Sie sind vermutlich noch nicht im Forum angemeldet - Klicken Sie hier um sich kostenlos anzumelden Impressum 
Forum Edgar Wallace ,...



Sie können sich hier anmelden
Dieses Thema hat 8 Antworten
und wurde 288 mal aufgerufen
 Romane
Georg Offline




Beiträge: 3.263

12.04.2021 17:51
Wallacetypische Elemente - in welchen Romanen? Zitat · Antworten

Liebe Romanexperten,

wie an anderer Stelle ja schon gepostet wurde, habe ich den ersten Paul-Temple-Roman von Francis Durbridge aus dem Jahr 1938 übersetzt, er erscheint noch heuer bei Pidax.
Diese Geschichte ist ganz besonders, denn bekanntlich war Francis Durbridges großes Vorbild ja Edgar Wallace. Wie kein anderer Roman hat dieses erste Werk ganz viele typische Wallace-Elemente und ist klar dem großen Vorbild des Autors verpflichtet (wenngleich er natürlich auch schon viele seiner typischen eigenen Stilelemente verwendet).
Das Buch wird neben einer Einleitung des Sohnes von Durbridge auch Vor- und Nachbemerkungen von mir enthalten. Dabei werde ich natürlich auch über die vielen vielen Wallace-Bezüge schreiben.
Ich habe die ganzen Wallace-Romane gelesen, aber das ist schon 25 und mehr Jahre her. Viele Wallace-Elemente konnte ich auch schon entsprechenden Romanen zuordnen.
Bei einigen bin ich mir aber nicht mehr sicher. Kann mir jemand von Euch Experten vielleicht zu folgenden typischen Wallace-Elementen Romanbeispiele nennen?

- Brieftauben als Kuriere (kam so im "unheimlichen Mönch" und wenn ich mich erinnere auch in der "Gruft" vor, zumindest in den Filmen - war das auch in den Romanen so?)
- unterirdischer Verbindungsgang/ Geheimgang
- Wandverkleidung, die sich zurückschieben lässt und einen geheimen Raum/ Gang freilegt
- Falltür
- alte Gasthäuser als Treffpunkt für Ganoven ("Inn")
- Südafrikavergangenheit (gibt es Wallace-Romane, die in Südafrika spielen? Ich meine mich zu erinnern, dass in vielen in England spielenden Romanen eine Afrikavergangenheit einer Person eine Rolle spielte)
- Große Verbrecherorganisation mit einem unbekannten Kopf (z. B. "Frosch"?)
- Butler, der eigentlich ein Ganove und Mitglied der Gang ist
- Was man über den Haupttäter weiß, ist, dass er an einer bestimmten Stelle eine Narbe hat (z. B. "Roter Kreis", oder?)

Vielen Dank!

Havi17 Offline




Beiträge: 3.766

12.04.2021 20:53
#2 RE: Wallacetypische Elemente - in welchen Romanen? Zitat · Antworten

Ganz spontan:

Wartezimmer zum Jenseits
Das Geheimnis der gelben Mönche

Gruss
Havi17

Georg Offline




Beiträge: 3.263

13.04.2021 11:10
#3 RE: Wallacetypische Elemente - in welchen Romanen? Zitat · Antworten

Danke, das war aber nicht meine Frage. ;-)

Meine Frage war: in welchen ROMANEN von Edgar Wallace kommen diese Elemente vor?

Edgar007 Offline




Beiträge: 2.596

13.04.2021 12:51
#4 RE: Wallacetypische Elemente - in welchen Romanen? Zitat · Antworten

Im Roman DER UNHEIMLICHE MÖNCH kommen m.W. keine Brieftauben vor. Der Roman hat ja auch ein komplett andere Handlung als der "frei erfundene" Film.

Count Villain Offline




Beiträge: 4.616

13.04.2021 16:18
#5 RE: Wallacetypische Elemente - in welchen Romanen? Zitat · Antworten

Zitat von Georg im Beitrag #1
Butler, der eigentlich ein Ganove und Mitglied der Gang ist


Wenn mich meine Erinnerung nicht täuscht, müsste das in "Die unheimlichen Briefe" und "Der leuchtende Schlüssel" der Fall sein, wo sich ein Diener als (Ober)Ganove und/oder Mörder entpuppt.

Dr. Oberzohn Offline



Beiträge: 645

13.04.2021 19:03
#6 RE: Wallacetypische Elemente - in welchen Romanen? Zitat · Antworten

Das sind ja mal ausnahmsweise erfreuliche Nachrichten ! Das Buch ist schon so gut wie gekauft.
Zu den Beispielen würde mir folgendes einfallen:


Brieftauben:

Der grüne Brand – der Bösewicht will hier auf Signal weltweit die Getreideernten vernichten


Unterirdischer/geheimer Gang:

-Der schwarze Abt – alter Geheimgang zum Schatzversteck
-Der Joker – Fluchtweg aus Polizeizelle
-Der grüne Bogenschütze – unterirdischer Verbindungsgang
-Die toten Augen von London – verborgene Gänge in der Kanalisation
-John Flack – Geheimgang zur Küstenhöhle (Hauptquartier)


Wandverkleidung mit Versteck:

-Der Banknotenfälscher – geheimer Arbeitsraum mit Druckerpresse
-Der leuchtende Schlüssel – Gaunerversteck hinter Küchenwand
-Das geheimnisvolle Haus – da gab es allerlei Verstecke (müsste nochmal genau recherchiert werden)
-Das Gesicht im Dunkel – ein drehbarer Kamin zwischen zwei Nachbarhäusern
-Die Tür mit den sieben Schlössern – schwenkbarer Schrank als Versteck für „Tiermenschen“


Falltür:

-Der grüne Bogenschütze – Zugang zum unteririschen Verlies
-Der Rächer – Zugang zur verborgenen Hinrichtungsstätte
-Das Gasthaus an der Themse – Zugang zu einem versteckten Kellergewölbe
-Die toten Augen von London – Zugang zur Ertränkungskammer
-Der sechste Sinn des Mr. Reeder – ebenfalls Zugang zur Ertränkungskammer


altes Gasthaus als Treffpunkt für Ganoven:

-Das Gasthaus an der Themse – titelgebendes Gasthaus „Mekka“ als Zentrale der Gummibrüder
(Ansonsten fällt mir da gar nichts weiter ein. Ist vielleicht doch eher ein spezifisches Durbridge-Merkmal?)


Südafrikavergangenheit:

-Das Steckenpferd des alten Derrick – der Übeltäter hat vor längerer Zeit ein Verbrechen in Südafrika begangen
-Der Teufel von Tidal Basin – Das Mordopfer war als Betrüger in Südafrika gewesen
-Das Gesicht im Dunkel – da begann im Prinzip auch alles in Südafrika, ich glaube, der Detektiv kam auch von dort (?)
-John Flack - ein Mitglied der Flackbande saß da im Zuchthaus


Große Verbrecherorganisation mit unbekanntem Kopf (neben Frosch und Kreis):

-Die Bande des Schreckens
-Der Unheimliche
-Die toten Augen von London
-Der Banknotenfälscher
-Das Gasthaus an der Themse
-Im Banne des Unheimlichen

(John Flack, Die gelbe Schlange, Gangster in London – hier sind die Köpfe bekannt)


Butler als Ganovenmitglied:

-Die unheimlichen Briefe – im Haushalt der Ganoven lebt auch ein Butler (oder Kammerdiener ?), der sogar ermordet wird
-Der leuchtende Schlüssel – der Butler oder bessere Diener ist der Einzeltäter


Haupttäter mit Narben:

Fällt mir ehrlich nichts ein. Narben an nicht allzu pikanten Stellen sind mehr die Spezialität und Erkennungsmerkmal der jugendfrischen Erbinnen: Die blaue Hand, Das Gasthaus an der Themse, Das Gesicht im Dunkel, Die seltsame Gräfin, …

Aber gerade was Geheimgänge, Falltüren, Verstecke und Verbrecherbanden und Südafrika angeht, da gibt es sicher noch etliche andere Beispiele.

Savini Offline



Beiträge: 756

13.04.2021 21:05
#7 RE: Wallacetypische Elemente - in welchen Romanen? Zitat · Antworten

Zitat von Dr. Oberzohn im Beitrag #6
Südafrikavergangenheit:

-Das Steckenpferd des alten Derrick – der Übeltäter hat vor längerer Zeit ein Verbrechen in Südafrika begangen
-Der Teufel von Tidal Basin – Das Mordopfer war als Betrüger in Südafrika gewesen
-Das Gesicht im Dunkel – da begann im Prinzip auch alles in Südafrika, ich glaube, der Detektiv kam auch von dort (?)
-John Flack - ein Mitglied der Flackbande saß da im Zuchthaus

Jahrzehnte vor Beginn der Handlung des "Zinkers" hatte Lew Friedman mit Beryl Steadmans Vater eine Bank in Südafrika überfallen, bei der der Vater getötet wurde. Nachdem er selbst aus der Haft entlassen wurde und die Mutter unmittelbar davor verstorben war, hat Friedman die Vormundschaft übernommen. Auch John Leslie behauptet, von dort zu kommen.

Jan Offline




Beiträge: 1.753

13.04.2021 22:27
#8 RE: Wallacetypische Elemente - in welchen Romanen? Zitat · Antworten

Zitat von Georg im Beitrag #1

wie an anderer Stelle ja schon gepostet wurde, habe ich den ersten Paul-Temple-Roman von Francis Durbridge aus dem Jahr 1938 übersetzt, er erscheint noch heuer bei Pidax.

Ich kann bei Deiner eigentlichen Frage nichts beitragen, finde das Erscheinungsjahr des Romans aber bemerkenswert. Es zeigt, dass Durbridge immer wieder gut auf seine zurückliegenden Temple-Geschichten zurück kam: "Der Fall Jonathan" von 1951 (deutsch von 1954) endet mit der Bemerkung, dass es sich um den 13. Fall Temples handele. Tatsächlich wäre der erste Fall dann 1938 gewesen. Paul und Steve müssten darin entweder noch unverheiratet oder gerade frisch vermählt sein.

Gruß
Jan

Georg Offline




Beiträge: 3.263

15.04.2021 18:41
#9 RE: Wallacetypische Elemente - in welchen Romanen? Zitat · Antworten

Vielen herzlichen Dank für die teilweise sehr ausführlichen Rückmeldungen (speziell an @Dr. Oberzohn). Die Häufigkeit, wie sehr diese Elemente auftauchen, zeigt nur, wie typisch sie für Edgar Wallace waren und wie sehr sie auch Durbridge als solche wahrgenommen hat.
Mir waren sie, wie gesagt, auch alle aufgefallen, aber nach all den Jahren (mind. 25!) konnte ich viele nicht mehr eindeutig irgend einem Romanen zuordnen.

Der erste Roman von Durbridge, im Original Send for Paul Temple, in der dt. Übersetzung dann Paul Temple und der Fall Max Lorraine, basiert auf dem ersten Hörspiel, das im gleichen Jahr von der BBC ausgestrahlt wurde und wie eine Bombe einschlug.
In der Tat lernen sich Paul & Steve hier erst kennen, durch tragische Umstände, denn Steves Bruder, Polizeibeamter bei Scotland Yard, wird am Anfang ermordet. So kreuzen sich Pauls und Steves Wege.
Der Roman ist auch insofern interessant, als dass er sehr viele Details über Temple und Steve preis gibt, aber auch deren sich langsam anbahnende und entfaltende Liebesgeschichte geschickt schildert.

 Sprung  
Xobor Einfach ein eigenes Forum erstellen
Datenschutz