Eben in meiner TV-Zeischrift entdeckt: am Samstag um 22.30 zeigt ZDFneo die Giallo~Hommage "Amer" aus dem Jahr 2009. "Von den italienischen 70er~Giallosexkrimis inspierierter, bildgewaltiger Grusler" und "Achtbare Hommage an die italienischen Giallo-Reißer" steht da.
Ich fand den Film einfach langweilig. Im gesamten Film wird kaum gesprochen, der Regisseur versucht nur durch eine Bilderflut ala Argento oder Bava zu überzeugen, was ihm nicht gelingt. Nach der Hälfte habe ich ihn ausgemacht.
Dann bist du bei Amer definitiv falsch, denn da wird fast gar nicht geredet. Guck dir lieber mal Masks an. Andreas Marschall zeigt in dem Film, wie man Argento würdig kopieren kann.
Ich mag "Amer" sehr, da er eben nicht nur eine Kopie ist, sondern tatsächlich schafft eigenständig zu sein. Zwar fehlen dem Film die trashigen Dialoge und der Sleaze-Faktor zu einem klassischen Giallo, doch ich das habe ich bei "Amer" keine Sekunde vermisst, da der Film durch seine Bilderflut und seine unglaubliche Detailverliebtheit eine Atmosphäre zu erzeugen weiß, wie es - für mich - tatsächlich nur wenige Gialli geschafft haben. Ein wunderbarer, experimenteller Thriller, den man als verdichtete Giallo-Hommage, aber auch als völlig eigenständigen Film betrachten kann. Ich habe ihn damals beim Fantasyfilm Fest im Kino gesehen und war sehr, sehr gefesselt von seiner Intensität.
"Eine Frau kann Dich verlassen - eine Zigarette nie!" (Serge Gainsbourg)