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Dieses Thema hat 33 Antworten
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 James-Bond-007-Forum
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Falko Krause Offline



Beiträge: 35

21.03.2007 19:43
#16 RE: Bewertet: "Dr.No" (1) Zitat · Antworten

Meine Wertung: 5/5!

Hier ist alles drin was Bondfilme dann Jahrzehnte später noch ausmacht: Cooler Geheimagent, das vielleicht beste Bondgirl und den klassischen größenwahnsinnigen Bösewicht! Besonders gefällt mir Quarrel und als Highlight: die Vorstellung von Bond. "Mein Name ist Trench, Sylvia Trench...und mein Name ist Bond, James Bond!"

Joachim Kramp Offline




Beiträge: 4.901

09.06.2010 16:54
#17 RE: Bewertet: "Dr.No" (1) Zitat · Antworten

Zu den Bond-Filmen kann man die allgemeine Schlagzeile schreiben:
Von Zeit zu Zeit kann man sich diese Filme immer wieder mit großem Genuß ansehen!
Nun ist es bei mir wieder soweit und ich beginne nun wieder mit denm Pilotfilm der Serie.

Als sich Harry Saltzman und Albert R. Broccoli 1961 mit United Artists einigte Ian Flemings Bücher um den Agenten James Bond zu verfilmen, konnte niemand ahnen, dass über den Tod derer hinaus nach fast 50 Jahre immer noch James-Bond-Vefilmungen in Planung sind. Zunächst mit einem Vertrag für sechs Filme in der Tasche und einem Budget von 1 Million Dollar für den ersten Film ging man an die Realisierung des ersten Films heran. Kurzfristig stellte sich heraus, das ihr Wunschroman „Feuerball“ nicht zur Verfügung stand. Man entschied sich demnach für den Roman „Dr. No“. Mit einem insgesamt relativ unbekannten Team an Schauspielern, der Crew und dem Regisseur hatten sie zudem das Glück einen Drehbuchautor zu haben, der wusste was zu einem guten Abenteuerfilm gehörte – denn zu Beginn war „Dr.No“ nichts weiter als ein gewöhnlicher Abenteuerfilm in dem der Held in einem exotischen Land einen Verbrecher zur Strecke bringen muß. Von allen Seiten belächelt ging man in Produktion. Und Harry Saltzman mit seinem Partner Albert R. Broccoli haben gemeinsam mit United Artists und Regisseur Terence Young einen Film geschaffen, der Maßstäbe setzen sollte. Allein in der Erstauswertung in England spielte der Film bereits sein Geld ein und man konnte frohen Mutes zur zweiten Verfilmung „Liebesgrüße aus Moskau“ übergehen.

In der Bundesrepublik Deutschland Ende 1962 unter dem Titel „James Bond – Jamaika W 6 N antwortet nicht“ angekündigt wurde er zu Beginn des Jahres mit dem endgültigen deutschen Titel „James Bond 007 jagt Dr. No“ versehen. Und auch bei uns – wenn auch am Anfang nur im bescheidenen, aber guten Maße erfolgreich – nahm man von James Bond Notiz.

Mein Bond-Interesse begann etwa 1967 als Karin Dor in „Man lebt nur zweimal“ mitspielte und es im Sommer 1967 eine erneute Bond-Hysterie gab, auch ausgelöst durch Connerys Aussage dass er keinen weiteren Bond-Film mehr drehen wird – und Tom Adams als möglicher Kandidat uns seinerzeit in Aussicht gestellt wurde. Da die Bond-Filme aber FSK 16 waren durfte ich bis Dato keinen Bond-Film mir ansehen. Auch nicht die im gleichen Jahr hochgejubelten „Größte James Bond-Show der Welt: Casino Royale“, der ebenfalls FSK 16 hatte. Erst mit 13 Jahren „schmuggelte“ ich mich im Januar 1970 in meinen ersten Bond-Film „Im Geheimdienst ihrer Majestät“ und war fortan restlos von Bond begeistert. In den nächsten zwei Jahren „schlich“ ich mich in die anderen Bond-Filme. Später als Vertreter von United Artists/ UIP Ende der 70ern hatte ich das Vergnügen von allen Bond-Filmen (bis 1989) ca. sechs Wochen im voraus eine Kopie zu haben, die natürlich unter Verschluß waren. Ich erinnere mich noch gut an „Octopussy“ als ich persönlich nach Frankfurt gefahren bin – mir eine Kopie abholte und sie mir ins Schlafzimmer unters Bett legte damit wegen Raubkopien nichts passieren konnte. Soviel Vertrauen schenkte mir der damalige Generaldirektor der UIP – und ich enttäuschte ihn auch nie. Alles in allem war es eine tolle Bond-Zeit.

Und was „James Bond 007 jagt Dr. No.“ Betrifft so wirkt er heute noch ebenso frisch und unterhaltsam wie damals – dass man Abstriche machen muß gegenüber späteren Bond-Filmen ist ganz klar – aber ohne diesen „lebendigen“ Film hätte es niemals eine so lange anhaltende Serie gegeben.

Joachim.
*Filme bleiben ewig jung!*

Janek Offline




Beiträge: 1.852

06.04.2011 17:40
#18 RE: Bewertet: "Dr.No" (1) Zitat · Antworten

Der Film zählt für mich zu den "Bessern" Bond Filmen. Bis auf ein paar Logiklücken, die am meisten auf fällt ist die: James Bond erledigt die Wache und was macht er statt die Maschienenpistole mit zunehmen lässt er sie im Wasser liegendabei weiß Bond schon, dass ein feuriges "Monster" auf ihn warten wird und er versucht dieses "Monster dann mit seiner Walther PPK zur Strecke zu bringen.

Guter Bond, aber für mich weit hinter: Goldfinger, Im Geheimdienst ihrer Majestät und Monnraker+Der Spion der mich liebte.

3,0/5,0

MfG

Janek

Edgar007 Offline




Beiträge: 2.595

25.04.2011 13:29
#19 RE: Bewertet: "Dr.No" (1) Zitat · Antworten

Hab gestern abend angefangen, die Bond-Serie mal wieder chronologisch zu schauen. Zuletzt habe ich immer nur die aktueleren Filme (Craig + Brosnan) angesehen und war gestern von DR. NO, obwohl ich ihn schon zig-mal gesehen habe, ein bisschen enttäuscht. Er ist manchmal ziemlich langatmig. Es ist wirklich kurios, da ich den Film sonst immer sehr mochte.

Henrik S Offline



Beiträge: 20

10.12.2011 11:22
#20 RE: Bewertet: "Dr.No" (1) Zitat · Antworten

Ich gebe 3/5 Punkten
Meiner Meinung nach der 2.schlechteste der Connery Filme bis auf Diamantenfieber, den ich heute abend das erste mal sehen werde und Sag niemals nie, den ich noch niegesehen habe. Für die Bewertung im Vergleich zu Diamantenfieber melde ich mich morgern noch einmal. Ab goldfinger wurden die Filme von Sean Commery immer besser!

patrick Offline




Beiträge: 3.245

17.04.2015 23:37
#21 RE: Bewertet: "Dr.No" (1) Zitat · Antworten

Dr.No (James Bond-007 jagd Dr.No)



Filmdaten:

Deutscher Titel: James Bond – 007 jagt Dr. No
Originaltitel: Dr. No
Produktionsland: Vereinigtes Königreich
Originalsprache: Englisch
Erscheinungsjahr: 1962
Länge: ca. 110 Minuten
Altersfreigabe: FSK 16[1]

Stab:

Regie: Terence Young
Drehbuch: Richard Maibaum,
Johanna Harwood,
Berkely Mather,
Terence Young
Produktion: Albert R. Broccoli,
Harry Saltzman
Musik: Monty Norman,
John Barry
Kamera: Ted Moore
Schnitt: Peter R. Hunt

Besetzung:

Sean Connery: James Bond, Ursula Andress: Honey Ryder, Joseph Wiseman: Dr. Julius No, Jack Lord: Felix Leiter, Bernard Lee: M, Anthony Dawson: Professor Dent, Zena Marshall: Miss Taro, John Kitzmiller: Quarrel, Eunice Gayson: Sylvia Trench, Lois Maxwell: Miss Moneypenny, Peter Burton: Major Boothroyd („Q“), Timothy Moxon: John Strangways, Lester Prendergast: Puss-Feller, Reginald Carter: Jones, Margaret Le Wars: falsche Reporterin, Byron Lee: Sänger in Puss-Fellers Club


Handlung:

Der MI6-Agent Strangways wird zusammen mit seiner Sekretärin auf Jamaica ermordet. Sein Auftrag war die Aufdeckung seltsamer Aktivitäten, welche Störungen bei Raketen auf Cape Canaveral verursachen. Nun wir James Bond auf den Fall angesetzt und schließt unmittelbar nach seiner Ankunft auf Jamaica Bekanntschaft mit einem Chauffeur, der zum kriminellen Netzwerk gehört. Dieser begeht allerdings Selbstmord mit Zyankali, bevor Bond brauchbare Informationen aus ihm herausbekommen kann. Kurz darauf trifft 007 auf den CIA-Agenten Felix Leiter, der ebenfalls in der Sache ermittelt.
Nachdem auch eine verdächtige Fotografin nicht zu einer Aussage bewegt werden kann, führt eine erste Spur zu dem zwielichtigen Professor Dent, der zwei Mordanschläge auf Bond verübt und schlussendlich von dem Superagenten erschossen wird.
Mit Hilfe des einheimischen Quarrel begibt sich Bond in einer Nacht-und-Nebel-Aktion auf die verdächtige und für Fremde verbotene Insel Crab Key, wo ein gewisser Dr.No seinen Sitz hat. Dort begegnen sie der hübschen Muschelsucherin Honey Ryder. Allerdings wurde ihre Ankunft bereits erwartet, und das Trio wird von den Häschern des Dr.No durch ein radioaktiv verseuchtes Sumpfgebiet gejagt. In der Nacht treffen sie auf den feuerspeienden Drachen, vor welchem sich die Einheimischen so fürchten und erkennen, dass dieser eine Art Panzerfahrzeug ist. Quarrel kommt dabei um’s Leben, Bond und Honey werden gefangen genommen und von der Strahlung reingewaschen. Danach werden sie überraschend freundlich behandelt und Dr.No vorgeführt. Dieser ist halb Deutscher, halb Chinese und ein größenwahnsinniges Genie. Er war einst Mitglied der Tongs und hat sich der kriminellen Organisation SPECTRE zugewandt, nachdem seine Dienste sowohl vom Osten, als auch vom Westen verschmäht worden waren. Er hat einen eigenen Kernreaktor als Energiequelle für das „Topplig“. Damit sind die Energiewellen gemeint, welche Raketen empfindlich stören.
Nachdem Bond eine Zusammenarbeit mit Dr.No ablehnt, wird er zusammengeschlagen und eingesperrt, kann allerdings ausbrechen. Er überwältigt einen der Männer, zieht dessen Schutzanzug an und verhindert in letzter Sekunde, dass eine weitere Rakete sabotiert wird. Er liefert sich einen Zweikampf mit Dr.No, der dabei in kochendem Wasser versinkt. Das Kraftwerk fliegt in die Luft, und Bond kann zusammen mit Honey in einem Boot entkommen.

Anmerkungen:

Mit „Dr.No“ wurde 1962 eine Reihe geschaffen, die zu den wohl beliebtesten und erfolgreichsten der Filmgeschichte zählt und auch heute, 53 Jahre später, nichts von ihrem Reiz eingebüßt hat. Der Streifen markiert die Sternstunde von Sean Connery, dem besten aller Bonds. Auch sonst ist der Film durch die Bank hervorragend besetzt. Die Rolle des Professor Dent wird von Anthony Dawson (1916-1992) verkörpert, welcher in „Bei Anruf Mord“ von Grace Kelly erstochen wird. Als Quarrel ist John Kitzmiller zu sehen.
Sehr schade ist, dass Jack Lord (1920-1998) später nicht mehr als Felix Leiter zu sehen war, sondern die Rolle immer wieder neu besetzt wurde.

Der Film markiert auch gleich die Geburtsstunde von SPECTRE (Special Executive for Counter-Intelligence, Terrorism, Revenge and Extortion), wobei ich mich hier auf die englische Originalversion beziehe. In der deutschen Synchro wurde dies verfälscht und die Organisation in GOFTER umgetauft.

Etwas amüsant finde ich, dass hier eine Tarantel als tödliches Mordinstrument benutzt wird und wie sehr der hartgesottene 007 in’s Schwitzen kommt, als diese seinem Körper entlang krabbelt und er sie mit nicht weniger als 5 Schlägen tötet. Wir wissen ja, wie wenig giftig diese Tierchen in Wirklichkeit sind. Doch wurden solche Szenen in jener Zeit immer wieder verwendet. Siehe „Der Hund von Baskerville“ (1959) und „Das indische Tuch“(1963).
Weiters machte man sich der, in den 50er- und 60er-Jahren omnipräsenten, Angst vor Radioaktivität zu Nutzen, wobei das Thema aus heutiger Sicht sehr naiv behandelt wird. Nachdem Bond und Honey durch einen radioaktiv kontaminierten Sumpf laufen und später die Explosion eines Reaktors miterleben, kann wohl davon ausgegangen werden, dass die Beiden hoffnungslos verstrahlt sind, was wohl kaum durch ein bisschen Abwaschen beseitigt werden kann.

Plot:

Der typische Bond-Stil ist noch nicht ganz ausgereift, und das bekannte Bond-Spielzeug (Gadgets) kommt auch noch nicht zum Einsatz. Doch stört dies wenig, da der Streifen eine durchaus spannende Mischung aus Agenten- und Abenteuerfilm ist und einen schönen nostalgischen Flair aufweist, den ich immer wieder gerne sehe.



Bösewicht:

Joseph Wiseman (1918-2009) verkörpert einen „Villain“, der bereits sehr typisch für das Genre ist. Als größenwahnsinniges kriminelles Genie hat er zwei Armprothesen, die ihm schlussendlich zum Verhängnis werden, als er sich damit nicht festhalten kann und in den wallenden Fluten versinkt. Ein würdiges Ende für einen Bond-Oberschurken.



Bondgirls:

Bondgirl 1 ist die elegante dunkelhaarige Eunice Gayson (geb.1928 oder 1931?), Bondgirl 2 die ebenfalls dunkelhaarige Zena Marshall (1925-2009) und Bondgirl 3, eigentlich das Hauptgirl, die Schweizerin Ursula Andress (geb.1936), die durch diesen Film, zusammen mit Sean Connery, berühmt wurde. Ihr Erscheinen aus dem Meer ist längst Filmgeschichte. Ich habe zwar an keiner dieser Damen etwas auszusetzen, daher die gute Wertung. Trotzdem würde ich sie nicht an die Spitze der Bond-Girls stellen



Schauplätze:

Mit Jamaica als Schauplatz konnte nicht viel schiefgehen. Der Film bietet neben der exotischen Schönheit dieser Insel auch den oben erwähnten nostalgischen Flair, den ich nicht missen möchte. Auch höre ich gern das Jamaica-Englisch.



Titelmelodie:

Wer kennt es nicht, das berühmte, von Monty Norman und John Barry komponierte, „James-Bond-Theme“. Dieses selbst untermahlt hier den Vorspann und darf bis heute in keinem Bond-Film mehr fehlen. Auch der längst zum Evergreen gewordene Song „Underneath the Mango Tree“ von Monty Norman wird mehrfach geträllert und gilt als ein weiteres Markenzeichen dieses Films.



Fazit:

Sehr schöner und exotischer Bond-Erstling mit viel Charme und Nostalgie. 4,5 von 5.

Jan Offline




Beiträge: 1.753

19.04.2015 12:05
#22 RE: Bewertet: "Dr.No" (1) Zitat · Antworten

Vielleicht noch zu erwähnen, dass Sean Connery in der deutschen Synchro von Dr. No nicht - wie sonst in allen anderen Bond- und vielen übrigen Filmen - von Gert Günther Hoffmann gesprochen wurde, sondern von Klaus Kindler. Meines Erachtens ein kompletter Fehlgriff von Juppi Wolf, den Kindler auf Connery zu legen. Nicht dass Kindler ein schlechter Sprecher wäre (ganz im Gegenteil), nur wirkt seine hier noch sehr junge Stimme viel zu bubihaft.

Gruß
Jan

Ray Offline



Beiträge: 1.932

13.02.2017 21:00
#23 RE: Bewertet: "Dr.No" (1) Zitat · Antworten

James Bond - 007 jagt Dr. No (Dr. No) (1962)

Regie: Terence Young

Darsteller: Sean Connery, Ursula Andress, Joseph Wiseman, Jack Lord, Bernard Lee, Anthony Dawson, Eunice Gayson, Lois Maxwell, Peter Burton, John Kitzmiller, Zena Marshall u.a.



Mit „James Bond – 007 jagt Dr. No“ nahm die Reihe um den wohl berühmtesten Geheimagenten der Welt seinen Anfang. Grundlage des Films war – wie in den ersten Jahren üblich – ein Roman von Ian Fleming, der die Figur des Briten, der den „schönen Dingen im Leben“ alles andere als abgeneigt gegenüber steht, erfunden hatte.

Für die Rolle des britischen Geheimagenten, ausgestattet mit der Lizenz zu töten, engagierte man nach längerer Suche den bis dahin weithin unbekannten Schauspieler Sean Connery, nachdem zuvor etwa Cary Grant oder Roger Moore aus unterschiedlichen Gründen ausgeschieden waren. Connery sollte die Rolle des James Bond wesentlich prägen, noch heute gilt er wohl für die Mehrheit der Bond-Anhänger rund um den Globus als die Verkörperung des Doppelnullagenten schlechthin. Um ihn herum besetzte man in der Rolle seines Vorgesetzten M den britischen Darsteller Bernard Lee. Er sollte diesen Part in den ersten elf Filmen der Reihe übernehmen. Noch länger wurde die Ära von Lois Maxwell alias Miss Moneypenny, die gar bis zum Abgang Roger Moores, d.h. bis einschließlich Film Nr. 14, durchhielt. Bemerkenswert erscheint rückblickend, dass in der Rolle des Q, in diesem Film noch „korrekt“ als Major Boothroyd bezeichnet, noch nicht Desmond Llewelyn zu sehen ist. Llewelyn feierte erst im zweiten Film, „Liebesgrüße aus Moskau“, sein Debüt. In „Dr. No“ übernahm den Part einmalig Peter Burton. Allerdings ist auch er nur in einer kurzen Szene zu Anfang zu sehen und stattet Bond auch „nur“ mit einer Walther PPK aus. Das sollte sich über die nächsten Filme merklich ändern.

Die Ehre, den ersten Bond-Bösewicht verkörpern zu dürfen, wurde Joseph Wiseman zuteil. Er überzeugte mit seiner reservierten, nachdrücklichen und unnahbaren Darstellung des Dr. No und bleibt so als einer der charismatischsten Gegenspieler in Erinnerung. Ungewöhnlich für die frühe Bond-Ära ist der Umstand, dass der Gegenspieler erst in der letzten halben Stunde zu sehen ist. Von der dramatischen Warte her funktioniert dies hier jedoch sehr gut.

Auch die klassischen „Bond-Girls“ dürfen beim ersten Einsatz natürlich nicht fehlen, allen voran Ursula Andress. Die Szene, in der sie im Bikini aus dem Wasser steigt, ist eine der bekanntesten Szenen der Bondgeschichte und wurde 2002 in „Stirb an einem anderen Tag“ von Halle Berry kopiert.

Ein klassisches „Titellied“ gibt es in diesem Film nicht, statt dessen wird der Vorspann mit dem „James Bond Theme“ untermalt. Dieses Titelthema ist heute das Erkennungsmerkmal überhaupt und tritt (fast) immer dann in Erscheinung, wenn ein „typischer“ Bond-Moment naht. Beim Debüt wird es in Rückbetrachtung etwas häufig verwendet, jedoch muss man dabei beachten, dass sich die Melodie damals erst noch etablieren musste und nicht allgegenwärtig war wie heute.

Erwähnenswert erscheint noch, dass es einer der wenigen Filme der frühen Bond-Jahre ist, in dem man Bond kurz in seiner Wohnung sieht und zwar in der Szene, in der er von Eunice Gayson Golf spielend und mit einem seiner Hemden bekleidet empfangen wird. Sie ist es auch, die Bond im Casino erstmals die legendären Worte „Mein Name ist Bond, James Bond“ entlockt.

Insgesamt fällt auf, wie viele derjenigen Merkmale, die einen klassischen Bond-Film ausmachen, bereits im ersten Einsatz zu begutachten sind: Ein Schuss aus der Drehung in den Pistolenlauf zu Anfang, die Figuren Miss Moneypenny, M, Q, Bond-Girls, tolle Sets, der berühmt-berüchtigte Wodka Martini (geschüttelt, nicht gerührt), ein nach Weltherrschaft strebender Bösewicht, der Bond seine Pläne offenherzig mitteilt, felsenfest davon überzeugt, Bond im Griff zu haben und daher jederzeit ausschalten zu können, eine „Festung“, in der er und seine unzähligen ihm mehr oder weniger ausgelieferten und daher treu ergebenen Helfer die Pläne vorantreiben... Dies ist die Qualität, die der Film heute noch aufweist, all diese Zutaten mit wenig Geld (1 Millionen Dollar) eingeführt zu haben. Insbesondere die Sets von Ken Adam können sich wahrhaft sehen lassen und deuten bereits an, zu welchen Taten Adam, der einst mit seiner Familie aus Nazi-Deutschland floh, mit weitaus mehr Geld im Stande sein würde, zu leisten. Demgegenüber fällt die Action – und das ist freilich wieder dem geringen Budget geschuldet – vergleichsweise spärlich aus, zudem gibt es mit Jamaica „nur“ ein Land außerhalb Englands zu sehen. Der Film hielt sich noch vergleichsweise eng an dem zugrundeliegenden Roman, weswegen manche Stellen heute antiquiert erscheinen (insbes. die Szene mit dem "Drachen"). Dennoch ist der Film auch über 50 Jahre später bis auf kleinere Längen kurzweilig und überzeugt mit seiner stilvollen Inszenierung, die überwiegend ohne größere Brutalitäten auskommt. Connery ist bereits im ersten Film sehr präsent und besticht durch seine rohe, energische, aber – wenn nötig – auch charmante Art. „Dr. No“ bedeutete also einen mehr als gelungenen Start für die wohl erfolgreichste Kinoreihe aller Zeiten, ließ gleichsam aber noch etwas „Luft nach oben“.



Vergleichsweise unspektakulär und streckenweise antiquiert kommt der erste Kino-Auftritt von James Bond daher. Dank Sean Connerys präsenter Darstellung, welche den Ton für den weltberühmten Agenten setzen sollte, sowie der frühzeitigen Etablierung vieler Elemente, die heute "zum guten Ton" eines Bond-Films gehören, noch 4 von 5 Punkten.

patrick Offline




Beiträge: 3.245

14.02.2017 13:26
#24 RE: Bewertet: "Dr.No" (1) Zitat · Antworten

Sehr schön, dass sich hier wieder mal was tut. Ich mag den nostalgischen Flair von Dr.No sehr, eigentlich viel lieber als die meisten modernen Bonds.

Der wirklich sehr naive Umgang mit Radioaktivität ist heute allerdings wirklich nicht mehr denkbar.

Ray Offline



Beiträge: 1.932

14.02.2017 22:46
#25 RE: Bewertet: "Dr.No" (1) Zitat · Antworten

Stimmt, Bond ist etwas in der Versenkung verschwunden hier. Nehme daher meine neue Blu-Ray-Gesamtkollektion zum Anlass, mir erstmalig alle Bond-Filme chronologisch anzusehen und jeweils im Nachgang ein bisschen was zu den Filmen zu schreiben. Vielleicht kramt der ein oder andere in den nächsten Wochen ja auch mal seine DVDs bzw. Blu-Rays hervor. Beim Querlesen einiger Threads habe ich gelesen, dass z.B. ein gewisser Herr @Gubanov da noch was in der Pipeline hat.

Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

14.02.2017 23:22
#26 RE: Bewertet: "Dr.No" (1) Zitat · Antworten

Vielleicht komme ich tatsächlich in den nächsten Wochen zu ein paar Bond-Rezensionen. In den nächsten 100 bis 500 ... - Grundsätzlich wäre ich ja nicht abgeneigt, aber es ist eben eine riesige Serie, die man da als Newbie vor sich hat - und bisher habe ich auch, ehrlich gesagt, immer andere Projekte gefunden, auf die ich mehr Lust hatte.

Edgar007 Offline




Beiträge: 2.595

15.02.2017 07:19
#27 RE: Bewertet: "Dr.No" (1) Zitat · Antworten

Ich habe bereits vor ein paar Monaten mit der chronologischen Sichtung der Bond-Filme begonnen. Vergangenes Wochenende war MOONRAKER an der Reihe. Die ersten 90 Minuten sind wirklich sehr gut - alles danach nur reiner Schrott.

patrick Offline




Beiträge: 3.245

15.02.2017 07:49
#28 RE: Bewertet: "Dr.No" (1) Zitat · Antworten

Zitat von Edgar007 im Beitrag #27
Ich habe bereits vor ein paar Monaten mit der chronologischen Sichtung der Bond-Filme begonnen. Vergangenes Wochenende war MOONRAKER an der Reihe. Die ersten 90 Minuten sind wirklich sehr gut - alles danach nur reiner Schrott.


Moonraker ist bei mir auch ganz hinten. Dem gab ich gerade mal 2 von 5 Punkten.

Mr. Igle Offline




Beiträge: 127

15.02.2017 14:29
#29 RE: Bewertet: "Dr.No" (1) Zitat · Antworten

Mr. James Bond / 007 mag ich auch sehr gerne. Die Filme, aber auch die Romane. Allerdings sind die Filme noch weniger was für Romanpuristen als bei Wallace. Von drei oder vier Ausnahmen abgesehen sind da bestenfalls noch Bruchstücke von den Vorlagen übrig geblieben; später haben bzw. mussten sie (da es nur 12 Romane & 2 Kurzgeschichtensammlungen gibt) die Plots gänzlich neu erfinden. "James Bond jagt Dr. No" ist aber noch eine werkgetreue Verfilmung und durchaus empfehlenswert. In diesem 007-Forum kann man viele ausführliche Kritiken zu den Filmen lesen: http://www.jamesbond.de/forum/viewforum....4b4c0cc0aa87f5f

"Entspannen Sie sich, durch Hochspannung!"

Edgar007 Offline




Beiträge: 2.595

15.02.2017 17:58
#30 RE: Bewertet: "Dr.No" (1) Zitat · Antworten

Ich bin gerade babei, die Bond-Romane wieder mal zu lesen - und zum ersten mal in chronologischer Reihenfolge. Aktuell bin ich bei DER SPION DER MICH LIEBTE angelangt. Die Connery-Bonds sind z.T. noch relativ romangetreu verfilmt worden. Sogar bei MOONRAKER gibt's sehr viele Parallelen zum Buch.

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