ein paar Gedanken zu meiner Geschichte. Zuerst muss ich sagen, dass ich zwar schon sehr viel Lyrik und wohl auch gelegentlich mal eine Kurzgeschichte geschrieben habe, aber noch nie ein Kriminalgeschichte! Von daher war dies für mich eine besondere Herausforderung, ob ich das überhaupt kann, aber immerhin ist ja was dabei herausgekommen. Ich habe unter großem Zeitdruck geschrieben, wodurch sich auch einige Mängel erklären lassen, die ihr völlig zu Recht kritisiert habt, Rechtschreibfehler, holpriger Stil, überhastetes Ende. Wie bereits richtig erkannt wurde, habe ich mich v.a. an den Verfilmungen orientiert. Die Verlockung war zu groß, v.a. Schürenberg, Fuchsberger,Kinski, Dor und co.wieder auferstehen zu lassen. Mir ist durch eure Bemerkungen klar geworden, dass ich, was das Ende anbetrifft, einen Fehler gemacht habe: ich war so sehr damit beschäftigt, den Verdacht auf die Onkels, den Rechtsanwalt und was weiss ich wen zu lenken, dass ich die Tochter außer acht gelassen habe. Obwohl ich dachte, dass sie so unverdächtig ist, dass es schon wieder verdächtig erscheinen müsste ;-) Jedenfalls toll, wie aufmerksam ihr die Geschichte gelesen habt! Mir hat gefallen, dass z.B. Gubanov den Namen Fortune erklärt hat, dass Barnaby die originalen Londoner Schauplätze gewürdigt hat (für ihn als London-Experte ein leichtes), dass er auf einen Widerspruch hingewiesen hat, der mir entgangen war (trotz Nebel sieht der Inspektor die Silhouette des flüchtigen Täters in der Ferne), wie Percy Lister aufgedröselt hat, welche Filme und Motive mit eingeflossen sind (man könnte sicher mehr nennen).... usw. usw., ich habe noch vieles zu erwähnen, was mir an euren Postings gefallen hat, ich werde noch näher darauf eingehen wie auch auf eure Geschichten. Nochmals danke für Kritik und Lob!
So, dass du nicht denkst , niemand interresiert sich für deine Story - hier schon mal ein paar anerkungen .
Die Idee war wie gesagt nicht schlech - funktioniert allerding in Schriftform nicht optimal.
Ich finde es nicht wiklich ausreichend aus den Filmen bekannte und beliebte Persinen zu nehmen und sich dadurch die komplette Charakterisierung für sie zu sparen zu sparen ....
Hatte eh irgendwie das Gefühl , du wolltest es dann möglichs schnell hinter dich bringen - während der Anfang noch gut gelungen ist wird es in der Mitte sparsammer und das Ende kommt aus heiterem Himmel - auch wird zwar das warum geklährt aber das wie ( sie muss ja helfer gehapt haben - was geschieht mit denen ? )
Beim nächsten mal mit weniger Zeitdruck und das ganze wird richig gut .... (Rechtschreibfehler finde ich sowieso nicht - nur der Satzbau wurde zum Ende hin ebenfalls etwas Uneinheitlich (nicht falsch))
vielen Dank für Dein feedback :-) Was ich natürlich zugeben muss, ist der Zeitdruck, der gegen Ende der Geschichte das ganze etwas holzschnittartig hat werden lassen. Es war jedoch weniger so, dass ich bewußt in den Filmen nach Personen gesucht habe, um die Charakterisierung zu sparen, sondern dass sich erst beim Schreiben selber herausgestellt hat, dass gewisse Personen und Motive durchaus auch in den Filmen zu finden sind. Dennoch habe ich versucht, sie nicht nur als Schablone aus den Filmen zu übernehmen, sondern sie so zu beschreiben, dass sie eigenständige Charaktere sind, die alle ein mögliches Mordmotiv haben könnten. Was man natürlich auch zugeben muss: bei der Fülle von Geschichten, die Wallace, Christie, Doyle und co. geschaffen haben, ist es gar nicht so einfach, mit etwas VÖLLIG Neuem aufzuwarten... ;-)
Zitat von der seltsame GrafWas man natürlich auch zugeben muss: bei der Fülle von Geschichten, die Wallace, Christie, Doyle und co. geschaffen haben, ist es gar nicht so einfach, mit etwas VÖLLIG Neuem aufzuwarten... ;-)
Sehr wahre Worte. Auch meine größte Sorge war es, zu hören zu bekommen: Hmm, die Geschichte kommt mir aber schon von dort- und daher bekannt vor... Gleiches gilt freilich auch für die Figuren. Komplett eigenständige Figuren zu schaffen, ist in einem solchen Wettbewerb besonders schwer und, vor allem wenn an den Stil der Filme angelehnt wird, auch nicht immer nötig. Wie ich bereits bei "Der Todesbote" schrieb, gefällt es mir gut, wenn ich Charaktere wiedererkenne, die mir bereits aus den Filmen bekannt sind, wenn sie in die Geschichte passen. Und das war hier definitiv der Fall. Gut, die allgemeine Kritik nach mehr Details und der besseren Schilderung von Schlüsselszenen besonders im Ermittlungsverlauf und gen Ende kann ich nur unterstützen, aber vom Flair und der Personenzeichnung her hat mir "Der Fluch des Maharadscha" sehr zugesagt. Außerdem trägt die Geschichte für mich den schönsten Titel des Wettbewerbs!
Was den letzten Satz anbelangt, stimme ich Dir vollkommen zu: Fast alle Möglichkeiten, einen Menschen ins Jenseits zu befördern, sind schon einmal von einem/r Autor/in benutzt worden. Agatha Christie verwendete unter anderem ein Skalpell, ein Stilett, eine Pistole bzw. einen Revolver, einen Nylonstrumpf, einen Schal, die Saite einer Ukulele, einen Briefbeschwerer, ein unter Strom stehendes Schachbrett. In den Edgar-Wallace-Filmen begegnen uns weitere charmante Mordwaffen (u.a. ein Gesangsbuch, das Giftgas verströmt) und Sherlock Holmes attestiert seinen Feinden oftmals einen besonderen Sinn für ungewöhnliche Tötungsmethoden (z.B. Oberst Moran und Prof. Moriarty). Es ist wahrlich nicht leicht, da mitzuhalten.
Zitat von der seltsame Graf Was man natürlich auch zugeben muss: bei der Fülle von Geschichten, die Wallace, Christie, Doyle und co. geschaffen haben, ist es gar nicht so einfach, mit etwas VÖLLIG Neuem aufzuwarten... ;-)
Dazu wollte ich auch gerade antworten: Klar, bei der hier im Forum versammelten Expertenrunde wird jeder automatisch nach bereits aus den Filmen bekannten Charakteren suchen und Vergleiche anstellen. Und wenn dann garkeine Ähnlichkeiten zu finden sind, ist es auch wieder nicht so recht, weil es ja eine Wallace-typische Geschichte sein sollte... Das Problem wird sich nicht lösen lassen.
ich glaube, unsere einzige Chance bestünde in Gegenständen, die Wallace und co noch nicht zur Verfügung standen ;-) man müsste einmal eine Tastatur oder ein Mauskabel als Mordwaffe verwenden...aber dann wäre man wieder in der Neuzeit angelangt. Oder man müsste eine Mordwaffe nehmen, die völlig abstrus ist: eine Federboa, um das Opfer zu tode zu kitzeln, eine Klaviertaste, die mit Gift bestrichen ist, eine zu Tode langweilende Erzählung, ein präparierter Grammophontrichter, der tödliche Wellen aussendet...naja, vielleicht fällt uns ja noch was ein
Ja, in der Tat ist es sehr schwer, etwas Neues in einem Genre zu finden, an dem sich schon Meister wie Edgar Alan Poe, Sir Arthur Conan Doyle, Agatha Christie und wie sie nicht alle heißen, versucht haben. Und doch beheaupte ich, dass es möglich ist. Einige interessante "mordwaffen" sind ja hier schon genannt worden :o) Was nun die Geschichte angeht, muss ich sagen, dass sie für mich den spannendsten Anfang aller Geschichten des Wettbewerbs enthält. Der Leser ist sofort mitten in der Handlung und ahnt, dass den Flüchtenden ein grausiges Schicksal erwartet. Dies ist wirklich gut getroffen. Würde auch von dir gerne einen neuen Beitrag lesen, der nicht unter Zeitdruck entstanden ist. Und dass wir nochmal einen Wettbewerb durchführen, davon gehe ich hier einfach mal aus :o)
ich möchte auch gern auf einige Aspekte Deiner Geschichte eingehen. Wie das so ist, sind die guten Dinge die selbstverständlichen. Deshalb schaue ich eher nach den Ungereimtheiten, ohne deswegen die positiven Dinge zu ignorieren. Der Kritikpunkt, der von verschiedenen Seiten kam ist der, daß die Täterin zu überraschend präsentiert wurde, weil sie gänzlich anders charakterisiert wurde. Ein Beispiel findet sich recht weit am Anfang. Dort heißt es:
"Der Inhalt war überraschend. Jenny Fortune erbte alles, ihre beiden Onkel überhaupt nichts. Scheinbar waren die Brüder in noch unversöhnlicherer Weise zerstritten gewesen, als Jenny geahnt hatte. Sie hätte niemals gedacht, dass ihr Vater seine Brüder und deren Familien in keinster Weise bedenken würde! Und ausgerechnet sie, die durch ihre Heirat mit einem jungen, hoffungsvollen Schweizer Bankier reich genug war, erbte alles! Ihr Mann war vor wenigen Jahren bei einem Autounfall gestorben, und nun hatte sie erneut einen nahestehenden Menschen verloren und profitierte zu allem Überfluß auch noch davon. Sie lebte davon, dass andere starben – der Gedanke ließ ihr das Blut in die Wangen schießen."
Der Text ist so formuliert, daß er Gedanken von Jenny wieder gibt. Gedanken, die eine drogenabhängige Rächerin so wahrscheinlich nicht gehabt hätte.
Auch der folgende Text dient leider mehr der Irreführung des Lesers denn der Information:
"In der Nacht lag Jenny wach. Sie hatte bereits vor Jahren ein kleines Apartment in Kensington von ihrem liebenden Vater geschenkt bekommen, vielleicht in der Hoffnung, dass sie ihn öfter besuchen würde, wenn sie ihre eigenen Bleibe in London hätte."
Wir erfahren ja in der Auflösung, daß der Vater seine Tochter drogenabhängig gemacht hat, nachdem er seine Frau an den Maharadscha verschacherte. Es wäre sicher dem Leser gegenüber fairer gesesen, diese Aussagen (s. Zitat) von einem Menschen behaupten zu lassen, der ja dann gelogen haben könnte (z.B. die Tochter selber hätte dies dem Inspektor auf Nachfragen erzählen können). So steht die Behauptung, der liebende Vater habe seiner Tochter das Apartment gekauft, als wahr und unumstößlich da. Und der Leser fühlt sich vom Autor getäuscht.
Zuletzt vielleicht der Hinweis, daß ich mir zu einem früheren Zeitpunkt einen Hinweis auf die Mutter gewünscht hätte. Sicher, sie wird einmal in einem Beisatz erwähnt, aber erst zur Auflösung wieder "aus dem Hut gezaubert". Auch die dunkle Seite George Fortunes hätte sicher schon zur Sprache kommen sollen, bevor Higgins die Täterin überführte. Der Glaubwürdigkeit der Geschichte hätte es nicht geschadet, und der Endtwist wäre trotzdem möglich gewesen.
Ansonsten bildete diese Geschichte einen spannenden Auftakt der Wettbewerbsbeiträge mit viel Wallace Flair der Farb-Filme!
Es wurde ja schon einiges zu dieser Geschichte genannt. Billyboys Ausführungen kann ich mich auch nur anschließen. Das ist schon widersprüchlich und hätte sicher noch eleganter gelöst werden können. Auch die Auflösung wirkt etwas aus dem Hut gezaubert, das Ende der Täterin etwas zu abrupt. Wobei letzteres ja dem Zeitdruck geschuldet war wie wir nun wissen.
Deshalb nun zum Lob. Deine Geschichte ist für mich von allen am nahesten bei den Filmen. Wobei das "Monster" da sicher nicht unwesentlichen Anteil dran hat. Das weckt gleich Assoziationen zu den toten Augen, dem Gorilla oder dem Rächer.
Ich freue mich jedenfalls schon sehr auf einen Beitrag von dir beim nächsten Wettbewerb, der dann hoffentlich nicht unter Zeitdruck entstehen wird. Mit etwas mehr Sorgfalt und einem Blick für Widersprüchlichkeiten und dezemten Einstreuen von Hinweisen kann das Ergebnis dann eigentlich nur gut werden.
Dann will ich mich jetzt auch mal bei den anderen Geschichten als Besetzungsleiter versuchen und Vorschläge machen.
Inspektor Higgins --- Joachim Fuchsberger Sir John --- Siegfried Schürenberg Jenny Fortune --- Daliah Lavi James Fortune --- Harry Wüstenhagen Jack Fortune --- Friedrich Schoenfelder Rechtsanwalt Slater --- Hans Paetsch Lord Humbersmith --- Hans Söhnker George Fortune --- Eric Pohlmann
Diese Besetzung ist ziemlich durchwachsen. Während einige Rollen sonnenklar sind gibt es doch bei anderen viel, was bei der Schauspielerauswahl zu bedenken ist. Higgins und Sir John stellen natürlich kein Problem dar, aber schon beim Mordopfer wird es schwierig. Er braucht das passende Alter, muss wohlhabend rüberkommen, aber auch körperlich einigermaßen fit und dazu noch skrupellos sein. Kurd Pieritz wäre sicher ein netter Gag und würde etwas wendiger und weniger stattlich wirken als Pohlmann. Wäre dann ein weiterer Pretitle, den er nicht überleben darf. Lord Humbersmith ist sowieso nur in entsprechender Maske spielbar. Ich kenne jedenfalls keinen Darsteller aus der Zeit mit grauem Backenbart und Lorgnon. Zu alt darf er ebenfalls nicht sein, denn man muss ihm den Gefallen an Frauen noch abnehmen. Slater und die Gebrüder Fortune sind hingegen wieder einfacher. Diese Rollen sind gewissen Wallace-Chargen ja fast schon auf den Leib geschrieben. Und so gibt es für diese Rollen sicher auch noch viele andere Alternativen. Die härteste Nuss ist allerdings Jenny Fortune. Wohl auch wegen ihrer widersprüchlichen Beschreibung. Allerdings muss ich jetzt doch beim abermaligem Lesen der Geschichte zumindest teilweise für den Autor in die Bresche springen. Die von Billyboy angemerkte Stelle während der Szene der Testamentseröffnung macht schon insofern Sinn, dass Jenny wegen des vielen Geldes rot wird. Denn sie hat ja nicht wegen des Geldes getötet. Dieser Umstand kann ihr also durchaus schon peinlich sein auch wenn sie den Tod ihres Vaters nicht bedauert. Aber zurück zur Besetzung. Jennys Beschreibung als dunkelhaarig, bzw. sogar schwarzhaarig, lässt da natürlich sofort an Karin Dor denken, die ja auch Erfahrung sowohl als Mörderin wie als unschuldige Erbin hat. Barbara Rütting hat ebenfalls Morderfahrung ist aber als Frau zu selbstständig. Brigitte Grothum wäre natürlich als unschuldige Erbin die beste Wahl, aber natürlich nicht schwarzhaarig und ob man ihr die Mörderin und Drogensüchtige abnehmen würde? Letztere findet man ja in "Der Mann mit dem Glasauge" zuhauf unter den Ballettmädchen, z.B. auch eine junge Iris Berben. Eine ähnliche zum Titel der Geschichte passende Exotik wie Daliah Lavi ausstrahlen würden z.B. auch Ina Duscha oder Dunja Rajter. Corny Collins hingegen wäre wieder eine niedlichere, zartere Jenny.
Na ja, ich bin jedenfalls sehr gespannt wen sich der Autor selbst so vorstellt und was es noch für andere Vorschläge gibt.
P.S.: Was mir außerdem noch aufgefallen ist, die Familie Fortune ist sehr J-lastig.
Daliah Lavi war nach dem lesen auch mein erster Gedanke für Jenny - Nachdem man Bavas Dämon und Jungfrau gesehen hat kann es fast keine Andere Wahl geben ....
Wobei ich mir auch Helga Sommerfeld in der Rolle vorstellen könnte ( Die spielt im Phantom von Soho recht überzeugend ...)
Ina Duscha oder Dunja Rajter sind für mich nicht atraktiev genung für solch eine Rolle.
Von Corny Collins hate ich nicht viel - sie geht in ihren Filmen einfach unter ....
Und von den Wallace Stars passt keiner so recht ins Bild (Dor noch am ehesten)