderheit der Generation, von der Du sprichst, vorhanden, die an älteren Filmen Interesse bekundet.
Da kann man echt schon froh sein, so bitter es auch ist.


MfG
Mike
Havi17 Offline




Beiträge: 3.763

14.04.2008 13:29
#8 RE: Edgar Wallace Filme und die heutige Jugend Zitat · Antworten

@Jan : Dem Grund "Alt und uncool" kann ich mich anfreunden/verstehen auch wenn das bitter
ist. Unabhängig davon jedoch glaube ich, daß gerade die Medien daran Schuld sind, daß solch
ein Bild entsteht und eben jung, schön und reich wichtig gemacht wird.

Zu Deinem Hinweis : "Er passte vortrefflich in die Zeit, ist handwerklich gut gemacht ...".
Sicher sind die Geschmäcker verschieden. Als ich den Film eine Weile sah, erinnerte ich mich
an meine Jugend, wo ich diverse "Truffaut"-Filme sah. Die Machart/der Handlungsaufbau des "Films"
ist sehr ähnlich, aber und das ist meine Meinung, gemessen an der Qualtät von Truffaut und
an dessen Darstellern absolut unterste Kategorie. Daß so etwas vielen heute gefällt, eben gerade
daß, finde ich so erschreckend.

Gruss
Havi17

kaeuflin Offline




Beiträge: 1.259

14.04.2008 14:53
#9 RE: Edgar Wallace Filme und die heutige Jugend Zitat · Antworten

VIER HOCHZEITEN UND EIN TODESFALL ist sicher kein schlechter Film - nur einer der mich vom Inhalt nicht besonder interessier . Die Schauspieler sind OK und das was gezeigt werden soll wird so übermittelt also OK.
Viel schlimmer finde ich das rein auf Effekte setzende Filme wie Day After Tomorrow , Krieg der Welten , Transformers , X-Man usw. nicht nur als reine Unterhaltung - den das sind sie (größer teurer bunter lauter ...)sondern als Gute Filme Anerkannt werden und großes Lob bekommen obwohl weder Story (Drehbuch Logik ???) noch Schauspieler überzeugen .


Von dieser Kritik ausnehmen möchte ich die Herr der Ringe Filme und den 1. Harry Potter ( aber nur den )die wiklich gelungene Buchverfimlmungen sind und die Handlung nicht zugunsten eines noch tolleren Effects Opfern

Don't think twice, it's all right ...

Bob Dylan

Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

14.04.2008 17:19
#10 RE: Edgar Wallace Filme und die heutige Jugend Zitat · Antworten
Nach den neuerlichen Diskussionen hier im Thread möchte ich mich als Siebzehnjähriger nun auch einmal zu diesem Thema in etwas ausführlicherer Art und Weise zu Wort melden:

Zunächst einmal soll es mir um die eingangs gestellte Frage gehen, inwiefern sich "heutige Jugendliche" noch für alte Filme, im speziellen Krimis á la Wallace, begeistern können. Dieses Thema ist ein zweischneidiges Schwert. Ich selbst bemerke, wenn ich zunächst bei der breiten Masse beginne, in meinem Umfeld leider, dass viele meiner Freunde und Mitschüler an derlei Filmen nicht interessiert sind. Die Haltungen ihnen gegenüber reichen von pragmatischem Desinteresse über mitleidiges Belächeln meines Hobbys bis hin zu einigen, zur Ehrenrettung vieler, sehr seltenen abfälligen Bemerkungen über "solchen alten Kram". Sicherlich hängt es viel mit dem eigenen Empfinden von Freizeitgestaltung, Unterhaltung und auch Kunst zusammen, wie reagiert oder gedacht wird. Die meisten Schüler mögen Filme, wenn man es so allgemein ausdrücken möchte - sind dann aber "natürlich" eher den aktuellen und viel beworbenen Produktionen á la "Lord of the Rings" oder "Pirates of the Caribbean" zugetan.

Eine interessante Erfahrung ist jedoch, dass die meisten auch wirklich alten Filmen nicht vorwiegend abgeneigt gegenüber stehen. Neulich hielt ich im Geschichtsunterricht einen Vortrag über die Kinematografie der Gebrüder Lumière und konnte besonders bei den Filmbeispielen interessierte bzw. (den verfilmten Themen geschuldet) amüsierte Reaktionen beobachten. Bei der anschließenden Befragung entpuppten sich einige ebenfalls als an der Materie interessiert.

Natürlich geht es im Gros der Fälle nicht so weit, dass sich "Teenager von heute" zu Hause zur Entspannung "alte Schinken" ansehen würden, weder freiwillig im Fernsehen noch auf DVD. Es gibt einige Ausnahmen, bei denen auch alte Filme in der Gunst der jungen Menschen gut abschneiden (beispielsweise die Miss-Marple-Filme mit Margaret Rutherford, auch zum Thema Sherlock Holmes weiß ein großer Anteil etwas zu sagen), aber als ernsthafte Materie betrachten sie es nicht.
Dass sich jemand, so wie ich, mit alten Filmen und Büchern intensiver auseinander setzt, ist für viele nicht nachvollziehbar. Es heißt dann immer "Ja, der Henry, der hat doch irgend so ein Hobby mit Krimis oder so...", aber mehr ist für die meisten nicht drin. Hier allerdings muss ich sagen, dass es lobenswerte Ausnahmen gibt. Einige meiner engeren Freunde konnte ich bereits überzeugen, sich einen oder zwei solcher Filme (Wallace-Krimis etwa) anzusehen. Sie waren danach erstaunt, dass es ihnen doch gut gefällt. Einer ist sogar hier im Forum Mitglied geworden und ist von Zeit zu Zeit aktiv.

Die Namen "Wallace", "Holmes", "Christie" sind natürlich auch den (meisten) Jugendlichen von heute bekannt, wenngleich nur mehr oder weniger (besonders im Falle Wallace eher weniger) vertraut. Interessant ist, dass sie oftmals eher aus der Literatur bekannt sind als von den dazugehörigen Verfilmungen. Einen Grund, tiefer in die Materie einzutauchen, sehen die meisten jedoch nicht.

Und das hat einen Grund, womit ich auch schon beim zweiten Punkt wäre, der hier von Havi angesprochen wurde: die moderne Filmindustrie, die auf den durchschnittlichen Jugendlichen natürlich, weil es Mode ist, anziehender wirkt als alte Filme. Dazu trägt die immense Marketingindustrie von Filmen und ihren Stars (eine Klassenkameradin von mir ist mit 17 immer noch überzeugter Hardcore-Fan von Orlando Bloom) ebenso bei wie die bereits hier erwähnte Aussage, "alt wäre uncool", was immer wieder - besonders gern von Fernsehzeitschriften oder sogenannten Fachlexika, die kategorisch alle deutschen Filme der 1960er Jahre verreißen, nur eben weil es deutsche Filme der 1960er Jahre sind - wiederholt und für Jugendliche damit nicht unbedingt glaubhaft, aber doch aus Bequemlichkeits- und Unwissenheitsgründen akzeptabel wird. Wozu tief in der Filmgeschichte graben, wenn man auch an der Oberfläche so viel "Interessantes" finden kann?

Dazu kommt die Tatsache, dass bei einem Großteil der Jugendlichen nicht der Film das leitende Hauptmedium ihres Lebens ist, sondern die Musik. Filme stellen nur eine "zweite Beschäftigung" dar, die - neben Schule und zahlreichen Hobbys sowie den Freunden - nur einen minimalen Anteil am Leben vieler hat. Das sollte nicht vergessen werden: Oftmals besteht die Zeit für solch tiefgreifende Analysen, wie sie hier von Zeit zu Zeit betrieben werden, überhaupt nicht.

Was nun die Diskussion um "Vier Hochzeiten und ein Todesfall" im Speziellen angeht, so kann ich nichts dazu sagen, da mir der Film unbekannt ist, allerdings bin ich der Auffassung, dass bei den von Havi aufgeführten Auszeichnungen und Würdigungen, die der Streifen erhielt, eine gewisse Qualität vorhanden sein muss. Auch wenn es nicht dem persönlichen Geschmack entspricht, so ist etwa ein Oscar immer, da er von Experten und nicht ohne Grund vergeben wird, irgendwie gerechtfertigt. Es als einzelner schlechtdiskutieren zu wollen, mag - wie gesagt - den persönlichen Präferenzen entsprechen und berechtigt sein, aber oft nicht der Wahrheit entsprechen. So geht es mir ja auch mit "Der unheimliche Mönch", um wieder einmal auf Wallace zurückzukehren ;).

Ich hoffe, ich als Bestandteil der im Threadtitel erwähnten "heutigen Jugend" konnte den "außenstehenden Erwachsenen" einen kleinen Einblick in meine Erfahrungen geben. Abschießend sei noch gesagt, dass ich die Entwicklung alter Filme angesichts diverser DVD- und Buchveröffentlichungen, Internetseiten und Foren kaum als "bedenklich" einstufen möchte, zudem - was bisher noch gar nicht zur Sprache kam - sich ein oft zwar künstlicher, aber im Endeffekt doch hoffentlich auch den Wallace-Filmen zuträglicher "Alt-ist-Kult"-Kult in den Medien und im Kaufverhalten vieler Menschen breit macht.

2. Edgar-Wallace-Grand-Prix: Übersicht / Epigonen-Grandprix: Übersicht / Meine DVDs: DVDB.de
UND NOCH MEHR LINKS: Der Lümmel-Blog / Das Lümmel-Forum
/ JBV1 JBV2 / EWP1 EWP2 EWP3 / DVD-Cover
Fabrizio Maurizio Offline



Beiträge: 53

14.04.2008 21:27
#11 RE: Edgar Wallace Filme und die heutige Jugend Zitat · Antworten
Hallo,

bin selber 27 na gut nicht mehr so jung wie unser Fabi.
Habe die Wallace Filme zwar schon als Kind von den Sat.1 ausstrahlungen gekannt, aber das wars dann auch.
Erst die Otto Serie hat mich näher drangebracht, und die Originalstreifen wollte ich endgültig nach der Wixxer DVD schauen, dank Originaltrailer und Filmmusik.

Ab da habe ich Blutgeleckt und auch die letzten Wallacestreifen, haben mich dann zum Giallo rüber geführt, der mich früher auch nicht geflasht hat.

Um so älter ich werde um so weniger mag ich das Hollywood Blockbuster Kino der gegenwart.
Habe nur die US-streifen aus den 80ern mit denen ich groß geworden bin, sonst sind der großteil, alte deutsche Filme (Trashkomödien, Krimi, Dramen, Erotik Classics, Stummfilme: Metropolis, Caligari, Nosferatu, Der müde Tod, Berlin, Frau im Mond, Mabuse)Eurotrash und Exploitation

Aber auch neue Produktionen, wenn sie ein wenig aus dem rahmen fallen, bspw. was unter dem Label X-Edition veröffentlicht wird.

Mit 17 Jahren fing das im Bereich Musik an, jetzt der Film.

Mein Freundeskreis akzeptiert das und findet das auch nicht schlecht, aber dauernd auf der Oldiewelle schwimmen, wäre für die nix.
Da ergänzen sich unsere DVD Sammlungen was "Oldies" und Aktuelles angeht. Und keiner würde sich die Filme vom anderen ins Regal stellen, aber wir akzeptieren den geschmack des anderen, und es wäre auch langweilig, wenn alle daselbe mögen würden.


Gruß
Dirk
DanielL Offline




Beiträge: 4.155

14.04.2008 22:13
#12 RE: Edgar Wallace Filme und die heutige Jugend Zitat · Antworten
Erstmal möchte ich anführen, dass ich mir um die Edgar Wallace Filme und ihr heutiges und zukünftiges Publikum überhaupt keine Sorgen mache. Um die Filme ist ein Kult entstanden, der unsterblich scheint. Die Wallace Filme sind ein Teil der deutschen Geschichte und durch fortlaufende TV- Ausstrahlungen werden auch immer einige junge Leute an die Reihe herangeführt.

Als ich vor Jahren das Forum ins Leben gerufen habe, war ich selbst noch Jugendlicher & Schüler und hatte Bedenken, im wesentlichen auf ältere Gleichgesinnte zu treffen, die mich aufgrund meines Alters nicht ernst nehmen würden. Abgesehen davon, dass dies Quatsch war, hat sich doch schnell eine gemischte Community zusammen gefunden, die auch zum Großteil aus unter 30 Jährigen, viele auch unter 25 bishin zu Schülern und Jugendlichen, besteht.

Gerade die trivialen Wallace Filme sind eine willkommene Einstiegsdroge für jüngere Leute sich mit älterem Kulturgut auseinanderzusetzen.
Natürlich muss auch ein Grundinteresse dasein, um an den Filmen Spaß zu haben, sei es nun der nostalgische Flair, der den Anreiz gibt oder sei es, dass die Filme einem geben, was man bei aktuellen Hollywood Filmen für sich nicht findet. So gibt es Totalverweigerer, die eben nur schauen, was bunt und lustig ist und am besten noch knallt, dann gibt es die Gelegenheitszuschauer, die einen alten Film eben mal gelegentlich bei einer Flasche Wein schauen und eben die Fans, wie wir es sind.

Schade finde ich es jedenfalls -wie schon einer der Vorredner bemerkte- wenn ein Film einfach missachtet wird, nur weil er eben alt ist. Vielleicht sind viele junge Leute auch einfach nicht mehr für diese Art von Filme sensibilisiert, zwischen Handywahn, Skandal- und Dschungel-TV. Vielleicht spielt auch ein gewisses (Bildungs-)niveau eine Rolle...

Andererseits hat jede Generation seine Stars und Filme und das ist auch gut so. Ich persönlich sehe auch aktuelle Filme sehr gerne wenn sie gut gemacht sind. Ob Hollywood oder dt. Filme.

Zur Zeit des neuen deutschen Films der Sechziger haben auch einige Stimmen beklagt, man vergesse völlig die Verdienste der Filmschaffenden aus der UFA Zeit. Dies ist also kein neues Problem. Aktuell liest man mal einspaltig in der Zeitung, wenn einer wie Dieter Eppler verstirbt, das war's dann. Das finde ich Schade. Alt-Stars die wirklich Ansehen genießen aus der Zeit gibt es wenige - vielleicht Mario Adorf. Viele kommen dann nicht mehr. Auch ein Regisseur wie Harald Reinl wurde rückblickend manchmal als Herzschmerz- oder Billigkrimi-Filmer abgetan. Da sind die Amerikaner und Engländer uns mal vorraus, die gehen mit ihren Altstars oft besser um. Wäre John Cleese ein Deutscher, würde er vielleicht noch hier und da ein TV-Film in einem Dritten angeboten bekommen und das wärs dann...

Fazit: Um Wallace und Karl May mache ich mir keine Sorgen, aber um alles was dahinter kommt und vorallem was damals dahinter stand schon eher...

Gruß,
Daniel

Havi17 Offline




Beiträge: 3.763

14.04.2008 23:21
#13 RE: Edgar Wallace Filme und die heutige Jugend Zitat · Antworten
@Gubanov : Schön, daß du dich an der Diskussion beteiligst. Du gehörst für mich zu denjenigen welche sich außergewöhnlich stark für das Genre Wallace & Co engagieren und das hat m.E. auch seine Berechtigung. Wie Daniel es z.T schon angeschnitten hat, hatten die deutschen Filme in den 60ern so wie damals zu den Ufa-Zeiten den Löwenanteil an den Zuschauerzahlen in den Kinos. Das ist heute schon lange nicht mehr so.

Zitat von Gubanov
Was nun die Diskussion um "Vier Hochzeiten und ein Todesfall" im Speziellen angeht, so kann ich nichts dazu sagen, da mir der Film unbekannt ist ... auch wenn es nicht dem persönlichen Geschmack entspricht, so ist etwa ein Oscar immer, da er von Experten und nicht ohne Grund vergeben wird, irgendwie gerechtfertigt. Es als einzelner schlechtdiskutieren zu wollen, mag - wie gesagt - den persönlichen Präferenzen entsprechen und berechtigt sein, aber oft nicht der Wahrheit entsprechen.
Eben das ist m.E. gerade das Problem, eine Oskar-Nomierung rechtfertigt nicht den Glauben, daß ein Film deshalb auch nur annähernd gut sein muß. Kein Wallace-Film lag nur in der Nähe einer Nominierung, trotzdem hat dieser noch in der zig'sten Wiederholung gute bis sehr gute Zuschauerzahlen, leider nicht nach Altersgruppen aufgeschlüsselt. Ich habe mir schon sehr viele Filme angesehen und mag auch einige Hollywood-Streifen, doch die Zeit der vielen großen Filme und deren Stars aus Hollywood ist leider schon lange vorbei.
ich habe diese Entwicklung einige Zeit verfolgt. Vor einiger Zeit warben die "Hollywoods" offensichtlich noch mit den alten Star-Schauspielern und Regisseuren als Mitwirkende um eine Brücke zu den "Neuen" für die Zuschauer zu bauen. Einige Spötter meinten sogar "Schau mal die spielt dir Putzfrau von Marylin Monroe's Enkel mit"
Schaue dir den "Hochzeiten"-Film einmal an, zuvor am besten einen guten Truffaut und einen guten Wallace und dann urteile selbst.

Gruss
Havi17

Jan Offline




Beiträge: 1.753

16.04.2008 10:45
#14 RE: Edgar Wallace Filme und die heutige Jugend Zitat · Antworten

Zitat von Havi17

@Jan : Dem Grund "Alt und uncool" kann ich mich anfreunden/verstehen auch wenn das bitter
ist. Unabhängig davon jedoch glaube ich, daß gerade die Medien daran Schuld sind, daß solch
ein Bild entsteht und eben jung, schön und reich wichtig gemacht wird.


Ganz gewiss! Vor allem die privaten Fernsehsender haben ja das Ziel, ihre Inhalte an das bestenfalls junge Publikum zu bringen. "Big Brother" bedeutet "junge" Einschaltquote und "junge" Einschaltquote bedeutet Werbung und Werbung bedeutet Geld. Dabei bringt "Big Brother" zu einem großen Teil eben dadurch "junge" Einschaltquote, weil es gut (vor allem im Sinne von massentauglich) vermarktet wird.
Aber mal nebenbei: Wie hat eigentlich Horst Wendlandt in den 60er Jahren seinen "Winnetou" Pierre Brice vermarktet? Er zog damals m.E. ebenso alle Register, wie es RTL heute tut, um aus Deutschlands nächstem "Superstar" ein Idol zu machen, mit dem sich einige Jahre mehr oder weniger deutlich Geld verdienen lässt. Das Medium selbst hat sich verändert, die Vorgehensweise nicht wirklich.

Ob nun die Qualität immer deutlich unter der älterer Produktionen liegt, darüber mag man trefflich streiten. Im Falle "Big Brother", "DSDS", etc. braucht man sicher nicht lange überlegen, um eine eindeutige Antwort zu finden.

Gruß
Jan



Edgar007 Offline




Beiträge: 2.595

16.04.2008 11:47
#15 RE: Edgar Wallace Filme und die heutige Jugend Zitat · Antworten
Zitat von Daniel Lantelme
Vielleicht sind viele junge Leute auch einfach nicht mehr für diese Art von Filme sensibilisiert, zwischen Handywahn, Skandal- und Dschungel-TV. Vielleicht spielt auch ein gewisses (Bildungs-)niveau eine Rolle...

Das mit dem Bildungsniveau ist so eine Sache. Vor allem bei uns aúf dem Land müßte das Bildungsniveau doch wesentlich höher sein als noch zu meiner Kindheit. Das absolute Minimum, was heute von einem Kind verlangt wird, ist doch der Besuch einer Realschule. Eigentlich gehört der Besuch des Gymnasiums fast schon zum Standard. Das war zu meiner Zeit (vor. ca. 25 Jahren) - zumindest bei uns hier auf dem Land - noch ganz anders.

Wenn ich mir allerdings das Niveau der "Quotenbringer" (DSDS, Dschungelcamp usw.) so ansehe, zweifle ich jedoch an einem höheren (Bildungs-)Niveau der "jungen" Leute und natürlich auch viele derer Eltern. Bei sehr vielen davon dürfte sich der IQ in etwa auf Höhe der Raumtemperatur bewegen...
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