Nachdem es so lange still war nach den Bewertungsthreads der ersten beiden Sherlock-Holmes-Boxen mit Basil Rathbone, erlaube ich mir nun, den dritten Thread zu den Filmen
"Die Kralle",
"Die Perle der Borgia" und
"Das Haus des Schreckens" zu eröffenen. Diese dritte Box, das sei gleich voran gesagt, enthält meiner Meinung nach auf jeden Fall die zwei besten Rathbone-Holmes-Filme, die auch zu den besten Holmes-Filmen überhaupt gehören: "Die Perle der Borgia" (The Pearl of Death) und "Die Kralle" (The Scarlet Claw). Zur Orientierung hier übrigens noch einmal die Links zu den beiden vorangegangenen Threads: Sherlock Holmes Collection
Vol. 1 /
Vol. 2. Vielleicht kommen hier wieder ähnlich kreative Diskussionen wie im Thread zur Collection 1 zustande...
Die Kralle
Meine Wertung: 5 von 5 PunktenDer Film nimmt sicherlich eine herausragende Position innerhalb der Reihe ein, da er so düster und unheimlich ist wie kein anderer. Er stützt sich auf effektive Horrorelemente wie das leuchtende, durch das Moor Kanadas huschende "Gespenst", die Schafe mit der durchgeschnittenen Kehle und natürlich auch die Mordwaffe, eine Gartenharke. Entsprechend kühl agiert Rathbone und entsprechen auflockernd muss Watson wieder einige Kalauer zum Besten geben, was vor allem dem Wirtsraum der Schenke in "La Morte Rouge" einen heimeligeren Anstrich verleiht, als es ohne ihn der Fall gewesen wäre. Die Nebendarsteller geben großartige Leistungen ab, allen voran Gerald Hamer als "schusseliger Briefträger" Potts und Victoria Horne, die eigentlich eine Komödiantin war, als angsteinflößendes Dienstmädchen Nora. Großes Lob für diesen gelungenen, schauerlichen Rathbone-Film!
Die Perle der Borgia
Meine Wertung: 5 von 5 PunktenMein absoluter Lieblingsfilm der Rathbone-Reihe ist eine mehr als gelungene Umsetzung der Doyle-Kurzgeschichte "The Six Napoleons" - an sich schon eine wunderbare Erzählung, die aber hier durch typische Krimielemente wie die mysteriöse Mordserie, das geisteskranke Ungetüm "Hoxton, der Furchtbare" und den "Moriarty-Verschnitt" Giles Conover noch zusätzlich aufgewertet wird. Evelyn Ankers, bereits bekannt aus "Sherlock Holmes and the Voice of Terror", sowie Miles Mander als Gangster-Duo sind wieder einmal außerordentlich gut besetzt. Der Film ist ebenfalls unheimlich (zumindest hatte ich früher immer eine Mordsangst vor diesem Hoxton), wird aber durch Dennis Hoeys köstlichen Inspektor Lestrade und dessen noch begriffsstutzigeren Gehilfen (die Szene mit dem Geschirr!) angenehm entschärft...
Das Haus des Schreckens
Meine Wertung: 4 von 5 Punkten"Das Haus des Schreckens" bildet gewissermaßen den Schlusspunkt der Hochphase der Rathbone-Filme. Noch einmal wird alles aufgefahren, was lieb und teuer ist und die Geschichte in bester Christie-Manier, in der die Bewohner eines abgelegenen Schlosses nacheinander ermordet werden, ist auch nicht schlecht, wenngleich nicht so raffiniert wie die der Vorgänger. Wieder darf Inspektor Lestrade auftreten und sich neben Holmes und Watson, die ihm natürlich immer voraus sind, zum Deppen machen. Freue ich mich zwar immer, wenn ein Film "temporeich" ist, so ist es hier ein schier unglaubliches Tempo, das vorgelegt wird, und im Mittelteil des Films glaubt man, man täte besser daran, sich den Streifen in Zeitlupe anzusehen. Alles in allem also ein hochrasanter Krimispaß, der aber nicht ganz so denkwürdig ist wie seine beiden Vorgängerstreifen.
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