BOB FLEMING HETZT PROFESSOR G. - (LE SPIE UCCIDONO A BEIRUT) Italien/Frankreich (1965) - R: Luciano Martino - DE: 17.6.1965 - FSK 16 - V: Pallas Darsteller: Richard Harrison, Dominique Boschero, Wandisa Guida, Luciano Pigozzi, Aldo Ceccione, Alcide Borik, Carla Calo, Clement Harari, Geoffredo Unger, Franco Freda
Ein aus der Sowjetunion geflüchteter Kernwissenschaftler fällt in Paris einem Attentat zum Opfer. Er stirbt durch die Hand von Yuri, einem Auftragskiller, den ein gewisser Gregorowitsch, genannt "Der Professor", auf ihn angesetzt hatte. Man vermutete, dass das Opfer einen Mikrofilm mit einer geheimen Formel bei sich tragen würde, was sich aber als Irrtum herausstellt. Für diesen Mikrofilm interessiert sich auch der US-Geheimdienst. Agent Bob Fleming soll ihn den Russen vor der Nase wegschnappen. Über Hamburg führt ihn eine heiße Spur nach Beirut. Doch er kommt zu spät, denn der Mann, den er dort zu treffen hoffte, wurde kurz voher von Yuri zu Tode gefoltert. Als Fleming dann Liz, der Nichte des Ermordeten begegnet, ahnt er zunächst nicht, dass sie weiß, wo sich der Mikrofilm befindet. Kurz darauf befindet sie sich in der Gewalt seiner russischen Gegner.
Dieser erste "Bob Fleming"-Film (ein zweiter folgte anschließend) gehört zu den frühen europäischen Produktionen, die den erfolgreichen Bond-Abenteuern nacheiferten und beim Publikum gut ankamen, weil es sich zu diesem Zeitpunkt noch um ein ziemlich neues Genre handelte. Der Amerikaner Richard Harrison lebte und filmte bereits seit 1961 in Rom und hatte als Muskelheld in etlichen Historienschinken vor der Kamera gestanden. Als US-Agent Bob Fleming zeigt er sich entschlossen und draufgängerisch und bringt auch die Action-Szenen gekonnt über die Runden. Sein Kontaktmann in Beirut ist ein Taxifahrer, der sich als gewitztes Kerlchen entpuppt, das ihm mehrfach aus der Patsche hilft. Den abgebrühten Killer Yuri spielt der finster blickende Luciano Pigozzi, während Dominique Boschero als verfolgte Schönheit und Wandisa Guida als Yuris eiskalte Partnerin ihre weiblichen Vorzüge ins Spiel bringen. Neben den orientalischen Landschaften sorgen eine folkloristische Tanzdarbietung und ein Messerkampf mit einem libanesischen Stammesfürsten für exotisches Flair. Der Soundtrack stammt von Carlo Savina, der gute Arbeit ablieferte. AIP brachte den Film als "Secret Agent Fireball" auch in den USA heraus, wo er immerhin einen Achtungserfolg erzielen konnte. Notiz am Rande: In der relativ kurzen Hamburg-Sequenz des Films kommen amphibische Polizeiautos zum Einsatz, die man Mitte der 1960er Jahre in der Hansestadt auf ihre Einsatzmöglichkeiten testete.
"Minisender in Aspirintabletten, Laserstrahlpistole zum Aufschweißen und Suchgerät für Abhöranlagen im Kugelschreiber - mit diesen Waffen und einer gehörigen Portion Unverfrorenheit versucht Richard Harrison als CIA-Agent auf der Jagd nach einem Mikrofilm den gegnerischen Spionen zuvorzukommen. Schüsse aus nächster Nähe treffen ihn nicht. Genauso unverwundbar ist aber auch der Chef seiner Gegenspieler, denn am Ende müssen sich die beiden gegen eine dritte Macht zusammenraufen und bei einer halsbrecherischen Verfolgung per Hubschrauber und Motorboot den Mikrofilm und die entführte Liebste abjagen. Die Leichen, die die aufregende Hatz zwischen Hamburg, Paris und Beirut fordert, sind nicht mehr zu zählen. Für auflockernde makabre Scherze sorgt als Sidekick des Agenten ein Beiruter Taxichauffeur. Sex und Verwirrung unter den handfesten Männern stiften appetitliche Vertreterinnen des schönen Geschlechts. Die Logik sollte man zuhause lassen und neben dem Nervenkitzel die bunte Märchenpracht und den Zauber des vorderen Orients auf sich wirken lassen." (Film-Echo)
"Kaltschnäuzige und unglaubwürdige Spionagestory" (Filmdienst)
Film-Echo-Note: 3,3 (32 Meldungen) / Erstnote: 2,8 Frankreich: 827.300 Besucher Spanien: 1.119.209 Besucher Italien: Rang 54 der 100 erfolgreichsten Filme der Saison (ca.2 Mio. Besucher)