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 Film- und Fernsehklassiker international
Giacco Offline



Beiträge: 2.522

09.10.2023 13:39
Der Tag, an dem die Fische kamen (1967) Zitat · Antworten

DER TAG, AN DEM DIE FISCHE KAMEN - (THE DAY THE FISH CAME OUT)
GB/US/Gr (1967) - DE: 26.10.1967 - FSK 12 - V: Centfox
Regie, Drehbuch, Produktion und Kostüm-Entwürfe: Michael Cacoyannis
Darsteller: Tom Courtenay, Colin Blakeley, Sam Wanamaker, Candice Bergen, Ian Ogivly, Tom Klunis



Ein Militärflugzeug mit zwei Atombomben und einer Metallkiste mit radioktivem Material an Bord, droht wegen eines Motorschadens über der Ägäis abzustürzen. Damit die gefährliche Fracht nicht im offenen Meer landet, lassen die beiden Piloten sie mit Fallschirmen auf eine scheinbar verlassene Insel hinabschweben. Als die obersten Militärbehörden davon erfahren, schicken sie ein Bergungsteam auf die Insel. Um eine Panik zu vermeiden, geben sich die Soldaten als Hotelfachleute aus, die dort ein Ferienparadies errichten wollen. Die Nachricht verbreitet sich schnell und plötzlich strömen von überall Touristen auf das bisher kaum besuchte kleine Eiland, dessen Bewohner nun vom großen Geld träumen. Die beiden Bomben können vom Suchtrupp geborgen werden, doch die Metallkiste wurde von einem Ziegenhirten entdeckt, der darin einen Goldschatz vermutet. Als es ihm endlich gelingt, die Kiste zu öffnen, findet er darin nur fremdartige Gegenstände, mit denen er nichts anfangen kann. Enttäuscht entsorgt er sie im Meer und versehentlich auch in der Trinkwasserzisterne. Währenddessen nimmt das neue aufregende Leben auf der Insel weiter seinen turbulenten Verlauf. Überall erklingt Musik, überall wird getanzt. Fröhliche Menschen in unbeschwerter Feierlaune - am Rande des Abgrunds.

Mit "Alexis Sorbas" hatte Michael Cacoyannis zuvor einen Welterfolg inszeniert. Vermutlich ließ man ihm deshalb bei diesem Projekt alle Freiheiten. Und die hat er genutzt. Anregen ließ er sich durch einen tatsäclichen Vorfall dieser Art an der spanischen Küste, der auch im Vorspann kurz erwähnt wird. Der 1967 veröffentlichte Film spielt im Jahre 1972, also in naher Zukunft. Ob man ihn eher als schwarze Komödie, als satirische Science Fiction oder was auch immer bezeichnet, kann nur jeder für sich selbst entscheiden. Auf jeden Fall geht von ihm eine eigenartige Faszination aus, die über kleine Unebenheiten hinwegsehen lässt. Auffällig sind die etwas bizarren, farbenfrohen und teilweise recht knappen Kostüme. Eine spezielle Wirkung erzielen auch die oft ekstatischen und mit ausgelassen-dynamischer Musik unterlegten Massen-Tanzszenen (Musik: Mikis Theodorakis). Von Anfang bis zum Ende des Films dabei sind die beiden Flugzeugpiloten, die sich - beide nur mit der Unterhose bekleidet - auf die Insel retten konnten und sich in diesem Zustand irgendwie durchschlagen müssen, da sie die Order haben, nicht aufzufallen und Kontakte zu anderen zu vermeiden, was natürlich für komödiantische Momente sorgt. - Das Ende des Films kommt dann ein wenig überraschend und ist recht makaber.

"Ein ungewöhnlicher Film. Bis wenige Meter vor Schluss ist er ein Grotesk-Lustspiel mit einer Fülle überraschender, wenn auch bisweilen etwas zerdehnter Einfälle. Dann aber entlässt er uns mit dem Gefühl des Entsetzens über das, was tatsächlich geschehen ist und womöglich schon morgen uns allen geschehen kann. Tom Courtenay und Colin Blakeley sind als havarierte Piloten, die nicht über die eigene Unterhose hinauszublicken vermögen, ein erheiterndes Paar. Candice Bergen liefert einen appetitlichen Sex-Beitrag, Sam Wanamaker personifiziert einen jener Fachleute (oder Politiker), von denen wir solange glauben, dass sie es schon richtig machen werden, bis ... Vielleicht ist es gut, die Menschen zum Lachen zu bringen, wenn man sie das Fürchten lehren will." (Film-Echo)

"Eine makabre Weltuntergangskomödie. Angereichert mit Seitenhieben auf kulturellen Imperialismus, griechische Provinz-Mentalität und naive Fortschrittsgläubigkeit ist der Film letztlich nur mäßig unterhaltsam, da er auf altbackene Pointen setzt." (Filmdienst)

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