DER MILLIONENRAUB - (DOLLARS)
USA (1971) - R: Richard Brooks - DE: 17.2.1972 - FSK 16 - V: Warner-Columbia
Darsteller: Warren Beatty, Goldie Hawn, Gert Fröbe, Robert Webber, Arthur Brauss, Scott Brady, Wolfgang Kieling, Christiane Maybach, Horst Hesslein, Hans Hutter



Die "United-World-Bank" in Hamburg erhält ein neues Sicherheitssystem, das von dem amerikanischen Experten Joe Collins installiert wird. Keiner ahnt, dass Collins plant, die Alarmsicherung zu umgehen und heimlich die Schließfächer zu leeren. Dabei hilft ihm seine Komplizin Dawn Divine, einer verkrachte Schauspielerin, die sich als Callgirl durchschlägt und die im Gegensatz zu Collins weder intelligent noch kaltblütig ist. Collins macht ihr klar:"Ehrliches Geld stehlen wir nicht!". Tatsächlich hat er es nur auf ein paar Schließfächer von Leuten abgesehen, die das darin gehortete Geld durch Steuerhinterziehung oder Drogenschmuggel erworben haben und somit den Diebstahl auch nicht zur Anzeige bringen können. Trotz diverser Zwischenfälle gelingt der Coup. Doch bevor sich Collins und Dawn mit dem Koffer voller Geld absetzen können, kommen ihnen die geprellten Gangster auf die Schliche. Eine brutale Verfolgungsjagd beginnt.

Die fast viermonatigen Dreharbeiten fanden Anfang 1971 größtenteils in Hamburg und in den Atelierbetrieben Bendestorf statt. Das Foyer der Hamburger Kunsthalle diente als Schalterhalle der United World Bank. Man engagierte auch ein paar deutsche Darsteller, die sich neben den Hollywood-Stars durchaus behaupten können. Allen voran Gert Fröbe, der als Chef der Bank eine größere Rolle erhielt. Arthur Brauss ist als koksender Killer "Candy Man" ein Bösewicht par excellence. Seinen Part sollte eigentlich Horst Frank spielen. Leider nur wenig Screentime hat Wolfgang Kieling, der sich als Drogenboss mit der Abwicklung schmutziger Geschäfte befasst. Und Christiane Maybach endet bereits nach den ersten 15 Minuten als Leiche. Ebenfalls aus Deutschland kommt der Kameramann Petrus Schloemp. Die Filmmusik stammt von Qunicy Jones, der dafür eine Grammy-Nominierung erhielt.

"Selten waren Gangster so sympathisch: Goldie Hawn, quirlig-komisch mit ihren blonden Zotteln und großen Augen. Warren Beatty, seit seiner Rolle in "Bonnie & Clyde" im Bankraub geübt, kaltblütig und kühl, ein Räuber mit Idealen." (Hamburger Abendblatt)

"Vorbereitung und Ausführung eines ebenso komplizierten wie genial einfachen Bankraubs. Perfekt gemachte Unterhaltung mit witzigen Einfällen und satirischen Spitzen gegen große Geldverdiener." (Filmdienst)

"Kontrapunktisch zum brisanten Action-Thema setzt Brooks den Humor mit parodierenden Ingredienzien. Für Goldie Hawn und Gert Fröbe Möglichkeiten, die sie virtuos zu nutzen wussten. Zudem: Wohl noch selten ist die Hansestadt Hamburg so echt und wirkungsvoll, so fernab von Sentimentalitäten und Postkartenromantik, ins Bild gebracht worden, wie hier durch Petrus Schloemp. Richard Brooks als Regisseur dosiert die optischen Impressionen des Thrillers so geschickt, dass die Spannungsmache mit sparsamer Flamme angeheizt wird. Erst dann dreht die Handlung auf, um bis zur letzten Einstellung nicht wieder abzurutschen." (Film-Echo)

Film-Echo-Note: 4,1 (21 Meldungen) - Erstnote: 3,6
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Habe mir den Film angesehen und er hat mir wirklich augezeichnet gefallen. Hawn wie oben schon ausgeführt wirklich ausgesprochen quirlig, Beatty sehr lässig, erfrischender Humor, spannende Heist-Movie-Sequenz. Und auch schön, dass man eine amerikanische Produktion mal ohne politischen bzw. historischen Kontext in die BRD verlegt hat. Von der Machart vielleicht ein bisschen mit "Wie klaut man eine Million?" zu vergleichen, wenn auch natürlich "Der Millionenraub" erkennbar ein Kind der 1970er ist.

Danke für den Tipp!