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Forum Edgar Wallace ,...



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Dieses Thema hat 16 Antworten
und wurde 2.336 mal aufgerufen
 Film- und Fernsehklassiker national
Seiten 1 | 2
Georg Offline




Beiträge: 3.263

18.11.2013 21:22
Bewertet: Filme von Rainer Erler Zitat · Antworten

Einem Regisseur, der in meinen Augen einer der besten deutschen Künstler in diesem Fach ist, wurde hier noch viel zu wenig Platz eingeräumt. Es handelt sich um Rainer Erler, den "Visionär des Fernsehens", der in seinen Thrillern immer wieder die Frage nach der Verantwortung der Wissenschaft stellt und zeitkritische Themen hinterfragt. Ein großer Moralist, der es verstand spannende Unterhaltung zu bieten und das Publikum gleichzeitig zum Nachdenken anzuregen. Mehr als einmal hat er mit Filmen wie "Fleisch", "Die Quelle", "Plutonium" oder "Das blaue Palais 1-5" heiße Eisen angepackt und Filme von "fernsehhistorischer Relevanz" (wie es in einer Kritik hieß) hinterlassen. Dieser Mann hat den Wallace-Fans nicht nur den ZDF-TV-"Hexer" geschenkt, sondern mit dem Reißer "Fleisch" in meinen Augen überhaupt den besten TV-Thriller geschaffen, der jemals in der BRD gedreht wurde. Gerne denke ich auch an den TV-Film "Sonderurlaub" mit Fritz Wepper, den spannenden Thriller "Die letzten Ferien" oder natürlich auch an den TV-Krimi "Lydia muss sterben" von 1964. Vielleicht gibt es ja noch mehr Fans dieses Regisseurs, ich beginne hier mal mit einem Film, den ich heute zum ersten Mal gesehen habe ...

Die Quelle
Erstsendung (ARD): 04.04.1979
Darsteller: Herbert Herrmann, Josefa Guerra Sinsolo, Siegfried Wischnewski, Wolf Harnisch, Werner Kreindl und Paco Romero
Kamera: Wolfgang Grasshoff
Musik: Eugen Thomass
Regie und Buch: Rainer Erler

Der ca. dreißigjährige Deutsche Wolf nimmt auf seiner Spanienreise an einer Segelbootsfahrt zu einer abgelegenen Insel teil. Im Hafen erblickt er ein nettes Haus, das ihm gefällt. In der örtlichen Bar erkundigt er sich danach. Plötzlich erscheint ein Polizist, will wissen, warum er nach dem Haus fragt. Aufgrund seiner schlechten Spanischkenntnisse kommt es zu einem Missverständnis. Man versteht, er sei der Besitzer, in Wirklichkeit wollte Wolf aber diesen sprechen. Der Polizist bringt den jungen Touristen zu einem Notar. Dieser spricht fließend deutsch. Er missversteht aber die Situation und meint, einen anderen vor sich zu haben. Wolf will ihm ständig das Missverständnis erklären, der Notar ist aber davon überzeugt, dass Wolf der wahre Eigentümer des Hauses ist. Er führt ihn zum Friedhof und zeigt ihm ein Grab, in dem ein Deutscher liegt. Dann versucht er mehrfach, Wolf das Haus abzukaufen. Zum Schluss bietet er ihm sogar seine Tochter Ines dafür. Wolf kann sich endlich aus dem Hause "befreien" und wird zu einem deutschen Aussteiger gebracht, der ebenfalls das Haus haben will. Der junge Mann lehnt ab. Als er am Friedhof nochmals nach dem Grab sehen will, fallen mehrere Schüsse auf ihn. Die Situation wird immer brenzliger und für Wolf wird dieses Abenteuer zu einem tödlichen Kampf ...

Diese Thriller-Parabel, wie sie manchmal genannt wurde, ist ein typischer Film des grandiosen Regisseurs Rainer Erler. In eindrucksvollen Bildern erzählt er eine packende Geschichte, die trostlose Landschaft und die Klänge seines Stammkomponisten Eugen Thomass erzeugen eine ganz eigene Stimmung. Erler, der stets zeitkritische Themen aufgriff und als Visionär galt, nimmt sich hier des sicherlich nicht unaktuellen Themas "Kampf ums Wasser" an und zeigt, wozu Menschen bereit sind, um dieses höchste Gut zu sichern. Der Regisseur hat eine vorzügliche Besetzung vor der Kamera versammelt, Herbert Herrmann - einer von Erlers Dauergästen - spielt brillant den Touristen. Siegfried Wischnewski als Aussteiger ist ein Kabinettstückchen für sich und eine gute Wahl und Werner Kreindl "schadet" einem Film sowieso nie. Hatte Erler sich in anderen Filmen wie dem Kultthriller "Fleisch" noch dem Organhandel zugewandt und sich in anderen Produktionen immer wieder mit der Verantwortung der Wissenschaft beschäftigt, so thematisiert er hier ein Thema, das in der damaligen Zeit sicherlich noch nicht so aktuell war wie heute, aber zweifellos von großer Relevanz ist. Ein spannender, beklemmender, packender Film - was bei diesem Regisseur nicht anders zu erwarten war. Dass der Film - von Erlers Produktionsfirma Pentagramma hergestellt - das "Fernsehspiel des Monats" war, für den Adolf-Grimme-Preis nomminiert wurde und der dt. Beitrag auf dem Festival von Monte Carlo war, ist kein Wunder.

Prisma Offline




Beiträge: 7.591

18.11.2013 22:34
#2 RE: Bewertet: Filme von Rainer Erler Zitat · Antworten

"Visionär des Fernsehens" halte ich für eine sehr treffende Beschreibung! Zwar sind mir bislang noch gar nicht so viele Arbeiten von Rainer Erler bekannt, doch wenn ich an seine fünfteilige Serie "Das blaue Palais" denke, macht das definitiv Lust auf mehr. Von dieser Serie war ich sehr begeistert und ich hatte definitiv den Eindruck, dass es mit einigen Änderungen oder Feinheiten hier und da sogar für gute Thriller fürs Kino gereicht hätte. Es wurden ja schon viele heiße Eisen in Film und Fernsehen angepackt, doch das war so mit das beste, was ich bislang gesehen habe. Schön Georg, dass Du diesen Thread eröffnet hast und es stimmt wirklich, dass ihm noch zu wenig Platz eingeräumt wurde, das sehe ich ja bei mir selbst. Irgendwie hat man seine Arbeiten, vielleicht der Extravaganz wegen, nicht so deutlich auf dem Schirm. Wie ist es denn im Moment, gibt es eigentlich viele Erler-Veröffentlichungen außer den ganz bekannten Produktionen, oder liegt da noch einiges in der Luft?

Clifton Morris Offline



Beiträge: 116

18.11.2013 23:25
#3 RE: Bewertet: Filme von Rainer Erler Zitat · Antworten

Über R. Erler gab es kürzlich im FilmDienst einen längeren Artikel. Es ist auch einiges auf DVD erschienen. Ferner gibt es die Monographie "Kein letztes Wort" über seine Filme. Im Oktober las ich, dass er noch 2013 eine Auszeichnung in München erhält. Zu seinem Geburtstag hat der BR "Die Quelle" und "Die Seelenwanderung" wiederholt. Wer auf Lanzarote Urlaub macht, kann bei einem Besuch des Timanfaya-Nationalparks Drehorte zu "Die letzten Ferien" (aus der Straßenfeger-Edition) erkennen. Die DVD`s zu "Das blaue Palais" fesseln auch heute noch. Für mich einer der ganz großen Regisseure/Autoren des deutschen Fernsehens.

Peter Offline




Beiträge: 2.886

19.11.2013 09:08
#4 RE: Bewertet: Filme von Rainer Erler Zitat · Antworten

Ich habe "Die Quelle" erst kürzlich gesehen und fand den Film sehr gelungen und beeindruckend. Es ist eine zeitlose Parabel, die voller bitterer Klarheit die intessenbedingten Mißstände auf der Welt beschreibt und uns gleichzeitig die Ausweglosigkeit der Gesamtlage vor Augen führt. Die individuellen - oder auch nationalstaatlichen - Pläne sind einfach zu gegensätzlich; und die Alpha-Tiere sowie die von ihnen geführten Menschen eben auch zu egoistisch für die nötigen Einsichten. So kann eine starke Figur, wie sie hier glänzend von Siegfried Wischnewski vorgeführt wird, nur durch eine noch stärkere, besonders clevere Ersatzfigur - oder durch eine radikale Gruppe ersetzt werden. Keine schöne Utopie - sondern an allen Ecken und Enden der Welt Wirklichkeit.....

Giacco Offline



Beiträge: 2.519

19.11.2013 14:57
#5 RE: Bewertet: Filme von Rainer Erler Zitat · Antworten

Ein weiterer Film von Rainer Erler, den ich positiv in Erinnerung habe, ist "Operation Ganymed" - ein Science-Fiction-Film mit Horst Frank, Jürgen Prochnow und Dieter Laser. Leider habe ich ihn nur einmal gesehen und das vor vielen Jahren.

Prisma Offline




Beiträge: 7.591

19.11.2013 21:48
#6 RE: Bewertet: Filme von Rainer Erler Zitat · Antworten

Es handelt sich zwar um eine alte Besprechung, aber ich poste sie nochmal hier in diesen schönen Thread. "Unsterblichkeit" habe ich mir bislang aus der Serie "Das blaue Palais" am häufigsten angesehen, und ich bin immer wieder verwundert, dass die Serie gar keine so kurze Halbwertszeit hat, wie anfangs vermutet. Das bezieht sich natürlich vor allem auf die geschilderte Thematik und die für meine Begriffe überaus anspruchsvolle Unterhaltung und die kritische Abhandlung, die sich zumindest bei mir nicht für einen lauen Berieselungsnachmittag eignet. Wer die Serie noch nicht kennt, sollte unbedingt mal einen Blick riskieren. Ich habe mich jedenfalls bereits gestern um neuen Nachschub von Rainer Erler gekümmert!



DAS BLAUE PALAIS - UNSTERBLICHKEIT (1974) [Folge 4]

mit Evelyn Opela, Eva Renzi, Peter Fricke, Udo Vioff, Silvano Tranquilli, Helga Anders, Dieter Laser, Herbert Steinmetz, u.a.
eine Co-Produktion der Bavaria Atelier GmbH mit dem französischen Fernsehen Office de Radiodiffusion Télévision Française im Auftrag des ZDF
ein Film von Rainer Erler





»Eines Tages werden die Insekten die Herrschaft über diesen Planeten erhalten«


Das Team des Blauen Palais ist offensichtlich auf eine Sensation gestoßen. In einer Abhandlung des britischen Biologen Ian McKenzie (Udo Vioff) heißt es, er habe den Schlüssel zur Unsterblichkeit gefunden, durch Verkürzung der DNS bei ihrer Reproduktion. Die Biologen des Teams Sibilla Jacopescu (Evelyn Opela) und Jeroen de Groot (Peter Fricke) gehen der unglaublichen Behauptung nach und reisen zur University of Cambridge. Dort erfährt man dass sich der Forscher zurückgezogen hat. Schließlich machen sie ihn in einem schottischen Schloss ausfindig, und sie finden einen unheilbar kranken Mann im Rollstuhl vor. Wieder im Blauen Palais angekommen forschen sie an der Unsterblichkeit weiter. Ein Jahr vergeht ohne signifikante Erfolge verbuchen zu können, bis Schließlich die Frau von Ian McKenzie im Palais auftaucht. Eva (Eva Renzi) hat die wichtigsten Forschungsergebnisse ihres mittlerweile verstorbenen Mannes bei sich und liefert entscheidende Erkenntnisse. Der Weg zur Unsterblichkeit ist frei, man will nicht wie der Erfinder nur an Taufliegen experimentieren, sondern an Menschen. Doch die Situation gerät außer Kontrolle...

Zu "Unsterblichkeit" gibt es zunächst einige Bemerkungen hinsichtlich der Besetzung zu machen. Luomi Iacobesco wurde durch Evelyn Opela, und Lyne Chardonnet durch Helga Anders ersetzt, was Folge 4 sehr zu Gute kommt. Wieder einmal greifen die Wissenschaftler des Blauen Palais ein spektakuläres Forschungsergebnis auf, welches durch die Schilderungen im Endeffekt theoretisch möglich erscheint. Unsterblich zu sein bedeutet in diesem Kontext also, dass der Alterungsprozess aufgehalten werden könnte, indem man die Zellteilung um ein vielfaches beschleunigt. Doch so erstrebenswert, wie das Ganze vielleicht klingen mag, wird es in dieser Folge gar nicht dargestellt. McKenzies Arbeit wurde angeprangert und eine Kommission will alle gewonnenen Erkenntnisse ungelesen zur Vernichtung freigeben. Die Forschungen und die Laborarbeit werden sehr eingängig demonstriert, vor allem aber bekommt man es mit vielen Zweifeln zu tun, mit moralischen Ehrbegriffen, die Frage über Fluch und Segen, Ursache und Wirkung reißt die Protagonisten und die Zuschauer hin und her. Dank Eva kann die Forschungsarbeit zu einem positiven Abschluss gebracht werden, um die Tauglichkeit zu testen, unterzieht sich Sibilla einem waghalsigen Selbstversuch. Alles gerät jedoch außer Kontrolle, da es verschiedene Interessengemeinschaften gibt. So kämpft die eine Seite schließlich gegen das feststehende Ende von Leben, die andere aber kämpft gegen die Unsterblichkeit.

Nichts gegen Luomi Iacobesco, die drei Folgen lang ihre Sibilla sehr gut darstellte, aber Evelyn Opela stellt ein ganz anderes Kaliber dar. Sie übernimmt die Rolle tatsächlich aus dem Stand und gestaltet sie wesentlich facettenreicher. Interessant ist es ebenfalls, dass Evelyn Opelas markante und charmante Originalstimme aufgrund ihres Akzents nicht wie so häufig synchronisiert werden musste, denn sie stellte ja schließlich eine rumänische Biologin dar. Nach dieser temperamentvollen Leistung wünscht man sich fast, sie hätte diese Rolle von Anfang an übernommen. Die sympathische Sibilla macht eine bemerkenswerte Metamorphose durch und mit ihr erlebt man den ultimativen Showdown der kompletten Serie. Auch Peter Fricke bekam glücklicherweise wieder eine exponiertere Rolle, ihn finde ich ja ohnehin immer überzeugend. Udo Vioff und besonders Helga Anders kommen kaum über Statistenrollen hinaus. Das große Highlight der Folge und der Serie ist selbstverständlich die unwiderstehliche Eva Renzi in einer tragenden Rolle. Ihr ernster und manchmal beinahe oppositionell wirkender Charakter kommt der Figur sehr zu Gute, sie transportiert eine hohe Präzision und Glaubwürdigkeit. Die vierte Folge überrascht mit hoher Spannung und raffiniertem Thrill, sie hätte durchaus als eigenständiger Spielfilm durchgehen können. Das Finale deutet schließlich eine latente Horrorvision an, sehr aussichtsreich, wenn 4 von 5 Lebewesen auf der Erde bereits ohnehin schon Insekten sind. "Unsterblichkeit" ist der bislang kritischste und nachdenklichste Beitrag im Blauen Palais geworden. Ausgezeichnet! Ich schließe die Besprechung mit einer denkwürdigen Aussage der Folge: »Wir sind die Neandertaler von morgen...nicht einmal als Irrtum perfekt.«

Georg Offline




Beiträge: 3.263

20.11.2013 05:06
#7 RE: Bewertet: Filme von Rainer Erler Zitat · Antworten

Zitat von Prisma im Beitrag #2
ich hatte definitiv den Eindruck, dass es mit einigen Änderungen oder Feinheiten hier und da sogar für gute Thriller fürs Kino gereicht hätte.
Ich habe sogar den Eindruck, dass Erler diesen Anspruch beim Drehen stellte. Viele der Filme (und ich kenne bei weitem auch nicht alle) machen den Eindruck, als ob sie für die große Leinwand produziert worden wären. Die meist exotischen Schauplätze und die Nicht-08/15-Storys tragen dazu natürlich auch bei. Außerdem liefen auch einige Fernsehfilme wie Seelenwanderung oder Fleisch im Kino.
Zitat von Prisma im Beitrag #2
Wie ist es denn im Moment, gibt es eigentlich viele Erler-Veröffentlichungen außer den ganz bekannten Produktionen, oder liegt da noch einiges in der Luft?
Na, zumindest die für dieses Forum interessanten und relevanten Krimiproduktion aus den 60ern Der Hexer und Lydia muss sterben (mit Hellmut Lange und Eva Pflug) fehlen noch auf DVD. Kriminalistisch außerdem Lady Lobsters Bräutigam (1963), Bahnübergang (1969) und Der Amateur (1972). Zumindest Hexer und Lydia sind "normale" (aber gute) Krimis und haben nicht die typische Erler-Note.
Zitat von Clifton Morris im Beitrag #3
Ferner gibt es die Monographie "Kein letztes Wort" über seine Filme.
Danke für den Tipp. Erler hat ja auch eine eigene Homepage: http://www.rainer-erler.com/ . Die meisten seiner eigenen Drehbücher arbeitete Erler ja auch zu erfolgreichen Romanen um.
Zitat von Peter im Beitrag #4
[...]"Die Quelle"[...] Es ist eine zeitlose Parabel, die voller bitterer Klarheit die intessenbedingten Mißstände auf der Welt beschreibt und uns gleichzeitig die Ausweglosigkeit der Gesamtlage vor Augen führt. [...] Keine schöne Utopie - sondern an allen Ecken und Enden der Welt Wirklichkeit.....
Und auch ohne Happy End: der Protagonist bleibt ja ratlos und lässt keine "heile" Welt auf die Insel zurück ... Die Story ist leider beeindruckend realitätsnah ...
Zitat von Prisma im Beitrag #6
"Das blaue Palais"[...] und ich bin immer wieder verwundert, dass die Serie gar keine so kurze Halbwertszeit hat, wie anfangs vermutet. Das bezieht sich natürlich vor allem auf die geschilderte Thematik [...]"
Das sind in der Tat die (leider) zeitlosen Thematiken und ich bin überrascht, wie viel in den meisten Filmen damals schon vorweg genommen wurde. Beeindruckt bin ich auch, wie diese Themen mit beachtlicher Spannung verbunden wurden. Ich kann mich noch genau erinnern, wie ich gebannt vor dem Fernseher saß, als ich z. B. vor vielen Jahren Fleisch das erste Mal sah ...

Peter Offline




Beiträge: 2.886

20.11.2013 08:43
#8 RE: Bewertet: Filme von Rainer Erler Zitat · Antworten

Zitat von Clifton Morris im Beitrag #3
Ferner gibt es die Monographie "Kein letztes Wort" über seine Filme.

Auch von mir Danke für den wertvollen Hinweis. Das Buch habe ich sofort bestellt.....

Percy Lister Offline



Beiträge: 3.589

24.11.2013 20:29
#9 RE: Bewertet: Filme von Rainer Erler Zitat · Antworten

Ich habe "Fleisch" mit Jutta Speidel ebenfalls vor vielen Jahren im Fernsehen gesehen und war schockiert über die realistische Aufarbeitung eines Themas, das aus unseren schlimmsten Alpträumen zu kommen scheint, aber leider ein dunkles Kapitel unserer Geschäftswelt ist, das wir gern ausblenden oder verdrängen. Packend inszeniert!

Georg Offline




Beiträge: 3.263

25.11.2013 16:52
#10 RE: Bewertet: Filme von Rainer Erler Zitat · Antworten

Und diesem packenden Thriller ging ein anderer voraus, in dem ebenfalls Jutta Speidel die Hauptrolle spielte. Allerdings ist Die letzten Ferien wenig gesellschaftskritisch, sondern eher ein reiner (oder "Rainer" :-)) Thriller.

Die letzten Ferien
Erstsendung (ARD): 12.12.1975
Darsteller: Jutta Speidel, Dieter Laser, Udo Vioff, Margot Leonhard, Veit Relin, Alexis von Hagemeister
Kamera: Wolfgang Grasshoff
Musik: Eugen Thomass
Regie und Buch: Rainer Erler

Die Schülerin Beate wird in wenigen Tagen achtzehn Jahre alt. Ihre Mutter und ihr Stiefvater schenken ihr eine Reise auf die Kanarischen Inseln. Gemeinsam wollen sie diese letzten Ferien verbringen. Beate lernt bald Miguel kennen, der ihr die Insel zeigt. Ihm erzählt sie, dass sie an ihrem achtzehnten Geburtstag zu einem spanischen Notar muss, um dort das Gelderbe ihres Vaters anzutreten. Mit Miguel begibt sie sich an einen einsamen Strand. Sie entschließen sich dazu, mit dem Boot auf den Atlantik hinauszufahren. Doch Miguel fährt weiter als erwartet und stoßt Beate in Wasser, in der Hoffnung, dass sie ertrinkt. Als Miguel sie tot glaubt, verschwindet er. Stunden vergehen, aber Beate kann sich retten. Sie ist total erschöpft, aber mit Hilfe eines amerikanischen Aussteigers, kommt sie zurück ins Hotel zu ihren Eltern. Endlich glaubt sie sich in Sicherheit, doch dann muss sie die schrecklichen Zusammenhänge erkennen: ihre Eltern sitzen am Frühstückstisch, ein junges, ihr zum Verwechseln ähnlich sehendes Mädchen kommt gerade ins Zimmer. Hinter ihr steht Miguel, ihr bezahlter Mörder. Sprachlos flieht Beate. Sie kann nicht begreifen, dass ihre eigene Mutter sie töten lassen wollte, um an ihr Geld zu kommen. Doch was kann sie tun? Sie hat keine Papiere, kein Geld. Sie kann ihre Identität nicht beweisen und flüchtet so zum Dorf der amerikanischen Aussteiger zurück. Dort lernt sie Mike kennen, der ihr hilft. In weiterer Folge geschieht ein Mord...

Auch wenn man diesen Film schon gesehen hat, ist er immer wieder spannend und fesselnd. Zwar verspricht Die letzten Ferien nicht so viel Spannung wie Fleisch, fesselt aber dennoch. Die attraktive Jutta Speidel ist eine sehr gute Besetzung für die Rolle der jungen Beate. Sie spielt überzeugend und hat wohl während der Dreharbeiten - so hört man es in den Bonusinterviews mit ihr und Dieter Laser - einiges wegstecken müssen. Der Kampf auf offener See zwischen ihr und Laser hat wohl wirklich wehgetan, sieht dafür aber sehr glaubhaft aus. Laser spielt den spanischen, doch etwas dilettantischen Killer glaubhaft und eiskalt. Ein Kabinettstücken für sich ist natürlich Udo Vioff als amerikanischer Hippie. Vioffs Auftritte nerven manchmal (nicht immer) in Ringelmann-Produktionen, was aber wohl an den Figuren lag, die er zu verkörpern hatte. In Die letzten Ferien spielt er eine der besten Rollen seines Lebens. Der Film selbst, der natürlich auch von den beeindruckenden Landschaftsaufnahmen lebt, vergeht recht rasch, für 90 Minuten Spannung ist bestens gesorgt, der Soundtrack von Erlers Stammkomponisten Eugen Thomass rundet das Ganze wunderbar ab. Einige Widersprüche in der Handlung und Fragen tauchen dennoch auf: warum geht die junge Frau z. B. nicht einfach zur Polizei? Naja, dann wär's halb so spannend gewesen ...
Wer einen guten Thriller liebt, ist bei diesem Film jedenfalls gut aufgehoben. Interessant sind übrigens die beiden Interviews mit Dieter Laser und Jutta Speidel, die sich als Bonus auf der Straßenfeger-DVD befinden.

athurmilton Offline



Beiträge: 1.083

26.04.2014 18:55
#11 RE: Bewertet: Filme von Rainer Erler Zitat · Antworten

Lydia muss sterben (1964)
Darsteller: Eva Pflug, Hellmut Lange, Edith Schulze-Westrum, Friedrich Joloff, Marion Lindt, Klaus Löwitsch, Wolfgang Völz
Musik: Eugen Thomass
Drehbuch und Regie: Rainer Erler

Es hätte ein perfekter Mord werden sollen! Das Opfer: Lydia, die Exfrau. Der Täter: Anwalt Webster Lindley, der zur Tatzeit ein bombensicheres Alibi hatte. Doch als nicht die lästige Exgattin, sondern ein älterer Herr den Gifttod stirbt, überschlagen sich die Ereignisse. Eine Unschuldige wird festgenommen und schuldig gesprochen. Anwalt Webster bleibt nur ein Weg, um sie zu retten: die Wahrheit! Doch niemand glaubt ihm. Da beginnt Webster Beweise für seine eigene Schuld zu sammeln …


Der ordentlich digital restaurierte Krimi um Moral, Recht, Gerechtigkeit, Gewissen und die Todesstrafe wird aus Ich-Perspektive des von Hellmut Lange ideal verkörperten Anwalts Webster Lindley erzählt. Die oft gequält-zerrissene, mit sich ringende Figur ist die perfekte Rolle für Hellmut Lange - während er sonst oft in seiner Darstellung unzufrieden und gehemmt wirkt, scheint er hier im Anwalt zwischen inneren und äußeren Fronten ohne festen Boden unter den Füßen seinen Frieden gefunden zu haben. Das restliche Ensemble spielt teils rountiniert (Löwitsch als Type), teil leidenschaftlich (soweit es die Figuren zulassen), oft charmant und makant.

Die Perspektive macht den Zuschauer zum Komplizen, der sich somit auch mit dem eigenen Kompaß für Gerechtigkeit auseinandersetzen muss. Die Geschichte ist spannend und durch im späteren Verlauf plötzliche Einschnitte, Wendungen und neu aufgeworfene Fragen keineswegs vorhersehbar - wie die Inhaltsbeschreibung es vermuten lässt. Fast zu schnell geht es am Ende, wenn ein doppelter Salto plötzlich verstreute Fäden aufgreift und zu einem neuen Strick dreht - und das ohne unglaubwürdig zu werden!

Seit Jahren hat keiner der alten, neu "ausgegrabenen" schwarz-weiss-Krimis mich so unterhalten, neugierig gemacht und mit Begeisterung für einen Schauspieler, den ich ansonsten nicht gerne gesehen habe, erfüllt wie "Lydia muss sterben". Allein "Das ganz große Ding" (4,5/5 Punkte) aus der gleichen DVD-Reihe kam in die Nähe.

Der Film ist als Einzel-DVD von der ARD erschienen, Bonus-Material (Booklet, Wendecover, Interviews, Hintergrundinfos) gibt es leider keins, nur eine Aufzählung des Stabes im Cover-Inneren. Trotzdem:

5/5 Punkte

Percy Lister Offline



Beiträge: 3.589

22.06.2014 14:11
#12 RE: Bewertet: Filme von Rainer Erler Zitat · Antworten

BEWERTET: "Lydia muss sterben" (1964)
eine Produktion der Bavaria Atelier im Auftrag des SWR
mit: Hellmut Lange, Eva Pflug, Friedrich Joloff, Marion Lindt, Edith Schulze-Westrum, Klaus Löwitsch, Bum Krüger, Horst Niendorf, Alexis von Hagemeister, Ursula Herwig, Ernst Ronnecker, Sigfrit Steiner, Lorley Katz, Wolfgang Völz, Adolf Ziegler u.a. | nach dem Kriminalroman "False Bounty" von Stephen Ransome | Buch und Regie: Rainer Erler

Anwalt Webster Lindley plant, seine geschiedene Frau umzubringen, da er davon überzeugt ist, dass sie seinen Bruder Bruce vergiftet hat. Als nunmehrige reiche Witwe pflegt sie einen Lebensstil, den sie sich schon immer gewünscht hat und den ihr Webster, ihr erster Mann, nicht bieten konnte. Webster mischt das selbe Gift, das Lydia damals benutzt hat, unter den Zucker, den sie gewöhnlich zum Kaffee nimmt. Doch dann kommt es anders: Lydias Hausarzt Dr. Doremus trinkt eine Tasse davon und stirbt. Der Tat verdächtigt wird seine Stieftochter Verena, die als Hausmädchen bei den Lindleys arbeitet und ständig Streit mit Dr. Doremus hatte. Anwalt Webster unternimmt nach anfänglichem Zögern ihre Verteidigung vor Gericht und überlegt fieberhaft, wie er die junge Frau freibekommen kann, ohne sich selbst zu verraten. Im Falle einer Verurteilung würde Verena auf dem elektrischen Stuhl hingerichtet werden. Der Staatsanwalt West erhält derweil Hinweise von einem Zeugen, der noch eine weitere Person in das Mordhaus gehen sehen hat....



Hellmut Lange schultert mühelos die vielseitige Rolle als Erzähler, Mörder, Anwalt, Ehemann und Ermittler und zeigt, dass er ebenso überzeugend Mordpläne schmieden kann, wie es ihm gelingt, die Sympathie des Publikums auf sich zu vereinen. Er trägt den Film von der ersten Minute an und macht den Zuschauer zum Komplizen, was nicht schwerfällt, da Eva Pflug ihre Kratzbürstigkeit mit Nachdruck betont. Optisch erinnert sie an Romy Schneider in deren Blondphase. Sie blüht regelrecht auf, wenn sie ihre Unzufriedenheit über das geringe Gehalt ihres Ehemanns äußert oder berechnend den nächsten Schachzug plant. Es dauert nicht lange und der suggestiven Weise der Inszenierung wird Rechnung getragen: Der Zuschauer stimmt mit der männlichen Hauptfigur überein: "Lydia muss sterben!" Die darauf folgenden Verwicklungen, Seitenpfade und überraschenden Wendungen lassen viele Möglichkeiten offen und betonen das strapazierte amerikanische Sprichwort 'Crime doesn't pay', da nun nicht nur eine Unschuldige vor Gericht steht, sondern sich der Initiator gemüßigt sieht, alle psychologischen Kniffe anzuwenden, die ihm zur Verfügung stehen. Marion Lindt zeichnet die Angeklagte nicht als verfolgte Unschuld, sondern entblättert die Zwiebel ihres Charakters nach und nach so subtil, dass man beginnt, an ihrer Schuldlosigkeit zu zweifeln. Rainer Erler verhindert auf diese Weise eine Schwarzweiß-Malerei, für die sich der Stoff bei weniger Sensibilität sehr gut angeboten hätte und kehrt immer wieder zur Ausgangsfrage zurück: Wie kann Lydia letztendlich zur Strecke gebracht werden? Der unterkühlte Friedrich Joloff fügt sich nahtlos in das Rechtssystem und betreibt weder Spitzfindigkeiten, wie sie ein Anwalt anwenden muss, noch versteht er es, heitere Kollegialität von beruflicher Rivalität zu trennen. Seine Figur gibt dem Prozess von Beginn an eine ausweglose, vorbestimmte Note der Depression. Der schmierige Klaus Löwitsch, der stets einen persönlichen Nutzen aus der Notlage anderer zu ziehen bestrebt ist, ist der unvermeidliche kleine Erpresser, dessen Gesellschaft man gerne meidet. Edith Schulze-Westrum trägt die Bürde ihres Lebens offen mit sich herum und schöpft aus den Rückschlägen und Enttäuschungen der Vergangenheit. Der flapsige Wolfgang Völz hat einen kleinen Auftritt vor Gericht, der bereits zu Ende ist, als man sich erwartungsvoll im Sessel zurückgelehnt hat.

Der Film lebt von seiner düsteren Eleganz und dem ausdrucksstarken Spiel seiner Akteure. Durch seinen unkonventionellen Ablauf, der den Zuseher zunächst im Unklaren lässt, ob die Handlungen bereits geschehen sind oder nur in Überlegungen vorweggenommen werden, schafft er eine Atmosphäre der Mitwisserschaft und verbotenen Anteilnahme an Abläufen, die den intimsten Bereich eines Menschen betreffen: seine Gedanken. Darin nehmen große Projekte ihren Anlauf, werden kaltblütige Verbrechen geplant oder das Für und Wider für eine Handlung abgewogen. Erler gewährt seinem Publikum Einblick in die Privatsphäre eines Dreiecks, das sehr freundschaftlich miteinander verkehrt und dennoch Konfliktpotenzial in sich birgt. Drohende Gefahren werden frühzeitig angedeutet, was dem Ereignis jedoch nicht seinen Reiz nimmt, wenn es dann tatsächlich eintritt. "Lydia muss sterben" untermauert die Theorie, dass das Unausgesprochene viel mehr Sprengstoff in sich birgt als das Offensichtliche. Der Mikrokosmos des Geistes gefährdet durch seine Undurchdringlichkeit den nächsten, der stets auf das Unerwartete gefasst sein muss. Hier liegt die Stärke des Drehbuchs, das sich den Wendungen blitzschnell anpasst und für Spannung sorgt. Nach der Erstsichtung vergebe ich 4,5 von 5 Punkten.

Joe Walker Offline




Beiträge: 755

03.11.2014 19:23
#13 RE: Bewertet: Filme von Rainer Erler Zitat · Antworten

Zwei Klassiker von Rainer Erler findet demnächst übrigens endlich den Weg auf DVD!

"Seelenwanderung" - http://www.amazon.de/dp/B00OZ1QJ5U/ref=w...=I2KPGVFRH5MC66

"Orden für die Wunderkinder" - http://www.amazon.de/dp/B00OZ1QHBG/ref=w...=I2XU0HU5XXL9JN

Gruß
Joe Walker

Otto Mandlick Offline



Beiträge: 623

04.11.2014 21:25
#14 RE: Bewertet: Filme von Rainer Erler Zitat · Antworten

Sehr schön, die sind auf jeden Fall sehenswert. Vielleicht schafft es ja sein Hexer auch noch auf DVD

Georg Offline




Beiträge: 3.263

25.12.2014 21:02
#15 RE: Bewertet: Filme von Rainer Erler Zitat · Antworten

ORDEN FÜR DIE WUNDERKINDER
Erstsendung (ARD): 29.08.1963
Buch: Rainer Erler nach einem Manuskript von Werner P. Zibaso
Kamera: Werner Kurz
Musik: Eugen Thomass
Regie: Rainer Erler

Mit Carl Heinz Schroth, Edith Heerdegen, Hansjürgen Diedrich, Sabine Eggerth, Max Strecker, Otto Stern, Alexander May, Hermann Lenschau, Hans Fitz, Lisa Helwig, Wolfgang Völz,Willi Semmelrogge u. v. a.

Herr Ziegler ist ein in die Jahre gekommener Heiratsschwindler und schon über 60. Er wird wieder mal aus dem Gefängnis entlassen. Doch in seinem Alter ist es selbst in seinem „Beruf“ schwer, wieder neu zu starten. Da entdeckt er eine Marktlücke: im Deutschland des Wirtschaftswunders boomen die Ordensverleihungen seitens der Republik. Er beschafft sich falsche Stempel, falsches Briefpapier und falsche Urkunden und verschickt getürkte Schreiben an brave Mitbürger. Diese sind in der Meinung, dass diese direkt aus dem Ministerium des Inneren kämen. Inhalt: aufgrund ihrer Verdienste um das Vaterland wird ihnen das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse verliehen. Für die Umkosten sollen sie lediglich 750 D-Mark überweisen, was die stolzen und ihrer Ansicht nach auch verdienten Ordensempfänger natürlich gerne tun, schließlich soll die Überreichungsfeier nicht auf Kosten des Steuerzahlers gehen. Nach und nach treffen immer mehr Schecks ein und Ziegler und sein Komplize kassieren mächtig ab ...

Rainer Erlers satirische Krimikomödie um einen charmanten Gauner, der den Ordenswahn während der Zeit des Wirtschaftswunders ausnützt, wurde nicht umsonst mit dem „Prix Italia“ als bestes Fernsehspiel ausgezeichnet.
Selten war ein deutscher Film so bissig, so humorvoll und so voller Seitenhiebe. Herrlich, wie die verzweifelten Herren den Schwindler auch noch Befördern und in Pension schicken, als sie bemerken, wem sie da aufgesessen sind! Carl Heinz Schroth verleiht dem Ganoven, dem man nicht böse sein kann, ein glaubwürdiges Äußeres und spielt diesen mit großem Charme. Auch die Personen, die ihn umgeben und die auf seine Masche hereinfallen, sind herrlich besetzt.
Erler, der sein Buch auf Basis eines Manuskripts von Werner P. Zibaso schrieb, erzählt seinen Film in einer Rückblende: wir sehen am Beginn, dass Ziegler, offenbar Oberregierungsrat außer Dienst, in einem Altenheim wohnt und einer Gräfin, die dort ebenfalls untergebracht ist, seine Geschichte erzählt. Grandios und saukomisch, wie der Off-Kommentar Schroths überhaupt nicht zu den Bildern passt!
Fazit: einer der besten deutschen Fernsehfilme, zu Recht hochgelobt und oft wiederholt! Wie bei fast allen Werken Rainer Erlers stimmt hier einfach alles!

http://krimiserien.heimat.eu/fernsehspie...underkinder.htm

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