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Dieses Thema hat 10 Antworten
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 Romane
Dr. Oberzohn Offline



Beiträge: 644

17.05.2018 19:03
Afrika-Romane Zitat · Antworten

Afrika-Romane

Seit langem schon staubt ein zehnbändiger Schuber mit Wallace' berühmten "Afrika-Romanen" in meinem Bücherregal ungelesen vor sich her. Jetzt habe ich mich auch mal an diese herangetraut. Vielleicht interessiert es ja auch den einen oder anderen im Forum. Die Bewertungen für diese Bücher gehen ja von himmelhoch jauchzend bis gaaaaaanz böse. Gleich zu Beginn muss aber gesagt werden, dass es dabei bis auf eine Ausnahme um keine Romane, sondern um Geschichtensammlungen handelt. Meine vorliegende grünbändige Buchreihe ist aus den 80'er Jahren und leider nicht in der Reihenfolge der englischen Erstveröffentlichung, sondern der in Deutschland nummeriert. Um sie in der richtigen Reihe zu lesen, ist also ein wenig Internet-Recherche nötig.
Die Entstehungsgeschichte dieser Erzählungenen ist auch recht interessant. Edgar Wallace hatte zwischen Jahrhundertwende und erstem Weltkrieg ein ereignisreiches Leben mit vielem beruflichem Auf und Ab geführt. Als die sogenannten "Kongogräuel" der Belgier an der eingeborenen Bevölkerung in Belgisch-Kongo ruchbar worden (hier hatte sich ja auch Holmes-Erfinder Conan Doyle stark engagiert), schickte man Wallace als Zeitungsreporter nach Zentralafrika, um der Sache auf den Grund zu gehen. Seine Angaben zu diesem Sachverhalt waren eher zurückhaltend, aber während seiner Zeit im Busch machte er sich (offenbar in kluger Voraussicht) viele Notizen über alles, was er dort sonst zu hören und zu sehen bekam. Wieder zu Hause, wurden diese Schriften erst mal vergessen, aber als ihm ein paar Jahre später finanziell das Wasser schon bis über den Kopf stand, suchte er fieberhaft eine Möglichkeit, wieder zu Geld zu kommen. Eine befreundete Verlegerin riet ihm, doch mal Geschichten über seine Afrika-Skizzen zu schreiben, von denen sie eher zufällig erfahren hatte. An diesen ersten Stories für eine Zeitung soll Edgar Wallace eine für ihn ungewöhnliche Sorgfalt an den Tag gelegt haben. Die Geschichten wurden ein Erfolg, und dank seiner vielen Notizen und seiner unerschöpflichen Phantasie schrieb er in der Folge viele derartige Geschichten, die dann auch in Buchform herausgegeben wurden. Es war eigentlich das erste Mal, dass er mit der Schriftstellerei richtig Geld verdiente.

Hier mal ein paar Gedanken zu den ersten beiden Bänden:

Sanders vom Strom (Sanders of the River) und Die Eingeborenen vom Strom (The People of the River), beide 1911 erstveröffentlicht


Handlung:


Der Autor springt im Prinzip mitten hinein ins Geschehen und gibt sich nicht mit langen Erklärungen ab. Erschließen tun sich einem die Zusammenhänge um die handelnden Personen und das britische Kolonial-Gebiet, irgendwo in Zentral-Afrika, erst so richtig nach dem Lesen einiger Geschichten, die selten wenig mehr als zehn, zwölf recht engbedruckte Seiten beinhalten. Held der ersten Buchbände ist der Amtmann Sanders, britischer Verwalter des fiktiven Kolonialgebietes und tatsächlich Herr über Leben und Tod.Er ist wirklich ein Kerl, mit dem nicht gut Kirschen essen ist. Das Aufhängen missliebiger Eingeborener geht ihm recht leicht von der Hand, genauso wie körperliche Züchtigungen. Denn, so erfahren wir, der Schwarze empfindet nur wirklich drastische Strafen eben auch als Strafe, alles andere nimmt er nicht ernst.
Mr. Sanders hat den lieben langen Tag nichts anderes zu tun, als mit seinem Patrouillendampfer den "großen Strom" samt seinen vielen Nebenflüssen abzufahren und so gut wie möglich für (englisches) Recht und Ordnung zu sorgen. Das beinhaltet Palaver zu halten, Gerichtssitzungen zu führen, Häuptlinge zu ernennen und wieder abzusetzen, Steuern einzutreiben, und ziemlich oft auch zu bestrafen und zu kämpfen.
Die afrikanischen Einheimischen werden auch nicht alle als verkappte Ärzte und Ingenieure beschrieben, sondern doch eher als Menschen, die gerne gegeneinander Krieg führen, sich gegenseitig überfallen und im übrigen an allerlei Geister und Teufel glauben. Daneben unterscheidet er aber zwischen einzelnen Stämmen, es gibt friedlichere, kriegerische, arbeitsame, faule, ängstliche und draufgängerische Völker, die solche Namen haben wie Isisi, Akasava, Ochori oder N'gombi. Allesamt erfundene Wörter. "Weiber" sind dem ersten Eindruck nach nur dazu da, mit vielen Säcken Salz oder Messingstäben gekauft oder besser noch gleich aus dem Nachbardorf geraubt zu werden. Allerdings gibt es recht viele Geschichten, in denen Frauen eine hauptsächliche und meist unrühmliche Rolle spielen. Schaffen sie es doch immer wieder, die Männer mit ihren körperlichen Reizen, Beredtsamkeit und/oder Hexerei zu Gewalttaten aufzustacheln. Und wenn die Männer es als erstebenswert halten, möglichst viele Frauen zu besitzen, so haben auch die Damen gerne mehrere Liebhaber. Überhaupt ist die Geschlechtsmoral der Eingeborenen wesentlich lockerer als die der Weißen. Wenngleich er auch hier nicht ins Detail geht, gibt sich der Autor doch in der Darstellung der Liebesdinge irgendwie freizügiger als in seinen Krimis.
Genau betrachtet sind die Geschichten allesamt sehr gewalttätig. Morde, Aufstände, Kämpfe und Überfälle der Eingeborenen sind an der Tagesordnung, ebenso wie drakonische Bestrafungen auf Seiten der Kolonialherren. Doch auch das wird nicht so dargestellt, dass es einem den Schlaf raubt. Überhaupt haben die Kurzgeschichten ziemlich viele Handlungselemente, die sich oft unabhängig voneinander entwickeln und auf ein gemeinsames dramatisches Finale zutreiben. Die Schilderungen bleiben oft oberflächlich, man hätte sich gerne tiefergehende Beschreibungen gewünscht, manche Geschichten hätten wohl auch gut Stoff für einen richtigen Roman geben können.
Ein besonderer Schützling von Sanders ist ein Schwarzer namens Bosambo. Als geflohener liberianischer Sträfling hat er sich in Sanders' Schutzgebiet zu den als ängstlich geltenden Ochori geflüchtet. Mit List und Tatkraft gelingt es ihm, Häuptling dieses Volkes zu werden. Sanders lässt ihn gewähren, denn wenn er auch bezüglich fremden Eigentums sehr lose Rechtsvorstellungen hat, so ist er doch in ernsten Situationen ein treuer Untertan seines "weißen Herrn". Es ist sozusagen ein running gag der Geschichten, dass Bosambo dem Weißen aus der Patsche hilft und dazu noch sein Schäfchen ins Trockene bringt, oft durch Diebstahl, und Sanders muss ihn wohl oder übel gewähren lassen.
Man erfährt einiges über die Lebensweise der Schwarzen, manche leben als Jäger, Sammler oder Fischer, manche als Bauern und Hirten, manche auch als Handwerker. Die meisten hängen trotz aller Christianisierungsversuche der Missionare an ihren abergläubischen Vorstellungen. Überhaupt die Missionare, neben Sanders fast die einzigen Weißen im riesigen Verwaltungsdistrikt. Ihre Tätigkeit wird ambivalent beurteilt. Einerseits lobt der Autor immer wieder ihre Selbstlosigkeit und Menschlichkeit, andererseits unterstellt er ihnen auch eine gewisse Weltfremdheit. Im zweiten Geschichtenband verschlägt es gar eine Missionarin an diesen verlorenen Winkel der Welt, für die dann der als Weiberfeind verschrieene Sanders mehr als nur freundschaftliche Gefühle zu entwickeln beginnt. Doch ist es ihm offenbar nicht bestimmt, eine Frau an seine Seite zu bekommen.
So geht denn die Zeit im fernen exotischen Erdenwinkel recht schnell dahin, denn es sind stets aufs Neue Abenteuer zu bestehen und meist eingeborene, manchmal auch weiße Verbrecher unschädlich zu machen.

Bewertung:

Der heutige Leser, der nicht gerade immer noch von der alten Kolonialherrlichkeit überseeischer "Schutzgebiete" träumt, wird die Geschichten schon mit gemischten Gefühlen lesen. Edgar Wallace hat nie einen Hehl aus seinen kolonialimperialistischen Überzeugungen gemacht, und das merkt man seinen Afrika-Erzählungen auch an. Während etwa Jules Verne oder auch Rider Haggart oder auch unser guter alter Karl May zumindest ansatzweise die koloniale Politik den Einheimischen gegenüber in Frage stellen, merkt man bei Edgar Wallace mit keiner Silbe irgendeine Form von Unrechtsbewusstsein darüber, wie die Weißen im Allgemeinen und schon gar nicht die Briten im Besonderen in den von ihnen besetzten Gebieten versuchen, ihre Vorstellungen von Recht und Kultur durchzusetzen. Und während es für den geringsten und ärmsten Weißen daheim in England ein Gerichtsverfahren gibt, ist Amtmann Sanders in Afrika Ankläger, Richter und Henker in einer Person. Das alles geht im Schnellverfahren ab, die Angeklagten werden oft mit Auspeitschen oder Hinrichtung bedroht und damit zu Geständnissen gezwungen, manchmal bleibt es nicht nur bei den Drohungen. Sicherlich haben sie sich oft schlimmer Vergehen schuldig gemacht, aber es genügt manchmal schon, einfach nicht demütig genug dem weißen Herren gegenüber gewesen zu sein. Tatsächlich herrscht Sanders über sein Gebiet eher wie ein Diktator oder zumindest wie ein feudaler Fürst, obwohl das ja auch eher die Entwicklungsstufe der dortigen Bevölkerung ist. Es ist schon frappierend, wie sorglos Wallace von Misshandlungen und massenweisen Hinrichtungen schreibt, vom Verfrachten zur Zwangsarbeit auf die "Insel der Ketten", vom Abschlachten der aufständischen Stämme mit Maschinengewehren und Geschützen und von Strafmaßnahmen wie dem Niederbrennen von Dörfern und dem Vernichten von Ernte usw. Da fallen einem schon andere Dinge in der Geschichte ein, aber darüber will ich mich lieber nicht auslassen. Der Gerechtigkeit halber muss man angeben, dass Sanders auch weiße Verbrecher wegen Untaten gegen die Eingeborenen bestraft und wirklich bemüht ist, Frieden zwischen den verschiedenen Völkern zu halten und gerechte Urteile zu sprechen. Das geht sicher nicht leicht für einen Mann mit ein paar Hilfstruppen. Zumal auch die Briten an den Zwistigkeiten nicht ganz unschuldig sind, denn "viele kleinere Häuptlinge sind besser als ein großer". Besser kann man die britische Geopolitik des "Teile-und-Herrsche"-Prinzips mit einfachen Worten nicht zusammenfassen. Die Einheimischen erscheinen als große Kinder, im Grunde gutmütig und naiv, aber auch immer wieder zu Ausbrüchen von Gewalttätigkeit neigend. Als kindliche Gemüter werden sie von Wallace oft beschrieben. Trotz aller Herrenmenschenattitüde scheint auch er vom "edlen Wilden" geträumt zu haben, manchmal fabuliert er auch von der Ursprünglichkeit und Triebhaftigkeit ohne zivilisatorische Ketten, die diese Menschen glücklich ihren Weg gehen lässt.
Dass das fragwürdige "Zivilisieren" der Urbevölkerung durch Großbritannien kein selbstloser Akt war, sondern handfeste wirtschaftliche Interessen hatte, erfährt man eher am Rande. Die Bewohner der Kolonie müssen Steuern, meist in Form von Naturalien, Nahrungsmitteln oder Brennholz abgeben, auch an Bodenschätzen hat die Krone durchaus ein Interesse. Besonders böse Weiße versuchen, den Schwarzen Alkohol zu verkaufen oder betrügerische Geschäfte mit ihnen zu machen, doch da ist Sanders dagegen, denn das schädigt ja letzten Endes auch den Gewinn des Britischen Empire.
Ist Edgar Wallace nun ein bösartiger verabscheuungswürdiger Rassist ? Ich glaube, man würde es sich zu einfach machen, wenn man ihn so bezeichnet. Er beschrieb die Eingeborenen halt so, wie er und die Missionare, Soldaten usw. sie in Afrika halt wahrnahmen. Wenn man sieht, wieviel Gewalt es auch heute noch auf dem "schwarzen Kontinent" gibt, die unzähligen Kriege und Massenmorde (Ruanda), fernerhin der immer noch existierende unglaubliche Aberglaube, dann hat er meiner Ansicht nach die Einheimischen eher noch harmlos dargestellt. Selbst heute noch werden besonders in den zentralen Regionen Menschen als Hexen verfolgt, oder weil sie Albinos sind oder gar weil sie Glatzen haben, die ein Zeichen für Reichtum sind, werden sie umgebracht. Und das sind keine Einzelfälle. Die Ju-ju-Verwünschungen, die Wallace erwähnt und aus denen sich dann auf Umwegen das Voodoo entwickelte, gibt es heute auch noch. Und wer immer noch das Märchen glaubt, dass nur der "weiße Mann" die Gewalt nach Afrika brachte und davor dort der Garten Eden herrschte, der kann sich ja z.B. mal im Völkerkunde-Museum in Leipzig die afrikanische Abteilung ansehen. Da gibt es jede Menge Exponate, die von Kriegen aus fernen Zeiten, finsterem Aberglauben und Sklaverei künden, die besonders jahrhundertelang die Araber zu verantworten hatten. Auch davon berichtet Wallace. Ebenso wie von den oft vergeblichen Versuchen der christlichen Missionare, die Einheimischen zu bekehren, während viele Beteiligte einen fanatischen Glauben an den Propheten entwickelt haben. Sollte man mal ernsthaft drüber nachdenken...
Natürlich weiß man gerade bei den Wallace'schen Afrika-Erzählungen nicht, wo die Wahrheit aufhört und die Phantasie anfängt. Langweilig werden sie eigentlich nie, obwohl es auch hier Wiederholungen und Stereotypen gibt, die man aus seinen Kriminalromanen kennt, die doch eine völlig andere Welt sind. Natürlich schleichen sich auch wieder die altbekannten Nachlässigkeiten des Autors ein. Einmal schreibt er, dass Sanders die Missionare nicht mag, dann wieder bewundert er sie. Einmal erklärt er, dass Sanders durchaus Verständnis hat für die Ängste der Einheimischen vor dunkler Magie (er konsultiert sogar ernsthaft einen "Zauberdoktor") und an ihre teilweise übersinnlichen Fähigkeiten glaubt, dann wieder behauptet er später, dass er das alles für Humbug hält. Aber den Vogel schießt er förmlich ab, als er schildert, wie die Eingeborenen das blonde Haar der Missionarin Miss Glandynne hässlich finden, um ein paar Seiten später Sanders über ihr schönes kastanianbraunes Haar schwärmen zu lassen. Da war es denn mit der Sorgfalt der ersten Stories vorbei. Trotz allem - die Erzählungen sind sehr unterhaltsam, spannend, oft humorvoll und auch in ihren eher spärlichen Beschreibungen der Landschaft, Tierwelt etc. sehr farbenfroh. Gewissermaßen sind sie auch ein Zeitdokument.

Wer sich davon nicht abschrecken lässt, die zentralafrikanische Welt durch die Brille des dünkelhaften britischen Eroberers zu sehen, den erwartet ein Bündel durchaus auch heute noch reizvoller Geschichten. Wer Interesse hat, sollte sie sich jetzt noch besorgen, denn irgendwann werden sie wohl auch der grassierenden "Political Correctness" zum Opfer fallen. (Ich wundere mich sowieso, warum auf Wikipedia noch kein Hinweis auf Wallace' Rassismus steht, wo man doch schon sogar abstruserweise Agatha Christie der Fremdenfeindlichkeit und des Antisemitismus verdächtigt hat). Aber wir sind doch eigentlich alle alt genug, um auch die "Afrika-Romane" von Edgar Wallace richtig einordnen zu können.
Mal sehen, wie es weitergeht, ob die anderen Bände irgendwann größere "Abnutzungserscheinungen" aufweisen und ich bis zum Schluss durchhalte...

Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

18.05.2018 18:20
#2 RE: Afrika-Romane Zitat · Antworten

Edgar Wallace' Afrika-Erzählungen habe ich nur hin und wieder sehr sporadisch gelesen, weil mir die Krimis thematisch einfach näherliegen. Aber auch allgemein sind die Stories in Vergessenheit geraten, nachdem die Wallace-Filme zum überwiegenden Teil ja vor allem die gewohnten Krimi-Aspekte immer wieder aufs neue bestätig(t)en und die Wahrnehmung des britischen Kolonialismus sich im Laufe der Jahre doch recht deutlich geändert hat.

Im Zuge eines Uni-Seminars zu Forschungsreisen in Afrika in der deutschen und englischen Literatur hatte ich vor etwa zwei Jahren die Gelegenheit, eine kurze Hausarbeit über die erste Geschichte aus dem Sammelband "Sanders of the River" zu schreiben. Wir scheinen uns diesbezüglich in unserer Wahrnehmung zu ähneln, wenn ich das mit deiner Einschätzung vergleiche.

Für Interessierte die Links:

"Imperialist Discourses in Edgar Wallace's The Education of the King"
Originalgeschichte

Dr. Oberzohn Offline



Beiträge: 644

22.05.2018 12:34
#3 RE: Afrika-Romane Zitat · Antworten

Vielen Dank für den Link ! Leider ist mein Englisch mangels Übung nur für den Überlebensgebrauch ausgelegt, aber ich habe Deinen Text trotz allem recht gut übersetzen können. Hat mir sehr gut gefallen.
So hat Edgar Wallace wenigstens seinen Weg in eine wissenschaftliche Arbeit gefunden, hoffentlich wurde es auch vom Lehrpersonal ausreichend gewürdigt... :-). Obwohl ja Dein Litera-turverzeichnis angibt, dass sich auch schon andere mit der Thematik beschäftigt haben.
Ich denke, die Briten sind auch heute immer noch das Volk in Europa, das seine Geschichte am meisten glorifiziert und seine Verbrechen am stärksten beschönigt oder vertuscht hat. Wer weiß schon von den schrecklichen genozidartigen Hungersnöten in Indien, Iran oder auch Irland, die die Briten verursacht haben. Ganz abgesehen von vielen Auswirkungen der britischen Kolonialpolitik, die z.B. mit der Teilung Irlands, der willkürlichen Teilung Arabiens (Sykes-Picot-Abkommen) oder der Teilung Indiens noch bis heute Auswirkungen auf das Weltgeschehen haben. Dagegen sind die Wallace-Geschichten wirklich schlicht und, wie du ja auch geschrieben hast, eben zur Unterhaltung gefertigt. Die Sehnsucht des Lesers nach Exotik und Abenteuern soll eben bedient werden, größere und tiefergehende Zusammenhänge schließen sich da wohl aus. Aber unterhaltsam sind die Stories ohne Wenn und Aber. Das funktioniert heute noch genauso wie vor hundert Jahren.

Über Pfingsten habe ich mal den nächsten Geschichten-Band gelesen:

Bosambo von Monrovia

Wie der Titel schon sagt, geht es hier ein wenig mehr um den Eingeborenenhäuptling Bosambo, der den Stamm der Ochories wieder zu furchterregenden Kriegern gemacht hat, treu zu Distriktsverwalter Sanders steht und ansonsten stets auf seinen eigenen Vorteil bedacht ist. Eigentlich ist alles beim Alten, ich finde, Edgar Wallace hat seine Kurzgeschichtentechnik, mehrere Handlungsstränge unabhängig voneinander zu entwickeln und dann zum Ende hin logisch zusammenzuführen, noch besser ausgebaut als bei den anfänglichen Geschichten. Eher besinnlichere und humorvolle Geschichten mit tiefergehenden beschriebenen Charakteristiken der jeweiligen Helden wechseln sich ab mit ziemlich bluttriefenden und gewalttätigen Episoden, wobei die humorvollen Geschichten humorvoller und die blutigen Geschichten blutiger geworden sind.
Da gibt es eine Story, wo ein gewissenloser weißer Händler den Schwarzen für viel Geld wertlosen Plunder andrehen will. Zu seinem Unglück gerät er aber an Bosambo, welcher ihn mit treuem Unschuldsblick selber jedes Mal übers Ohr haut, zuguterletzt kann der Händler froh sein, wenn er mit heiler Haut davonkommt. Da musste ich oft schmunzeln. Daneben gab es eine Episode mit einem zurückgezogen lebenden Stamm, der von einem besonders grausamen König beherrscht wird, der hunderte Frauen opfert, seine Feinde (und Freunde) vernichtet, kreuzigt, brennt und mordet. Das ist schon recht gruselige Kost, überhaupt spielt das Kreuzigen an Pfähle in diesem Buch eine recht große Rolle, auch andere Folterungen und Hinrichtungen werden viel beschrieben. Manchmal vermischen sich Humor und Gewalt, etwa wenn ein überspannter Amerikaner eine geheimnisvolle Fabelkreatur sucht (heute würde man von Kryptozoologie sprechen) und Bosambo ihm diese für gutes Geld auch liefert. Das Ganze artet allerdings in einen verlustreichen Kampf mit den kleinwüchsigen Waldmenschen aus, eine grausame Rasse, die sowohl von Weißen wie Schwarzen gehasst und gefürchtet wird. Daneben erfahren wir, dass sowohl die weißen wie die schwarzen Männer eine Abscheu gegen "Mischehen" haben, und auch, dass Perioden des Friedens für alle das Beste sind. Hauptmann Sanders muss sich auch mit einem englischen Waffenhändler herumschlagen, der verbotenerweise Hinterladergewehre an die Einheimischen liefert, die nun nichts anderes zu tun haben, als Aufstand und Rebellion ins Land zu bringen. Seine "Kinder" sind eben doch schon recht groß und wild, aber er zögert trotz allem, koloniale Eingreiftruppen anzufordern und den Krieg restlos eskalieren zu lassen. So geht denn auch diese Geschichte gut und ein wenig abrupt zu Ende.

Als nächstes werde ich mir mal den "Diamantenfluss" vornehmen, der läuft ja auch unter der Kategorie "Krimi", aber spielt auch in Afrika. Hab ich mal vor langer Zeit gelesen, ist aber kaum was haften geblieben.

Dr. Oberzohn Offline



Beiträge: 644

17.05.2019 11:45
#4 RE: Afrika-Romane Zitat · Antworten

Hab mir mal nach einjähriger Abstinenz wieder mal ein paar Erzählungen von Edgar Wallace aus dem fernen Afrika vorgenommen. Die wurden zur Zeit des ersten Weltkrieges geschrieben.

Bones in Afrika (1915)

Nach dem großen Erfolg seiner ersten Geschichten um den Distriktgouverneur Sanders in seiner fiktiven britischen Kolonie muss Edgar Wallace gespürt haben, dass das bloße Erfinden von neuen Eingeborenenstämmen und ihrer Riten und Konflikte seine Leserschaft nicht dauerhaft befriedigen konnte. So hat er Hauptmann Sanders nach einem glücklich bestandenen Abenteuer in der ersten Geschichte des neuen Bandes, in der ihm sein treu ergebener Häuptling Bosambo auf seine Art und Weise einen Orden verschaffen will, in den wohlverdienten Urlaub ins Mutterland geschickt. Seine Stelle soll jetzt vertretungsweise Hauptmann Hamilton, der Befehlshaber der eingeborenen Haussa-Regimenter, vornehmen, eine ab und zu schon mal ohne größere Charakterisierung in den Vorgängerbüchern aufgetauchte Figur. Ihm zur Seite wird der gerade eingetroffene junge Leutnant Augustus Tibbetts gestellt, die eigentliche Hauptfigur der neuen Stories. Von Hamilton wird er gleich auf den Spitznamen „Bones“ (Knochen) getauft.
Bones beherrscht durch seine Erziehung sehr gut verschiedene afrikanische Sprachen und Dialekte. Er sieht recht gut aus, ein kantiger jugendlicher Bursche, stets mit Tropenhelm und Monokel gekleidet. Der Leser merkt bald, dass er ein furchtbarer Prahlhans ist, geschwätzig und alles andere als unterwürfig seinen Vorgesetzten gegenüber. Daneben hat er aber das Herz auf dem rechten Fleck und ist in der Not tatsächlich tapfer und umsichtig. Häufig muss er sich (und seine Gefährten) aus widrigen Umständen heraushelfen, in welche ihn seine Borniertheit erst gebracht hat. Mit seinem Vorgesetzten Hamilton verbindet ihn so eine Art Hassliebe, tatsächlich ist ihr Verhältnis meist recht angespannt. Die Dialoge zwischen den beiden, die häufig vor Sarkasmus triefen, sind auch nach hundert Jahren meist tatsächlich sehr witzig.
Gleich zu Beginn verursacht Leutnant Bones eine Menge Ungemach, als er einen abtrünnigen Häuptling mit mörderischen Absichten mit einer milden Geldstrafe belegt. Wie jedermann weiß, hätte Mr. Sanders den Delinquenten wohl kurzerhand an den nächsten Baum gehangen. Solcherart Weichherzigkeit nimmt dem Schwarzen jeglichen Respekt vor dem weißen Mann (schreibt Edgar Wallace), und schon versuchen die undankbaren Gesellen, den beiden Weißen samt ihrer Haussa-Truppe auf der Nase herumzutanzen.
Nun lernt auch Leutnant Bones die Kolonialpraxis kennen und greift hart durch. Doch trotzdem wird er nicht so recht ernst genommen. Hauptmann Hamilton sehnt den Tag herbei, wo „Sandi“ wieder aus dem Urlaub zurück ist. Die beiden bestehen jede Menge Abenteuer, aber auch recht humorvolle Geschichten, was ihren Reibereien keinen Abbruch tut. Letzte Rettung ist immer Häuptling Bosambo, der den Vorteil von (englischem) Recht und Ordnung durchaus zu erkennen vermag (solange es ihn nicht selbst betrifft) und oft im letzten Moment auftaucht, wenn es gerade für die weißen Helden brenzlig wird. Einmal taucht durch einen Ju-Ju-Zauber sogar der weit entfernte Sanders auf, ein übersinnliches Element. Nun zeigt auch Bones einigen Mut, aber auch viel Herz, als er ein schwarzes Baby adoptiert, das er vor einem schrecklichen Opfertod gerettet hat. Über die erschröcklichen Bräuche der Einheimischen weiß Wallace wieder viel zu berichten, besonders die häufige Tötung von körperlich missgebildeten oder verstümmelten Menschen wird von ihm angeprangert – Euthanasie auf afrikanisch. Das hat er sich bestimmt nicht aus den Fingern gesogen.
Ansonsten muss Bones auch wieder den Verlockungen eines eingeborenen Weibes entsagen, das in einem Alter ist, wo hierzulande zumindest bei „eingeborenen“ Deutschen der Kadi rufen würde. Auch schießt er ein heiliges Krokodil ab, was für einigen Wirbel sorgt, und vollbringt ähnliche Heldentaten.
Obwohl die Geschichten des Bandes auch einzeln gelesen werden können, bauen sie doch meistens irgendwie aufeinander auf und sind auch durch die Rahmenhandlung, Sanders Abwesenheit und seinem Besuch in Europa, lose miteinander verknüpft, so dass man hier fast tatsächlich von einem Afrika“roman“ sprechen kann. Letzten Endes, als sich alle in einer fast ausweglosen Situation befinden, taucht überraschend der gestrenge Gebieter Sanders wieder auf und rettet die Situation.

Alles in allem recht kurzweilige Literatur, bei der Wallace‘ erzählerisches Talent gut zum Tragen kommt.

Dr. Oberzohn Offline



Beiträge: 644

13.11.2019 15:21
#5 RE: Afrika-Romane Zitat · Antworten

Hüter des Friedens (1917)

Die Männergesellschaft im fernsten Winkel von Afrika bekommt weibliche Verstärkung ! Jetzt ist auch noch die Schwester von Hauptmann Hamilton, Patricia, mit von der Partie. Sie ist, wie sich das für junge Wallace-Damen gehört, von hübschem Aussehen und edlem Wuchs und ziemlich vorlaut. Ihr erstes Zusammentreffen mit Leutnant Tibbetts alias Bones ist von stilvoller Peinlichkeit, natürlich hat sie den unverhohlenen Angeber gleich erkannt, was bei ihm allerdings nicht der Fall war. Das ändert nichts daran, dass er ihr bald heldenhaft ihre körperliche Unversehrtheit zu retten bereit ist, auch um den Preis eigener Verstümmelung, wozu es natürlich Gottseidank nicht kommt. Fortan tänzelt Mr. Bones stets um die Schöne herum, wobei er sich doch reichlich seltsam verhält, ist er nun verliebt oder nicht ? Und schlägt ihr Herz für den exzentrischen, doch tapferen jungen Mann, oder doch eher für den älteren gereiften Sanders ?
Das wird in den Geschichten nicht so ganz klar, doch es geht ja auch noch um andere Dinge. Da den Helden ja die „Schönheit“ des Kampfes auf den europäischen Schlachtfeldern verwehrt ist, müssen sie sich damit abfinden, wenigstens den Frieden fernab des Geschehens in der britischen Kolonie zu bewahren. Tatsächlich geht es dort in diesem Buch so friedfertig wie selten zu, immer wieder weist der Autor darauf hin, dass Sanders bei Konflikten eine friedliche Lösung bei seinen großen eingeborenen „Kindern“ sucht, anstatt militärische Gewalt einzusetzen. War vielleicht sogar der Hurrapatriot Edgar Wallace des realen Gemetzels an den Weltkriegsfronten müde geworden ? Wer weiß, jedenfalls bleibt immer noch Stoff für genug Aufregung. Furchtbare Zauberkräfte und böse Medizinmänner verbreiten wieder mal Unheil im Eingeborenenland, weiter gibt es eine Seuchenepidemie und Bones gründet mit seinem kleinen Adoptivkind eine neue Königsdynastie.
Außerdem gibt es einige recht humorvolle Episoden, etwa, als der unverwüstliche Tibbetts sich eine Vorrichtung zur drahtlosen Telegraphie beschafft, die leider nie recht zu funktionieren scheint. Als er zusammen mit Patricia mit dem Dampfer Zaire aus Versehen auf das offene Meer treibt, ist die Apparatur dann trotzdem noch die Rettung in der Not, doch anders als gedacht…
Auch Bosambo nimmt wieder seine alte schlitzohrige Rolle ein, er treibt allerlei Dinge, die nicht unbedingt Mr. Sanders Wohlwollen erwecken dürften. Der ist trotz der gelobten Friedfertigkeit auch wieder schnell mal mit dem Strick bei der Hand, wenn der schwarze Untertan zu aufmüpfig wird. Doch auch weißen Verbrechern geht es an den Kragen, ein skrupelloser Händler von Alkohol, der auch vor Mord an den eingeborenen Helfern von Sanders nicht zurückschreckt, genießt immerhin das Privileg, sich seine Hinrichtungsart aussuchen zu dürfen. Die letzte Geschichte beschreibt wohl sehr realistisch die Zustände in einer benachbarten portugiesischen Kolonie. Dort herrschen Korruption und Willkür, die sich von der obersten Verwaltung bis hin zu einem mächtigen Häuptling ziehen (Mit Hilfe von Bosambo wird hier wieder ein wenig Ordnung geschaffen). Natürlich wären solche Zustände in einer britischen Kolonie undenkbar, daran lässt Wallace keinen Zweifel, doch in Wirklichkeit waren diese Dinge wohl wesentlich häufiger.
Das Ende des Bandes lässt Miss Hamilton und Sanders in ungewohnt romantischer Situation zurück, offenbar bleibt die junge Lady doch noch länger in der Fremde.
Wieder mal ein Bündel von abenteuerlichen Geschichten, bei der wohl viel Phantasie mit im Spiel ist, die aber auch schon einen gewissen Wiederholungseffekt haben.

Dr. Oberzohn Offline



Beiträge: 644

14.11.2019 20:44
#6 RE: Afrika-Romane Zitat · Antworten

Leutnant Bones (1918)

Diese Geschichtensammlung knüpft direkt an die vorherige an, es treten wieder Hauptmann Sanders, Major Hamilton, Leutnant Bones und Miss Hamilton auf sowie natürlich die üblichen Nebenfiguren. Auch der Ochori-Häuptling Bosambo ist wieder dabei.
Wenn der letzte Band noch unter dem Eindruck einer gewissen Friedfertigkeit stand, so ist diesmal nicht mehr viel davon zu spüren. So aufsässig waren die farbigen Kinder von Britannias Gnaden noch gar nicht gewesen.
Die weißen Helden der Geschichten, alles Soldaten, haben allerlei heutzutage schwer nachvollziehbaren Sehnsüchte nach den Schlachtfeldern in Europa. Wahrscheinlich haben sie, genauso wie ihr Schöpfer, wohl eine sehr verzerrte Vorstellung von der Realität gehabt. Mit Maschinengewehren, Revolvern und Kanonen gegen im ganzen schlecht bewaffnete Eingeborene anzutreten ist halt was anderes als gegen einen gleichwertig ausgerüsteten Gegner. Nachdem der Krieg in der Heimat nun schon vier Jahre tobte, musste Wallace wohl, quasi als Alibi, auch die Lage in Afrika blutiger gestalten und ein bisschen Propaganda für die richtige, weil britische Sache betreiben.
So gibt es gleich in der ersten Geschichte eine Auseinandersetzung mit einem deutschen U-Boot, das es irgendwie in diesen entlegenen Erdenwinkel verschlagen hatte. Weiterhin sind Sanders und die seinen tatsächlich andauerndes Ziel allerlei Anschläge und kriegerischer Akte der ansässigen Stämme, die sich vermeintlich oder tatsächlich ungerecht behandelt fühlen. Sanders wird fast in eine tückische Fallgrube gelockt, die er nur durch Bones‘ seltsame Aktionen eher zufällig übersteht, allerlei Schlachten und Überfälle sind zu bestehen, sogar der Gouverneurssitz wird vom Fluss her angegriffen. Da muss sogar Patricia Hamilton ihren Platz hinter dem MG einnehmen, bei so viel Einsatz kann das Empire doch gar nicht untergehen… Doch die eigentliche Rettung bringt ein sonst furchtsames Volk, dem die geliebten Hunde gestohlen wurden, ein typischer skurriler Einfall des Autors.
Ab und zu spielen Frauen auch eine tragende Rolle, ob es nun eine englische Miss ist, die den Helden an der Front moralischen Beistand geben will und an Leutnant Tibbetts gerät, oder ob es wieder mal das ränkevolle verführerische einheimische Weib ist, welches Zwietracht sät, sie nehmen mittlerweile schon ein wenig stereotype Rollen ein, besonders letztere. Die gedemütigte Mohrenfrau kommt wieder vor, die ihren brutalen Gatten mit Gift um die Ecke bringt, auch ein häufig verwendetes Klischee, für die der Schriftsteller aber Sympathie zu haben scheint, denn sie kommt regelmäßig ungeschoren davon.
Weiterhin muss man sich um ausgesetzte Kinder kümmern und um allerlei Aberglauben, der dazu führt, dass Leutnant Bones von einer Schar junger Frauen verfolgt wird oder sich um die Beseitigung einer russischen Flagge kümmern muss, welche auf seltsame Art und Weise eine große Bedeutung als Fetisch erlangt hat.
Häuptling Bosambo hat mal wieder als Retter in der Not viel zu tun, auch in der letzten Story, die dann noch mit einem nicht ganz überraschenden Herzenserguss endet, allerdings geht der junge Bones leer aus, da Patricias Zuneigung doch seinem wohl männlicher empfundenen Vorgesetzten gilt.
Auch dieser Geschichtenreigen weiß gut zu unterhalten, doch ist das Originelle der ersten Zeit dahin, da zu viele Motive schon zum zigsten Mal wiederholt wurden, außerdem hat die Kriegszeit auch Spuren im Geschehen hinterlassen, die man nicht unbedingt immer gut finden muss.

Dr. Oberzohn Offline



Beiträge: 644

11.07.2020 22:41
#7 RE: Afrika-Romane Zitat · Antworten

Bones in London (1921)

Kurz nach dem großen Krieg kommt ein junger Mann nach London, der durch eine unverhoffte Erbschaft ein großes Vermögen gemacht hat. Er lässt sich dort als Geschäftsmann nieder, in seiner neugegründeten Gesellschaft "Schemes Ltd.". Es ist Leutnannt Tibbett oder Bones, der dem anstrengenden Kolonialdienst in Afrika den Rücken gekehrt hat und in die Heimat zurückgekommen ist. Der geschäftlich unerfahrene und reichlich exzentrische Ex-Soldat scheint allerlei betrügerisches Gesindel geradzu magisch anzuziehen. Eigentlich ist der Grundplot fast aller Geschichten des Bandes der, dass Bones durch gaunerhafte, aber scheinbar ehrsame Herren und auch Damen zu ruinösen Geschäften überredet werden soll, was im letzten Moment durch Glück, andere ihm wohlgesonnene Personen oder auch durchaus durch seine eigene Pfiffigkeit verhindert wird. Bald schon stellt Bones eine Sekretärin bei sich ein, deren Liebreiz er sofort erliegt und um deren Gunst er mit seiner liebenswert-verschrobenen Art weiterhin buhlt.
Noch ein bisschen später stellt er auch seinen ehemaligen Vorgesetzten Hauptmann Hamilton als Geschäftspartner ein, mit dem ihm trotz aller Sticheleien auch eine große Sympathie verbindet. Man erfährt, dass auch der mythische Amtmann Sanders mit seiner Frau Patricia (ehemals Hamilton) mittlerweile auf einem Anwesen in der Nähe Londons lebt.
Bones macht nun die Bekanntschaft von Schiffseignern, Spielern, Eisenbahnbesitzern, Werfteigentümern, Jutehändlern, betörenden Spendensammlerinnen, Druckereibesitzern und weiteren Persönlichkeiten, die ihm um sein so plötzlich zugefallenes und auch oft auf überraschende Weise vermehrtes Geld bringen wollen. Diese Pläne gehen glücklicherweise immer schief. Nebenher versucht er sich auch in einer Detektei oder als Verwerter einer Erfindung von Autolampen. Zuguterletzt kann er sogar seinen geschätzten ehemaligen Chef Sanders vor einem großen Schaden bewahren und auch sein konstantes Werben um die Hand der schönen Marguerite, seiner "netten alten Sekretärin", wie er sie unnachahmlich nennt, ist von Erfolg gekrönt, während sogar Captain Hamilton mit einer hübschen Dame namens Vera sein Glück zu finden scheint...

Das vorliegende Buch ist sicher was auch immer, nur kein "Afrika"-Roman. Diesmal hat der Autor die Protagonisten seiner Erzählungen vom schwarzen Kontinent zurück ins Herz des Mutterlandes verpflanzt, allen voran den seltsamen Leutnant Bones, für den er wohl eine ganz besondere Schwäche zu haben schien. Tatsächlich kann einem der geschwätzige, scheinbar naive und tatsächlich manchmal auch sehr kluge Leutnant Tibbetts mit seinen Liebesnöten ans Herz wachsen. Leider sind nicht alle Geschichten gelungen; da Wallace diesmal vollständig auf die Exotik der fernen Fiktiv-Kolonie verzichtet hat, die so manche Schwäche der Afrika-Erzählungen verdeckte, muss der Plot ja im Prinzip besser sein, um den Leser zu befriedigen. Obwohl die Stories durchweg witzig sind, fehlen die Abenteuer der Helden, Bones kämpft einen unblutigen Kampf mit den Hyänen der Geschäftswelt, findet nebenher noch Zeit für Gedichte und andere Zerstreuungen. Ist halt nett. Wirklich im Gedächtnis bleibt etwa eine Story über zwei Ölmagnaten, von denen Bones & Co. versehentlich einen Film machen, während die beiden gerade eine geheime Absprache halten (offenbar brechen sie das Kartellrecht oder ähnliches). Nicht nur, dass er für den Film gutes Geld bekommt, er verdient auch noch an den Ölaktien, die er mehr versehentlich gekauft hatte. Oder es gibt einen Vorfall mit einer reizenden Betrügerin, welche nur durch die aufmerksame Sekretärin Marguerite von ihrem bösen Treiben abgehalten wird, sich aber später an Bones rächen will - mit dem Ergebnis, ihn unfreiwillig vor dem finanziellen Ruin zu bewahren. Eine weitere Geschichte mit "ewigbrennenden" Autoscheinwerfern ist sehr lustig, obgleich Tibbetts hier nun ein Minusgeschäft macht.
Man täte Wallace Unrecht, diese Sammlung von Erlebnissen der Afrika-Potagonisten in London als Enttäuschung abzustempeln. Obwohl sie natürlich eine Mogelpackung sind. Man könnte sie wohl als Humoresken mit leicht kriminalistischem Einschlag bezeichnen. Dass es mal keine Toten gibt, ist durchaus angenehm, auch dass alle Helden unter die Haube kommen, kann man durchaus verkraften und sich mit ihnen freuen.
Wie gesagt, nette Geschichtchen für zwischendurch, die das Geschick des Autors für humorvolle Erzählungen belegen können. Allerdings als Beispiel für sein Talent für phantasievolle Abenteuerfiktionen nicht geeignet.

schwarzseher Offline



Beiträge: 626

12.07.2020 20:23
#8 RE: Afrika-Romane Zitat · Antworten

Mit den Afrika Romanen werde ich nicht richtig warm.....zuwenig Krimi drin ......oder einfach eben keine Schlösser und Nebel,Whodunit...
Geht mir aber bei C Doyle auch so ,zB. Prof. Challanger ( vergessene Welt ) ...kann man lesen ..aber eben kein SH.

Dr. Oberzohn Offline



Beiträge: 644

21.07.2020 20:12
#9 RE: Afrika-Romane Zitat · Antworten

Zitat von schwarzseher im Beitrag #8
Mit den Afrika Romanen werde ich nicht richtig warm.....zuwenig Krimi drin ......oder einfach eben keine Schlösser und Nebel,Whodunit...
Geht mir aber bei C Doyle auch so ,zB. Prof. Challanger ( vergessene Welt ) ...kann man lesen ..aber eben kein SH.


Ich lese die Afrika-Bücher von Wallace auch nur aus Interesse, mal diesen Teil seiner Schreibe kennenzulernen. Früher wurde damit geworben, dass diese den besten und anspruchvollsten Part von ihm darstellen würden. Kann ich nun persönlich nicht wirklich finden. Die Kriminalromane gefallen mir generell auch besser. Mit den Turf-Romanen von E. W. kann ich wegen völligen Desinteresses dieses Themas gar nichts anfangen, und seine Kriegsbücher würde ich sicher auch nicht lesen, selbst wenn sie ins Deutsche übersetzt worden wären, was wohl aus gutem Grund nicht geschehen ist.
Doyles Challanger-Buch über die verlorene Welt fand ich richtig gut, der hat neben den Holmes-Sachen auch andere Kurzgeschichten geschrieben, von denen manche richtig makaber-gruselig sind. Leider sind die meisten Autoren immer auf eine Sache festgelegt.

Dr. Oberzohn Offline



Beiträge: 644

21.07.2020 20:31
#10 RE: Afrika-Romane Zitat · Antworten

Sanders, der Königsmacher (1922)

Irgendwo im fernen Afrika gibt es einen entlegenen Zipfel Erde, in dem ein besonders wilder und grausamer Eingeborenenkönig herrscht. Ehemals hat das Land zu den deutschen Schutzgebieten gehört, doch nicht mal die „Hunnen“ haben es geschafft, dort für ihre berühmt-berüchtigte Zucht und Ordnung zu sorgen (kein Wunder, dass man denen nicht mehr länger die Verantwortung für ihre Kolonien überlassen kann !) Obwohl auch andere europäische Nationen ihre begehrlichen Blicke darauf gerichtet hatten. So hat der Völkerbund entschieden, das gänzlich uneigennützige Großbritannien mit der Zivilisierung dieses Fleckens zu betrauen. Da kann nur einer helfen, der ehemalige Amtmann Sanders, dessen bisheriges Wirken sich auch direkt in der Nachbarschaft erstreckte, die durch ein Gebirge, die „Geisterberge“, vom finsteren „Reich des Großkönigs“ getrennt war. Aber Sanders ist in Pension mit einer hübschen jungen Frau, es dauert eine Weile, bis ihn der zuständige Unterstaatssekretär für ein neues Kolonialabenteuer überreden kann. Ausschlaggebend ist, dass eine junge englische Maid in diesem sittenlosen Land verschollen ist, möglicherweise noch am Leben und mit einem argen Schicksal gestraft. Da kann ein britischer Gentleman nicht nein sagen, auch Hauptmann Hamilton und Leutnant Tibbetts schließen sich sogleich dem gefahrvollen Unternehmen an. Der Hauptmann leidet noch unter Liebeskummer, denn die junge Dame mit Namen Vera hatte ihm einen Begüterteren vorgezogen. Bones scheint seine angebetete Sekretärin noch zu haben, doch das kümmert ihn nicht viel.
Bald schon finden sich die Helden auf der Zaire II in Richtung Großkönigreich versammelt, sie müssen eine gefährliche Flussenge durchqueren, dann sind sie am zweifelhaften Ziel ihrer Wünsche. K`saluga M’popo, der Großkönig von Rimi-Rimi, ist wahrlich ein Herrscher von vorzeitlicher Grausamkeit, nicht nur die in sein Gebiet vorgedrungenen Diplomaten der Weißen hat er töten lassen, auch zu seinen unterworfenen Völkern benimmt er sich furchtbar. Sanders gelingt es, den Despoten mittels eines mitgebrachten wahrhaft explosiven Gastgeschenkes kurzerhand zu beseitigen, doch das nun aufgetretene Machtvakuum will auch wieder aufgefüllt sein. Es ist nun sein Ziel, einen neuen Herrscher von Englands Gnaden einzusetzen, doch obwohl er wahrlich mit dem Gebrauch von Strick und Pistole nicht knauserig ist, gestaltet sich die Sache bei den widerspenstigen Einheimischen sehr schwierig. Die meisten von ihm eingesetzten Könige mit allerlei phantasievollen Namen sind nur kurze Episoden, da ihnen aufgrund von Ränken kein langes Leben mehr vergönnt ist. Mord und Krieg sind an der Tagesordnung. Besonders die uralte Zauberin vom Limbi macht ihm zu schaffen, vor der das ganze Land in Angst lebt, weiterhin ist da ja noch das ungeklärte Schicksal der jungen Diana Ferguson, schließlich verschwindet noch der Vertraute Hamilton, und ein ganz großer Krieg liegt in der Luft. Wenigstens auf den Ochori-Häuptling Bosambo ist noch Verlass, den die Aussicht auf ein neues großes Reich durchaus froh stimmt. Am Ende ist mal wieder alles gut, sogar die Liebe hat unvergleichlich kitschig wieder Futter gefunden, beachtenswerterweise hat eine kleine Brieftaube am guten Ausgang eine große Rolle gespielt.

Diesmal hat sich Wallace tatsächlich damit abgemüht, einen durchgängigen Afrika-„Roman“ zu fabrizieren. Was ihm bei seinen Krimis allgemein recht gut gelang, machte ihm bei dem exotischen Metier wohl größere Schwierigkeiten, die einzelnen Kapitel erinnern oft immer noch an Kurzgeschichten, das liegt wohl auch daran, dass immer neue Personen eingeführt und beschrieben werden, die bald schon ein gewaltsames Ende finden. Man kann wahrlich nicht umhin, Sanders‘ Methoden zur Unterwerfung der fremden Völker mehr als fragwürdig zu finden. Letzten Endes hat der Versuch, die eigenen (und zugegebenermaßen trotz allem humaneren) Vorstellungen von Recht und Gesetz durchzusetzen, wieder zu einer Menge Krieg und Gewalt geführt. Wenn Wallace die Feindschaft, den Neid und die Dünkelhaftigkeit der einzelnen Stämme untereinander kritisiert, dann ist das wohl eher ein Aspekt, der die ganze Menschheit betrifft. Wahrscheinlich eher unbeabsichtigt gibt er auch eine Ahnung davon, wie es das kleine Inselreich geschafft hat, mit einer Handvoll britischer Soldaten riesige Territorien zu beherrschen. Man nimmt einfach einen ergebenen eingeborenen Häuptling, in diesem Falle Bosambo, setzt ihn auf den Thron, beseitigt alle möglichen Konkurrenten und lässt im Großen und Ganzen bis auf ein paar extreme Auswüchse alles beim Alten, die Strukturen werden genutzt, nicht geändert.
Bei Wallace ist das Geschehen sehr märchenhaft, es passt nicht mehr so recht in die Zeit der zwanziger Jahre, eher noch in die von Henry Rider Haggart, bei dem sich der produktive Edgar wohl auch hier einige Anregungen geholt hat. Das straff organisierte Reich des Großkönigs hat ganz offensichtlich mal Kontakt zu den Römern gehabt und einiges von denen übernommen, ein schöner, aber nicht ganz neuer Einfall. Am augenscheinlichsten wird die Sache bei der uralten bösen Hexe, einer riesigen Höhle, die mal als Diamantmine genutzt worden war oder auch an der finalen großen Entscheidungsschlacht, an der alle Völker teilnehmen. Das erinnert doch sehr an Haggards Dauerbrenner König Salomons Diamanten, dem man aber eine durchaus höhere literarische Qualität zubilligen muss.
Dafür ist das Entkommen der verschleppten Miss Ferguson aus den Fängen der verhassten Zauberin samt des ebenfalls vermissten Hauptmanns Hamilton ein origineller, wenngleich nicht sehr realistischer Einfall von Wallace.
Dieses Buch mit seinen neuen Völkern, wie etwa den Tofulaka oder Fongini, seinen Intrigen um die Königsgarde, seinen Zauberinnen und ihren Gehilfinnen und unzähligen anderen Dingen ist nicht mehr so humorvoll, wohl auch, weil die Rolle des schwafelnden Bones viel kleiner als sonst ist. Dafür gibt es viel Folter, Tod, Kampf und Grausamkeit, obwohl der Autor dem Leser die blutigen Einzelheiten erspart.
Frauen spielen eine etwas größere Rolle, im Guten wie im Bösen, Bosambos geliebte Gattin darf sogar am Ende die versammelten Stämme aus dem Sanders-Gebiet in die Schlacht führen.
Was bleibt nun übrig ? Irgendwie ein Fließband-Produkt; die ersten Afrika-Erzählungen, bei denen der Schriftsteller wohl wirklich noch mehr Herzblut dazu gegeben hat, haben zumindest mir besser gefallen.

Dr. Oberzohn Offline



Beiträge: 644

15.02.2024 15:45
#11 RE: Afrika-Romane Zitat · Antworten

Bones vom Strom (1923)

Nichts Neues unter der Sonne Afrikas! So könnte man die Geschichtensammlung umschreiben, welche Wallace am Beginn der Periode seiner so richtig glanzvollen Zeit in den Zwanziger Jahren geschrieben hat.
Dabei ist diesmal alles wieder beim ganz Alten, es gibt nur die Männergesellschaft, das Trio um Bones, Sanders und Hamilton, das manchmal auch noch von Bosambo ergänzt wird. Keine glücklich verheirateten oder verliebten Helden im Ruhestand wie in den Vorgängerbänden. Aus gewissen Andeutungen ergibt sich tatsächlich, dass diese Stories tatsächlich wohl noch in der guten alten Zeit (möglicherweise wohl noch vor anno 14) spielen sollen.
Im Mittelpunkt steht wieder mal Leutnant Tibbetts, wegen seines knochigen Äußeren genannt Bones. Der liefert sich mit seinem unmittelbaren Vorgesetzten Hamilton wiederholt einige fast schon bösartige Wortgefechte, im Hintergrund agiert der eher besonnene Sanders. Dem geht das Aufknüpfen verbrecherischer Untertanen gewohnt leicht von der Hand, wogegen Bones da eher zögerlicher scheint. Dagegen ist Sanders bei aller unerbittlichen Strenge durchaus in der Lage, sich in die Mentalität der Schwarzen einzufühlen, was bei seinem mitunter recht nervigen Untergebenen kaum der Fall ist. Immer wieder ergeben sich deshalb Komplikationen. Daneben träumt der gute alte Bones sehr oft von begehrenswerten jungen Damen, die sich nach einem Helden wie ihm verzehren.
Sicher sind die geschilderten Abenteuer meist sehr humorvoll gehalten, doch oft kommen auch eine Menge Mord, Totschlag und Folter vor. Auch Sanders schreckt nicht davor zurück, wenn er schnell wichtige Geständnisse abpressen will. Der dünne Mantel der Zivilisation ist eben schon recht durchgewetzt.
Das Rezept der Erlebnisse der Kolonisatoren im fernen dunklen Kontinent unterscheidet sich nicht von den üblichen Geschichten. Wilde Krieger, grausame Häuptlinge, verführerische Weiber, schurkische weiße Desperados, gefräßige Tiere… Ein farbiger Handlungsreigen ohne sonderlichen Tiefgang, aber gut zu lesen. Es gibt immer wieder Themen, zu denen Wallace zurückkehrt, etwa die eingeborene Sitte, die das Aussetzen von Alten und Kranken im Wald beinhaltet, auf dass sie den Raubtieren zum Opfer fallen. Trotz aller drakonischen Strafen der britischen Verwaltung bleibt man dieser Praxis treu, auch aus allerlei abergläubischen Vorstellungen. Es kommt häufig deswegen zu Aufständen und Mordanschlägen, besonders auf den in dieser Hinsicht immer sehr glücklichen Bones. Ein schwarzes Ei, ein Messingbettgestell als Fetisch, ein magnetischer Zauberspeer – al diese Dinge geben Anlass zu blutigen Verwicklungen. Der verbündete Häuptling Bosambo provoziert aus Eigennutz wegen Jagdrechten an wohlschmeckenden Enten einen Krieg mit den Nachbarvölkern. Er kommt immer wieder ungeschoren davon, weil er auch ein wichtiger Verbündeter ist.
Das Liebesleben der Ochori, Akasava, Isisi, N’gombi usw. erscheint wesentlich abwechslungsreicher als das der Weißen in den entlegenen kalten Landen jenseits des Meeres. Sündige Frauen und liebestolle Mannsbilder finden des Öfteren nicht nur zum Händchenhalten zueinander, geben aber auch oft Anlass zu Eifersucht und Neid.
Weiter geht es um impfunwillige Landeskinder, die lieber ihren alten Rezepten frönen, um Zauberweiber, die mit Vögeln sprechen können, um besitzgierige Giftmischer, um einen Hund, der nicht aufgegessen werden will, sondern den Spieß umdreht, und auch um eine junge Malerin, die dem aufschneiderischen Bones eine delikate Überraschung beschert. Wiederholtes Thema sind auch schreckliche Männerbünde, die sich beispielsweise als Leoparden verkleiden und schlimme Untaten begehen. Einmal muss Sanders sogar eine englische Agentin in Not aus einer verpatzten Geheimdienstmission retten und einen vom Ausland angezettelten panafrikanischen Aufstand verhindern. Zuguterletzt kämpfen die braven Burschen Seiner Majestät auch noch gegen eine prähistorische Kreatur, das unerforschte Land mit seinen tiefen Gewässern birgt Realitäten, die dem Europäer unglaublich scheinen mögen.
Wallace schreibt hier routinemäßig seine Zeilen nieder, was aber definitiv nicht schlecht sein muss. Auch nach hundert Jahren unterhalten die Abenteuer der Menschen am Phantasie-Fluss in Afrika noch gut.

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