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 Film- und Fernsehklassiker international
Giacco Offline



Beiträge: 2.519

05.06.2020 13:34
Der zweite Mann (1963) Zitat · Antworten

DER ZWEITE MANN (The Running Man)
GB (1963) - R: Carol Reed - DE: 13.9.1963 - FSK 16 - V: Columbia-Bavaria
Darsteller: Laurence Harvey, Lee Remick, Alan Bates, Fernando Rey, Eddie Byrne



Seinen Tod vortäuschen, die Lebensversicherung kassieren und ab in den Süden - so hatte Charterpilot Rex Black sich das ausgemalt und alles scheint nach Plan zu laufen. Während er sich in einer kleinen Pension versteckt hält, spielt Ehefrau Stella die trauernde Witwe. Doch dann taucht plötzlich Stephen Maddox, ein Ermittler der Versicherung bei ihr auf. Obwohl Stella sich durch sein Auftreten und seine Fragen etwas verunsichern lässt, scheint er keinen Verdacht zu schöpfen und Rex setzt sich wie geplant nach Malaga ab. Nachdem Stella das Geld kassiert hat, folgt sie ihm. Rex hat inzwischen die Identität eines reichen Australiers angenommen, dessen Pass ihm zufällig in die Hände fiel. Er spielt dessen Rolle fast ein wenig zu auffällig und lebt auf großem Fuß, was Stella zunehmend stört. Und dann steht plötzlich Maddox, der Mann von der Versicherung vor ihr. Er gibt sich völlig harmlos und behauptet, Urlaub zu machen. Doch bei Rex und Stella läuten die Alarmglocken.



Wer einen raffinierten Thriller voll knisternder Spannung erwartet, wird wohl eher enttäuscht werden. Allen anderen kann man den Film aber durchaus empfehlen. Er beginnt mit der Trauerfeier für den "tödlich verunglückten" Rex Black und dem anschließenden Besuch des Versicherungsagenten bei der vermeintlichen Witwe. Danach wird in zwei kurzen Rückblenden die Vorgeschichte erzählt. Fortgesetzt wird die Handlung dann unter südlicher Sommersonne im malerischen Malaga.
Im Mittelteil stagniert die Handlung ein wenig, was aber überhaupt nicht stört, denn das Verhalten der drei Protagonisten untereinander wird von Argwohn, Verunsicherung, Zweifel und falschen Auslegungen bestimmt, was der Zuschauer, der zu diesem Zeitpunkt selbst noch nicht weiß, woran er ist, mit Interesse verfolgt. Und im letzten Filmdrittel kann man sich ohnehin nicht mehr über fehlendes Tempo und zu wenig Dramatik beklagen. Regisseur Carol Reed inszenierte stilsicher und legte Wert auf Stimmungen und Zwischentöne. Die sorgfältige Kamera-Arbeit verleiht dem Ganzen einen Hauch von ausgesuchter Eleganz, wobei schon die leuchtenden Farben und die attraktiven südspanischen Schauplätze für eine besondere Atmosphäre sorgen. Nicht zuletzt sind es aber auch die drei Hauptdarsteller, die den Film tragen und einen wesentlichen Beitrag zum positiven Gesamteindruck leisten. Der deutsche Titel wurde wohl in Anlehnung an Carol Reeds Klassiker "Der dritte Mann" gewählt. Auch darin geht es um einen Mann, der seinen eigenen Tod inszeniert. Weitere Gemeinsamkeiten gibt es aber nicht.

"Der Film handelt von falschen Annahmen, die zu falschen Schlüssen führen; von verführerischen Gelegenheiten, die den wahren Charakter eines Menschen hervorbringen. Alle drei Performances sind superb: Lee Remick mit der zunehmenden Nervosität der unbehaglichen Betrügerin; Laurence Harvey mit einem moralischen Gestaltwandel vom Opfer des Schicksals zum Täter und Alan Bates mit seiner latenten Bedrohlichkeit. In den Dialogen zwischen dem Urauber Maddox und dem falschen Australier Rex knistert die Gefahr der Enthüllung und das mediterrane On-Location-Flair an der Meerenge von Gibraltar in den frühen Sechzigern mit Sonnenbrille, Cabrios und Bloody Marys verleiht "The Running Man" eine Extraportion Charme."(Filmkuratorium)

Film-Echo-Note: 4,3 (14 Meldungen)

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