HEISSER TATORT TRIPOLIS - (PASSWORD: UCCIDETE L´AGENTE GORDON)
Italien/Spanien (1966) - R: Sergio Grieco - DE: 16.3.1967 - FSK 16 - V: Austria
Darsteller: Roger Browne, Helga Liné, Miguel de la Riva, Rosalba Neri, Franco Ressel, Andrea Scotti, Mila Stanic, Franco Lantieri, Jeff Cameron



Agent Douglas Gordon soll ein international operierendes Schmuggler-Netzwerk zerschlagen, das den Vietcong mit Kriegswaffen beliefert. Eine erste Spur führt nach Paris zum Ballett Mogador. Gordon gibt sich als Theater-Impresario aus und verschafft sich so Zutritt. Die Tänzerinnen haben gerade ein Engagement in Tripolis und Gordon findet einen Hinweis, dass dort eine Geheimkonferenz stattfinden soll. In Tripolis wird ihm von Amalia, einem der Tanzmädchen, ein Dokument über den Export großer Mengen Mineralwasser nach Hanoi zugespielt. Die Kisten, die sich im Lagerraum eines Frachters befinden, enthalten jedoch Waffen. Weil den Gangstern Gordons Aktivitäten nicht verborgen bleiben, wird die geplante Konferenz nach Madrid verlegt, wo inzwischen auch die vietnamesischen Käufer eingetroffen sind. Mit Hilfe der Tänzerin Karine, die sich als östliche Agentin zu erkennen gibt, gelingt es Gordon, das Geschäft zu vereiteln. Doch dann fallen er und Karine dem enttarnten Chef der Bande in die Hände.

Regisseur Grieco - damals als "Henry Hathaway" bekannt - inszenierte in den Jahren 1965-1968 mehrere Eurospy-Filme nacheinander. Den Agenten Douglas Gordon, der es mit einer Verbrecherbande zu tun hat, die Waffen in Kriegsgebiete liefert, spielt der Amerikaner Roger Browne. Der Clou bei der Entlarvung des Drahtziehers im Hintergrund ergibt sich dadurch, dass dieser durch eine doppelte Tarnung lange unentdeckt bleiben konnte. Die Damenriege wird angeführt von Helga Liné und Rosalba Neri, die zu den weiblichen Topstars des damaligen europäischen Genrekinos zählen. Leider wird ihr Potenzial hier kaum genutzt, denn sie sind im Grunde nur schmückendes Beiwerk. Piero Umiliani, zuständig für die Musik, lieferte mit "Play To Win" einen bond-gemäßen Titelsong. Tripolis, die am Mittelmeer gelegene Hauptstadt Libyens, hat reizvolle Schauplätze zu bieten, ist aber nur Zwischenstation, denn der größte Teil der Handlung spielt in Madrid.

"Die Stationen, die das As des Geheimdienstes zu durchmessen hat, sind Paris, Tripolis und Madrid, was der eleganten Farbkamera Gelegenheiten gibt, auf "Gegend" zu machen. Das Tarngebilde der Schmugglerbande ist ebenso reizend wie effektvoll: eine internationale Ballettgruppe, deren Choreograph zugleich die rechte Hand des geheimnisvollen Chefs ist. Dieser Chef ist gleich doppelt getarnt. Es sind also genug Fallstricke für falsche Vermutungen ausgelegt. Die modernen Requisiten reichen vom Folterkeller bis zum Helicopter. Die hübschen Damen knallen nicht nur selbst mit dem Colt herum, sondern werden auch erbarmungslos abgeknallt. Was man bei so reizenden Geschöpfen wie Helga Liné und Rosalba Neri doppelt bedauert. Wobei die erstere nach knisternder (Strom-)Spannung noch gerade so davonkommt. Hier ist die Grenze der Leinwand-Brutalität erreicht. Der Superheld heißt Roger Browne und ist ein echter Frauentyp." (Film-Echo)

"Ein amerikanischer Superagent macht einen die Weltherrschaft anstrebenden Verbrecher und seinen international operierenden Waffenschieber-Ring unschädlich. Das übliche Agentenkino, nur eine Spur sadistischer." (filmdienst)

Film-Echo-Note: 4,1 (14 Meldungen)
Frankreich: 409.221 Besucher
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Ergänzung: In Deutschland nach der Kino-Auswertung nur gekürzt und im Bildformat beschnitten auf VHS erschienen, italienische TV-Ausstrahlungen boten den Film leider (wie dort oft der Fall) in beschnittenem Bildformat, nur der Abspann dann im Originalformat. Es gibt also aktuell (meines Wissens) keine genießbare Fassung des Films.

Gerade in Bezug auf das Eurospy-Genre ist es schade, dass oft keine brauchbaren Fassungen existieren, denn im richtigen Format und optimaler Qualität käme manch einer dieser Filme bedeutend besser zur Geltung und würde viel mehr hermachen.