Darsteller: Hellmut Lange, Barbara Lass, Heidelinde Weis, Tony Kendall, Wolfgang Neuss u.a.
Weil 007 unabkömmlich ist, wird Kollege 006 nach San Francisco geschickt, um den Prototyp eines Lasergewehrs sicherzustellen, der in die Hände einer internationalen Waffenschieberbande gefallen ist...
Was zunächst nach einem 08/15-Eurospy klingt, entpuppt sich - für Kenner des ersten Pfleghar-Kinofilms "Die Tote von Beverly Hills" wenig überraschend - als wahre Wundertüte. Arbeitete sich der Regisseur im Erstling stilistisch am Film Noir und inhaltlich am American Way of Life ab, nimmt er in seinem zweiten Werk auf seine ganz eigene Weise den seinerzeit allgegenwärtigen Agentenfilm ein wenig aufs Korn. Der Film sprüht nur so vor inszenatorischen Einfällen. So wird das Ultrascope im wahrsten Sinne des Wortes in ganzer Breite ausgenutzt, wenn die Kamera sich rückwärts über die Straße bewegt und sich Hellmut Lange auf der linken und Barbara Lass auf der rechten Straßenseite gehend unterhalten. Wie schon "Die Tote von Beverly Hills" wurde "Serenade für zwei Spione" vor Ort an Originalschauplätzen gedreht, so dass auch für eine ordentliche Portion Schauwerte gesorgt ist. Hellmut Lange hat die Rolle des augenzwinkernden Spions sichtlich Freude bereitet, er legt durchweg großen Elan an den Tag und kann den Film ohne weiteres tragen. Wie im Vorhgänger ist Heidelinde Weis mit an Bord, wenngleich diesmal in einer eher kleineren Rolle als Zimmermädchen und Bond-Girl-Verschnitt. Dass spätestens ab der Hälfte mitunter auch ein wenig (inhaltliches) Chaos ausbricht, verzeiht man dem Film nur allzu gerne, weil er einfach enorm erfrischend ist. Mit der richtigen Erwartungshaltung ausgestattet kann "Serenade für zwei Spione" sehr großes Vergnügen bereiten.
Der Film ist frisch restauriert worden. Leider wurde sich seitens des Labels UCM.One wie schon bei "Die Tote von Beverly Hills" dafür entschieden, den Film nur auf DVD zu veröffentlichen. Trotzdem ist die Qualität natürlich gut. Als Bonus gibt es einen Abdruck der Illustrierten Filmbühne und einen Trailer. Außerdem kommt der Film in einem ansprechend gestalteten Pappschuber daher. Preis-Leistungsverhältnis sind also im Ganzen völlig in Ordnung.
Erfrischende Agentenfilmfarce mit einem spielfreudigen Hellmut Lange. 4,5 von 5 Punkten.
Dass der Film hier nicht bei allen gut ankommt, wundert mich nicht. Ist eben kein "Opas Kino in Reinform". Die verspielte, leicht chaotische Inszenierung muss man halt mögen. Aber vom künstlerischen Standpunkt dürfte der Film eher zu den Höhepunkten in Langes Filmografie zu zählen sein.