AGENTENFALLE LISSABON - (INTRIGO A LISBONA) (Video-Titel: Lissabon - 3 Gräber für Agent 077) Italien/Frankreich/Spanien (1965) - R: Tulio Demicheli - DE: 6.5.66 - FSK 16 - V: Pallas Darsteller: Brett Halsey, Marilu Tolo, Fernando Rey, Jeanne Valerie, Alfredo Mayo, Daniel Ceccaldi, Barbara Nelli
Agent 077 George Farrell vergnügt sich gerade mit einer Gespielin im Bett, als er einen Anruf von seiner Dienststelle in New York erhält. Er soll den verschwundenen Wissenschaftler van Kelster aufspüren. Es geht um dessen Erfindung, die es ermöglicht, radioaktive Strahlung zu neutralisieren. Die verschlüsselte Formel dafür befindet sich in einem geheimen Versteck. Eine internationale Verbrecher-Organisation will diese an sich bringen, was Farrell unbedingt verhindern soll. Mit der Hilfe seiner Kollegin Terry Brown findet 077 heraus, dass sich die Formel in einem alten Kastell befindet. Als die beiden dort ankommen, werden sie bereits von den Gangstern erwartet, die sich in den Mauern der mittelalterlichen Burg postiert haben.
Die Story soll auf einem Drehbuch von Jess Franco basieren, dass gründlich überarbeitet und dem damals aktuellen Eurospy-Genre angepasst wurde. Für den Zuschauer ist es vor allem im ersten Drittel des Films schwierig, die Zusammenhänge zu verstehen, da man ihn im Hinblick auf die Identität einiger Personen im Dunkeln tappen lässt. Sogar im Film selbst weiß Agentin Terry zunächst nicht, dass George Farrel ein Kollege ist, der auf sie aufpassen soll. Der Score von Daniel White ist leider auch nicht das Gelbe vom Ei. Für Freunde des Genres ist der Film dennoch sehenswert. Diverse Darsteller waren damals als "Agent 077" auf der Leinwand unterwegs. In diesem Fall ist es der Amerikaner Brett Halsey, der - synchronisiert von Gert Günther Hoffmann - in der ersten Filmhälfte mehr den Eindruck eines Playboys erweckt. Dann aber erhält er noch ausreichend Gelegenheit, sich als harter Hund zu profilieren. Seine Kollegin Terry, die sogar einen Auftritt als Nachtclubsängerin absolviert, wird von Marilu Tolo gespielt. Fernando Rey und Jeanne Valerie gehören zur gegnerischen Gangster-Fraktion.
"Der Film hat gegenüber vielen anderen Geschichten, in denen ebenfalls nach der Formel für eine utopische Erfindung gejagt wird, den Vorteil handwerklichen Könnens. Er ist ausgezeichnet fotografiert und intelligent geschnitten und bietet jenseits von Agentenlist und Tücke verlockende Bilder aus dem schönen Lissabon und der südlichen Landschaft über dem blauen Atlantik. In der Handlung geht es relativ vernünftig und mitunter sogar recht spannend zu. Nur wenn im Endspurt Brett Halsey und seine attraktive Partnerin Marilu Tolo mit eineinhalb Revolvern ein ganzes Dutzend mit Maschinenpistolen bewaffnete Gegner zur Strecke bringen, scheint man das bis dahin sehr interessierte Publikum zu überfordern. Es wehrte sich in Berlin jedenfalls mit heiteren, nicht weiter bös´ gemeinten Zwischenrufen." (Film-Echo)
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