Sie sind vermutlich noch nicht im Forum angemeldet - Klicken Sie hier um sich kostenlos anzumelden Impressum 
Forum Edgar Wallace ,...



Sie können sich hier anmelden
Dieses Thema hat 33 Antworten
und wurde 2.512 mal aufgerufen
 James-Bond-007-Forum
Seiten 1 | 2 | 3
Joachim Kramp Offline




Beiträge: 4.901

09.02.2007 16:48
Bewertet „Octopussy“ (13) Zitat · Antworten

Das 13. Bondabenteuer ist ein Kabinettstückchen für sich. Nach dem bombastischen Erfolg des Neuanfangs mit „In tödlicher Mission“ ging man mit diesem Bond noch ein Stück weiter. Das Grundelement Richtung Ur-Bond blieb bestehen. Man nahm noch einen Teil von „Spion, der mich liebte“, die Moore-Coolness aus „Leben und sterben lassen“ und mixte, nachdem „In tödlicher Mission“ in Richtung „Liebesgrüße aus Moskau“ ging nunmehr „Goldfinger“ hinzu. Das Ergebnis ist ein wahrhaftig atemberaubendes Bondabenteuer, Spannung und Tempo von Anfang an – keine Sekunde Langweile. Maude Adams ist ebenso wie Honor Blackmann eine reifere Bondfrau und Kristina Wayborn gibt alles um in die Fußstapfen von Shirley Eaton zu treten. Nicht zu vergessen Kabir Bedi, der stumm ist wie Harald Sakata. Louis Jourdan mimt den Bösewicht wie ihn Fleming hätte besser erfinden können. Wie schon bei „In tödlicher Mission“ ist der Titelsong von Rita Coolidge wieder allererste Sahne. Und eine weitere Parallele zu „Goldfinger“ ist die Eröffnungssequenz, die ursprünglich bereits für „In tödlicher Mission“ geplant war, aber aus Kostengründen dort nicht verwendet wurde. Fazit: Neben „Leben und sterben lassen“ und „In tödlicher Mission“ ist „Octopussy“ der Drittbeste Moore-Bond, bei dem es an nichts fehlt.

Joachim.

Edgar007 Offline




Beiträge: 2.595

09.02.2007 19:02
#2 RE: Bewertet „Octopussy“ (13) Zitat · Antworten

Für mich zählt Octopussy neben Der Mann mit dem Goldenen Colt zu den langweiligsten Moore-Bonds. Der Titelsong und Maude Adams sind aber wirklich gut.

Joachim Kramp Offline




Beiträge: 4.901

09.02.2007 19:55
#3 RE: Bewertet „Octopussy“ (13) Zitat · Antworten

Hallo Wolfgang,
wo kommt bei diesem Film überhaupt Langeweile auf??? Tempo von der Eröffnungssequenz bis zum Zirkusfinale bzw. anschließend bein Flugzeugabsturz von Louis Jourdan.

Joachim.

SpikeHolland Offline




Beiträge: 173

09.02.2007 20:08
#4 RE: Bewertet „Octopussy“ (13) Zitat · Antworten
Für mich zählt "Octopussy" ebenfalls zu den schlechteren Moore-Bonds. ("Der Mann mit dem goldenen Colt" und "Im Angesicht des Todes" würde ich da noch mit dazuzählen.) Im Falle "Octopussy" liegt es in erster Linie daran, dass Roger Moore in diesem Fall bereits zu alt wirkt (auf mich jedenfalls), um einen überzeugenden James Bond zu geben.
Der Film hat sicher gute Momente (die Nummer mit der Jo-Jo-Säge, der Kampf im Zug, das Finale insgesamt ...), im Direktvergleich aber z. B. mit "In tödlicher Mission" (für mich einer der besten Bonds überhaupt) fällt er gnadenlos ab, was u. a. auch an diversen Albernheiten liegt, die man sich erlaubt hat (ich erinnere mal an das "Krokodil" oder auch die Hatz durch den Dschungel, in der Bond nur ein paar lahme Sprüche bringt, anstatt sich z. B. mit dem Tiger anzulegen - ein Daniel Craig etwa hätte das bestimmt gemacht! ).
Edgar007 Offline




Beiträge: 2.595

09.02.2007 20:31
#5 RE: Bewertet „Octopussy“ (13) Zitat · Antworten

Zitat von SpikeHolland
Im Falle "Octopussy" liegt es in erster Linie daran, dass Roger Moore in diesem Fall bereits zu alt wirkt (auf mich jedenfalls), um einen überzeugenden James Bond zu geben.


Stimmt! Ich finde sogar, dass der gute, alte Roger hier noch älter wirkt als ein paar Jahre später in IM ANGESICHT DES TODES. Diesen Film finde ich allerdings wieder besonders gut.

Joachim Kramp Offline




Beiträge: 4.901

10.02.2007 09:20
#6 RE: Bewertet „Octopussy“ (13) Zitat · Antworten

Der Film erhielt 1983 zum Start von der Filmbewertungsstelle Wiesbaden das höchste Prädikat: BESONDERS WERTVOLL.
Dieses Prädikt bedeutet bei der sehr kritischen Bewertungsstelle, dass der Film alle Kriterien erfüllte und das Gremium von dem Film überzeugt war. Dieses Prädikat ist das höchste Lob was ein Film überhaupt in Deutschland erhalten kann.

Joachim.

SpikeHolland Offline




Beiträge: 173

10.02.2007 09:41
#7 RE: Bewertet „Octopussy“ (13) Zitat · Antworten
In Antwort auf:
Der Film erhielt 1983 zum Start von der Filmbewertungsstelle Wiesbaden das höchste Prädikat: BESONDERS WERTVOLL.
Dieses Prädikt bedeutet bei der sehr kritischen Bewertungsstelle, dass der Film alle Kriterien erfüllte und das Gremium von dem Film überzeugt war. Dieses Prädikat ist das höchste Lob was ein Film überhaupt in Deutschland erhalten kann.



Ach sooo! Na ja, dann ... dann finde ich den Film natürlich großartig! Fantastisch! Wüsste jetzt gar nicht mehr, wann ich mal was Besseres gesehen habe! Huch, jetzt bin ich gerade vom Stuhl gefallen, weil ich mich vor Begeisterung glatt im Sitzen überschlagen habe!!
(Gut so? )

P.S. Ich finde den Film eben nicht gut und habe auch nachvollziehbar dargelegt, warum. Am Prädikat einer Bewertungsstelle mache ich meine persönliche Ansicht aber ganz sicher nicht fest. Ich diskutiere gerne, lese gerne die Meinungen anderer (die auch anders sein dürfen als die meine), aber missionieren braucht mich denn doch niemand. - Nix für ungut.
Joachim Kramp Offline




Beiträge: 4.901

10.02.2007 10:01
#8 RE: Bewertet „Octopussy“ (13) Zitat · Antworten

Das wae ja nur als Info gedacht, wie der Film zum Start gesehen wurde.

Selbstverständlich kann jeder seine eigene Meinung haben, vor allem wenn er die nötigen Argumentationen darlegt.
Meine Argumentationen sprechen halt für durchgehemde, spannende, temporeich und witzige Unterhaltung. Wenn jemand dies nicht so sieht ist dies zwar nicht nachvollziehbar aber dennoch akzetabel.

Joachim.

SpikeHolland Offline




Beiträge: 173

10.02.2007 10:08
#9 RE: Bewertet „Octopussy“ (13) Zitat · Antworten

In Antwort auf:
Das wae ja nur als Info gedacht, wie der Film zum Start gesehen wurde.


"Klang" halt anders für mich. Wie gesagt, nix für ungut.

Mike Pierce ( gelöscht )
Beiträge:

04.03.2008 18:02
#10 RE: Bewertet „Octopussy“ (13) Zitat · Antworten

Ein sehr guter Bondfilm mit tollen Darstellern.
Allen voran,die attraktive Maud Adams.
Einen charmanteren Bösewicht wie Louis Jourdan hat es in der Bondreihe wohl nie gegeben.
Die Musik ist sehr gelungen sowie die exotischen Schauplätze.

Neben "Im Angesicht des Todes" einer der besten Moore-Bonds.

MfG
Mike

patrick Offline




Beiträge: 3.245

01.07.2015 22:04
#11 RE: Bewertet „Octopussy“ (13) Zitat · Antworten

Octopussy




Filmdaten:
Deutscher Titel: James Bond 007 – Octopussy
Originaltitel: Octopussy
Produktionsland: Vereinigtes Königreich
Originalsprache: Englisch
Erscheinungsjahr: 1983
Länge: 131 Minuten
Altersfreigabe: FSK 12[1]
Stab:
Regie: John Glen
Drehbuch: George MacDonald Fraser,
Richard Maibaum,
Michael G. Wilson
nach Ian Fleming
Produktion: Albert R. Broccoli,
Michael G. Wilson,
Tom Pevsner
Musik: John Barry,
Titelsong: Rita Coolidge
Kamera: Alan Hume
Schnitt: Peter Davies,
Henry Richardson

Besetzung:

Roger Moore: James Bond, Maud Adams: Octopussy, Louis Jourdan: Kamal Khan, Kristina Wayborn: Magda, Kabir Bedi: Gobinda, Steven Berkoff: General Orlov, David & Tony Meyer: Zwillinge, Desmond Llewelyn: Q, Robert Brown: M, Lois Maxwell: Miss Moneypenny, Michaela Clavell: Penelope Smallbone, Walter Gotell: General Gogol, Vijay Amritraj: Vijay, Albert Moses: Sadruddin, Geoffrey Keen: Sir Frederick Gray, Douglas Wilmer: Jim Fanning, Eva Rueber-Staier: Rubelvitch, Gogol's Assistentin, Andy Bradford: 009, Tracy Llewelyn: eine Turnerin, Paul Hardwick: Generalsekretär


Handlung:

Der britische Agent 009 wird in Ostberlin, als Clown verkleidet, von einem messerwerfenden Zirkusartisten getötet. Bei der Leiche findet man ein gefälschtes Faberge-Ei. Das Original wird bei einer Auktion versteigert, wobei Bond dieses gegen die Fälschung eintauscht und den Preis in die Höhe treibt, um herauszufinden, wer den Wertgegenstand unbedingt haben will. Die Spur führt zu Kamal Khan nach Indien. Dieser ist, zusammen mit der geheimnisvollen und sehr reichen Octopussy, in rege Schmuggelgeschäfte mit Juwelen involviert. Bond lernt erst Kamal Khan persönlich kennen, der ihm mit Hilfe der hübschen Magda das echte Faberge-Ei abnimmt, welches er für eine Fälschung hält. Damit will er die Spuren der Gaunerei beseitigen. Doch hat Bond darin einen Peilsender versteckt. Er wird von Kamal Khan gefangengenommen, kann aber fliehen und belauscht ein Gespräch Kamal Khans mit dem russischen General Orlov, kann dabei aber nur ausmachen, dass es um irgendeinen Coup mit Juwelen als Belohnung geht und der Treffpunkt in Karl-Marx-Stadt ist. Anschließend begibt er sich in den Palast von Octopussy und schläft dort mir der ihm wohlgesonnenen Dame, wobei Kamal Khans Männer auf ihn angesetzt werden um ihn zu töten. Doch gelingt ihm die Flucht, und er verfolgt die heiße Fährte nach Karl-Marx-Stadt (seit 01.06.1990 wieder Chemniz). Er erkennt, dass eigentlich Orlov hinter den Schmuggelaktivitäten steckt, diese aber nur als Mittel zum Zweck betreibt. Tatsächlich geht es ihm in seinem Machthunger darum, in Octopussys Zirkus, der bei einem amerikanischen Stützpunks im Westen gelegen ist, eine Atombombe zu zünden. Dies sollte wie ein Unfall der Amerikaner aussehen und die Westmächte zum Abrüsten veranlassen, was schließlich zur militärischen Vorherrschaft der Russen führen würde, die er ausnutzen will, um Europa zu okkupieren. Um sein Ziel zu erreichen, treiben er und Kamal Khan mit der ahnungslosen Octopussy ein falsches Spiel. Sie räumen heimlich die Schmuggelware, einen durch Fälschungen ersetzten Zarenschatz, aus der dafür vorgesehenen Kiste und deponieren dort die Atombombe, die nun in einem Zug auf dem Weg zum Zirkus ist, wo sie laut Plan hochgehen sollte. Kamal Khan sollte den echten Schatz behalten und Octopussy bei der Explosion der Bombe getötet werden. Bond durchschaut das Spiel und begibt sich, verfolgt von den Häschern seiner Widersacher, in einem Wettlauf mit der Zeit ebenfalls Richtung Zirkus…

Bonddarsteller:

Seit ich Roger Moore in dem 1973 gedrehten "Live and Let Die" 5 von 5 Punkten als Bond-Darsteller gegeben habe, ist die Reihe um 10 Jahre älter geworden, und ich muss diese Bewertung der Zeit anpassen. Moore ist mittlerweile 55 Jahre jung, stark gealtert und für die Rolle des Superagenten und Frauenschwarms nicht mehr glaubwürdig. Mehr als 3 von 5, Tendenz sinkend, kann ich ihm damit nicht mehr geben.



Plot:

Die Story von „Octopussy“ ist hauchdünn, chaotisch und wenig originell. Außerdem werden einige Elemente aus dem Film „Goldfinger“ in abgeänderter Form eingebaut, ohne dass die Qualität des großen Klassikers auch nur ansatzweise erreicht wird. Hier einige Beispiele, die an Goldfinger erinnern:

-Bond bringt den, dem Falschspiel zugeneigten, Kamal Khan in Verlegenheit, indem er seinen Trick aufdeckt. (siehe Goldfinger beim Kartenspiel und am Golfplatz).

-Bond legt das Faberge-Ei auf den Spieltisch ( In Goldfinger lässt Bond beim Golfspiel mit dem Schurken einen Goldbarren fallen).

-Anschließend werden die präparierten Würfel von seinem bärenstarken und sehr wortkargen Handlanger Gobinda zerdrückt. (siehe den, den Golfball zerdrückenden, Oddjob).

-Bond wird von Kamal Khan in dessen Palast eingesperrt, kann aber ausbrechen (Siehe Bonds Ausbruch auf Goldfingers Gestüt in den USA).

-Octopussy hat eine kleine, bestens trainierte, Gefolgschaft, die nur aus Frauen mit artistischen Fähigkeiten besteht (Siehe Pussys „Flying Circus“)

-Bond begibt sich durch eine Krokodil-Attrappe getarnt durch‘s Wasser zu Octopussys Palast (Bei Goldfinger benutzt er ein Tauchgerät, wobei sich auf seinem Kopf eine Enten-Attrappe befindet).

-Einer der Handlanger sieht den, von hinten kommenden, Bond in einem Wertgegenstand reflektiert, den er gerade betrachtet (Siehe die Prätitelsequenz von Goldfinger, wo Bond einen Angreifer im Auge eines Mädchens gespiegelt sieht).

-In beiden Filmen wird der Bösewicht auf einem Flug in’s Jenseits befördert, und in beiden Filmen geht es darum, die Zündung einer Atombombe in letzter Sekunde zu verhindern.


Der Film tümpelt größtenteils ohne besondere Spannung dahin, und die inhaltlichen Schwächen sollten durch eine Serie von „Geisterbahnelementen“, die sich nahtlos aneinanderreihen und wieder einmal recht albern sind, ausgeglichen werden. Bond läuft in ein Netz mit Großspinnen, begegnet einem Tiger, einer Schlange, etc…
Das Ganze wird dann noch damit gekrönt, dass sich Bond in Indien, den „Original-Johnny-Weissmüller-Tarzanschrei“ ausstoßend, von Liane zu Liane schwingt. Am Schluss ist er dann auch noch als Clown zu sehen.



Bondgirls:

Sowohl Maud Adams (geb.1945) in ihrem zweiten Bond- Auftritt nach „The Man with the Golden Gun“, als auch Kristiana Wayborn (geb.1950) sind als Bond-Girls wenig beeindruckend und recht weit von den Top-Damen des Genres entfernt.



Bösewichter:

Der aus Frankreich stammende Hollywood-Star Louis Jourdan ist als gealterter, charmanter und weltmännischer Gauner recht aktzeptabel. Besser gefällt mir aber der Inder Kabir Bedi (geb.1946) als dessen schweigsamer, kräftiger und säbelschwingender Handlanger Gobinda. Kabir Bedi ist mir aus seiner Titelrolle als „Tiger von Malaysia“ in der Serie „Sandokan“(1976) noch bestens in Erinnerung. Dort spielte übrigens auch Adolfo Celi, der Schurke aus „Thunderball“, mit.

Mit Steven Berkoff (geb.1937) als farblosen und ausdruckslosen General Orlov kann ich dagegen wenig anfangen.



Schauplätze:

Die Dreharbeiten fanden in Großbritannien, USA, Deutschland und Indien statt, wobei ich sagen muss, dass kaum irgendwelche, wirklich bestechenden, Schauplätze geboten werden. Ich muss mich an dieser Stelle damit wiederholen, dass auch dies mit zusammengebastelten, teils lächerlichen, aber handwerklich einwandfreien, Action-Szenen kaschiert werden sollte.



Titellied:

Für den Titelsong zeichnet wieder einmal John Barry verantwortlich. Das von Rita Coolidge gesungene „All Time High“ klingt ganz passabel und ist auch nicht unverdient zum Evergreen geworden. Ich würde es allerdings bei Weitem nicht zu den Besten Songs der Reihe zählen.




Gadgets:

Bond erhält von Q einen Füllfederhalter, der Säure enthält. Mit dessen Hilfe befreit er sich aus einem Zimmer, in das er eingesperrt wurde, indem er damit die Gitterstäbe verätzt. Weiters enthält besagtes Schreibutensil ein Abhörgerät, dessen Sender im Faberge-Ei ist.

In der Prätitelsequenz benützt Bond ein Kleinflugzeug, dass in zusammengeklappter Form in einem Pferdetransporter untergebracht ist. Außerdem besitzt er eine Digitaluhr mit Bildschirm-und Peilfunktion, was heute nicht mehr sonderlich beeindruckt.


Auch in Punkto Gadgets war Bond schon besser.



Wortwitz:

-In der Prätitelsequenz verkleidet sich Bond auf Kuba als Offizier namens Toro. Als der echte Toro auf ihn zukommt sagt er. "It's a small world. You're a Toro too."

-Q demonstriert einen Mechanismus, der wie ein Seil aussieht, aber wie eine Stange senkrecht nach oben ragt. Als eine Person darauf hochklettert knickt das Ganze. Darauf Bond: "Having problems keeping it up, Q?"

-Bond liegt mit Magda im Bett und die Beiden trinken Sekt. Magda: "I need refilling".

-Bond zu Q im Heißluftballon: "I trust you can handle this contraption." Darauf Q: "It goes by hot air." Darauf Bond: "Oh, then you can."

Weitere Anmerkungen:

Der 1981 leider verstorbene Bernhard Lee ist als M bereits seit "For Your Eyes Only"nicht mehr dabei. Die Rolle wurde inzwischen von Robert Brown (1921-2003) übernommen.

Das Bond-Genre befindet sich zu dieser Zeit qualitätsmässig auf einer heftigen Achterbahnfahrt mit gewaltigen Auf- und Abs. Auf den hervorragenden "The Spy Who Loved Me" folgte der enttäuschende "Moonraker". Danach gab es den sehr guten "For Your Eyes Only", auf den mit "Octopussy" wieder eine Enttäuschung folgte.

Fazit:

Lau und fad dahin tümpelnder Streifen ohne besonderen Charme und Einfallsreichtum, der dem dürftigen Plot einige Elemente aus besseren Filmen hinzufügt. Es drängt sich der Eindruck auf, bei Bond ist die Luft draußen, und das Genre ist in der Routine steckengeblieben. Dürftige 2 von 5 und damit einer der Schwachpunkte des Genres.

Tremor Offline



Beiträge: 129

07.02.2016 13:22
#12 RE: Bewertet „Octopussy“ (13) Zitat · Antworten

Auch hier bin ich grundlegend anderer Meinung.
So finde ich die O-Story weder chaotisch noch dünn, Louis Jordans Bösewicht (ausnahmsweise mal kein Emporkömmling) angenehm fies, verschlagen, rachsüchtig und wesentlich überzeugender als Brandauer, den Titelsong herrlich und die Ladies adäquat (wäre Maud Adams Spiel nicht so zurückhaltend, würde sie dem Drehbuch damit die Beine brechen).
Warum Du übrigens bei "Sag niemals nie" auf die Nebendarstellerinnen ausdrücklich hinweist und sie bei diesem Film unterschlägst, erschließt sich mir nicht so ganz.
Die Drehorte sind abwechslungsreich und unverbraucht, Emotionen werden (im Rahmen des Möglichen) auch geweckt (der Tod von Vijay ist schockierend und das Finale im Zirkus sehr spannend) und auch die Nebendarsteller überzeugen (übrigens hat sich Steven Berkoff darstellerisch deutlich sichtbar an George C. Scott in "Dr. Seltsam" orientiert).
Natürlich gibt es - wie auch schon in anderen Filmen - Hommagen an vorherige Bondfilme, doch wundert mich, dass Du "Octopussy" hauptsächlich mit "Goldfinger" vergleichst und nicht (was doch zeitlich naheliegender wäre) mit "Sag niemals nie", denn gerade diesbezüglich scheinen mir die Parallelen viel auffälliger:

1. Der Hauptbösweicht handelt nicht in eigenem Auftrag und ist letztlich nur ein Nutznießer.
2. Bond kommt ihm durch ein Schmuckstück auf die Schliche.
3. Der Unterbösweicht/Handlanger ist auf beiden Filmplakaten (die vom gleichen Zeichner stammen) zu sehen.
4. Bond gelangt (mit einem Begleiter) durch ein ungewöhnliches Luftfahrzeug zum Schurken-H.q..
5. Der Bösewicht versucht durch ein Fahrzeug zu entkommen, das von zwei Propellern angetrieben wird (und Bond vereitelt diese Flucht, indem er einen davon sabotiert).

Und wenn ich darüber nachdenke, fallen mir sicher noch mehr Gemeinsamkeiten ein.

Mein Fazit: Dieser Film strotzt nur so von Einfallsreichtum, ist keineswegs lau und/oder uncharmant, bietet einen durchaus interessanten und keineswegs spannungslosen Plot und viele gelungenen Gags (auch wenn mir ein paar davon zugegebenermaßen doch zu albern sind).
Nicht der beste Bond aber gutes Mittelmaß (und damit auf einem viel höheren Niveau als beispielsweise "Sag niemals nie").

patrick Offline




Beiträge: 3.245

07.02.2016 19:18
#13 RE: Bewertet „Octopussy“ (13) Zitat · Antworten

Zitat von Tremor im Beitrag #12

Warum Du übrigens bei "Sag niemals nie" auf die Nebendarstellerinnen ausdrücklich hinweist und sie bei diesem Film unterschlägst, erschließt sich mir nicht so ganz...

Natürlich gibt es - wie auch schon in anderen Filmen - Hommagen an vorherige Bondfilme, doch wundert mich, dass Du "Octopussy" hauptsächlich mit "Goldfinger" vergleichst und nicht (was doch zeitlich naheliegender wäre) mit "Sag niemals nie", denn gerade diesbezüglich scheinen mir die Parallelen viel auffälliger:

1. Der Hauptbösweicht handelt nicht in eigenem Auftrag und ist letztlich nur ein Nutznießer.
2. Bond kommt ihm durch ein Schmuckstück auf die Schliche.
3. Der Unterbösweicht/Handlanger ist auf beiden Filmplakaten (die vom gleichen Zeichner stammen) zu sehen.
4. Bond gelangt (mit einem Begleiter) durch ein ungewöhnliches Luftfahrzeug zum Schurken-H.q..
5. Der Bösewicht versucht durch ein Fahrzeug zu entkommen, das von zwei Propellern angetrieben wird (und Bond vereitelt diese Flucht, indem er einen davon sabotiert).

Und wenn ich darüber nachdenke, fallen mir sicher noch mehr Gemeinsamkeiten ein.




Meine Bewertung wird eben durch das selektive Auge genährt, mit anderen Worten: Ich kritisiere oder lobe jene Charakteristika, die für MICH augenfällig sind. Die Nebendarstellerinnen in "Never Say Never Again" haben mich ganz einfach mehr beeindruckt als jene in Octopussy. Man könnte eine Seitenlange Bewertungs-Litanei schreiben, wenn man kann oder will (die dann vermutlich ohnehin niemand lesen würde) und hätte trotzdem niemals alles erwähnt. Natürlich kann man die von dir beschriebenen Vergleiche "Never Say Never"/"Octopussy"auch gelten lassen. Für mich war aber nun mal der Bezug zu "Goldfinger" bei Weitem augenfälliger und naheliegender, nicht zuletzte deswegen, weil er ja auch einer meiner Lieblings-Bonds ist, den höheren Stellenwert hat und ich ihn auch sehr viel öfters gesehen habe.

Was die Story selbst betrifft, kann ich meiner Kritik aus dem letzten Jahr nicht mehr viel hinzufügen sondern nur nochmal bekräftigen, dass da einfach der Klamauk Überhand nimmt, wogegen "Never Say Never Again" eine im Grunde ernstere, näher an den Ur-Bonds liegende, Geschichte präsentiert. Die Begegnungen mit Tiger, Spinne, der Tarzanschrei, Bond als Clown....nja ich weiß nicht. Ich finde das einfach einen recht hanebüchenen Eintopf, der meinen Bond-Geschmack in keinster Weise trifft.. Ein Agentenfilm ist ja keine Slapstick-Klamotte. Da finde ich den Urin-Witz im Konkurrenzfilm nicht nur sehr viel erträglicher, sondern sogar durchaus witzig.

Jan Offline




Beiträge: 1.753

09.02.2016 16:30
#14 RE: Bewertet „Octopussy“ (13) Zitat · Antworten

Zitat von patrick im Beitrag #13
Bond als Clown....nja ich weiß nicht. [...] Ein Agentenfilm ist ja keine Slapstick-Klamotte.


Wobei ja der traurige Clown eine durchaus häufig bemühte Form der tragischen Figur ist.

Es lässt sich kaum abstreiten, dass "Octopussy" einen durchaus gealterten Roger Moore zeigt. Einige Rückpros sind auch nicht Oscar verdächtig (Düsenflugzeug gleich zu Beginn z.B.). Dennoch hat der Film meiner Ansicht nach so etwas wie Charme. Kein Überflieger der Reihe aber doch eine gute Unterhaltung mit einigen wirklich gelungenen Einfällen. (Warum trifft es eigentlich gerade Roger Moore immer wieder, in einer Verfolgungsjagd an so dickliche Mitfahrer zu gelangen? Nach dem ihm gleich doppelt in die Quere gekommenen Sheriff J.W. Pepper nun das deutsche Wohlstandspaar im VW Käfer... ) Mir liegen solche Eskapaden durchaus, und eine auf Metaebene als Erkennungsmusik gespielte James-Bond-Melodie beim Schlangenmenschen gehört irgendwie auch dazu. Aber mir gefällt ja auch die Idee, in "Moonraker" das Titelthema aus "Die glorreichen Sieben" einzusetzen. Insofern bin ich da schon einschlägig vorbelastet.

Als weiteren Pluspunkt des Filmes erinnere ich, dass er nur wenig mit technischen Absurditäten vollgestopft ist. Das nahm ja in manchem Bond-Film bedrohliche Ausmaße an. So kommt die hier eingesetzte GTV6 ohne Schleudersitz oder Flammenwerfer aus und es bleibt bei einer sichtbaren Pappmaché-Attrappe in Form eines Pferdehinterns (!), der sich nach oben wegklappen lässt. Einfache und wirkungsvolle Gadgets empfand ich stets überzeugender als technisch hochgerüstete Abseitigkeiten.

Ob die Story nun ein bisschen dünner oder ein bisschen dicker aufträgt als sonst, habe ich bei Bond-Filmen häufig nicht sonderlich beachtet. Manche Geschichten könnte ich trotz mehrfachen Ansehens hier und jetzt gar nicht aus dem Kopf wiedergeben, und das liegt sicher nicht an allzu komplex gestalteten Handlungen, sondern vielmehr daran, dass für mich die Handlung in einem Bond-Film nicht an primärer Stelle steht. Wenn's nicht allzu dämlich ist, reicht das meist schon aus; zumal sich das Grundthema eh immer wiederholt. In diesem Punkt nun wäre mir "Octopussy" auch nicht gerade als bedrohlicher Ausreißer aufgefallen. Indes stimme ich zu, dass Louis Jordan sicher in einem "Columbo" gut aufgehoben war, hier jedoch einen eher blässlichen Eindruck hinterlässt. Da gab es vielleicht vor ihm auch einfach schon zu viele Schwergewichte an der gleichen Stelle, als dass er sich damit nun messen könnte. Bestenfalls mag auch ich ihm noch zugute halten, dass er der Geschichte gemäß weniger Drahtzieher ist, denn vielmehr ein benutzter Nützling.

Alles in allem entscheide auch ich mich (eigentlich) für "Octopussy", wenn es darum geht, die beiden Konkurrenzfilme gegen einander auszuspielen. Letztlich liegt das aber nicht an überragenden Qualitäten des späten Moore-Films, sondern vielmehr daran, dass ich "Sag niemals nie" noch ein gutes Stückchen schlapper in Erinnerung habe als den eh schon ungeliebten und vermeintlich letzten Connery-Bond "Diamantenfieber". Ich habe "Sag niemals nie" allerdings auch nur ein einziges Mal gesehen und das ist gut 20 Jahre her. Seither verspürte ich nicht wieder das Verlangen. Insofern kann ich da weder im Detail noch mit abschließender Sicherheit ein Urteil fällen.

Gruß
Jan

Tremor Offline



Beiträge: 129

12.02.2016 20:38
#15 RE: Bewertet „Octopussy“ (13) Zitat · Antworten

Um nicht ständig zwischen den Seiten beider Filme hin- und herspringen zu müssen, möchte ich den "Octopussy"/"Sag niemals nie"-Vergleich gern auf diese Seite beschränken.
Zunächst mal kann ich verstehen, dass jemand für den Connery-Film eine Schwäche hat, der für ein Nicht-Serienprodukt auch stellenweise durchaus beeindruckend ist und sich recht wacker schlägt.
Doch trotz seinem mitunter sehr albernen Humor (ich mag die Tigerjagd ja auch nicht), besitzt der Moore-Bond auch Szenen echter Dramatik (wie das Finale im Zirkuszelt, gegen das SNN - auch wegen seines schlappen Schurken - diesbezüglich eher zu Pflichtübung verkommt) und ist meiner Meinung nach insgesamt deutlich einfallsreicher und auch wegen seiner inhaltlichen Komplexität interessanter.
Freilich ist die Frage, wer denn nun der bessere Bond war, eine ewige.
Doch sollte man Moore nicht vorwerfen, dass er mit Humor besser zurande kam als Connery und die Drehbücher dies auch zumeist berücksichtigten.
Meiner Meinung nach war Connerys Desinteresse an der Rolle in "Feuerball" (weshalb ich die erwähnte Furcht in Bonds Gesicht in dessen Finale nicht ausmachen kann - Connery wirkt eher ein wenig irritiert) und "Man lebt nur zweimal" (spätestens mit diesem Film wurde Bond zum unsterblichen, sprücheklopfenden Tausendsassa) schon deutlich spürbar.
Und in "Diamantenfieber" ertrug er die Rolle definitiv nur noch müde lächelnd.
Moores Leistung war hingegen meiner Ansicht nach jeweils von der Qualität des Drehbuchs abhängig. Doch den harten Kerl konnte auch er gut darstellen.
Was den Vergleich Brandauer/Jourdan betrifft, bin und bleibe ich aber grundlegend anderert Meinung:
Jourdan wirkte verschlagen, hinterhältig, rachsüchtig oder in einem Wort: Niederträchtig.
Sein bedrohlicher Blick nach dem verlorenen Backgammon-Match, seine So-what-Mimik wenn er gerade ein Schafsauge verzehrt (hat), sein ausgelassenes Lachen nach Bonds vermeintlichem Todessturz: Nichts davon hätte ich mir bei Brandauer vorstellen können, der es meiner Meinung nach nicht verstanden hat, seine Rolle mit Leben zu füllen.
"Octopussy" wurde von einem Kritiker als zirzensische Nummernrevue bezeichnet. Dies trifft meiner Meinung nach aber eher auf "Sag niemals nie" zu, der einfach keine dramaturgische Wucht (und daher auch keinen dramatischen Höhepunkt) besitzt, sondern nur ein paar gute Actionszenen aneinanderreiht und beim Zuschauer (außer in der Tanzszene) nie ein anderes Gefühl auslöst als Belustigung.
Dieser Film wirkt auf mich visuell moderner/schnittiger und zeigt uns die junge Kim Basinger. Dennoch würde ich in so ziemlich jeder Hinsicht "Octopussy" den Vorzug geben.

Seiten 1 | 2 | 3
Bond-Romane »»
 Sprung  
Xobor Einfach ein eigenes Forum erstellen
Datenschutz