GEMINI 13 - TODESSTRAHLEN AUF KAP CANAVERAL - (OPERAZIONE GOLDMAN) Italien/Spanien (1966) - R: Antonio Margheriti - DE: 15.7.1966 - FSK 16 - V: Constantin Darsteller: Anthony Eisley, Wandisa Guida, Folco Lulli, Diana Lorys, Luisa Rivelli, Paco Sanz
Der Atomphysiker Professor Rooney, der für die NASA arbeitet, verschwindet unter mysteriösen Umständen. Spezialagent Harry Sennet wird mit der Aufklärung des Falles beauftragt. Ihm zur Seite steht seine Vorgesetzte, Captain Patricia Flanagan. Als der Abschuss einer Mondrakete von Kap Canaveral mit Hilfe von Laserstrahlen sabotiert wird und in einem brennenden Inferno endet, führen die Spuren Sennet zu einem Brauerei-Unternehmer namens Rethe. Doch von dessen Handlangern wird er überwältigt und in das Unterwasser-Hauptquartier der Bande verschleppt. Rethe entpuppt sich als machtbesessener Superschurke mit Weltherrschafts-Fantasien. Er lässt hochrangige Wissenschaftler entführen und zwingt sie, für ihn zu arbeiten. Wenn sie nicht mehr gebraucht werden, fristen sie ihr weiteres Dasein eingefroren in Eisblöcken. Um nicht auch so zu enden, muss Sennet handeln. Dabei hilft ihm der gekidnappte Professor Rooney, der ebenfalls unfreiwillig in den Diensten des Bösewichts steht.
Parallelen zu den Bond-Abenteuern sind hier unübersehbar. Ausstattungsmäßig wurde nicht gespart, was vor allem für das futuristisch anmutende Unterwasser-Imperium des Gangsterbosses gilt. Ordentlich umgesetzt wurde auch die Idee mit den in Eisblöcken eingefrorenen Wissenschaftlern, die um eine wirkungsvolle Variante erweitert wurde. Innerhalb der Handlung und des Verhaltens der Protagonisten gibt es allerdings immer wieder Absurditäten und Ungereimtheiten. Das muss man aber bei Filmen dieser Art in Kauf nehmen. Leider hat der Hauptdarsteller Anthony Eisley, der in den USA in erster Linie als TV-Schauspieler bekannt war, wenig Ausstrahlung, kann aber im actionreichen letzten Drittel wenigstens mit Schlagkraft und Körpereinsatz punkten. Daneben sind Diana Lorys als weiblicher Captain und Folco Lulli als Oberschurke zu sehen. Eine interessante Rolle, die zwischen Gut und Böse wechselt, wird von Wandisa Guida gut dargeboten. Innerhalb des Eurospy-Genres gibt es sicher bessere Vertreter als diesen, aber Fans sollte er allemal einen Blick wert sein.
"Die Italiener, die den Amerikanern schon die Monumental-Schinken und die Westernfilme geschickt nachgemacht haben, versuchen nun offenbar, dem Bond-Kult neue Varianten abzugewinnen. Super-Abwehragent Sennet soll das US-Raketenzentrum Kap Canaveral vor Sabotage-Akten schützen. Im Alleingang, rechts und links sehnsuchtsvoll seufzende Badeschönheiten hinter sich lassend, geht er schnurstracks auf sein Ziel los; ein achtes Weltwunder an Kaltschnäuzigkeit und Ausdauer, aber auch an tollpatschiger Unvorsichtigkeit. Zwar vermag Sennet einen Todesstrahlen-Anschlag auf Gemini 13 nicht zu verhindern. Dafür aber schafft er es, den Menschheitsvernichter, einen irren Bierbrauer, zur Strecke zu bringen, der sich auf dem Pazifik-Grund ein Unterwasser-Alptraum-Refugium von mittlerer Kleinstadtgröße erbauen ließ. Ein von keinerlei Logik angekränkeltes Super-Spektakulum, gewürzt mit viel Rauchpatronen und Dynamit, einem kräftigen Hieb Sadismus und einem Hauch Ironie - halt Geschmackssache." (Film-Echo)