KOMMISSAR X JAGT DIE ROTEN TIGER BRD/Italien (1971) - R: Harald Reinl - DE: 20.8.1971 - FSK 16 - V: Gloria Prod.: Regina (Theo M. Werner) / Divina, München / Virginia, Rom in Zusammenarbeit mit Montana-Film, Lahore Darsteller: Tony Kendall, Brad Harris, Gisela Hahn, Roberto Messina, Nino Korda, Ernst Fritz Fürbringer, Zeba, Rainer Basedow, Mohammad Ali, Charles Wakefield
Im Grenzgebiet zwischen Afghanistan und Pakistan machen Kommissar X und Captain Rowland, unterstützt vom Polizeichef von Lahore, Jagd auf eine Bande von Rauschgiftschmugglern, die sich nach dem Geheimbund der "Roten Tiger" benannt hat und auch vor Mord nicht zurückschreckt. Sie finden heraus, dass ein ehemaliger Mafiaboss, der seinen eigenen Tod inszeniert hat und sich hier als angesehener Professor ausgibt, in Wahrheit der Chef der Tiger-Bande ist. Doch bevor man ihn dingfest machen kann, wird er gewarnt und kann entkommen.
Nach zweijähriger Pause begannen am 3.März 1971 an Originalschauplätzen in Westpakistan (Lahore, Khaiber-Pass, Karatschi) die Dreharbeiten zum siebenten Kommissar-X-Film. Die Regie hatte man diesmal keinem Geringeren als Harald Reinl übertragen. Bevor der Film am 20.8. in die Kinos kam, sorgte der Gloria-Verleih, der schon die ersten beiden KX-Filme herausgebracht hatte, mit einer Titelbild-Werbung im Film-Echo für Aufmerksamkeit bei den Kino-Betreibern. Trotz der eigentlich optimalen Voraussetzungen konnte der Film aber nicht an die Erfolge seiner Vorgänger anknüpfen. Das liegt nicht an Tony Kendall und Brad Harris, die sich wie üblich in alter Frische und munterer Spiellaune präsentieren. Jedoch wurden ihnen neue Synchronstimmen verpasst: Harald Leipnitz spricht Kommissar X und Rainer Brandt leiht seine Stimme Brad Harris. Außerdem merkt man an der Mode und an der Optik, dass man sich mittlerweile in den 70er Jahren befindet. Harald Reinl bringt ein bißchen mehr Gewalt und Härte ins Spiel. Das will aber nicht so recht zur schnoddrigen Rainer-Brandt-Synchro passen, die den beiden Hauptdarstellern unentwegt Frotzeleien in den Mund legt. Was die Blödel-Sprüche anbelangt, geht es fast zu wie in einem Spencer/Hill-Film. Hinzu kommt, dass die Handlung nach den allseits bekannten Mustern abläuft. Da können selbst die exotischen, teils bizarren Schauplätze nicht mehr viel retten. Es fehlt ganz einfach der Eurospy-Charme der Sixties. Von den Darstellern hatten Gisela Hahn und Ernst Fritz Fürbringer bereits Auftritte in früheren KX-Filmen. Roberto Messina und Nino Korda stehen als Mafia-Ganster auf der Seite des Bösen, während Rainer Basedow als tollpatschiger Fotoreporter überflüssigen Humor ins Spiel bringt.
"Mit großem Aufwand inszeniertes, oberflächliches Agentenstück. Brutaler und zynischer als die Vorgänger aus den Sechziger Jahren." (Filmdienst)