Nachdem Filme wie "Avatar" und "Alice" der neuen 3D-Technik in den Kinos zum vorläufigen Durchbruch verholfen haben, steckt "Der Tagesspiegel" in seiner heutigen Ausgabe die Chancen deutscher Produktionen für diesen Markt ab. Im Rahmen dieses Berichts kommt auch der Kölner Produzent Holger Hage zu Wort, der in der Folge einen Mistery-Thriller mit dem Titel THE FORBIDDEN GIRL ankündigt. Dabei soll es sich um einen von Edgar Wallace inspirierten 3-D-Film handeln, der in Berlin und Umgebung gedreht werden soll.
Inspirationsquelle können augenscheinlich nur die trashigen, freien Wallace-Adaptionen aus den späten 60er- und frühen 70er-Jahren gewesen sein, wenn man sich mal die Inhaltsangabe durchliest. Mehr noch fühlt man sich aber an andere Werke des Regisseurs Jess Franco erinnert: "Ein abgehalfteter Priester verfällt einer unwiderstehlichen jungen Hexe. Als er das ultimative Verbot bricht muss er erkennen, dass er auf ewig zum Leben auf der dunklen Seite verdammt ist. - Ein Mistery-Thriller über Versuchung und Abhängigkeit. LOLITA trifft auf THE OTHERS in 3D." Leser der Originalromane dürften hier jedenfalls vergebens auf Übereinkünfte mit dem wallaceschen Werk suchen. Dennoch verrät auch die Abbildung im Produktionsplan auf der Website der Firma EUROPEAN MOTION PICTURES die tatsächliche Verknüpfung mit Wallace, wenn auch scheinbar noch so entfremdet: Neben den Filmangaben findet sich die Covergrafik, welche auf der CCC/Universum-DVD-Box Verwendung fand und im wesentlich das Abbild von Soledad Miranda zeigt. Hier sind auch noch die Hinweise zu finden, dass das Studio Babelsberg und "gute filme switzerland" als Co-Produktionsfirmen in Erscheinung treten sollen und das man mit kanadischem und amerikanischem Cast in Englisch filmen will. Laut Hage soll die Finanzierung wohl mittlerweile stehen: "Für unser Projekt mussten wir zwei Jahre Investoren abklappern".
Informationen, die noch viele Fragen offen lassen.
Zitat von Daniel LantelmeNachdem Filme wie "Avatar" und "Alice" der neuen 3D-Technik in den Kinos zum vorläufigen Durchbruch verholfen haben, steckt "Der Tagesspiegel" in seiner heutigen Ausgabe die Chancen deutscher Produktionen für diesen Markt ab. Im Rahmen dieses Inspirationsquelle können augenscheinlich nur die trashigen, freien Wallace-Adaptionen aus den späten 60er- und frühen 70er-Jahren gewesen sein, wenn man sich mal die Inhaltsangabe durchliest. Mehr noch fühlt man sich aber an andere Werke des Regisseurs Jess Franco erinnert: "Ein abgehalfteter Priester verfällt einer unwiderstehlichen jungen Hexe. Als er das ultimative Verbot bricht muss er erkennen, dass er auf ewig zum Leben auf der dunklen Seite verdammt ist. - Ein Mistery-Thriller über Versuchung und Abhängigkeit. LOLITA trifft auf THE OTHERS in 3D."
Auch wenn das Projekt nicht uninteressant ist, stelle ich doch mal die Frage in den Raum, was das denn bitte mit Wallace zu tun hat? Das man sich nicht gleich an den Roman-Wallace halten würde war ja klar, aber dieser Film steht doch nicht mal thematisch in irgendeiner Verbindung zu den (freien) Edgar Wallace-Filmen. Hier wird Jess Franco mit Edgar Wallace gleich gesetzt, obwohl der nur einen Wallace inszeniert hat, der - streng genommen - ja nicht mal zur Edgar Wallace-Reihe gehört. Aber mal sehen, was das Projekt bringt.
Neue Edgar Wallace- Filme sind ja meistens nur frei erfunden und haben fast gar nichts mehr mit Edgar Wallace zu tun. Man sollte lieber einen Originalroman nehmen, ihn modernisieren und dann verfilmen oder einen altertümlichen Krimi machen. Ich stimme zwar zu, dass es Edgar Wallace Romane gibt, die man nicht aktualisieren kann, aber das sind ja nicht alle!