Es nimmt mich schon etwas mehr mit als gedacht. Als Ribanna hat sie mich in meiner frühesten Kindheit begeistert. Schaut Euch mal diesen Clip an mit dem Ribanna Song und Bildern von ihr. Das hat nun eine unglaublich traurig melancholische Wirkung. https://www.youtube.com/watch?v=yvYBrtm8xbs
Karin Dor war die eleganteste und aparteste Dame der Wallace-Filme und anderer Sixties-Krimis. In ihren Darstellungen schwang aber auch stets eine erwachsenere, eigenverantwortlichere und selbstbestimmtere Haltung mit als bei anderen, oft in hausbackenen Rollenklischees verhafteten Hauptdarstellerinnen. Mit dieser Mischung drückte sie den Produktionen, in denen sie mitwirkte, einen modernen, liebenswerten Stempel auf. Gemeinsam mit Joachim Fuchsberger bildete sie das Traumpaar des Genres.
Die Filme bleiben uns als Erinnerung. Ruhe in Frieden, Karin Dor!
Deiner Bewertung kann ich mich nur anschleßen. Hoffe auch durch Ingeborg Schöner wird Wiesbaden ihr zur Ehren etwas widmen.
Gruss
Havi17
[small] We cannot solve the problems we have created with the same thinking that created them" Albert Einstein [/i]
"You will be assured in your thinking through people you know and search" B.H.
"Den Reifegrad einer Gesellschaft erkennt man daran, wie man mit dessen schwächsten Glied umgeht- den Alten und den Kindern" Hopi-Indianer
"Gefällt mir gut, daß Sie loyal sind - Eigentlich bin ich nur ehrlich" Rififi am Karfreitag [/small]
Sky zeigte 2O15 im Rahmen seiner Wallace und Bondfilm-Ausstrahlungen ein langes ausführliches neues Interview mit Ihr. Ich glaube fast, daß dieses auch in diesem Rahmen ein letztes war (ca. 30 Min.).
Zitat von eastmancolor im Beitrag Karin Dorehr traurig. Dieses Interview vom 28.10.2016 dürfte ihr letztes längeres Interview gewesen sein, welches wir jemals zu Hören bekommen. Das letzte TV Interview müsste ich nochmal raussuchen.Das gab sie im Januar 2017 meiner Erinnerung nach. http://www.br.de/radio/bayern2/sendungen...in-dor-124.html
Dieses Interview kann ich nur wärmstens empfehlen. Etwa ein Jahr alt. Da hört man Karin Dor als eine Frau, die bereitwillig in die Vergangenheit schaut, aber gleichzeitig noch voller Neugierde und Pläne (Tournee beenden, Städtereisen nach Rom und Madrid) ist. In manch einem Moment muss man schon ein wenig schlucken, z.B. wenn sie vom Verlauf der Alzheimer-Krankheit ihres letzten Mannes erzählt und an den ihren Zustand in den letzten Wochen und Monaten denkt. Furchtbar, wie schnell es gesundheitlich mit einem Menschen bergab gehen kann.
Nachtrag: in den "Tagesthemen" gab es eben nochmal andere Ausschnitte, z.B. aus "Der Fälscher von London". Erfolge in Edgar Wallace-Filmen wurden zudem explizit erwähnt.
Karin Dor war nicht nur der größte weibliche Star der Edgar-Wallace-Reihe, sondern auch das Gesicht der Krimi-Welle schlechthin - eben Miss Krimi! Fünf "echte" Wallace-Filme, dreimal LWW, je einmal Mabuse und BEW, dazu "Hotel der toten Gäste" - keine andere Schauspielerin hat das Genre derart geprägt. Fast immer spielte sie dabei unter der Regie ihres Gatten Harald Reinl, der es stets verstand sie effektiv einzusetzen, auch in den Winnetou-Filmen. Trotzdem hätte ich sie gerne auch einmal in einem Vohrer-Wallace gesehen. Zu einer Zusammenarbeit der beiden kam es erst 1974 anlässlich der Simmel-Verfilmung "Die Antwort kennt nur der Wind". Zu dieser Zeit waren die Sixties längst vorbei - und damit das Jahrzehnt, in dem Karin Dor ihre größten Erfolge feiern konnte. Auch international reüssierte sie, war Hitchcock-Darstellerin und Bond-Girl; es war einfach "ihre" Dekade. Und man verbindet sie umso stärker mit den Sechzigern, weil danach leider nicht mehr viel kam - zumindest Kino- und Fernsehtechnisch (Theater spielte sie bis zuletzt). Sporadische Film- und TV-Auftritte, von denen die wenigsten in Erinnerung blieben. Dabei hätte man sich Karin Dor wunderbar in Fassbinder-Filmen vorstellen können, als Gaststar in Ringelmann-Krimis, oder sogar als Tatort-Kommissarin. Erst spät wurde ihr mit kleinen aber feinen Rollen in "Ich bin die andere" und "Die abhandene Welt" von Margarethe von Trotta noch einmal künstlerische Anerkennung zuteil; als Gastdarstellerin im "Traumschiff", die Schiffsarzt Horst Naumann in den Hafen der Ehe entführte, erreichte sie noch einmal ein großes Fernsehpublikum.
Der Tod von Karin Dor stimmt mich traurig, aber als Anhänger einer Filmserie, die vor beinahe 60 Jahren begann und vor 45 Jahren endete, müssen wir akzeptieren, dass selbst die jüngsten Stars von damals mittlerweile ein Alter erreicht haben, in dem der Tod etwas ganz normales ist. Sollten die Informationen bzgl. ihres Gesundheitszustandes zutreffen, so muss man froh sein, dass ihr ein langwieriges Siechtum erspart geblieben ist.