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Dieses Thema hat 26 Antworten
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 James-Bond-007-Forum
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Fabi88 Offline



Beiträge: 3.905

30.11.2006 16:51
#16 RE: RE:Bewertet: "Sag niemals nie" Zitat · Antworten

Keine Ahnung, es klingt halt so. Letzte Aktualisierung war im Mai dieses Jahres!
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SpikeHolland Offline




Beiträge: 173

05.08.2014 12:40
#17 RE: RE:Bewertet: "Sag niemals nie" Zitat · Antworten

Nachdem ich mir heute spontan "Im Geheimdienst ..." wieder mal angesehen habe, hatte ich Lust auf einen weiteren Bond. Meine Wahl fiel auf "Sag niemals nie", den ich auch seit fast zehn Jahren nicht mehr gesehen habe. Werde ihn mir voraussichtlich heute Abend anschauen und dann vielleicht hier etwas dazu schreiben. Stay tuned!

"Hätte der liebe Gott Farbe gewollt, hätte er die Bibel bunt gedruckt."

SpikeHolland Offline




Beiträge: 173

06.08.2014 09:00
#18 RE: RE:Bewertet: "Sag niemals nie" Zitat · Antworten

Habe den Film nach ein pasar Minuten abgebrochen, die Qualität der DVD, die ich habe (US-Version aus dem Jahr 2000), war mir hinsichtlich Bild und Ton zu schlecht.

Mal sehen, was über die Blu-ray in Erfahrung zu bringen ist, ob sich die Anschaffung lohnt. Den Film würde ich nämlich schon gern mal wiedersehen.

"Hätte der liebe Gott Farbe gewollt, hätte er die Bibel bunt gedruckt."

SpikeHolland Offline




Beiträge: 173

06.08.2014 23:36
#19 RE: RE:Bewertet: "Sag niemals nie" Zitat · Antworten

Okay, die Blu-ray soll auch nicht wirklich besser sein. Dann heißt es in dem Fall wohl abwarten, bis oder ob da mal was Besseres kommt. Schade.

"Hätte der liebe Gott Farbe gewollt, hätte er die Bibel bunt gedruckt."

Edgar007 Offline




Beiträge: 2.595

07.08.2014 08:32
#20 RE: RE:Bewertet: "Sag niemals nie" Zitat · Antworten

Ich hab die BluRay (Deutsch) und finde sie gut

SpikeHolland Offline




Beiträge: 173

07.08.2014 10:33
#21 RE: RE:Bewertet: "Sag niemals nie" Zitat · Antworten

Ich werd' sie auf amazon mal im Auge behalten, und wenn sie mal richtig billig zu haben ist, zugreifen.

Dass der deutsche Ton nur in Mono drauf ist, finde ich jedenfalls nicht so toll. Aber um die fünf Euro würde ich dann doch dafür ausgeben. Aber mehr auch nicht. Als sooo gut hab ich den Film eh nicht in Erinnerung.

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Edgar007 Offline




Beiträge: 2.595

09.08.2014 08:15
#22 RE: RE:Bewertet: "Sag niemals nie" Zitat · Antworten

Zitat von SpikeHolland im Beitrag #21
Dass der deutsche Ton nur in Mono drauf ist, finde ich jedenfalls nicht so toll.

Warum? Lief schließlich so im deutschen Kino. Mich stören da die künstlich aufgepeppten 5.1-Versionen der alten Filme (Dr. No usw.), die ich lieber im Originalton (meist dann eben nur Mono) hätte.

SpikeHolland Offline




Beiträge: 173

09.08.2014 09:55
#23 RE: RE:Bewertet: "Sag niemals nie" Zitat · Antworten

Zitat von Edgar007 im Beitrag #22
Zitat von SpikeHolland im Beitrag #21
Dass der deutsche Ton nur in Mono drauf ist, finde ich jedenfalls nicht so toll.

Warum? Lief schließlich so im deutschen Kino. Mich stören da die künstlich aufgepeppten 5.1-Versionen der alten Filme (Dr. No usw.), die ich lieber im Originalton (meist dann eben nur Mono) hätte.


Ich mag's in dem Fall lieber so, wie's heute Standard ist. Kommt aber auf den Film oder die Art von Film an. Jedem Tierchen sein Pläsierchen.

* * * * *
"Hätte der liebe Gott Farbe gewollt, hätte er die Bibel bunt gedruckt."

patrick Offline




Beiträge: 3.245

05.07.2015 13:20
#24 RE: RE:Bewertet: "Sag niemals nie" Zitat · Antworten

Sag niemals nie (Never Say Never Again)



Filmdaten:
Deutscher Titel: Sag niemals nie
Originaltitel: Never Say Never Again
Produktionsland: Vereinigtes Königreich,
Vereinigte Staaten
Originalsprache: Englisch
Erscheinungsjahr: 1983
Länge: 128 Minuten
Altersfreigabe: FSK 12
Stab:
Regie: Irvin Kershner
Drehbuch: Lorenzo Semple, Jr.
Produktion: Kevin McClory,
Jack Schwartzman
Musik: Michel Legrand
Kamera: Douglas Slocombe
Schnitt: Ian Crafford

Besetzung:

Sean Connery: James Bond, Max von Sydow: Ernst Stavro Blofeld, Klaus Maria Brandauer: Maximilian Largo, Bernie Casey: Felix Leiter, Alec McCowen: Q, Edward Fox: M, Pamela Salem: Miss Moneypenny, Barbara Carrera: Fatima Blush, Kim Basinger: Domino Petachi, Rowan Atkinson: Nigel Small-Fawcett

Handlung:

Der alternde und an der Front nicht mehr sehr vielbeschäftigte James Bond wird von M in eine englische Gesundheitsklinik geschickt, da seine Laborwerte zu wünschen übrig lassen. Dort lässt er sich allerdings von seinem Lebenswandel nicht abbringen, schmuggelt heimlich Leckereien wie Beluga Kaviar und Wodka ein und schläft mit seiner Therapeutin. Zufällig befindet sich auch Captain Jack Petachi in der Klinik, der bei SPECTREs neuestem Coup eine bedeutende Rolle spielt. Er wurde von der Organisation durch Drogen gefügig gemacht, und es wurde ihm eine neue Netzhaut eingepflanzt, die das perfekte Abbild von jener des amerikanischen Präsidenten ist. Petachi hat die Funktion, bei einer NATO-Übung mit Marschflugkörpern diese mit Nuklearsprengköpfen zu versehen. Zu diesen hat nur der Präsident persönlich Zugriff, wobei das Sicherheitssystem ihn aufgrund der Netzhaut seines rechten Auges identifiziert, dessen perfektes Abbild nun auch Petachis Auge aufweist. Die Sache gelingt. Die Raketen werden von SPECTRE umgeleitet, unter Wasser versenkt und von Froschmännern an einen anderen Ort gebracht. Petachi wird danach beseitigt. SPECTRE fordert von den NATO-Staaten jährlich 25% ihrer Erdöleinkäufe, widrigenfalls die Bomben gezündet werden. Bond reist daraufhin auf die Bahamas und verfolgt die Spur von Maximilian Largo, der für die Aktion tatsächlich verantwortlich ist. Dabei schließt 007 rasch Bekanntschaft mit der sadistischen Killerin Fatima Blush, wobei es zu einer erotischen Begegnung zwischen den beiden kommt, bevor sie den ersten Mordanschlag auf ihn unter Wasser mit abgerichteten Haien verübt, der prompt fehl schlägt. Auch den zweiten Anschlag im Hotel überlebt Bond, da er sich gerade bei einer weiteren erotischen Begegnung in einem anderen Zimmer vergnügt. Die Letzte Konfrontation mit Fatima endet für diese tödlich. Schließlich gewinnt Bond das Vertrauen von Largos Geliebten Domino Petachi, der Schwester von Jack Petachi, nachdem er ihr erzählt, Largo habe ihren Bruder auf dem Gewissen. Bond und Domino werden schließlich von ihm gefangen genommen, können sich aber befreien. Da Bond von Largo erfahren hat, dass sich eine der beiden Bomben in Washington DC befindet, kann diese entschärft werden. Den Verbleib der zweiten kann er durch seine Kombinationsgabe ausmachen, da dieser durch ein Amulett, das Largo Domino geschenkt hat, symbolisiert wird. Schließlich findet die entscheidende Schlacht zischen Bond, der von Felix Leiter und dem CIA unterstützt wird, und Largos Männern in einer unterirdischen Höhle statt…


Bonddarsteller:

Zu meiner großen Freude ist Sean Connery, der beste aller Bonds, in der Endphase der Roger Moore-Ära zum definitiv leider letzten Mal als 007 auf die Leinwand zurückgekehrt. Nachdem der alternde Moore mittlerweile völlig ausgereizt ist und seine Darstellung viel zu tief in’s parodistische abgleiten lässt, tut es unwahrscheinlich gut, den für mich in der Rolle und auch sonst als Schauspieler um ein vielfaches besseren Connery nochmal genießen zu können, obwohl er nur wenige Jahre jünger ist. Er spielt den Superagenten ernster, aber mit einem angemessenen augenzwinkernden Humor, der kein einziges Mal in Klamauk und Albernheit abgleitet. Das Gespür hierfür hat John Glen bei seinen Inszenierungen leider schon längst verloren. Man gewinnt den Eindruck, Connery hat, anders als in dem Ausrutscher „Diamonds are Forever“, wieder Freude an der Rolle, und er spielt sie wirklich ähnlich souverän wie in den 60ern. Auch das fortgeschrittene Alter stört bei ihm weitaus weniger als bei Moore.



Plot:

Die Handlung hält sich eng an jene von Feuerball, wurde aber der Zeit angepasst, leicht abgeändert und anders inszeniert. Obwohl „Never Say Never Again“ in keinerlei Hinsicht an das Feuerball-Original heranreicht ist der Streifen ein sehr unterhaltsamer und deutlich überdurchschnittlicher Bond-Film. Besonders erfrischend empfinde ich hier die Abkehr vom Moore-Klamauk und die Hinwendung zurück zum Stil der von mir so sehr geschätzten Bond-Filme der 60er-Jahre.

Kritische Zungen behaupten, „Never Say Never Again“ wäre kein richtiger Bond-Film, da nicht von EON produziert. Dieser Haltung stelle ich mich vehement entgegen. Ur-Bond Sean Connery spielt gewohnt souverän die Hauptrolle, Kevin McClory (1926-2006), Co-Autor von Feuerball, fungiert als Produzent, die Story entspricht jener des Feuerball-Originals von 1965, und auch an der Inszenierung gibt es nichts auszusetzen. Damit ist der Film für mich durchaus ein WASCHECHTER BOND.

Dass aus rechtlichen Gründen der Bond-typische Vorspann, die Gunbarrel-Sequenz und die typische 007-Melodie nicht verwertet werden durften ist zwar sehr schade, kann aber verschmerzt werden.

Rechtlich war es für McClory nicht leicht, dieses Remake durchzusetzen. Nach Feuerball waren ihm für 10 Jahre die Hände gebunden. Ab 1975 fasste er die Neuverfilmung in’s Auge, was aber dann, nach weiteren Rechtsstreitigkeiten, erst 1982/1983 umgesetzt werden konnte. Zu einem weiteren Remake, das er später noch plante, kam es (leider oder Gott sei Dank???) nicht mehr.



Bösewichter:

Der Österreicher Klaus Maria Brandauer (geb.1943) ist zweifellos ein sehr begabter Schauspieler, was man ihm in der Rolle des Maximilian Largo auch deutlich anmerkt. Er spielt diese recht vielschichtig und zeigt sich dabei, charmant, liebevoll, außer sich, arrogant, skrupellos und hinterhältig. Trotzdem gefällt mir der Italiener Adolfo Celi (1922-1986) als Emilio Largo mit seinem markanten Gesicht und der Augenklappe besser.

Der Schwede Max von Sydow (geb.1929) ist als Blofeld sehr gut besetzt und hat dabei sehr spärliche Auftritte, die seine Bedrohlichkeit aus dem Hintergrund und die fehlende Greifbarkeit aber geschickt unterstreichen.



Bondgirls:

Trotz ihrer großen Popularität bin ich kein großer Fan von Kim Basinger (geb.1953) und Barbara Carrera (geb.1945), finde sie aber durchaus akzeptabel. Vor allem Carreras Darstellung der grausamen und eindeutig psychopathischen Killerin Fatima Blush hat sehr viel Feuer und damit ihre Anerkennung verdient. Zu erwähnen ist auch ihre starke Selbstbezogenheit, die besonders zum Ausdruck kommt, als sie Bond unter vorgehaltener Waffe zwingen will, niederzuschreiben, sie wäre die beste Frau gewesen, mit der er geschlafen hat.

Valerie Leon (geb. 1943 oder 1945) finde ich, trotz ihrer eher untergeordneten Rolle, das attraktivste Bond-Girl in diesem Film.

Prunella Gee (geb.1950) ist als Bonds Therapeutin auch recht reizvoll, kommt aber nicht an Molly Peters in "Feuerball" heran.



Gadgets:

Bond benutzt ein spezielles Motorrad mit Raketenantrieb, eine Armbanduhr mit Laser-Funktion und einen Füllfederhalter, der ein explodierendes Projektil abfeuert. Auch verwenden er und Felix Leiter ein Gestell, dass in seiner Funktion an den Raketenrucksack aus „Feuerball“ erinnert.

Largo präsentiert Bond ein sehr grausames 3D-Computerspielt, in dem es darum geht, die Welt zu erobern, wobei die Gegner durch Stromstöße an ihre Verluste erinnert werden, die umso stärker werden, je höher die Verluste sind.



Titelmelodie:

Das Lied „Never Say Never Again“, von Michel Legrand komponiert und von Lani Hall interpretiert, ist zwar eingängig, sonst aber eher durchschnittlich und fällt im Ouvre der Bond-Songs nicht sonderlich auf.



Schauplätze:

Gedreht wurde in Großbritannien, den Bahamas, Frankreich, Malta, Monaco, den USA und Spanien. Allerdings hat der Film nicht die wunderbare Bilderbuch-Atmosphäre von Feuerball und bringt die Schauplätze weniger attraktiv zur Geltung. Die Unterwasser-Aufnahmen wurden gegenüber dem Original drastisch gekürzt, was für mich als Sub-Aqua-Enthusiast weniger erfreulich ist. Trotzdem bin ich mit der Atmosphäre der Schauplätze, über und unter Wasser, einigermaßen zufrieden. Schade ist, dass die grandiose Unterwasserschlacht aus Feuerball durch eine Schlacht in einer unterirdischen, über das Wasser zugänglichen, Höhle ersetzt wurde. Dies ist wohl den, dem nassen Element weniger zugeneigten, Landratten geschuldet. Erwähnt haben möchte ich auch die erneute Mitwirkung von Ricou Browning, der schon bei Feuerball für die Unterwasseraufnahmen verantwortlich war.



Wortwitz:

Eine Krankenschwester vom anderen Ende des Raumes aus : "Mr.Bond, I need a urine sample. If you could fill this beaker for me?" Darauf Bond: "From here?"

Bei einem heftigen Kampf mit einem Killer in der Gesundheitsklinik setzt Bond diesen mit einer Flüssigkeit in die Augen außer Gefecht. Auf dem Gläschen steht: "urine speciemen James Bond."

Fatima zu Bond, nachdem sie ihn beim Wasserski vollgespritzt hat: "How reckless of me. I made you all wet." Darauf Bond: "Yes, but my martini's still dry."

Fatima zu Bond, mit der Waffe in der Hand: "Now write this: The greatest rapture in my life was afforded me in a boat in Nassau by Fatima Blush." Darauf Bond: "It's against service policy for agents to give out endorsements."

weitere Anmerkungen:

In einer Nebenrolle als Nigel Small-Fawcett ist Rowan Atkinson (geb.1955) zu sehen, der als Mr.Bean bekannt wurde.

Bonds Liebesleben wird hier wesentlich freizügiger gezeigt, als in den bisherigen Filmen. Außerdem darf er sich mit nicht weniger als 4 Damen vergnügen.

Da der Film nicht von EON produziert wurde, sind auch die gewohnten Rollen von M, Q und Mrs. Moneypenny anders besetzt, was mich aber wenig stört. Auffallend ist, dass das Verhältnis zwischen Bond und Q ganz anders dargestellt ist, als bisher. Letzerer tritt hier Bond gegenüber nicht mürrisch sondern recht locker und unkompliziert auf.

Felix Leiter wird erstmals von einem farbigen Schauspieler (Bernie Casey, geb.1939) dargestellt. Dies sollte erst 2006 wieder in "Casino Royale" der Fall sein.

Fazit:

Sehr erfrischende Rückkehr Connerys, die in erfreulicher Weise vom zu dick aufgetragenen Slapstick der Moore-Filme abweicht, den sichtlich alternden Ur-Bond in guter Form präsentiert und, zumindest bei mir, das Bedürfnis nach wieder ernsteren Bond-Filmen und dem Ende der Moore-Ära weiter nährt. Nicht annähernd so gut, wie mein Liebling „Feuerball“ , aber deutlich über dem Durchschnitt.

Tremor Offline



Beiträge: 129

07.02.2016 12:58
#25 RE: RE:Bewertet: "Sag niemals nie" Zitat · Antworten

Eine interessante Kritik, die ich aber in kaum einer Hinsicht teilen würde.
So war meiner Meinung nach Roger Moore Sean Connery darstellerisch stets voraus (gegen Ende von "Octopussy" darf er sogar Angst zeigen, was die Bedrohung durch die Atombombe sehr gut unterstreicht), während Connery (so wie auch Brandauer, der in keiner Szene irgendwie böse wirkt) zumeist süffisant lächelnd herumschlendert und darstellerisch kein besonderen Ambitionen an den Tag legt (was sicher wohl auch am spannungsarmen Drehbuch liegt).
Die von Sydow attestierte Bedrohlichkeit kann ich ebenfalls nicht entdecken, Kim Basinger wird als bedrohte Unschuld allemal überzeugender denn Claudine Auger in "Feuerball" und Barbara Carrera ist zwar optisch nicht mein Typ, dreht als Fatima Blush aber voll auf (auch wenn ihr furienhaftes Spiel der Fantasie wenig Raum lässt und zu unsympathisch wirkt, um irgendwie attraktiv zu sein). Ein Pluspunkt für diesen Film immerhin: Man vergleiche mal Bonds "Dein Bruder wurde ermordet"-Offenbarung mit der in "Feuerball" - dazwischen liegen nicht nur zeitlich Welten.
Aber die Gags sitzen auch nicht richtig:
Ein Urin-Witz bei Bond? Also nee! Der finale Dialog zwischen Bond und Fatima könnte nicht lächerlicher sein, die seltsamen Fluggeräte im Finale wirken mindestens so aufgepropft wie der Ballon im Konkurrenzfilm und Rowan Atkinson kommt als Hanswurst ca. zehn Jahre zu spät - 1983 waren solche Figuren nicht mehr en vogue.
Michel Legrands Soundtrack wirkt wie für etwas anderes geschrieben und herüberkopiert und der von Lani Hall gejaulte Titelsong untertrifft sogar die Tiefpunkte der "richtigen" Bondfilme.
Valerie Leon (die schon in "Der Spion, der mich liebte" dabei war), hat obendrein eine unattraktive deutsche Synchronstimme abbekommen.
Mein Fazit: Trotz seiner Schwächen ist "Octopussy" der weitaus bessere Bondfilm. Die Geschichte baut eine echte Bedrohlichkeit (die sich am Ende entsprechend in Erleichterung auflöst), der Schurke wirkt schurkischer, die Musik ist wesentlich besser, viele (natürlich nicht alle) Gags sind amüsanter und Bond wirkt (ein wenig) facettenreicher.
Mit "Sag niemals nie" wollte man die Zuschauer nur amüsieren - Spannung bietet dieser Film im Grunde nur szenenweise.

patrick Offline




Beiträge: 3.245

07.02.2016 19:26
#26 RE: RE:Bewertet: "Sag niemals nie" Zitat · Antworten

Zitat von Tremor im Beitrag #25
Eine interessante Kritik, die ich aber in kaum einer Hinsicht teilen würde.
So war meiner Meinung nach Roger Moore Sean Connery darstellerisch stets voraus (gegen Ende von "Octopussy" darf er sogar Angst zeigen, was die Bedrohung durch die Atombombe sehr gut unterstreicht), während Connery (so wie auch Brandauer, der in keiner Szene irgendwie böse wirkt) zumeist süffisant lächelnd herumschlendert und darstellerisch kein besonderen Ambitionen an den Tag legt (was sicher wohl auch am spannungsarmen Drehbuch liegt).
...Kim Basinger wird als bedrohte Unschuld allemal überzeugender denn Claudine Auger in "Feuerball"...



Die Frage ob Connery oder Moore der bessere Bond ist steht wohl schon so lange im Raum, wie die Filme alt sind, wobei die besagten Herren ja mittlerweile schon lange nicht mehr die einzigen 007 sind.
Ich habe von Anfang an Connery ganz eindeutig bevorzugt, da er für mich, wie so oft schon erwähnt, die Rolle ernsthafter, allenfalls mit etwas Ironie spielt, aber niemals in den Slapstick abgleitet. Übrigens hat auch er durchaus Angst gezeigt. Ich denke da mal an die Szene mit der Vogelspinne in "Dr.No", die Bedrohung seiner Männlichkeit in "Goldfinger" durch den Laser oder jene Szene am Schluss von "Feuerball", wo ihn Largo droht zu erschießen, bevor Domino diesen mit der Harpune pfählt, und noch einige mehr. Moore stolziert meistens in seiner "Brett-Sinclair-wird-eh-nichts-passieren-Manier" durch die Filme und nimmt kaum etwas ernst.

Brandauers Darstellung finde ich durchaus gelungen, facettenreich und (am Anfang nur latent) psychopathisch.

Ob Kim Basinger oder Claudine Auger Domino überzeugender darstellt ist wohl Ansichtssache. Mir gefällt Claudine schlicht und einfach besser.

Ray Offline



Beiträge: 1.931

02.07.2017 00:58
#27 RE: RE:Bewertet: "Sag niemals nie" Zitat · Antworten

Sag niemals nie (Never Say Never Again) (USA 1983)

Regie: Irvin Kershner

Darsteller: Sean Connery, Klaus Maria Brandauer, Kim Basinger, Barbara Carrera, Max von Sydow, Rowan Atkinson, Edward Fox u.a.



Wenige Monate nach "Octopussy" erschien das "Feuerball"-Remake "Sag niemals nie" außerhalb der offiziellen Reihe. Aus diesem Grunde musste man auch auf bewährtes Stammpersonal (Lois Maxwell, Desmond Llewelyn) und typische Elemente ("James Bond Theme", Pistolenlauf) verzichten. Schon seit Mitte der 1970er geplant, wurde das Projekt aufgrund von Rechtsstreitigkeiten verschoben und kam letzten Endes erst Anfang der 1980er zu Stande.

Inhaltlich hält sich der Film schon von Rechts wegen eng ans Original, ein allzu weites Abweichen hätte rechtliche Konsequenzen nach sich gezogen. Weil man im Detail dennoch manche Dinge änderte (z.B. Motorrad-Verfolgungsjagd, Spendengala Largos) und sich im Rahmen der regulären Reihe auch gerne selbst zitierte - vgl. etwa @patricks Vergleiche zwischen "Octopussy" und "Goldfinger" im "Octopussy"-Thread - fällt dies jedoch nicht allzu negativ ins Gewicht.

Vor allem die ersten 45 Minuten sind äußerst gelungen. Connery agiert ungemein selbstironisch und nimmt die Figur und sein eigenes Alter gekonnt auf die Schippe. Daneben fallen die Szenen im Sanatorium wesentlich kurzweiliger und effektvoller aus als im Original, wobei insbesondere der fast schon epische Kampf zwischen Bond und einem Killer hervorzuheben ist, den Bond schließlich mithilfe seines eigenen Urins für sich entscheiden kann und im Sanatorium eine Schneise der Verwüstung hinterlässt.

Ansonsten fehlen dem Film dankenswerterweise überlange Unterwasser-Sequenzen, trotzdem kann der Rest nicht ganz das einlösen, was die erste Dreiviertelstunde verspricht. Da wäre zum einen der hochtalentierte Klaus Maria Brandauer, dessen Auftritt bisweilen stark an jenen in "Mephisto" erinnert und so z.T. übers Ziel hinausschießt. Auch Kim Basinger kommt an ihr Vorbild Claudine Auger nicht heran. Barbara Carrera ist zwar ungemein verführerisch und geht in ihrer Rolle auch voll auf. Trotzdem ist ihre Figur mitunter überzeichnet. Max von Sydow hinterlässt als Blofeld keinen nachhaltigen Eindruck. In Sachen Action kommt man nicht ganz an die direkte Konkurrenz von "Octopussy" heran, zumindest die Motorrad-Verfolgungsjagd in Nassau bleibt aber hängen. Dafür fällt das Finale ein wenig enttäuschend aus. Gleiches gilt für den eher uninspierten Titelsong.

Auch wenn der Film auf den ersten Blick mehr oder weniger überflüssig ist, unterhält er dennoch ordentlich. Sein Trumpf ist Sean Connery, den man einfach gerne ein weiteres Mal in der Rolle des 007 sieht. Gefühlt wurde hier im Vergleich zu seinen früheren Auftritten die Humor-Schraube zwar gehörig angezogen. Trotzdem bleibt Connery sich dabei treu und macht nicht etwa Moore nach und bildet so eine willkomene Abwechslung während der Moore-Ära.


Trotz von Rechts wegen enger inhaltlicher Vorgaben kommt "Sag niemals nie" in Teilen durchaus erfrischend daher. Dies liegt vor allem an Connery, dem man nicht anmerkt, dass er bereits im Original dabei war. Aufgrund der Originalität und der besseren Besetzung in den Schlüsselrollen liegt "Feuerball" dennoch im Vergleich vorn. Mit der direkten Konkurrenz "Octopussy" liegt man etwa auf Augenhöhe, daher ebenfalls 3,5 von 5 Punkten.

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