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Dieses Thema hat 21 Antworten
und wurde 4.633 mal aufgerufen
 Film- und Fernsehklassiker national
Seiten 1 | 2
Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

12.08.2016 09:35
#16 RE: Inspektion Lauenstadt (Krimiserie, BRD 1976) Zitat · Antworten

Zitat von Havi17 im Beitrag #15
Irene Marhold spielt hier eine sehr überzeugend undurchsichtige Rolle, wie zuvor schon im Tatort "Cherchez la femme".

Ich fand sie auch sehr überzeugend und hätte ihr ein besseres Drehbuch gewünscht. Leider hielten sich ihre Krimiauftritte in engen Grenzen - sie wäre sicher auch eine Bereicherung für die eine oder andere "Derrick"-Folge gewesen, arbeitete mit Ringelmann aber nur je einmal fürs "Kriminalmuseum" und den "Kommissar" zusammen.

Georg Offline




Beiträge: 3.263

13.08.2016 19:16
#17 RE: Inspektion Lauenstadt (Krimiserie, BRD 1976) Zitat · Antworten

Die Serie gefällt mir bisher recht gut, ich stimme mit Gubanov überein, dass "Pensionäre" das bisherige Highlight war, "Zwei Hinterbliebene" fand ich aber auch sehr spannend (und auch schöne Nebenrollen: Rolf Schimpf als Arzt, Josef Moosholzer als Hausbesitzer, Jost Siedhoff als Staatsanwalt und Max Grießer als Versicherungsvertreter). Für eine Vorabendserie ist die "Whodunit"-Quote auch außerordentlich: 4 der 5 bisher gezeigten Folgen verfügen darüber.

Havi17 Offline




Beiträge: 3.764

14.08.2016 22:26
#18 RE: Inspektion Lauenstadt (Krimiserie, BRD 1976) Zitat · Antworten

Die "Who done it Zeit" vor der Columbo-Serien-Ära fand ich persönlich handfester und
dem typischen Krimi angemessen. Der neue Trend, Ausnahmen bestätigien die Regel, des
Psycho-Krimis in dem der Zuschauer dem Ermittler voraus ist, finde ich eher langweilig
und erzeugt für mich keine Spannung wie beim unberechenbaren menschlichen Verhalten der
Akteure bis hin zum Who-Done-It.

Gruss
Havi17

Percy Lister Offline



Beiträge: 3.589

18.09.2016 20:19
#19 RE: Inspektion Lauenstadt (Krimiserie, BRD 1976) Zitat · Antworten

BEWERTET: Inspektion Lauenstadt: "Ein Herr aus Hamburg" (Folge 1)
mit: Joachim Wichmann, Maxl Graf, Bernd Ander, Heidi Stroh, Louise Martini, Norbert Gastell, Liselotte Quilling, Margit Herschmann u.a. | Drehbuch: Theodor Schübel | Regie: Georg Tressler

Der Vertreter Bruno Schindler wird in seinem Zimmer im Landgasthof "Zur Linde" in einer bayerischen Kleinstadt tot aufgefunden. Die Todesursache: Vergiftung durch Blausäure. Die Wirtin will nichts von dem Geld wissen, das angeblich aus seiner Brieftasche verschwunden ist. Inspektor Zapf verhört sie und ihre Kellnerin intensiv, doch der unauffällige Mann scheint ein unbeschriebenes Blatt zu sein, bis die Meldung aus Hamburg eintrifft: Schindler war mehrfach vorbestraft. Ist hier das Mordmotiv zu finden?

".... und wenn ein Mann nicht hören will, dann muss er eben sterben!"



Die abgestandene Luft des Fremdenzimmers dringt über die schmale Treppe bis in die Gaststube und von dort zum Zuschauer, der sich an ähnliche Schenken erinnert, denen er im Laufe der Zeit auf dem Bildschirm begegnet ist. Geschwätzige Kellnerinnen, verschlossene Wirte und karge Bierstuben verliehen schon so mancher Kriminalfolge ein trostloses, aber fruchtbringendes Flair. Louise Martini weckt Assoziationen zu Ida Krottendorf, die in "Der Kommissar: Parkplatz-Hyänen" (1970) ebenfalls eine osteuropäische Wirtin spielte, deren Kaffee so manchen resignierten Halbtoten zu neuem Leben erweckte. Joachim Wichmann als Inspektor lässt sich jedoch nicht beirren und vermutet zwar eine Liaison zwischen Gast und Gastgeberin, achtet dabei allerdings auf weitere Elemente, die das gewaltsame Ende des Mannes im Obergeschoss begründen. Liselotte Quilling ergänzt die trübe Atmosphäre durch sittenstrenge Anschauungen und sparsame Lebensplanung. Eine Überführung der Leiche nach Hamburg? Viel zu teuer! Dann ruht der selige Gatte eben in bayerischer Erde. Der moderne Lichtblick der Episode ist die wasserstoffblonde Heidi Stroh, die so gar nicht in das Umfeld des Mordes zu passen scheint. Ihre Gelassenheit, das gefasste Auftreten und ihre städtische Herkunft grenzen sie von der Kleinbürgerlichkeit des Gasthofes und seiner Besucher ab. Die sparsam gestreuten Indizien gegen den Mörder werden am Ende zu einem festen Strick geknüpft, doch die Ermittler bleiben enttäuscht zurück. Ein Erfolgserlebnis sieht anders aus und ein Beamter ist kein Superheld, sondern ein Angestellter des Staates. Da bleibt das Plakat mit dem Aufruf "Vorbeugung!" an der Tür des Büros ein schwacher Trost.

So durchschnittlich wie die Kriminalbeamten gestaltet sich auch die erste Folge der Serie, die mit dem ruhigen Joachim Wichmann einen fleißigen Beamten aufweist, der vom Kontakt der Gastdarsteller profitiert und mit ihnen steht oder fällt. 3 von 5 Punkten

Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

20.09.2016 23:25
#20 RE: Inspektion Lauenstadt (Krimiserie, BRD 1976) Zitat · Antworten



Inspektion Lauenstadt: Der achte Einbruch

Episode 6 der TV-Kriminalserie, BRD 1975. Regie: Georg Tressler. Drehbuch: Theodor Schübel. In den Hauptrollen: Joachim Wichmann (Kriminalamtsrat Zapf), Maxl Graf (Inspektor Holzmüller), Michael Schwarzmaier (Kriminalmeister Jung). Gastdarsteller: Veronika Faber, Margit Herschmann, Louise Martini, Claus Ringer, Wilhelm Meyer, Hela Gruel, Joost Siedhoff u.a. Erstsendung: 7. Oktober 1976. Eine Produktion der Bavaria Atelier GmbH und der Rundfunkwerbung Stuttgart.

Zitat von Inspektion Lauenstadt (6): Der achte Einbruch
Eine Reihe nächtlicher Raubzüge in Juwelier- und Uhrmachergeschäften hält die Lauenstädter Polizei in Atem. Sieben Taten blieben ungesühnt, doch die achte erweist sich als Stolperstein: Beim Einwerfen der Schaufensterscheibe verletzt sich der Dieb schwer an der rechten Hand. Zwar meidet er jeden Arzt, aber Zapf und seine Assistenten kommen dem Täter und seiner Freundin dennoch auf die Spur. Ihre Fährte führt zu einer alten Bekannten, der Linden-Wirtin Pawelka ...


Nicht einmal von den Vorschlägen seines Frisörs, sich die Haare zeitgeistig länger wachsen oder einen Bart stehen zu lassen, wird Zapf in seiner guten Laune gebremst, die er die gesamte Episode über an den Tag legt. Joachim Wichmann baut damit seinen Status als Sympathieträger der Serie aus – neben ihm wird außerdem zum ersten Mal dem bisher nur in einzelnen Szenen zu sehenden Michael Schwarzmaier mehr Raum zugestanden. Auch wenn er sich personell und charakterlich kaum von dem von Bernd Ander dargestellten Kriminalmeister abhebt, erfüllt er doch eine ausgleichende Funktion neben Wichmanns altgedienter Beamtenroutine und Maxl Grafs bayerischer Leutseligkeit.

Die Fälle von Juwelendiebstählen werden zwar recht ansehnlich in Szene gesetzt, doch die Polizei zeigt kaum Zähne, wenn es um das schnelle Ergreifen der Täter geht. Beruhigen die ohnehin schon hohen Versicherungsauflagen die Gesetzeshüter? Ein informell-freundliches tête-à-tête mit dem Staatsanwalt (diesmal Joost Siedhoff an Willy Schäfers Stelle), in dem sich keiner über die Verbrechensserie besonders aufzuregen scheint, ist im gemütlichen Lauenstadt wohl das Äußerste der Gefühle. Ein interessanter Twist kommt später im Verlauf der Episode: Nachdem das Geheimnis um die Täter halbwegs durch die Episode bereits gelüftet wird, suchen diese ihren Hehler im aus Folge 1 wohlbekannten Gasthof auf. Auch die Wirtin, die damals schon verdächtig erschien, ist mit in die krummen Geschichten involviert. Die Idee, auf bereits bekannte Charaktere zurückzukommen, stärkt auf ungewohnte Weise den provinziellen Charme der Serie und fügt dem Geschehen eine zusätzliche realistische Komponente („die polizeibekannten Pappenheimer“) hinzu.

3,5 von 5 Alarmanlagen.

Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

21.09.2016 12:40
#21 RE: Inspektion Lauenstadt (Krimiserie, BRD 1976) Zitat · Antworten



Inspektion Lauenstadt: Zwei Urlauber

Episode 7 der TV-Kriminalserie, BRD 1975. Regie: Georg Tressler. Drehbuch: Theodor Schübel. In den Hauptrollen: Joachim Wichmann (Kriminalamtsrat Zapf), Michael Schwarzmaier (Kriminalmeister Jung). Gastdarsteller: Monique Christin, Margit Herschmann, Bernd Herzsprung, Willy Schultes, Dieter Stengel, Peter Gebhart, Claus Fuchs, Maria Stadler u.a. Erstsendung: 14. Oktober 1976. Eine Produktion der Bavaria Atelier GmbH und der Rundfunkwerbung Stuttgart.

Zitat von Inspektion Lauenstadt (7): Zwei Urlauber
Zunächst tut Kriminalmeister Jung die Beobachtungen des Rentners Greiner als Wichtigtuerei ab. Der alte Mann, der seine Nase offenbar gern in die Angelegenheiten seiner Nachbarn steckt, vermutet in den Gästen der Ferienwohnung nebenan Verbrecher. Die Frau lasse sich außer Haus nur mit Sonnenbrille blicken. Wirkliches Interesse zeigt Jung erst bei der Erwähnung eines ausgewechselten Autokennzeichens. Und der Verdacht erweist sich tatsächlich als richtig: Die beiden „harmlosen“ Urlauber entpuppen sich als gewiefte Gauner ...


Wenn Bernd Herzsprung unvermittelt auf der Bildfläche erscheint, muss etwas im Argen sein: Den ewigen Gigolo kombinierten die findigen Produzenten mit einer modernen femme fatale (Monique Christin, mit Kurzhaarähnlichkeit zu Gila von Weitershausen) zu einem im kriminalistischen Sinne schwergewichtigen Pärchen. Natürlich geht es in Lauenstadt gesittet zu, sodass den beiden unter dem Namen „Meier“ verkehrenden Schwerenötern trotz bester Voraussetzungen der ganz große Auftritt verwehrt bleibt. Es hätten ja nicht gleich Schießereien vom Format Bonnie und Clydes sein müssen – doch wenn der aufregendste Teil der Episode die Flucht der Gauner aus ihrer Ferienwohnung durchs Erdbeerbeet im Nachbargarten ist, dann kann man gerechtfertigterweise von vergebenen Chancen sprechen.

Genüsslich ausgekostet wird dagegen der in jeder Hinsicht miefige Klischees bedienende Auftritt von Willy Schultes, der sowohl als kleinkarierter Musterrentner als auch als grantelnder Bayer sein übliches Programm abwickelt. So werden hauptsächlich Anfang und Ende in Erinnerung bleiben: Einerseits kommt der Krankenhausaufenthalt der Maxl-Graf-Figur, die damit zumindest für die Dauer dieser Folge außer Gefecht gesetzt wird, überraschend, zumal er wohl aufgrund eines realen Unfalls des Schauspielers nachträglich eingebaut werden musste. Andererseits überzeugen die attraktiven Landschaftsaufnahmen im Schlussteil der Folge, als die flüchtige Verbrecherin durch die ländliche Region zieht, während ihr Sparringspartner sich schon den Verhören im Polizeirevier stellen muss.

2 von 5 überteuerten Ferienwohnungen.

Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

21.09.2016 22:05
#22 RE: Inspektion Lauenstadt (Krimiserie, BRD 1976) Zitat · Antworten



Inspektion Lauenstadt: Der Tankwart

Episode 8 der TV-Kriminalserie, BRD 1975. Regie: Georg Tressler. Drehbuch: Theodor Schübel. In den Hauptrollen: Joachim Wichmann (Kriminalamtsrat Zapf), Maxl Graf (Inspektor Holzmüller), Michael Schwarzmaier (Kriminalmeister Jung), Dieter Stengel (Kriminalmeister Stengel). Gastdarsteller: Margit Herschmann, Helmut Oeser, Raphael Wilczek, Gabrielle Dossi, Sigurd Fitzek, Joost Siedhoff, Jan Grothe u.a. Erstsendung: 21. Oktober 1976. Eine Produktion der Bavaria Atelier GmbH und der Rundfunkwerbung Stuttgart.

Zitat von Inspektion Lauenstadt (8): Der Tankwart
Tankstellenpächter Krummbiegel wird mit einer gehörigen Überraschung aus dem Bett geklingelt: Seine Tankstelle ist ausgeraubt worden. Da die Täter mit dem Geldbetrag in der Kasse nicht zufrieden waren, entführten sie zudem gleich noch den anwesenden Tankwart Roth. Dieser soll nun für ein Lösegeld von 300’000 Mark freigelassen werden. Zunächst hält die Polizei die Entführer für Dilettanten, denn es ist offensichtlich, dass Krummbiegel die Forderung nicht bezahlen kann. Doch die Täter haben höhere Ambitionen: Der Mineralölkonzern soll die Summe begleichen!


Glaubt man zunächst, die mit Mordgeschichten gestartete Serie hätte sich mittlerweile der Seichtheit des Vorabendprogramms ergeben, stellt Schübels Drehbuch zur Folge „Der Tankwart“ eine unerhörte Wendung dar: Die Entführung der Titelfigur, der immense Lösegeldbetrag und die Involvierung des in Rotterdam ansässigen Tankstellenkonzerns scheinen den bisher immer so gemütlichen und regionalen Rahmen von „Inspektion Lauenstadt“ deutlich zu sprengen. Das Problem an der Sache ist freilich, dass es mit der Glaubwürdigkeit der Geschichte infolgedessen nicht besonders weit her ist und man den Täter auf hundert Meter gegen den Wind riechen kann. Was Schübel also an Kreativität investiert, vernachlässigt er bei den handwerklichen Grundlagen, sodass Folge #8 auf keinen Fall zu den besonderen Höhepunkten der Serie gezählt werden kann.

Zudem hinterlässt das Ermittlerteam einen seltsam unsteten Eindruck. Bernd Anders Figur ist mittlerweile langfristig vom Bildschirm verschwunden, wofür Schwarzmaier zusehends an screentime gewinnt. Maxl Grafs Inspektor Holzmüller taucht, gezeichnet von den Folgen seines Unfalls wieder auf; allerdings fällt es dem Zuschauer schwer, zu glauben, dass seit der letzten Folge mehrere Wochen Intensivstationsaufenthalt und Bettruhe vergangen sein sollen, wenn sich die jahreszeitliche Situation nicht im Geringsten geändert hat. In dritter Reihe taucht nun auch auf einmal noch ein neuer Assistent auf, für den man sich nicht einmal einen Rollennamen ausdachte: Er wird einfach mit dem Nachnamen seines Darstellers, Stengel, angesprochen. Auch Willy Schäfer als Staatsanwalt scheint Geschichte zu sein – Joost Siedhoff hat bereits vor mehreren Folgen übernommen. Warum legte man die Hauptrollen so flüchtig an, dass beim Zuschauer kein rechtes Gefühl von Kontinuität aufkommen kann?

Für Nervenkitzel sorgen vor allem die Szenen mit den Telefonaten des Entführers und mit Kriminalmeister Jung, der sich im Wald auf die Lauer legt, um Bilder vom Täter zu schießen. Dass beide Momente komödiantisch gebrochen werden – durch Zapfs eigenwilliges Verhalten und durch seine Kritik an den fotografischen Fähigkeiten seines Untergebenen – kann man entweder als Auflockerung oder als Spannungskiller empfinden.

3 von 5 erpresserischen Telefongesprächen.

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