Ein ziemlich (nach meiner Meinung) guter Giallo mit einigen blutigen Morden und einem gruseligen Ende. Die Musik passt sehr gut zum Geschehen. Die beste Szene und vor allem spannendste ist die, in der die alte Frau umgebracht wird, welche zuvor mit einer Kerze durch einen dunklen Raum läuft und der Killer sich anschleicht und mit seinem Rasiermesser die Kerze löscht.
Ein sehr spannender Giallo - kommt vom Inhalt und von der Atmosphäre her den drei Argentos (Vogel / Katze / Fliegen) und den beiden echten Wallace-Filme DAS GEHEIMNIS DER GRÜNEN STECKNADEL und DAS RÄTSEL DES SILBERNEN HALBMONDS sehr nahe. Hätte Constantin die Rechte gehabt, wär's zumindest ein BEW geworden. Da Jugendfilm die Rechte (über Rüdiger von Spies) erhalten hat, wurde eben DIE NACHT DER ROLLENDEN KÖPFE daraus - in Anlehnung an Jugendfilms Reitende-Leiche-Serie.
PASSI DI DANZA SU UNA LAMA DI RASOIO Die Nacht der rollenden Köpfe
Wie kein anderer Giallo ist dieser 1972 in Italien entstandene Film von der Story, der Spannung, der Musik und der kompetenten Auflösung nahe an EW / BEW dran. Die Story ist von Anfang an gut aufgebaut – die beiden Hauptdarsteller Robert Hofmann und Susan Scott überzeugen ebenso wie der Inspektor von George Martin. Keine Sekunde Langeweile – mit immer neuen Spuren und dennoch gradlinigem Aufbau der Erzählung birgt der Film viele Nuancen. Für mich die Nummer Eins nach „Das Geheimnis der grünen Stecknadel“, „Das Rätsel des silbernen Halbmonds“, „Das Geheimnis der schwarzen Handschuhe“, „Die neunschwänzige Katze“, „Vier Fliegen auf grauem Samt“ und „Das Geheimnis des gelben Grabes“. (Die weiteren Argento-Filme sind eine andere Liga.) FSK ab 18 Jahren.
Also wer diesen Gialli nicht kennt, sollte ihn sich schnellstens zulegen.
Hier habe ich leider nur einen ältern "Ultrakurzkommentar" auf Lager:
Die Nacht der rollenden Köpfe
Durch das Fernrohr auf einer Aussichtsplattform beobachtet eine junge Frau einen Mord. Zunächst schenkt man ihr keinen Glauben, doch bald wird tatsächlich ein Opfer aufgefunden. Die Polizei ermittelt ohne Erfolg, sogar Alberto -der Freund der Zeugin- gerät unter Verdacht. Als Alberto schliesslich auf eigene Faust Nachforschungen anstellt, geraten er und seine Partnerin in grösste Gefahr...
Ein sehenswerter Giallo aus den frühen Siebzigern. Die Hauptrollen sind mit Robert Hoffmann und Nieves Navarro aka Susan Scott sympathisch besetzt. Der Plot ist eher simpel, man ahnt recht früh wer der Killer ist. Wie üblich gibt es ein wenig nackte Haut zu sehen.
Ein angenehmer Giallo, den sich Freunde des Genres nicht entgehen lassen sollten. Hinter den Höhepunkten seiner Zunft bleibt er allerdings zurück.
7/10
***
Naja, der Kurzkommentar wird dem Film natürlich nicht gerecht. Aus heutiger Sicht möchte ich die rollenden Birnen auch ein wenig höher bewerten. Ich schliesse mich ohne Vorbehalte der Empfehlung an, dieser Film gehört in jede gepflegte Sammlung!
Es gibt ja eine DVD von DIE NACHT DER ROLLENDEN KÖPFE aus dem Jahr 2008. Darauf steht, dass der Film nach 25 Jahren endlich von Index runter ist. Das Cover ist sehr neumodisch in der Machart und alles, was man sieht, ist nackte Haut und Blut. Taugt diese DVD etwas, kennt sie irgendwer?
Die DVD selbst ist zwar leider nicht mit Bonusmaterial ausgestattet, soll aber in allen anderen Belangen zu empfehlen sein. Man mag teilweise fast gar nicht glauben, was sich hinter dem billigen Cover versteckt! Badmovies schreibt:
Zitat von Badmovies: Die Nacht der rollenden KöpfeBildqualität: Die Kaufhaus-DVD von VZM, die lt. OFDb identisch mit einer Veröffentlichung des österreichischen CFA Copernikus-Labels ist (??) und gegenüber der X-NK-DVD bildtechnisch ditigal aufgemotzt wurde, bietet einen akzeptablen anamorphen 1.85:1-Transfer mit soliden Schärfe- und Kontrastwerten, erstaunlich frei von Defekten oder Verschmutzungen, lediglich zu Beginn scheint ein deutlich bemerkbarer Grauschleier über dem Bild zu hängen. Insgesamt aber i.O.
Tonqualität: Entgegen der Coverangabe wird nicht nur die deutsche Synchronfassung, sondern auch englischer und italienischer O-Ton (jeweils mit nicht ausblendbaren Untertiteln) geboten, allerdings ist der Tonspurwechsel kundenfeindlicherweise (und höchstwahrscheinlich lizenzbedingt) nur über das Menü möglich. Die deutsche Synchro ist, wie für 70er-Jahre-Bearbeitungen noch üblich, professionell, d.h. mit "richtigen" Sprechern (und nicht den letzten hergelaufenen Gossenpennern, wie die Billigpublishers heutzutage zu arbeiten pflegen), gewerkelt, und bei leichtem Grundrauschen gut verständlich (Dolby Digital 2.0).
Extras: Keine, da CFA in seine Hartbox zusätzlich die X-NK-Scheibe steckte und die Extras auf jener zu finden waren. Lobend erwähnt werden muss das Wendecover - das Kaufhaus-Cover ist nämlich eine selten hässliche Fotomontage, als Wendecoer steht aber ein hübsches gezeichnetes Motiv zur Verfügung.
Nur dass der Film überhaupt bei Badmovies.de zu finden ist, macht mir etwas Sorgen...
"Die Nacht der rollenden Köpfe" steht zwar aufgrund von Joachims Empfehlung schon relativ lange auf meiner Wunschliste, allerdings habe ich den Film noch nicht gesehen.
Nach Joachims Bewertung habe ich mir diesen Film nun auch endlich angesehen, nachdem ich vom Cover und dessen billiger Aufmachung doch länger davon abgeschreckt wurde. Insgesamt ein recht spannender Film, gute Darsteller und eine halbwegs schlüssige Story. Muss Joachim recht geben: Dieser Film hätte auch in eine der deutschen Serien gepasst, wenngleich ich drei Dinge bemängeln muss:
Zitat von Blap im Beitrag #6Wie üblich gibt es ein wenig nackte Haut zu sehen.
1. Das halte ich für leicht untertrieben. Die viele nackte Haut ist ja wohl im Übermaß eingesetzt und dramaturgisch nicht notwendig. Manchmal ist auch weniger mehr. 2. Der deutsche Titel passt überhaupt nicht zur Handlung und ist einfach nur reißerisch und ohne jeden Bezug.
3. Der italienische Titel "Passi di danza su una lama di rasoio" - wörtlich "Tanzschritte auf einer Rasierklinge" - ließ mich ab seinem Auftauchen auf den Typ am Klavier (den Rollennamen weiß ich jetzt nicht mehr) als Killer tippen. Er ist der einzige Mann, der etwas mit Tanz und Musik zu tun hat. Zudem deutet auch seine Impotenz auf ein "Problem" mit Frauen hin. Hier hätte man sowohl was den italienischen Titel, als auch was den Täter betrifft, etwas vorsichtiger sein können bzw. wenigstens mehr Leute einbauen, die etwas mit Tänzerinnen zu tun haben.
Die Auflösung mit der gespaltenen Psyche des Täters, der in Konfrontation mit dem Opfer wieder zu hinken beginnt, fand ich recht gut und nicht so konstruiert. Insgesamt ganz gute Krimiunterhaltung.