Was ein schwerer Schlag! Man, ich beginne mich alt zu fühlen, wenn meine Helden und Heldinnen nach und nach um mich herum sterben.
In der letzten Woche habe ich "Der Chef" wieder für mich entdeckt und finde heute bei einem Blick in die Filmographie von Karin Dor heraus, dass sie auch einer (Doppel-?)Folge in der 4. Staffel mitgespielt hat. Leider scheint es nur Quellen für die ersten drei Staffeln zu geben? Falls jemand hier die Folge(n) hat(am liebsten in deutsch), würde ich mich über eine pm freuen! Danke.
...wegen IHR, bin ich auf Edgar Wallace gestossen, auf den Krimi und überhaupt auf den deutschen Film.
Sie hatte meine Leidenschaft für den Film entfacht.
Seit etwa 26 Jahren begleitet sie mich schon, früher jeden Tag, heute auch mal einige Monate überhaupt nicht, aber ganz vergessen, war Sie nie.
Ich habe vieles von Karin Dor gesammelt, früher mehr, heute weniger, aber ich habe nie ganz aufgehört.
Filme, Fotos, Programme, Plakate und Autogramme...ach einfach alles.
Ein riesiges Porträt hängt bei mir im Schlafzimmer...jeden Morgen schaut Sie mich an.
Ja und heute morgen, sah Sie sehr traurig aus...
Ich habe gewusst dieser Tag wird einmal kommen, und nach den letzten Nachrichten zu ihrem Sturz und ihrer Krankheit, habe ich sehr gehofft, gehofft, das es wie in vielen ihrer damaligen Filmen, ebenso ausgehen wird...mit einem Happy End.
Doch leider spielt DAS Leben mit uns allen andere Rollen und ein Happy End gibt's selten.
Meine Filmgöttin, meine Kinoheldin, mein Star, meine Lieblingsschauspielerin ist am 6. November gestorben.
Es wird für mich keine andere mehr geben.
Ich bin bei aller Trauer und grossem Schmerz, auch dankbar, dankbar,das Karin Dor gab und Sie auf mich, seit vielen Jahren, so eine grosse Wirkung entfacht und eine enorme Anziehungskraft ausgestrahlt hat...
Karin Dor könnte noch leben, wenn die Ärzte die Blutung nach ihrem Unfall erkannt hätten. Die Ärzte hatten sie nach ihrem Unfall nur ambulant behandelt und sie noch mit dem Auto von Tirol aus, selbst nach Hause fahren lassen. So traurig.
Ein Tag bevor „Flanke nach innen“ Hans Schäfer, Fußball-Weltmeister von 1954, für immer „Tschüss“ sagte, verabschiedete sich mit Karin Dor bereits eine „Weltmeisterin“ der Schwarzweiß-Ära. Auch sie verstand es, das Publikum mit ihrem Spiel zu fesseln und sich aus manch‘ aussichtsloser Situation zu befreien. Karin Dors Erfolgsterrain lag dabei im Mutterland des Fußballs, dem Sport, dem sie dank der 1966er Finalniederlage der Schäfer-Nachfolger auch ihre berühmteste Rolle als Bond-Girl neben Sean Connery verdankte. In den britischen Krimimärchen made in Germany agierte Miss Dor zuvor als verfolgte Unschuld, die mit ihrem schönen und eleganten Spiel die Herzen eroberte. Wegen ihres Ehemannes, Trainer bzw. Regisseur Harald Reinl, war man sich auch bei Karin Dor sicher: „Ein Spiel dauert 90 Minuten.“ Denn regelmäßig fielen bei ihren Einsätzen in der letzten Minute die dramatischen Entscheidungen. Es war quasi unmöglich, von Karin Dor nicht gefesselt zu sein. Während die Fußball-Bilder der Sixties schwarzweiß blieben, kam Karin Dor in diesem Jahrzehnt endgültig auch in der bunten Welt der Kinobilder an. Waren ihre diesbezüglichen Auftritte in den fünfziger Jahren noch hausbacken (siehe etwa 13 KLEINE ESEL), so war ihr Spiel jetzt dermaßen gereift, dass sie auf CinemaScope und etwa in Eastmancolor ihre ganze Schönheit zeigen konnte. Nacheinander verliebten sich der berühmteste Apachenhäuptling, der edle Siegfried, der beste Geheimagent der Welt sowie ein französischer Agent im sozialistischen Kuba (oder besser Alfred Hitchcock?) in sie. Doch keiner dieser Verehrer durfte ein Happy-End mit der schönen Karin feiern. Ein süßes Sissi-Images blieb ihr damit zeitlebens erspart. Karin Dor konnte aber mit Recht und Fug als spielstarke „Kaiserin“ der deutschen Leinwandheldinnen jener Jahre bezeichnet werden. Am Ende ihres Erfolgsjahrzehnts änderte sich das Kino, in dem Karin Dor zu einer der begehrtesten Leinwandgöttinnen avancierte, fundamental. Gefragt war fortan ein anderer Frauentypus. Dors Karriere endete relativ schnell. Private Probleme in dieser nicht mehr ganz so heilen Zeit blieben ebenfalls nicht aus. Zum Glück fand sie in einem der besten Freunde ihres mehrmaligen Kollegen Lex Barker, mit dem sie neben Joachim Fuchsberger übrigens am besten auf der Leinwand harmonierte, einen neuen Mann fürs Leben. Quasi mit Hallenfußball (Theater) blieb Karin Dor im Beruf aktiv. Im Alter durfte sie zusätzlich in Traditionsspielen wie der TRAUMSCHIFF-Elf oder bei den Old-England-Stars (Rosamunde Pilcher) auflaufen. Rückblickend bleiben die Erinnerungen an eine elegante und mit beeindruckender Professionalität ausgestattete Schauspielerin, die deutsche Filmgeschichte geschrieben hat. Und die einzige Deutsche, die 1966 „Weltmeisterin“ in England wurde.
Nun ist sie auch von uns gegangen. Erst der "Blacky", jetzt auch sie. Die werden für mich immer das Traumpaar des deutschen Films bleiben. Hab erst vor kurzem noch einmal "Die weisse Spinne" mit den beiden gesehen. Und kurz davor noch "Die Bande des Schreckens". Da war die Karin Dor noch ganz jung und mädchenhaft, so anders als in den späteren Filmen, wo sie wesentlich erwachsener wirkte. Wirklich eine schöne Frau und tolle Schauspielerin. Alle Helden (und -dinnen) meiner Kindheit sterben, und es gibt auch keinen Ersatz für sie. Das macht mich wirklich traurig...
Auch wenn ich gut verstehen kann, dass Einige aufgrund der fehlenden Grabinschrift verärgert sind*, so bitte ich doch darum, hier ein bisschen Contenance walten zu lassen. Wenn sich der Ärger mit spekulativen Behauptungen paart, bewegen sich die Verfasser in Richtung übler Nachrede. Ich bitte um Verständnis, dass ich die Beiträge aus diesem Monat entfernt habe. Für die BILD ist eine Klage Alltag, ich habe darauf weniger Lust. Außerdem fände ich es Schade, wenn dieser Kondolenz-Thread so entschieden abdriftet. Danke.
*Zur Erklärung: Die BILD berichtete am 16.09. "ZOFF UMS GRAB: DAS HAT SIE NICHT VERDIENT - Warum Bond-Star Karin Dor nicht in Frieden ruht". Nicht alle Kommentare des folgenden Dialoges hier waren kritisch, eine Teilerhaltung wäre aber nicht logisch nachvollziehbar gewesen.
Ich habe gerade entdeckt dass es eine Website gibt, bei der Karin Dors Haus verkauft wird, inklusive ihrer privaten Designer Kleidung, Erinnerungsstücke aus ihrem privaten Besitz.
Zitat: Frau Dor hat sich hier in ihrem Zuhause sehr wohl gefühlt und über 20 Jahre gerne in Prienbach gelebt.
Das Haus wird nun, zusammen mit dem Mobiliar (teilweise Antiquitäten), der Kleidung und Accessoires (teilweise ungetragene oder neuwertige Designerstücke) sowie persönlichen Gegenstände von Frau Dor verkauft. Darunter befinden sich Privatfotoalben der Schauspielerin mit Jugendfotos sowie viele Produktionsfotos mit Stars und Weltstars, wie z.B. Gerd Fröbe, Rex Gildo, Lex Barker, Pierre Brice, Harald Juhnke, Joachim Fuchsberger, Heinz Erhardt, Elisabeth Flickenschildt, Hans Söhnker, Sean Connery.