In Dario Argento´s "Die neunschwänzige Katze" - damals als Bryan-Edgar-Wallace-Film vermarktet - sah man ihn als Manuel, den "Privatchauffeur" von Dr. Braun (Horst Frank). Es war eine sehr kleine und für ihn untypische Rolle.
Werner Pochath wurde am 29.9.1939 in Wien geboren und absolvierte dort eine Schauspielausbildung am Max-Reinhardt-Seminar. 1959 gab er sein Bühnendebüt. Im selben Jahr spielte er seine erste TV-Rolle in "Der Besuch der alten Dame". Mitte der 60er Jahre machte er sich mit einigen prägnanten Auftritten in Fernsehspielen einen Namen und erhielt lobende Kritiken. Rolf Thiele holte ihn 1966 für seinen Psychokrimi "Der Tod eines Doppelgängers" erstmals vor die Filmkamera. 1968 wirkte er in dem Italowestern "5 blutige Stricke" mit und zog anschließend nach Rom, arbeitete aber auch immer wieder in Deutschland. Später gab es Gastauftritte in Krimi-Serien wie "Der Kommissar", "Derrick" oder "Der Alte". Er galt als "Bösewicht vom Dienst" und verkörperte überwiegend durchgeknallte Psychopathen oder kaltblütige Killer. International war er sowohl in Großproduktionen als auch in billigen Trashfilmen zu sehen.
Eine Auswahl seiner frühen deutschen Filme:
Der Tod eines Doppelgängers - 1967 (Rolf Thiele) Ich spreng euch alle in die Luft - 1968 (Rudolf Zehetgruber) Die jungen Tiger von Hongkong - 1969 (Ernst Hofbauer) Die Engel von St. Pauli - 1969 (Jürgen Roland) Venus im Pelz - 1969 (Massimo Dallamano) Ohrfeigen - 1970 (Rolf Thiele) Haie an Bord - 1971 (A.M. Rabenalt)
Über Meinungen zum Schauspieler, der den meisten hier im Forum sicher bekannt sein dürfte, würde ich mich freuen.
Ich hatte mich zu Werner Pochath in diesem Forum auch schon hin und wieder positiv geäußert, weiß die Stellen jedoch nicht mehr.
Ich halte Pochat, was das Genre Psychopath und Bösewicht angeht, Klaus Kinski absolut für ebenbürtig. Er erzeugt eine unterschwellige Angst und Spannung, auch wenn er nicht präsent ist und verleiht den Filmen einen ernsten authentischen Eckpfeiler.
Für mich ist er am intensivsten in Erinnerung, gleichwohl weil ich diesen Film in meiner Jugend sah, in "Zwei Jahre Ferien".
♦ WERNER POCHATH ♦ (* 29.9.1939 in Wien † 18. April 1993 in Kempfenhausen) Werner Pochath im Film (Auswahl):
♦ Ich spreng euch alle in die Luft (1968) ♦ Venus im Pelz (1969) ♦ Die Bestie mit dem feurigen Atem (1971) ♦ Die rote Sonne der Rache (1972) ♦ Undine 74 (1974) ♦ Casanova & Co. (1976) ♦ Mosquito der Schänder (1977) ♦ Die Zuhälterin (1978) ♦ Plattfuß in Afrika (1978) ♦ Schöner Gigolo, armer Gigolo (1978) ♦ Horrorsex im Nachtexpress (1979) Werner Pochath sehe ich auch immer sehr gerne. Obwohl er ja unbedingt auf eine bestimmte Art Rollen festgelegt war, finde ich es beachtlich, dass man ihn in unterschiedlichsten Produktionen und Genres wieder finden konnte, auch in einigen Großproduktionen. Einige Gast-Auftritte in TV-Serien wie vor allem in "Der Kommissar" wären für mich persönlich ohne ihn undenkbar gewesen. Wie erwähnt war Werner Pochath schnell auf diverse Rollen rund um psychische Störungen, impulsive Halbstarke oder aggressive und unberechenbare Verbrechertypen festgelegt, und man muss schon sagen, dass er sich dabei eindeutig talentiert zeigte, selbst innerhalb dieser eher isolierten Typisierungen immer wieder unterschiedliche und neue Akzente zu setzen. Am erstaunlichsten war jedoch, dass es ihm dabei stets gelang, glaubhaft zu wirken, teils sogar beunruhigend oder beängstigend. Seine markanten Gesichtszüge und die stechenden, mitunter fast überquillenden Augen sind das Markenzeichen des Werner Pochath, bei manchen seiner Vulkanausbrüche im Film fragte ich mich häufig, woher dieser doch eher schmal und zierlich wirkende Kerl nur diese Energie hernahm. Oft glaubt man bei ihm Abgründe, Hemmungen oder gar Komplexe zu sehen, und von daher wirkt er recht prädestiniert für seine üblichen Darbietungen, doch ich bin der Meinung, dass er auch im Charakterfach bestimmt gute Leistungen gebracht hätte. Zum ersten Mal Aufmerksam wurde ich auf den Österreicher in "Venus im Pelz" wo er in einer kurzen Szene von Laura Antonelli verführt wurde. Durch ständige Erweiterungen im Film-Horizont ist es dann quasi unmöglich gewesen, an ihm vorbeizukommen, wobei ich sage: glücklicherweise! Wieder einmal sehr schön, dass Giacco den eher unbeachteten, wenn auch keinesfalls unwichtigen Stars eine kleine Bühne verschafft!
Hallo Prisma! Bedanke mich für Deinen Beitrag, der wieder mal ein schönes Beispiel Deiner differenzierten Betrachtungsweise ist. Werner Pochaths Auftritte in der "Kommissar-Serie" waren meist wirklich brillant. Mir fallen da auf Anhieb die "Parkplatz-Hyänen" oder seine Rolle als "Mozart" in "Ratten der Großstadt" ein.
Meine erste Begegnung mit ihm war die Dem Täter auf der Spur Episode Der Tod in der Maske, in der Rolle des verzweifelt um Anerkennung ringenden Künstlers Alain.
Mir fallen auch immer zuerst seine Auftritte in Serien ein, denn dort wirkte er gezielter eingesetzt und dem empfinden nach einfach mehr gefordert, folglich auch noch präziser in der Darstellung als in irgendwelchen mittelprächtigen Produktionen, die er dennoch bereichern konnte. Mit der "Stahlnetz" Anmerkung bin ich nun richtig neugierig geworden! Die Box habe ich seit Erscheinen hier liegen, mich aber bislang immer drum herum gedrückt, denn ich finde keinen Zugang. Wusste gar nicht, dass Werner Pochath dort eine Gastrolle hatte und so nehme ich es zum Anlass, mal demnächst einzusteigen.
Seine Rolle als Bankräuber Dieter Hesse in "Der fünfte Mann" (aus: "Stahlnetz") ist insofern eine Herausforderung, als er einen harmlos und unauffällig wirkenden jungen Mann spielt, der sich mit einer gehörigen Portion Frechheit und Beharrlichkeit nicht nur durch ländliche Sparkassen "arbeitet", sondern auch in einer kräftezehrenden Verfolgungsjagd durch den tiefverschneiten Bayerischen Wald punkten kann. Absolut spannend und empfehlenswert!