♦ INA DUSCHA ♦ (* 10. Dezember in 1935 Schöder)
Filmauswahl:
♦ Labyrinth der Leidenschaften (1959)
♦ Der liebe Augustin (1960)
♦ Der Rächer (1960)
♦ Auf Engel schießt man nicht (1960)
♦ Drei Mann in einem Boot (1961)
♦ Eheinstitut Aurora (1962)
♦ Venusberg (1963)
Bei der übersichtlichen Filmkarriere von Ina Duscha kann man im Laufe der wenigen Jahre eine regelrechte Metamorphose sehen. Ich persönlich habe lange Jahre mit ihrer augenscheinlich stereotypen Rolle in
"Der Rächer" gehadert, und diese immer als relativ uninteressant empfunden, was sich gleichzeitig auf ihre Darstellung projizierte. Betrachtet man allerdings mehrere ihrer Rollen, so muss man ihr in frühen Karrierejahren schon überzeugende und solide Arbeiten bescheinigen, am Ende ihres Schaffens zeigte sie glücklicherweise nochmal ein ganz anderes Spektrum an Interpretationsmöglichkeiten, da man sie auch alternativ einsetzte und mutigere Rollen spielen ließ. Ina Duscha war alleine aufgrund ihrer attraktiven Erscheinung schon einmal prädestiniert für den Film und sie passte sich den damaligen Erwartungen präzise an. Unter der Voraussetzung wenig charakterlich differenzierter Rollen erfüllte sie ihre Aufgabe wie viele andere auch. Mit der erstmaligen Sichtung von
"Eheinstitut Aurora" änderte sich bei mir dieser Eindruck schlagartig, denn man konnte die Österreicherin plötzlich dabei beobachten, wie sie in einer anderen Liga angekommen war, was sich mit der diesjährigen Sichtung von Rolf Thieles
"Venusberg", der ja bereits 1963 ihre letzte Filmarbeit war, nicht nur bestätigen konnte, sondern es wurden komplett andere, bislang unbekannte Register gezogen und zwar im Charakterfach. Es ist immer schön zu sehen, wenn Darsteller sich weiter entwickelt haben und Potential abrufen konnten, was in den Anfängen ihrer Karriere einfach kaum möglich war. So vermittelt mir Ina Duscha aufgrund ihrer späten Rollen und der Wandlung von einem recht konservativen, zu einem modernen Frauenbild den Eindruck von Bodenständigkeit oder eher Eigenständigkeit, denn sie hatte es nicht mehr nötig dem Zuschauer mutmaßliche Romanzen vorzugaukeln, denn das interpretierte Gefühlsleben ihrer Frauenrollen bekam wesentlich prosaischere Anstriche verpasst, und die Michael Brixans der Filmwelt wurden letztlich für ihre Bedürfnisse vollkommen uninteressant. Mit ihrem letzten Film zog sich Ina Duscha schließlich früh ins Privatleben zurück, wobei ich mir sicher bin, dass sie etlichen Rollen (vor allem) der Mitte Sechziger Filme aussagekräftige Gesichter hätte verleihen können. Schauspielerisch gesehen darf man schließlich von einem Verlust sprechen. Ich persönlich sehe die Schauspielerin heute immer sehr gerne da sie quasi die zwei Gesichter einer Frau buchstäblich miteinander vereinen konnte. Eine sehr interessante Darstellerin!