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Dieses Thema hat 14 Antworten
und wurde 837 mal aufgerufen
 James-Bond-007-Forum
patrick Offline




Beiträge: 3.245

26.08.2015 18:15
Bewertet: "Goldeneye" (17/1995) Zitat · Antworten

Goldeneye



Filmdaten
Deutscher Titel: James Bond 007 – Goldeneye
Originaltitel: GoldenEye

Produktionsland: Vereinigtes Königreich,
Vereinigte Staaten
Originalsprache: Englisch
Erscheinungsjahr: 1995
Länge: 130 Minuten
Altersfreigabe: FSK 16

Stab:
Regie: Martin Campbell
Drehbuch: Michael France,
Jeffrey Caine,
Bruce Feirstein
Produktion: Barbara Broccoli,
Michael G. Wilson
Musik: Éric Serra,
Titelsong GoldenEye: Tina Turner
Kamera: Phil Meheux
Schnitt: Terry Rawlings

Besetzung:

Pierce Brosnan: James Bond (007), Sean Bean: Alec Trevelyan (006) / „Janus“, Izabella Scorupco: Natalya Fyodorovna Simonova, Gottfried John: General Arkady Grigorovich Ourumov, Famke Janssen: Xenia Sergeyevna Onatopp, Joe Don Baker: Jack Wade, Judi Dench: „M“, Robbie Coltrane: Valentin Dimitrovich Zukovsky, Alan Cumming: Boris Grishenko, Tchéky Karyo: Dmitri Mishkin, Desmond Llewelyn: „Q“, Samantha Bond: Miss Moneypenny, Michael Kitchen: Bill Tanner, Serena Gordon: Caroline, Minnie Driver: Irina


Handlung:

Der sowjetische General Ourumov und die gefährliche Killerin Xenia Onatopp kommen in dem Satellitenkontrollzentrum "Sewernaja" in Sibirien durch einen Trick und die Hilfe des Verräters Boris Grischenko an den Code, der ihnen Zugang zu dem nuklearen Satelliten-System "Goldeneye"verschafft. Goldeneye vermag durch eine Detonation in der oberen Erdatmosphäre in einem gewissen Umkreis alle elektronischen Geräte zu zerstören. Ourumov und Xenia gehören der mysteriösen Organisation "Janus" an, benannt nach dem doppelgesichtigen römischen Gott. Nachdem Sie den Code haben, richten sie im Kontrollzentrum ein Blutbad an und töten alle Bediensteten, außer dem verräterischen Grischenko und der Programmiererin Natalya, die als einzige entkommen kann. Die Janus-Mitglieder zerstören mittels Goldeneye das Kontrollzentrum um ihre Spuren zu verwischen und entkommen mit einem, gegen den elektromagnetischen Impuls unempfindlichen, Hubschrauber, den Xenia vorher in Monaco entwendet hat. Die herbeieilenden Flugzeuge des russischen Militärs stürzen alle ab, da die gesamte Elektronik durch den Einfluss von Goldeneye, wie in einer Art Bermudadreieck, lahmgelegt wird.
Da die Briten den gestohlenen und unempfindlichen Tiger-Hubschrauber am Ort des Geschehens ausmachen können, wird Bond eingeschaltet und reist nach Sankt Petersburg, wo er über Kontaktmänner herausfindet, dass sein ehemaliger und tot geglaubter Kollege beim MI6, Alec Trevelyan, der Kopf von "Janus" ist. Er ist voll Hass auf Großbritannien, da seine Eltern während des zweiten Weltkrieges "Lienzer Kosaken" waren, die auf der Seite der Nazis standen und nach dem Krieg von den Briten Stalin ausgeliefert wurden, was sie schließlich in den Selbstmord trieb. Trevelyan will Bond und Natalya töten, doch können diese entkommen, fallen dann aber in die Hände des russischen Militärs. Dort taucht Ourumov auf und erschießt den Verteidigungsminister, um Bond die Sache in die Schuhe zu schieben, der erneut entkommt. Er kann Ourumov töten und Natalya befreien und begibt sich mit ihr nach Kuba, wo eine heiße Spur hinführt. Tatsächlich befindet sich dort unter einem künstlichen See Trevelyans Versteck. Sein Plan ist, durch die Hilfe des Hackers und Verräters Boris Grischenko, mittels Online-Überweisung, sein Konto zu füllen und anschließend Goldeneye zu zünden, um England elektronisch in die Steinzeit zu befördern, sodass die Spuren der Gaunerei nicht mehr nachvollziehbar sind...

Bonddarsteller:

"Goldeneye" markiert den Einstieg des Iren Pierce Brosanan (geb.1953) als 007 in die Reihe. Nach dem farblosen Tomothy Dalton wirkt er optisch recht ansprechend in der Rolle, bleibt aber darstellerisch eher durchschnittlich und reicht keineswegs an den großen Sean Connery heran.



Plot:

Dem Film ist sehr deutlich der technische Fortschritt, vor allem im Elektronik-Bereich, anzusehen, der sich in den 5 Bond-losen Jahren zwischen 1989 und 1995 vollzogen hat. Das Janus-Element und der Bezug auf die Geschichte der „Lienzer Kosaken“ sind zwar überaus reizvoll, doch wirkt die recht simpel gestrickte Story eher als Aufhänger, um eine bei Bond noch nie da gewesene High-Tech-Show präsentieren zu können. Man bekommt den Eindruck, die Produzenten wollten Bond ganz plakativ eben diesem High-Tech-Zeitalter anpassen. Fans der traditionelleren Bond-Filme, die, so wie ich, das mit kultigen Gadgets aufgelockerte abenteuerliche Element an Bilderbuchschauplätzen lieben, werden durch die hier dargestellte sterile und recht farblose Atmosphäre enttäuscht werden.



Bösewichter:

Der deutsche Schauspieler Gottfried John (1942-2014) als General Ourumov ist optisch sehr markant, darstellerisch jedoch nicht sonderlich herausragend. Sean Bean (geb.1959) spielt seine Rolle ganz passabel. Etwas aufgewertet wurde er durch seine verbrannnte Gesichtshälfte, die er sich 9 Jahre vorher bei einem gemeinsamen Einsatz mit Bond zugezogen hatte, da letzterer die Zündung eines Sprengkörpers verkürzte. Wegen dieses Merkmals nennt er sich Janus. Er erinnert dabei an eine ähnliche Figur aus „Batman“.

Recht gelungen ist Alan Cumming (geb. 1965) in der Rolle des, sich als Hacker für unbesiegbar haltenden, Boris Grishenko. Vor allem sein Ende, bei dem er in Sekundenschnelle mit flüssigem Stickstoff eingefroren wird, ist recht originell.



Bondgirls:

Die in der Prätitelsequenz kurz vorkommende Serena Gordon ist sehr unauffällig. Recht interessant dagegen wirkt Famke Janssen (geb.1964) als amazonenhafte, sadistische und tödliche Xenia Onatopp, die die Männer am liebsten beim Liebesspiel mit ihren Beinen zu Tode drückt. Sie verkörpert eine in Punkto Gefährlichkeit etwas ausgebaute Version von Barbara Carrera in „Never Say Never Again“.

Am attraktivsten allerdings ist mit Abstand Izabella Scorupco (geb.1970) als Natalya.



Gadgets:

Nicht unoriginell ist der Kugelschreiber mit Zeitzünder, der durch dreimaliges Drücken aktiviert wird, und nach 4 Sekunden explodiert. Ein weiteres dreimaliges Drücken deaktiviert ihn wieder. Bond gerät ziemlich in’s Schwitzen, als Boris Grishenko daran ständig nervös herumdrückt.

Weiters kommt ein Gürtel zum Einsatz, der ein dünnes, stabiles Seil und einen Haken beherbergt, die sich hinauskatapultieren lassen.

Das Wunderauto ist diesmal ein BMW Z3. Auch eine Armbanduhr mit Laser wird verwendet. Allerdings ist die Idee nicht mehr ganz neu, da man dies bereits 12 Jahre zuvor in „Never Say Never Again“ gesehen hat.

In der Prätitelsequenz verwendet Bond eine Art Schußapparat mit Laserstrahl.



Titellied:

Das von Bono und The Edge komponierte "Goldeneye" aus Tina Turners Kehle ist nach längerer Zeit endlich wieder mal ein wohlklingender und für das Genre recht typischer Bond-Song. Sehr originell finde ich die Zerstörung kommunistischer Symbole im Vorspann, was das Ende des kalten Krieges in der Zeit zwischen 1986, wo die Prätitelsequenz angesiedelt ist, und der eigentlichen Handlung im Jahre 1995, versinnbildlicht. Auch eine doppelgesichtige Frau ist zu sehen, welche Janus symbolisiert.



Schauplätze:

Obwohl Schauplätze wie Frankreich, Monaco, die Schweiz, Russland und Puerto Rico freudige Erwartungen heraufbeschwören, wurden diese, mit Ausnahme Russland, kaum eingebracht. Der Großteil des Films ist von einer sterilen Atmosphäre durchzogen. Die in Puerto Rico gedrehten Kuba-Szenen zeigen nur einen Bruchteil des exotischen Flairs, denn man sich erwarten würde.



Weitere Anmerkungen:

Dies ist der erste Auftritt von Judi Dench als weiblicher M. Sie sollte die Rolle bis zu Ihrem Filmtod in "Skyfall" 2012 verkörpern.

Auch Samantha Bond ist erstmals als Mrs.Moneypenny zu sehen und agiert als solche, im Gegensatz zu ihren Vorgängerinnen, ungewohnt kaltschnäuzig.

Janus Versteck unter dem künstliche See erinnert sehr stark an Blofelds Versteck unter dem Vulkan in "You Only Live Twice".

Joe Don Baker (geb.1936) spielte in "The Living Daylights" den Bösewicht und ist hier erstmals als CIA-Agent Jack Wade, eine Art Felix-Leiter-Ersatz, zu sehen.

Die Lienzer Kosaken werden hier in einer Art "Schwarz-Weiß-Malerei" sehr negativ dargestellt, da sie auf Seiten der Nazis kämpften. In Wahrheit taten sie dies, weil sie als Anti-Bolschewiken von Stalin verfolgt wurden und bei der Wehrmacht ein Bollwerk gegen diesen sahen. Damit befanden sie sich in einer sehr schwierigen und durchaus tragischen Situation.


Fazit:

Überdrehter und steriler High-Tech-Thriller mit ein paar brauchbaren Elementen, der den Glanz und Charme früherer Filme schmerzlich vermissen lässt. 2,5 von 5.

Edgar007 Offline




Beiträge: 2.595

26.08.2015 19:19
#2 RE: Bewertet: "Goldeneye" (17/1995) Zitat · Antworten

Obwohl ich sonst mit den meisten Deiner Rezensionen konform gehe, habe ich über GOLDENEYE eine andere, bessere Meinung. Vielleicht liegt's auch daran, dass mir Dalton überhaupt nicht gefallen hat und ich nach langen Jahren endlich wieder mal einen Bond-Film im Kino anschauen konnte. Auch nach ein paar Sichtungen auf DVD oder BluRay gefällt er mir aber immer noch ziemlich gut.

patrick Offline




Beiträge: 3.245

26.08.2015 22:16
#3 RE: Bewertet: "Goldeneye" (17/1995) Zitat · Antworten

Zitat von Edgar007 im Beitrag #2
Obwohl ich sonst mit den meisten Deiner Rezensionen konform gehe, habe ich über GOLDENEYE eine andere, bessere Meinung. Vielleicht liegt's auch daran, dass mir Dalton überhaupt nicht gefallen hat und ich nach langen Jahren endlich wieder mal einen Bond-Film im Kino anschauen konnte. Auch nach ein paar Sichtungen auf DVD oder BluRay gefällt er mir aber immer noch ziemlich gut.


Bei diesem Film habe ich das Problem von zuviel Technik, die in den Weltraum greift, was mich noch nie angesprochen hat und zuwenig bodenständige Abenteuerelemente mit interessanten Schauplätzen. Ich mag ja die liebgewonnenen Gadgets sehr gern, wenn sich dann aber ein High-Tech-Dschungel breitmacht der völlig überhand nimmt, ist das einfach nicht mehr meins. Ist eben Geschmackssache. Da die Grundstruktur der Geschichte doch noch ein bisschen was hermacht, hab ich 2,5 von 5 gegeben, was immer noch eine mittlere Punktezahl ist. Im Gesamt-Bond-Ouvre freilich liegt der Film bei meinem Rating unter dem Druchschnitt. Er liegt aber immer noch vor Diamantenfieber, Moonraker, Octopussy, Quantum und wahrscheinlich auch noch vor dem einen oder anderen Brosnan, die noch übrig sind.

Edgar007 Offline




Beiträge: 2.595

27.08.2015 12:06
#4 RE: Bewertet: "Goldeneye" (17/1995) Zitat · Antworten

Dann müsste ja auch MAN LEBT NUR ZWEIMAL auf Deiner "schwarzen" Liste stehen. Ich glaube, dass dieser 1967 wesentlich futuristischer war als GOLDENEYE 1995.

Zitat von patrick im Beitrag #3
...und wahrscheinlich auch noch vor dem einen oder anderen Brosnan, die noch übrig sind.

Absolute Zustimmung! GOLDENEYE ist der wahrscheinlich beste Brosnan-Bond. Vor allem DER MORGEN STIRBT NIE ist einfach nur schlecht.

Josh Offline




Beiträge: 7.928

27.08.2015 21:23
#5 RE: Bewertet: "Goldeneye" (17/1995) Zitat · Antworten

Zitat von Edgar007 im Beitrag #4
Vor allem DER MORGEN STIRBT NIE ist einfach nur schlecht.

Da stimme ich dir zu, aber gerade der hätte von der Geschichte her und vom schauspielerischen Können des Bösewichts ein Highlight der Reihe werden können, aber leider wurde alles vergeigt

patrick Offline




Beiträge: 3.245

27.08.2015 22:13
#6 RE: Bewertet: "Goldeneye" (17/1995) Zitat · Antworten

Zitat von Josh im Beitrag #5
Zitat von Edgar007 im Beitrag #4
Vor allem DER MORGEN STIRBT NIE ist einfach nur schlecht.

Da stimme ich dir zu, aber gerade der hätte von der Geschichte her und vom schauspielerischen Können des Bösewichts ein Highlight der Reihe werden können, aber leider wurde alles vergeigt



Wie ich sehe, hat der, wie bisher auch "Goldeneye", noch gar keinen eigenen Thread. Werd ich wohl in Kürze ändern müssen.

Ray Offline



Beiträge: 1.931

30.07.2017 23:14
#7 RE: Bewertet: "Goldeneye" (17/1995) Zitat · Antworten

James Bond 007 - GoldenEye (GoldenEye) (GB/USA 1995)

Regie: Martin Campbell

Darsteller: Pierce Brosnan, Sean Bean, Izabella Scorupco, Gottfried John, Famke Janssen, Joe Don Baker, Judi Dench, Samantha Bond, Desmond Llewelyn, Robbie Coltrane, Alan Cumming u.a.



Ursprünglich wollte man trotz des bescheidenen Erfolgs von "Lizenz zum Töten" mit Timothy Dalton weiter machen. Doch die Produktion verzögerte sich, bis Dalton irgendwann genug hatte und seinen Rückzug von der Rolle des britischen Geheimagenten erklärte. Die Wahl des Nachfolgers fiel auf Pierce Brosnan, den man schon 1987 in Erwägung gezogen hatte.

Gerade nach dem starken Vorgänger wäre es sicher interessant gewesen, wie es in der Dalton-Ära weiter gegangen wäre. Mit Brosnan ging man auf Nummer sicher. Er war gut aussehend, charmant - aber irgendwie auch ziemlich langweilig, zumal seine Darstellung unnatürlich und aufgesetzt wirkte. Connery nahm man die Härte ab, Moore hatte wirklich Humor, bei Brosnan ist alles nur gespielt - und das nicht besonders gut. Aus heutiger Sicht wirkt der Film - im Grunde sogar die ganze Brosnan-Ära - bisweilen wie eine schlechte Parodie. Ohne einen Funken Selbstironie stapft der gelackte Brosnan im Smoking durch die Szenerie und bestellt seinen Martini, als ginge es bei der Einhaltung seiner favorisierten Rezeptur, nämlich geschüttelt, nicht gerührt, um sein Leben.

Neben der wenig überzeugenden Performance Brosnans krankt der Film, wie (inzwischen) allgemein angenommen wird, an einer vorgeschobenen, undurchschaubaren und belanglosen Story. Die Exposition fällt viel zu lang aus, bis Bond auf seine eigentliche Mission geschickt wird, vergeht mehr als eine halbe Stunde. Auch in Sachen Action bekommt der Bond-Fan nicht viel, was ihn begeistert. Die Form der musikalischen Untermalung durch Eric Serra ist mindestens gewöhnungsbedürftig und unter den Figuren ist eine nerviger bzw. überzeichneter als die andere. Die schlimmsten sind der völlig überdrehte Computer-Freak Boris, dargestellt von Alan Cumming, und Xenia Onatopp (Famke Janssen), die sich nur so durch den Film stönt und getrost unter "Basic Instinct" und seine Folgen verbucht werden darf. Was dem Film ebenfalls nicht gut tut, ist, die von @patrick treffend als "steril" beschriebene Atmosphäre, die in Kombination mit den schwachen Figuren/Darstellungen dazu führt, dass man nie eine rechte Beziehung zum Film aufbaut.

Auf der Habenseite hat die Produktion immerhin Sean Bean und Gottfried John, die jeweils solide Schurken abgeben. Izabella Scorupco ist sicherlich nicht zu den schillerndsten Bond-Girls zu zählen, gehört in dieser schwachen Produktion aber eher auch zu den positiven Faktoren. Gleiches kann man über den von Tina Turner eingesungenen Titelsong sagen, bei dem man sich sichtlich an den Shirley Bassey-Titeln orientierte. Alles in allem ein qualitativ verkorkster, finaziell jedoch umso gelungenerer Start in die Brosnan-Ära.


Ein farbloser Bond-Darsteller, eine schwache Story, überzeichnete Figuren und eine sterile Atmosphäre machen "GoldenEye" zum (bis dato) schwächsten Bond-Film. 2 von 5 Punkten.

patrick Offline




Beiträge: 3.245

31.07.2017 20:39
#8 RE: Bewertet: "Goldeneye" (17/1995) Zitat · Antworten

Brosnan leitete eine Phase ein, die meine Bond-Begeisterung stark abkühlen ließ und mich sogar veranlasste zu überdenken, ob ich die Serie überhaupt weiterverfolgen sollte. Natürlich hab ich's dann doch getan. Schließlich hielten die nicht allzu kurzen Intervalle zwischen den Filmen die Neugier immer wieder am Leben. Es sollte aber bis Casino Royale dauern, dass ich Bond wieder überdurchschnittlich fand.

Ray Offline



Beiträge: 1.931

01.08.2017 08:45
#9 RE: Bewertet: "Goldeneye" (17/1995) Zitat · Antworten

Ja, da warte ich persönlich auch lieber vier Jahre auf einen Craig-Bond (obwohl es schwer fällt) als zwei Jahre auf einen mit Pierce Brosnan. Die Craig-Ära hat in meinen Augen zudem nicht dazu geführt, die Brosnan-Bonds in besserem Licht erscheinen zu lassen - im Gegenteil. Brosnan selbst sieht das scheinbar ähnlich:

https://www.kino.de/star/pierce-brosnan/...ler-james-bond/

patrick Offline




Beiträge: 3.245

01.08.2017 21:39
#10 RE: Bewertet: "Goldeneye" (17/1995) Zitat · Antworten

Für diese nüchterne und unverblümte Selbsteinschätzung kann man vor Brosnan fast den Hut ziehen. Allerdings sehe ich die Hauptschuld an der Mittelmäßigkeit seiner Bond-Filme gar nicht mal unbedingt bei ihm als Darsteller sondern mehr an der Umsetzung der Filme selbst. Klar liegt er in meinem persönlichen 007-Mimen-Ranking weit hinten. Aber Es fehlt praktisch in jedem dieser vier Beiträge vor allem das gewisse Etwas, das man sich von einem (guten) Bond einfach erwartet. Irgendwie wirken sie auf mich wie lieblos heruntergekurbelte Standard-Action-Streifen, die sich in Oberflächlichkeit verlieren. Bond muss einfach mehr sein und sich von sowas abheben können - quasi seinen eigenen Charme pflegen.

Edgar007 Offline




Beiträge: 2.595

02.08.2017 07:34
#11 RE: Bewertet: "Goldeneye" (17/1995) Zitat · Antworten

An Pierce Brosnan selbst lag es sicher nicht. Was kann er dafür, dass die Stories und tlw. die Umsetzung so schwach waren. Als "James Bond" war er sicher wesentlich besser geeignet als Daniel Craig. Und mal ehrlich; außer CASINO ROYALE gab's auch keinen wirklich guten Bond-Film mehr mit ihm.

Ray Offline



Beiträge: 1.931

02.08.2017 08:55
#12 RE: Bewertet: "Goldeneye" (17/1995) Zitat · Antworten

Zitat von patrick im Beitrag #10
Klar liegt er in meinem persönlichen 007-Mimen-Ranking weit hinten. Aber Es fehlt praktisch in jedem dieser vier Beiträge vor allem das gewisse Etwas, das man sich von einem (guten) Bond einfach erwartet. Irgendwie wirken sie auf mich wie lieblos heruntergekurbelte Standard-Action-Streifen, die sich in Oberflächlichkeit verlieren. Bond muss einfach mehr sein und sich von sowas abheben können - quasi seinen eigenen Charme pflegen.


Sehe ich auch so. Die Brosnan-Bonds hatte/habe ich neben den Dalton-Bonds am längsten nicht gesehen. Aber aus meiner Erinnerung heraus würde ich das wohl so unterschreiben. Aber warten wir mal ab, vielleicht werde ich ja noch positiv überrascht.


Zitat von Edgar007 im Beitrag #11
An Pierce Brosnan selbst lag es sicher nicht. Was kann er dafür, dass die Stories und tlw. die Umsetzung so schwach waren. Als "James Bond" war er sicher wesentlich besser geeignet als Daniel Craig. Und mal ehrlich; außer CASINO ROYALE gab's auch keinen wirklich guten Bond-Film mehr mit ihm.


Darüber, dass Storys und/oder Umsetzung nicht gut waren, besteht glaub ich weitgehend Einigkeit. Denn am Ende ist der Inhalt schon entscheidend. Dalton hat mich auch nie wirklich überezeugen können, "Lizenz zum Töten" als Film hingegen schon. Auch Lazenby lebte zu einem erheblichen Teil davon, dass der film um hn herum so gut gelungen war. Ob er in einem anderen, weiteren Film auch überzeugt hätte? Ich weiß es nicht. Ich sehe Brosnan selbst aber auch als Schwachpunkt. Wenn man die Filme und Bond-Darsteller vor Brosnan in einen Topf schmeißt und umrührt, kommt Brosnan dem "sicher wesentlich" näher als Craig. Letzterer ist für mich aber schlicht glaubwürdiger als Brosnan. Craig hat dazu geführt, dass sich mein Blick auf Brosnan und seine Filme ein Stück weit im negativen Sinne verändert hat. Damals hab ich das noch eher hingenommen nach dem Motto "ist halt zeitgemäß" und - das darf man nicht vergessen - auch erfolgreich. Seit Craig frage ich mich, ob man nicht eher den Weg mit Dalton hätte weiter gehen sollen oder Brosnans Bond und letztlich auch die Filme anders hätte ausrichten können.

Count Villain Offline




Beiträge: 4.616

02.08.2017 12:28
#13 RE: Bewertet: "Goldeneye" (17/1995) Zitat · Antworten

Zitat von Edgar007 im Beitrag #11
An Pierce Brosnan selbst lag es sicher nicht. Was kann er dafür, dass die Stories und tlw. die Umsetzung so schwach waren. Als "James Bond" war er sicher wesentlich besser geeignet als Daniel Craig. Und mal ehrlich; außer CASINO ROYALE gab's auch keinen wirklich guten Bond-Film mehr mit ihm.


Ich oute mich mal als Quantum-of-Solace-Fan.

patrick Offline




Beiträge: 3.245

06.08.2017 21:58
#14 RE: Bewertet: "Goldeneye" (17/1995) Zitat · Antworten

Zitat von Edgar007 im Beitrag #11
Und mal ehrlich; außer CASINO ROYALE gab's auch keinen wirklich guten Bond-Film mehr mit ihm.


Also ich habe an Skyfall und Spectre nicht wirklich viel auszusetzen. Natürlich kein Vergleich mehr zu meinen geliebten Sixties-Bonds, aber für heutige 007-Verhältnisse sind das recht gelungene Beiträge. Mit Quantum kann ich dagegen wirklich nix anfangen.


Zitat von Ray im Beitrag #12


Darüber, dass Storys und/oder Umsetzung nicht gut waren, besteht glaub ich weitgehend Einigkeit. Denn am Ende ist der Inhalt schon entscheidend. Dalton hat mich auch nie wirklich überezeugen können, "Lizenz zum Töten" als Film hingegen schon. Auch Lazenby lebte zu einem erheblichen Teil davon, dass der film um ihn herum so gut gelungen war. Ob er in einem anderen, weiteren Film auch überzeugt hätte? Ich weiß es nicht. Ich sehe Brosnan selbst aber auch als Schwachpunkt. Wenn man die Filme und Bond-Darsteller vor Brosnan in einen Topf schmeißt und umrührt, kommt Brosnan dem "sicher wesentlich" näher als Craig. Letzterer ist für mich aber schlicht glaubwürdiger als Brosnan. Craig hat dazu geführt, dass sich mein Blick auf Brosnan und seine Filme ein Stück weit im negativen Sinne verändert hat. Damals hab ich das noch eher hingenommen nach dem Motto "ist halt zeitgemäß" und - das darf man nicht vergessen - auch erfolgreich. Seit Craig frage ich mich, ob man nicht eher den Weg mit Dalton hätte weiter gehen sollen oder Brosnans Bond und letztlich auch die Filme anders hätte ausrichten können.


Dalton ist der für mich mit Abstand schwächste und un-charismatischste Bond. Ich sehe ihn als totale Fehlbesetzung in der Rolle. Aber "Lizenz zum Töten" ist ein wirklich guter und extrem kurzweiliger Film, dem ich trotz und sicher nicht wegen Dalton 5 Punkte gebe. Brosnan wirkt wie eine geschniegelte Schaufensterpuppe. Optisch nicht unpassend aber ihm fehlt deutlich der urige Bond-Charme, wie ihn vor allem Sean Connery mitbrachte. Man sieht Brosnan einfach an, dass er sich in eine Schablone begeben hat. Er wirkt darin künstlich und oberflächlich. Eine nicht wirklich authentisch wirkende Bond-Kunstfigur. Bei guten Drehbüchern und Stories hätte ich damit aber gut leben können.
Craig ist der typische Tough-Guy und erinnert in seiner Rohheit an alte Haudegen wie Charles Bronson. Seine Interpretation ist gewöhnungsbedürftig aber durchaus authentisch. Dass seine Filme den notwendigen Ernst mitbringen, ist für mich auch sehr wichtig. Das Kaspertheater, das man in der Moore-Ära oft einbaute ging mir einfach zu weit. Optisch entspricht Craig allerdings nicht meinen Bond-Vorstellungen, weshalb ich auch ihn nicht idealisieren möchte. Wenn Connery kommt, darf auch Craig nach Hause gehen.

Edgar007 Offline




Beiträge: 2.595

07.08.2017 07:02
#15 RE: Bewertet: "Goldeneye" (17/1995) Zitat · Antworten

Zitat von patrick im Beitrag #14
Dalton ist der für mich mit Abstand schwächste und un-charismatischste Bond. Ich sehe ihn als totale Fehlbesetzung in der Rolle.


100% Zustimmung!

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