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Dieses Thema hat 3 Antworten
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 Film- und Fernsehklassiker international
Giacco Offline



Beiträge: 2.498

24.08.2021 12:33
Geheimagent Barrett greift ein (1965) Zitat · Antworten

GEHEIMAGENT BARRETT GREIFT EIN - (THE SATAN BUG)
USA (1965) - R: John Sturges - DE: 26.3.1965 - FSK 12 - V: United Artists
Darsteller George Maharis, Richard Basehart, Anne Francis, Dana Andrews, Edward Asner, Hari Rhodes, Frank Sutton, Richard Bull



In einem geheimen Forschungslabor in der Wüste Südkaliforniens werden neue biologische Kampfstoffe entwickelt. Als bei einem Einbruch ein Behälter mit einem tödlichen Virus gestohlen wird, versetzt das die Regierung in höchste Alarmbereitschaft. General Williams, der aus Washington eingeflogen wird, schaltet den Geheimagenten Lee Barrett in die Ermittlungen ein. Die unbekannten Täter kündigen die Auslöschung von Los Angeles an. Wird es Barrett gelingen, die bevorstehende Katastrophe zu verhindern?

Der deutsche Titel klingt nach einem der damals gängigen actionhaltigen Agentenfilme, die seit den ersten James-Bond-Erfolgen in den Kinos für Furore sorgten. Doch es handelt sich hier eher um eine Art Polit-Thriller von typisch amerikanischer Machart. Handwerklich perfekt, gut fotografiert und mit einem tollen Score, für den Jerry Goldsmith verantwortlich zeichnet. Doch die ohnehin dialoglastige Handlung nimmt nie richtig Fahrt auf, da sie immer wieder von Sitzungen des Krisenstabs und dem Austausch aktueller Erkenntnisse unterbrochen wird, was eine gewisse Monotonie mit sich bringt. Mit einer Laufzeit von fast zwei Stunden ist der Film außerdem zu lang.
Den unangepassten Geheimagenten Barrett spielt der damals aufstrebende Newcomer George Maharis, der sich allerdings nicht als Star etablieren konnte. Seine Leinwandkarriere endete bereits ein paar Jahre später. Den General spielt Dana Andrews während Richard Basehart als Biochemiker in den Verdacht gerät, in den Diebstahl verwickelt zu sein. Die einzige Frau in diesem Männerfilm ist Anne Francis als Tochter des Generals. Sie wurde durch die TV-Serie "Privatdetektivin Honey West" auch hierzulande bekannt.
Mit einem Budget von unter 2 Millionen Dollar handelte es sich für John Sturges, der damals schon spektakuläre Kassenschlager wie "Die glorreichen Sieben" oder "Gesprengte Ketten" abgeliefert hatte, um eine eher kleine Produktion. In den USA lief der Film nur mit bescheidenem Erfolg.

In diesem utopischen Thriller fällt die einzige Flasche eines soeben entwickelten, ganze Landstriche entvölkernden, bakteriologischen Kampfstoffes in die Hände eines Wahnsinnigen. Erst rottet dieser Fanatiker "zur Probe" Key West aus und droht dann damit, Los Angeles zu vernichten. Nervenkitzel für alle Altersklassen" (Film-Echo)

Film-Echo-Note: 4,1 (27 Meldungen)
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Fabi88 Offline



Beiträge: 3.894

27.08.2021 15:07
#2 RE: Geheimagent Barrett greift ein (1965) Zitat · Antworten

Die etwas träge Handlung muss ich bestätigen, aber ich habe selten einen so großartig fotografierten Film gesehen. Beinahe jedes Bild könnte man in einen Rahmen packen - jedenfalls hat er sich mir so eingeprägt.
Zudem gefiel mir die Stimmung sehr gut. Sturges schafft hier sehr viel Atmosphäre.

Savini Offline



Beiträge: 756

27.08.2021 17:03
#3 RE: Geheimagent Barrett greift ein (1965) Zitat · Antworten

Ich habe den Film 2002 gesehen, hatte (vor allem aufgrund des Titels) einen James-Bond-Verschnitt erwartet und wurde bitter enttäuscht. Danach war er lange von der Bildfläche verschwunden.
Vor wenigen Wochen konnte ich ihn erneut sichten und fand ihn deutlich besser.
Sicher lässt er sich zu Beginn sehr viel Zeit, auch die Einführung der Hauptfigur fällt zu ausführlich aus, zumal diese im weiteren Verlauf sehr blass bleibt.
Aber dafür werden geschickt Stilmittel aus dem Agenten-, SF- und Krimi-Genre vermischt. Die Bildkompositionen sind ein Pluspunkt, ebenso der unkonventionelle Soundtrack (teils experimentell, teils an Bernard Herrmanns Hitchcock-Kompositionen erinnern). Zum Glück hat man für diese Veröffentlichung das korrekte Bildformat gewählt!
Interessanter als den Film selbst fand ich allerdings den Audiokommentar des Filmhistorikers Marcus Stiglegger, der auf einige interessante Details hinwies: Etwa den Kontrast zwischen der nüchternen Inszenierung einerseits, der Musik und der teilweise an Mario Bava (so sein Vergleich) erinnernden Farbgebung, die Tatsache, dass manche Szenen wie aus einem Western wirken, der Protagonist eher wie ein Privatdetektiv als wie ein Geheimagent agiert oder der ungewöhnliche Punkt, dass die Motive des Drahtziehers nicht recht klar sind, so dass man es auch so interpretieren könnte, dass er die Menschheit auf rabiate Weise zu ihrem Glück zwingen wolle und für sich selbst nichts wolle.
Neben der in der ersten Hälfte schleppenden und etwas umständlichen Erzählweise fällt auch auf, dass manche Dinge nur indirekt gezeigt oder im Dialog erzählt werden, obwohl man diese auch effektvoll hätte inszenieren können (darauf weist Stiglegger ebenfalls hin).
Und das Motiv eines Virus, das sich (einmal losgelassen) innerhalb weniger Monate über die gesamte Weit ausbreitet und die leeren Straßen von Los Angeles im letzten Drittel des Films wirken schmerzhaft aktuell.

Insgesamt gesehen ein Film, der für seine Entstehungszeit in mancher Hinsicht ungewöhnlich ist, bei dem sich aber das Wiedersehen und eine etwas genauere Beschäftigung gelohnt haben.

Giacco Offline



Beiträge: 2.498

27.08.2021 21:45
#4 RE: Geheimagent Barrett greift ein (1965) Zitat · Antworten

Der Film mag seine Qualitäten haben (wie z.B. die genannten Bildkompositionen oder die bemerkenswert fotografierten Schauplätze) aber mich hat er einfach nicht gepackt.

Eine ausführliche, interessante und positive Besprechung gibt es hier:

https://www.actionfreunde.de/geheimagent-barrett-greift-ein/

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