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 Film- und Fernsehklassiker international
Giacco Offline



Beiträge: 2.558

02.02.2021 14:01
Trauen Sie Alfredo einen Mord zu? (1961) Zitat · Antworten

TRAUEN SIE ALFREDO EINEN MORD ZU ? (L´ASSASSINO)
Italien/Frankreich (1961) - R: Elio Petrie - DE: 5.10.1962 - FSK 18 - V: Rank
Darsteller: Marcello Mastroianni, Micheline Presle, Cristina Gaioni, Salvo Randone, Andrea Checchi, Franco Ressel, Max Cartier



Eines Morgens steht die Polizei vor der Tür des Antiquitätenhändlers Alfredo Martelli. Ohne weitere Erklärungen fordert man ihn auf, mit aufs Revier zu kommen. Nach Stunden des Wartens erfährt er endlich, was man ihm vorwirft: Er soll seine ehemalige Geliebte, die einige Jahre ältere und äußerst wohlhabende Adalgisa getötet haben. Für den ermittelnden Kommissar gibt es keinen Zweifel an seiner Täterschaft und er versucht mit allen Mitteln, ihn in die Enge zu treiben. Das Verhör zwingt Alfredo dazu, sich mit sich selbst und seiner Beziehung zu Adalgisa auseinanderzusetzen.

Alfredo entpuppt sich bei näherem Hinsehen als ein wenig sympathischer Zeitgenosse. Er ist egoistisch, gefühlskalt und auf seinen eigenen Vorteil bedacht. Er hielt sein Verhältnis mit Adalgisa aufrecht, solange er davon profitierte. Das Geld, mit dem sie ihn unterstütze, als er sein Geschäft eröffnete, nahm er gern an. Doch dann verlobte er sich mit der jungen, ebenfalls aus reichem Hause stammenden Nicoletta und ließ Adalgisa fallen.
"L´Assassino" wurde 1961 als italienischer Beitrag im Programm der "Internationalen Filmfestspiele Berlin" gezeigt. Elio Petrie, den man als "römischen Intellektuellen der Arbeiterklasse" bezeichnet, liefert hiermit einen bemerkenswert sicher inszenierten Debütfilm ab. Es handelt sich weniger um einen Kriminalfilm, sondern mehr um eine psychologische Studie. Der deutsche Verleih nannte ihn einen "Gesellschafts-Krimi". Gegenwart und Rückblenden werden von der Kamera geschickt miteinander verbunden und der Score unterstreicht Atmosphäre und Stimmungen des Films. Mastroianni, der mit "La Dolce Vita" zum Star des italienischen Kinos aufstieg, gibt eine beeindruckende Vorstellung und schafft es, dass der Zuschauer der eher negativ gezeichneten Figur des Alfredo teilweise sogar Mitgefühl entgegenbringt. Die beiden weiblichen Hauptdarstellerinnen, Micheline Presle als Adalgisa und Cristina Gaioni als Nicoletta, erweisen sich als ebenbürtig. Dazu gesellt sich Salvo Randone als voreingenommener Kommissar, der mit dubiosen Methoden an ein Geständnis kommen will.

"Elio Petrie benutzt in seinem ersten Spielfilm das Schema des Kriminalfilms als Rahmen für eine interessante Charakterstudie vor gesellschaftlichem Hintergrund."(Lex. des intern.Films)

"Der Film ist eine scharfsinnige Kritik an den Methoden der italienischen Kriminalpolizei. Dass der Beschuldigte alles andere als ein Heiliger ist, dient der Glaubwürdigkeit des Geschehens. Marcello Mastroianni erweist sich einmal mehr als ein wandlungsfähiger Schauspieler." (Film-Echo)

Mit nur 8 Meldungen verpasste der Film knapp den Einstieg in die Erfolgsrangliste.

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